DE4434499A1 - Deckenplatte für die Herstellung von Geschoßdecken - Google Patents
Deckenplatte für die Herstellung von GeschoßdeckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Deckenplatte wie sie im Ober
begriff des Patentanspruches 1 näher angegeben ist sowie
eine Decken-Wandkonstruktion, bei der eine solche
Deckenplatte verwendet ist.
Deckenplatten dieser Art sind für die Herstellung von
Geschoßdecken an sich bekannt, beispielsweise aus der
DE-PS 33 09 820. Dort ist eine Deckenplatte beschrieben, bei
der die Betonoberplatte als schwimmende Estrichplatte ausgebil
det und über eine Trittschall-Dämmschicht mit der Unterplatte
verbunden ist. Dabei weist die Trittschall-Dämmschicht in Form
eines Rechteckgitters angeordnete Installationskanäle auf, so
daß in die Deckenplatte Installationsleitungen wie z. B. Elek
troleitungen, Wasser- und Lüftungsrohre verlegt werden können.
Die bekannte Deckenplatte ist auf Bauten ausgerichtet, bei
denen eine hohe Trittschall-Dämmung für die Decken gefordert
wird. Aus Kostengründen wird sie daher nicht in Bauten einge
setzt, bei denen eine ausreichende Trittschalldämmung bereits
durch einen auf die Deckenplatte aufgezogenen Teppichboden er
reicht wird. Darüberhinaus ist an der bekannten Deckenplatte
nachteilig, daß Installationsleitungen nur entlang der in der
Dämmschicht vorgefertigten Installationskanäle verlegt werden
können. Bei vielen Anwendungszwecken erweist sich diese Bindung
als nachteilig.
Dementsprechend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Decken
platte anzugeben, die kostengünstig herstellbar ist, eine hohe
Stabilität aufweist und eine freie Verlegung von Installations
leitungen in der Deckenplatte und einen kostengünstigen Einbau
einer Fußbodenheizung erlaubt.
Diese Aufgabe wird mit einer Deckenplatte gelöst, die er
findungsgemäß die im Patentanspruch 1 angegebene Ausgestaltung
besitzt. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Deckenplatte besteht aus einer Beton
oberplatte und einer Betonunterplatte , in die jeweils Ober
gurte bzw. Untergurte aus Stahl eingegossen sind. Diese Ober-
und Untergurte sind untereinander mit diagonal verlaufenden
Stäben aus rostfreiem Stahl verbunden, insbesondere ver
schweißt. Das System aus Obergurten, Untergurten und den sie
verbindenden Diagonalgitterträgern bildet ein äußerst stabiles
Gitterwerk. Da die Obergurte und die Untergurte in Beton einge
gossen sind, können sie nicht einknicken, und damit wird die
Stabilität der gesamten Deckenplatte erhöht. Die Deckenplatte
wird vorgefertigt angeliefert und an der Baustelle montiert.
Der Zwischenraum zwischen der Oberplatte und der Unterplatte
wird an der Baustelle bis etwa zur Hälfte mit Ortsbeton ausge
gossen, so daß die Deckenplatte eine ausreichende Schwere er
hält, aber über dem Ortsbeton noch genügend Freiraum verbleibt,
in dem Installationsleitungen in alle Richtungen verlegt werden
können.
Im Bereich des Freiraumes kommen die Gitterträger mit
atmosphärischer Luft in Berührung und könnten daher einer Kor
rosion unterlegen. Aus diesem Grunde wird für sie korrosionsge
schützter Stahl verwendet. Letzteres läßt sich nach einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umgehen,
indem in der Betonoberplatte Abstandshalter aus Stein oder
Beton angeordnet sind, die in den Freiraum vorstehen und in dem
Ortsbeton eingebettet sind. Diese Abstandshalter nehmen dann
die Schubkräfte aus, die Gitterträger sind nach dem Aushärten
des Ortsbetons entlastet, haben also keine statische Funktion
mehr und brauchen deswegen nicht mehr gegen Korrosion geschützt
werden. Die Abstandshalter haben vorzugsweise einen runden
Querschnitt, damit sich die später so verlegenden Installa
tionsleitungen leicht durchschieben lassen und nicht an ihnen
hängenbleiben.
