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Verfahren zur Darstellung von acylierten p-Aminobenzolsulfonamiden
Gegenstand des vorliegenden Zusatzpatentes ist ein Verfahren zur Darstellung von acylierten p-Aminobenzolsulfonamiden, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man Sulfonamide der Benzolreihe oder deren Salze, die in p-Stellung eine stickstoffhaltige Gruppe enthalten, in an sich bekannter Weise mit Trimethylacrylsäure, bzw. ihren funktionellen Derivaten, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren oder säurebindenden Mitteln, umsetzt und gegebenenfalls die p-srändige Stickstoff gruppe in an sich bekannter Weise in eine Aminogruppe überführt. Die neuen Verbindungen unterscheiden sich von anderen acylierten p-Aminobenzolsulfonamiden durch ihre überlegene Wirksamkeit gegenüber Staphylokokken.
Als Sulfonamide der Benzolreihe, die in p-Stellung zur Sulfonamidgruppe eine stickstoffhaltige Gruppe enthalten, seien genannt : p-Aminobenzolsulfonamid, Alkyl-, Aralkylaminobenzol- s ulfunamidc, p- Acylaminobenzols ulfonamide, p-Nitrobenzolsulfonamid usw. An Stelle der Nitrogruppe kann auch jede andere, durch Reduktion in die Aminogruppe überführbare Gruppe stehen, z. B. die Nitroso-, Azo-, Azoxy-oder
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gruppen lassen sich durch Hydrolyse in Aminogruppen überführen. Mit Vorteil wählt man unter den Acylresten solche aus, die leicht wieder abspaltbar sind. Derartige Reste sind z. B. der Acetyl-oder der Carboalkoxyrest, die leicht durch hydrolytische Behandlung wieder abgespalten werden, ohne dass dabei die acylierte Sulfonamidgruppe verändert wird.
Die in p-Stellung durch eine stickstoffhaltige Gruppe substituierten Sulfonamide der Benzolreihe können als solche oder auch in Form ihrer
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verwendet werden. Die Umsetzung mit den Acylierungsmitteln kann auch wie üblich in Gegenwart von Basen, wie Pyridin, Dimethylanilin usw., erfolgen.
Eine besondere Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens, das zu den gleichen Produkten führt, besteht darin, dass man Benzol-
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falls die p-ständige Stickstoff gruppe in eine Aminogruppe überführt.
Beispiel 1 : 21. 4 Teile p-Acetylaminobenzolsulfonamid und 21 Teile Trimethylacrylsäureanhydrid (dargestellt aus trockenem trimethylacrylsaurem Natrium und Trimethylacrylsäurechlorid), werden zusammen in einem Kolben im Ölbad auf 200-210 0 erhitzt. Dabei entsteht langsam eine homogene Schmelze. Nach einstündigem Erhitzen wird in heisser verdünnter Sodalösung gelöst, mit etwas Tierkohle versetz und filtriert. Aus dem Filtrat wird das Konden sationsprodukt durch Ansäuern mit Salzsäure gefällt, abgesaugt und aus Alkohol umkristallisiert.
Durch Verseifen der Acetylaminogruppe mit verdünnter Natronlauge auf dem Wasserbad erhält man das p-Aminobenzolsulfontrimethyl- acrylsäureamid vom Sm. 181-182.
Beispiel 2 : 21-4 Teile p-Acetylaminobenzolsulfonamid, 11. 4 Teile Trimethylacrylsäure und 20 Teile Phosphorpentoxyd werden mit 150 Vol.- Teilen Chlorbenzol versetzt und unter Rückfluss vier Stunden gekocht. Dann wird etwas Wasser zugegeben und das Chlorbenzol mit Wasserdampf abdestilliert. Der Rückstand wird alsdann in Sodalösung aufgenommen, mit etwas Kohle versetzt, filtriert und das Filtrat mit Salzsäure angesäuert, wobei sich das Kondensationsprodukt abscheidet. Es wird abgesaugt und aus Alkohol umkristallisiert.
Durch Verseifen erhält man leicht die freie Aminoverbindung.
Beispiel 3 : 1 Mol p-Nitrobenzolsulfonamid wird in Chlorbenzol suspendiert, mit 1-2 Mol Trimethylacrylsäure und. 1 Mol Phosphorpentachlorid versetzt und einige Stunden zum Sieden erhitzt. Nach der Zugabe von wenig Wasser wird das Chlorbenzol mit Wasserdampf abgeblasen und das zurückbleibende p-Nitrobenzolsulfon- trimcthylacrylsäureamid in Soda aufgenommen, von wenig unverändertem Nitrobenzolsulfonamid abfiltriert, mit Säure wieder gefällt und aus
Alkohol umkristallisiert.
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Beispiel 4 : 22-4 Teile p-Nitrobenzolsulfonamid-Natrium werden in 150 Vol.-Teilen Nitrobenzol suspendiert und mit 13-2 Teilen Trimethylacrylsäurechlorid versetzt. Die Temperatur steigt langsam auf 50 und wird dort vier Stunden gehalten. Dann wird mit 300 Teilen Wasser versetzt, lackmusalkalisch, jedoch phenolphthaleinneutral gestellt und das Ganze eine Stunde bei 50'gerührt. Nachher wird die geringe Menge an unverändertem Sulfonamid abfiltriert, das Filtrat ausgeäthert und angesäuert ; dabei fällt das p-Nitrobenzolsulfon-trimethylacrylsäureamid in guter Ausbeute aus.
