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Spezialbauplatte
Die Erfindung hat eine Spezialbauplatte zum
Gegenstand, welche aus einer innenseitig mit zu ihrer Lagerfläche vertikal verlaufenden Stegen ausgestatteten Aussenplatte und einer allseits glatten, gleich grossen Innenplatte besteht. Die
Aussenplatten und die Innenplatten werden im
Mauerverband voneinander getrennt, Voll auf Fug verlegt und in geeigneter Weise miteinander verbunden. Durch die Plattenstege verbleiben von oben nach unten durchlaufende Hohlräume, die noch durch Durchbrechungen und Ausnehmungen in den Stegen miteinander in Verbindung stehen. Diese Hohlräume verursachen eine Verminderung der Wärmedämmfähigkeit des Mauerverbandes und eine mehr oder minder grosse Kondenswasserbildung.
Zur Beseitigung der Nachteile dieser bekannten Spezialbauplatten werden diese gemäss der Erfindung dadurch verbessert, dass die Aussenplatte auf einer ihrer beiden Längsseiten einen in der Höhe der vertikalen Stege abschliessenden horizontalen Steg aufweist, der die durch die vertikalen Stege gebildeten vertikalen Kammern der Höhe nach in Kassetten unterteilt und dadurch die Kondenswasserbildung innerhalb des Kammerraumes herabsetzt und dagegen die Wärmedämmfähigkeit erhöht.
Diese Bauplatte eignet sich für Siedlungsbauten, mit besonderem Vorteil jedoch für den raschen Wiederaufbau bombenbeschädigter Bauten und gestattet Licht-und Kraftstromanlagen, Gas-und Wasserleitungselemente in einer denkbar leicht ausführbaren Weise in den Mauerverband einzubauen, so zwar, dass diese Elemente in frei zugänglicher Weise an der Innenfläche der Aussenplatte befestigt und durch verschliessbare Öffnungen in der Innenplatte zugänglich sind.
In der Zeichnung ist eine im Sinne der Erfindung ausgebildete Bauplatte in einer Ausführungsform veranschaulicht, u. zw. sind in Fig. 1 die Aussen-und die Innenplatte voneinander getrennt schaubildlich dargestellt. In Fig. 2 ist eine mit horizontalen Leitungen ausgestattete Aussenplatte gezeigt. Eine mit drei verschiedenen Installationsleitungen zum Teil dargestellte Aussenplatte zeigt die Fig. 3. In Fig. 4 ist eine komplette Spezialbauplatte in Verbindung mit einem Installationshahn schaubildlich veranschaulicht und in der Fig. 5 ist eine Innenplatte mit einer Ausnehmung für
Elektrosicherungsdosen dargestellt.
Die in Fig. 1 dargestellte Spezialbauplatte besteht aus einer Aussenplatte 1 und einer Innen- platte 2. Die Aussenplatte besitzt z. B. drei von oben nach unten verlaufende Stege 3, welche zwischen sich zwei offene Kammern 4, 5 frei- lassen. Die Stege 3 der Aussenplatte 1 können ebenfalls durch Ausnehmungen 6 unterbrochen sein. Die Aussenplatte 1 besitzt am oberen Rande einen horizontalen Steg 16, welcher die Stege 3 miteinander verbindet und deren Höhe aufweist.
Dadurch werden die Kammern 4, 5 oben ab- geschlossen. Solche Aussenplatten werden in gewissen Höhenabständen in den Mauerverband verlegt, welcher aus den gleichen, jedoch mit durchlaufenden Vertikalstegen 3 und durchlaufenden Kammern 4, 5 (Fig. 3) versehenen
Aussenplatten gebildet ist. Die Innenplatte 2 ist allseits glatt ausgeführt, genau so gross bemessen wie die Aussenplatte 1 und wird beim
Verlegen an die Stege 3 satt angesetzt, so dass sie die durch die Stege voneinander getrennten
Kammern 4, 5 wandinnenseitig schliesst. Sowohl die Aussenplatte 1, als auch die Innenplatte 2 sind an geeigneter Stelle mit einem Klammerdraht 12 versehen, der zum Verbinden der Aussenund der Innenplatte miteinander nach ihrem Verlegen im Mauerverband'dient.
Diese Verlegungsweise der Innenplatte 2 hat den Vorteil, dass sie nach dem Durchschneiden ihrer Mörtelfugen und der Bindedrähte 12 z. B. mittels einer Säge so ausgebaut werden können, dass weder die Innenplatten, noch die Wand beschädigt werden. Die Aussenplatte besitzt oben und an den Stirnseiten Vergusskehlen 7, an der Basisfläche hingegen eine in die Kehle der unteren Schar eingreifende Feder 8, welche schon beim Herstellen der Aussenplatte durch die Gussform gebildet wird.
