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Papiertäschchen für pulverförmige Arzneien
Der Apotheker hat oft die Aufgabe, nach ärztlichem Rezept pulverförmige Arzneien nach einigen Zehntel Gramm zu dosieren und einzeln verpackt dem Patienten zu vermitteln, damit dieser die Pulver in zeitlichen Abständen einnehmen kann. Hiezu werden bisher durchwegs sogenannte Kapseln aus Papier verwendet, die aus einem mehrfach in der Längsrichtung zusammengefalteten rechteckigen Papierstück bestehen, das nach Aufnahme des Pulvers schliesslich noch zweimal quer gefaltet und zum Zwecke des Verschlusses mit den Enden ineinandergesteckt wird. Wenn auch diese Kapseln fabriksmässig hergestellt werden, so ist das Füllen und Verschliessen einer grösseren Anzahl derselben für den Apotheker noch immer eine sehr lästige, weil zeitraubende und mühsame Arbeit.
Es muss nämlich jede einzelne Kapsel durch Druck auf die Seitenkanten geöffnet und die auf einem gesonderten Blättchen vorher dosierte Menge sorgfältig in die enge Öffnung eingeführt und die Kapsel schliesslich durch Ineinanderstecken der Enden geschlossen werden.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein neues Papiertäschchen für pulverförmige Arzneien, das die Arbeit des Dosierens, Einfüllens und Verschliessens ausserordentlich erleichtert, so dass dadurch im Betriebe einer Apotheke bedeutende Zeit-und Arbeitsersparnisse erzielt werden können. Erfindungsgemäss besteht eine Mehrzahl von Papiertäschchen aus einem einzigen Papierstreifen, der quer zu seiner Längsrichtung zickzack gefaltet ist und an den beiden Enden jeder unten befindlichen Kante durch weitere Faltung einspringende Ecken als seitlichen Abschluss aufweist, wobei die so gebildeten Täschchen in zusammengeschobenem Zustand des Papierstreifens oberhalb der einspringenden Ecken miteinander, z. B. durch Heften, Nähen oder Kleben, verbunden sind.
Zur Erleichterung des Abreissens der einzelnen Täschchen von der geschlossenen Gruppe ist vorzugsweise unter der Verbindungsstelle eine Perforierung od. dgl. vorgesehen.
Durch die Einführung derartiger Pulvertäschchen ergeben sich auch neue Möglichkeiten für die pharmazeutische Industrie, indem es auch für die Industrie rentabel wird, Medikamente in Form von abgeteilten Pulvern in den Handel zu bringen, womit es sich in vielen Fällen erübrigt, das Medi- kament zu tablettieren, was ja oft mit bedeutenden
Schwierigkeiten verbunden ist. Auch ist dem
Arzt die Form des Pulvers in vielen Fällen an- genehmer als die der Tabletten, da letztere oft erst im Wasser zerfallen müssen, bevor sie ein- genommen werden können. Häufig scheuen aber die Patienten diese kleine Mühe und schlucken die Tabletten unzerkaut, wodurch unter Um- ständen unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können.
Die neuen Pulvertäschchen können aber auch bei der Herstellung von grossen Mengen abgeteilter Pulver mit Erfolg verwendet werden, weil dann, im Falle der Massenherstellung, das Pulver einfach mit Hilfe eines Dosierlöffels in die einzelnen Täschchen eingeschüttet wird und das Verschliessen ja nur mehr ein Handgriff ist.
In der Zeichnung ist der Werdegang und das Aussehen einer fertigen Gruppe von Täschchen nach der Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt das Ausgangsmaterial mit seinen Faltlinien, Fig. 2 perspektivisch die zur Füllung bereitgestellten Täschchen, Fig. 3 und 4 zeigen eine verkaufsfertige Täschchengruppe in zwei Ansichten von der Breit-und Schmalseite.
Ein etwa 4-6 cm breiter Papierstreifen 1 wird in Abständen von etwa 2t cm Faltbreite zickzack gefaltet ; gleichzeitig werden an jeder unten liegenden Faltkante 2 durch zusätzliche Faltung einspringende Ecken 3 hergestellt. Knapp oberhalb der einspringenden Ecken 3 sind beiderseits hiezu parallellaufende Perforierungen 5 oder ähnliche Mittel zur Erleichterung des Abreissens vorgesehen.
Zur Füllung wird ein so vorbereiteter, z. B. zehn Täschchen enthaltender Papierstreifen auseinandergezogen, wie Fig. 2 zeigt, auf den Tisch gelegt und das Pulver unter gleichzeitiger Dosierung (nach Augenmass) eingeschüttet. Dann werden, wie Fig. 3 und 4 zeigt, die Täschchen zusammengeschoben, der über die einspringenden Ecken aufragende Teil in der Mitte nach unten umgebogen, so dass die oberen Faltkanten 4 auf die Perforierung 5 zu liegen kommen und das ganze zusammengeheftet. In dieser Form erhält der Patient die Pulver ausgehändigt. Zum
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Gebrauch der Pulver braucht er dann nur ein
Täschchen nach dem anderen an der Perforation abzureissen.
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, dass die gesamte Handhabung für den Apotheker äusserst einfach ist und keinerlei Geschicklichkeit erfordert.
Falls die Faltkante 4 nicht schon durch die
Faltung allein das Abreissen längs dieser Kanten, das der Apotheker vornimmt, wenn er eine Täschchengruppe von einem Vorratsstreifen abtrennt, leicht und sauber ermöglicht, werden auch an diesen Faltkanten Perforierungen oder ähnliche Mittel zur Erleichterung des Abreissens angebracht.
Mit der Dosierung, die bisher nur als Vorbereitung auf eigenen Blättchen vollzogen wurde, ist hier bereits auch die Füllung beendet, da das Zusammenschieben und Abheften nur einen einzigen Handgriff erfordert.
Es ist klar, dass die Anordnung in der verschiedensten Weise geändert werden kann, z. B. kann die Perforation ganz entfallen, da dann das Täschchen einfach längs der Befestigungslinie (Heftung, Naht) abgerissen wird. Eine Täschchengruppe kann auch in anderer Weise, z. B. durch Nähte oder Klebung miteinander verbunden werden, und das Umbiegen des oberen Teiles kann auch entfallen, wenn nur die Verbindung knapp oberhalb der einspringenden Ecken liegt und dadurch ein seitliches Herausfallen des Pulvers verhindert ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Papiertäschchen für pulverförmige Arzneien, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl solcher Täschchen aus einem einzigen Papier- streifen besteht, der quer zu seiner Längsrichtung zickzack gefaltet ist und an den beiden Enden jeder unten befindlichen Kante durch weitere
Faltung einspringende Ecken als seitlichen Ab- schluss aufweist, wobei die so gebildeten Täschchen in zusammengeschobenem Zustand des Papier- streifens oberhalb der einspringenden Ecken miteinander, z. B. durch Heften, Nähen oder
Kleben verbunden sind.