Die Reduktion nach Béchamp führt zum p-Aminobenzolsulfontrimethylacrylsäureamid.
Beispiel 5 : 214 Teile 4- Acetylaminobenzolsulfonamid werden in 1000 Teilen Chlorbenzol mit 132. 5 Teilen Trimethylacrylsäurechlorid und 5 Teilen Kupferpulver vermischt und unter Rückfluss bis zum Aufhören der Salzsäureentwicklung gekocht. Dann wird erkalten gelassen, die Reaktionsmischung in 50-600 warme lO%ige Sodalöhung eingerührt, während einer halben Stunde kräftig durchgerührt, abgekühlt und filtriert. Das Filtrat wird dampfdestilliert und daraus durch Ansäuern das Kondensationsprodukt isoliert.
Das abgesaugte feuchte Rohprodukt wird zur
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gefällt und abgesaugt. Zur Reinigung kann in verdünnter Sodalö < -ung aufgenommen, mit Tierkohle behandelt, nach einiger Zeit filtriert und mit Essigsäure wieder ausgefällt werden. Das p-Aminobenzolsulfbn-trimethylacrylsäureamid schmilzt, aus verdünntem Alkohol umkristallisiert, bei 181-182'.
An Stelle von Kupferpulver können auch andere Katalysatoren wie Aluminiumchlorid, Eisenchlorid, Zinntetrachlorid, Kupferchlorid usw. verwendet werden. Anstatt das 4-Acetylaminobenzolsulfonamid in Chlorbenzol mit Trimethylacrylsäurechlorid in Gegenwart von Cu-Pulver umzusetzen, lässt sich die Kondensation des Acetylaminobenzolsulfamids mit dem Säurechlorid ebensogut durch zweistündiges Erwärmen der Ausgangsprodukte in Pyridin erreichen. Man giesst anschliessend auf Eis und Salzsäure, filtriert und nimmt die weitere Reinigung und Reduktion in der obenbeschriebenen Weise vor.
Beispiel 6 : 107 Teile p-Acetvlaminobenzolsulfonamid und 80 Teile calc. Soda werden in 500 Teilen Chlorbenzol suspendiert, mit 66 Teilen Trimethylacrylsäurechlorid versetzt und unter Rückfluss zwei Stunden gekocht. Das Reaktionsgemisch wird in 1500 Teile 60'warmem Wasser eingerührt, schwach sodaalkalisch gestellt und wenig Ungelöstes abgesaugt. Die wässerige Losung wird in Scheidetrichter vom Chlorbenzol getrennt und hierauf angesäuert. Das sich ab- scheidende, bald erstarrende Harz wird abgesaugt und damit etwas Wasser gewaschen.
Nach Verseifung der Acetylaminogruppe mit verdünnter Natronlauge lässt sich das Trimethylacrylsäurederivat in gewohnter Weise gewinnen.
Beispiel 7 : 24-4 Teile 4-Carbäthoxy-amino- benzolsulfonamid werden in chlorbenzolischer Lösung mit der berechneten Menge Trimethylacrylsäurechlorid und 5 Teilen Kupferpulver versetzt und das Ganze sechs Stunden zum Sieden erhitzt. Nachher wird wasserdampfdestilliert, der Rückstand in. Sodalösung aufgenommen, vom unveränderten Carbäthoxy-aminobenzolsulfonamid und vom Kupferpulver abfiltriert, mit wenig Tierkohle versetzt, filtriert lu-4 mit Salzsäure an-
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Zur Abspaltung der Carbäthoxygruppe wird das Kondensat onsprodukt in doppelt normaler
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saure erhält man das 4-Aminobenzolsulfon- trimethylacrylsäureamid.
An Stelle der 4-Carbäthoxy-aminobenzolsulfon- amidverbindung kann auch die entsprechende Carbomethoxyverbindung verwendet werden.
Beispiel 8 : 11-3 Teile Trimethylacrylsäureamid werden in 200 Teilen absolutem Toluol gelöst, mit 4 Teilen Natriumamid versetzt und eine halbe Stunde zum Sieden erhitzt. Nach dem Erkalten lässt man eine Lösung von 22 Teilen p-Nitrobenzolsulfochlorid in 100 Teilen absolutem Toluol zufliessen und erhitzt zwei Stu den unter Rühren und Rückfluss. Das Toluol wir ir Vakuum abdestilliert, der Rückstand in Soda gelöst, die Lösung filtriert und angesäuert. Man
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duktion die entsprechende Aminoverbindung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von acylierten p-Aminobenzolsulfonamiden gemäss Stammpatent Nr. 163413, dadurch gekennzeichnet, dass man Sulfonamide der Benzolreihe oder deren Salze, die in p-Stellung eine stickstoffhaltige Gruppe enthalten, in an sich bekannter Weise mit Trimethylacrylsäure, bzw. ihren funktionellen Derivaten, gegebenenfalls in Gegenwart von Katalysatoren oder säurebindenden Mitteln, umsetzt und gegebenenfalls die p-ständige Stickstoffgruppe nach üblichen Methoden in eine Aminogruppe überführt.