Diese in Fig. 3 dargestellten Bauplatten können dadurch ohne Verwendung von Fachkräften übereinander und nebeneinander mit den er- findungsgemäss ausgebildeten Bauplatten im Verband genau verlegt und zu geschlossenen Mauerwerken aneinander gesetzt werden. Die Aussenplatte 1 ist in ihrer Längsrichtung mit Luftkanälen 9 durchsetzt, welche als wärmetechnische Räume und gleichzeitig auch als Tonnengewölbe wirken und Eisenbewehrungen ersparen.
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Beim Aufbau einer Wand werden zuerst bis zu einer gewissen Höhe die in Fig. 3 dargestellten
Aussenplatten 1 im Verband verlegt. Hierauf werden die in Fig. 1 dargestellten Aussenplatten in einer geschlossenen oder unterbrochenen
Schar aufgelegt und dadurch die Kammern 4 und 5 der Höhe nach zur Bildung von Kassetten geschlossen. Die wechselweise Verwendung der Aussenplatten 1 gemäss den Fig. 1 und 3 richtet sich nach der Grösse der freibleibenden Kammern
4 und 5. Selbstverständlich können Mauern ausschliesslich aus den Aussenplatten gemäss
Fig. 1 hergestellt werden. Nach Herstellung der Aussenmauern werden, wie die Fig. 2 und 3 der Zeichnung andeuten, die Licht-, Gas-und Wasserleitungen 10 in die Wand bzw. in die Kammern 4 und 5 vertikal und in die Ausnehmungen 6 horizontal eingebaut.
Die genannten Leitungen 10 werden durch Laschen 11 u. dgl. an den Aussenplatten innerhalb der Kammern 4 und 5 befestigt. Nach Fertigstellung der gesamten Installation einer Wand werden die Innenplatten 2 an die Stege 3 der Aussenplatten satt angesetzt, so zwar, dass nach dem Ansetzen jeder Schar Innenplatten 2 die Verbindung der- selben mit den Aussenplatten 1 durch die Klammerdrähte 12 gesichert wird.
Die Innenplatten schliessen die Kammern 4, 5 nach innen ab und gestatten durch ihre getrennte Ausbaufähigkeit bei irgendwelchen Gebrechen der Installationsleitungen jederzeit den Zutritt zur Schadensstelle ohne Stemmarbeit und besondere Verletzung des Mauerwerkes. An besonders empfindlichen Stellen des Leitungssystems, wie z. B. bei Abzweigungen von Licht-, Gas-und Wasserleitungen, wie auch bei Wechselhähnen 15, können Ausnehmungen 13 in der Innenplatte 2 vorgesehen sein, welche durch ausklappbare oder aufsteckbare Deckel 14 verschliessbar sind (Fig. 4). Diese Ausnehmungen ermöglichen die Zugänglichkeit zu diesen empfindlichen bzw. regelbaren Leistungsstellen 15 ohne Anwendung irgendwelcher Werkzeuge.
Sowohl bei den Innen-als auch bei den Aussenplatten sind für die elektrischen Sicherungsdosen und für die Schalter, wie auch für die
Armaturen des Badezimmers und der Küche entsprechende Ausnehmungen 17 zum Durch- führen der Leitungsenden 18 vorgesehen, siehe
Fig, 5.
Diese Bauplatten können in verschiedenen
Längen erzeugt werden. Ihre gebräuchlichste
Länge beträgt 1 m bzw. 50 cm. Die Stege werden hiebei in stets gleichen Abständen voneinander an der Aussenplatte vorgesehen. Es können auch, je nach Erfordernis, diese Bauplatten in Segment- form hergestellt werden, um Rundbauten auf- zuführen. Diese Bauplatten können auch überall dort angewendet werden, wo es sich z. B. beim
Normalziegelbau um die mit den Installationen versehenen Wandteile handelt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Spezialbauplatte, bestehend aus einer innen- seitig mit zu ihrer Lagerfläche vertikal ver- laufenden Stegen ausgestatteten Aussenplatte und einer allseits glatten, gleich grossen Innenplatte, welche im Mauerverband unabhängig voneinander
Voll auf Fug verlegbar sind, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Aussenplatte auf einer ihrer beiden Längsseiten einen in der Höhe der vertikalen Stege abschliessenden horizontalen Steg (16) aufweist, der die durch die vertikalen Stege gebildeten vertikalen Kammern der Höhe nach in Kassetten unterteilt und dadurch die Kondenswasserbildung innerhalb des Kammerraumes herabsetzt und dagegen die Wärmedämmfähigkeit erhöht.