Die Decke läßt sich weiter für eine Fußbodenheizung ver
wenden, indem durch den Freiraum Warmluft geleitet wird. Es ist
bei dieser Art von Beheizung überhaupt keine Installation von
Wasserleitungen notwendig, weder in den Wänden, noch im Boden.
Da die Ortsbetonschicht ausreichend wärmedämmend ist, wird die
Wärme durch die Oberplatte abgeleitet, so daß sich die Wirkung
einer Fußbodenheizung ergibt.
Die Oberseite der Betonplatte ist eben, so daß sie zum
Aufbringen eines Fußbodenbelages geeignet ist und kein Estrich
gelegt werden muß.
Die Gitterträger, die die Betonoberplatte und die Betonun
terplatte miteinander verbinden, sind vorzugsweise als schub
aufnehmende Gitterträger, beispielsweise als Diagonalgitterträ
ger, ausgebildet. Damit bekommt die noch nicht mit Ortsbeton
ausgegossene Deckenplatte eine hohe Eigensteifigkeit, so daß
sie nach der Montage auf der Baustelle nicht unterfangen werden
muß. Andernfalls müßte vor dem Ausgießen mit Beton etwa alle
zwei Meter eine Montageunterstellung angesetzt werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung besteht die Betonober
platte aus Faserbeton oder Kunststoffbeton. Die Oberplatte wird
damit sehr fest und benötigt - abgesehen von den Obergurten -
keine Bewehrung aus Baustahl. Da der Abstand der Obergurte bzw.
derjenige der Gitterträger größer als etwa 50 cm ist, ist die
Betonoberplatte nahezu beliebig bohrbar. Es können dann auch in
regelmäßigen Abständen Öffnungen angeordnet werden, durch die
beispielsweise der Ortsbeton eingefüllt wird. Diese Öffnungen
können aber auch als Durchtritt von Installationsleitungen aus
dem Fußboden dienen.
Vorzugsweise sind wenigstens einige der Öffnungen in der
Betonoberplatte benachbart zu einem Gitterträger angeordnet.
Durch diese Öffnungen können dann Kranhaken oder dergleichen an
den Gitterträgern befestigt werden, so daß zum Anheben bzw. zum
Transport in der Deckenplatte keine besonderen Befestigungsmit
tel verankert werden müssen. Dieses Ergebnis läßt sich alterna
tiv auch dadurch erreichen, daß in der Nähe der Längsseiten der
Oberplatte jeweils einer der Gitterträger angeordnet ist. Die
ser Gitterträger ist dann von der offenen Schmalseite her zu
gänglich, so daß Tragseile befestigt werden können.
Zweckmäßiger wird der Abstand der Gitterträger größer als
etwa 50 cm gewählt, weil sich dadurch relativ breite Bahnen er
geben, die eine weitgehend unbehinderte Verlegung von Installa
tionsrohren erlauben.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Er
findung steht die Betonunterplatte gegenüber der Betonober
platte seitlich um mindestens 5 cm vor. Werden bei der Montage
zwei Deckenplatten aneinandergesetzt, so erhält man eine Fuge,
durch die hindurch der Ortsbeton auf die aneinanderstoßenden
Betonunterplatten aufgebracht werden kann. Die Fuge zwischen
den Oberplatten wird vorzugsweise mit einem Verschluß nach dem
Anspruch 10 abgeschlossen. Mit Hilfe dieses Verschlusses kann
dann die Fuge zwischen zwei aneinandergrenzenden Betonoberplat
ten mit Beton gefüllt werden, ohne daß dadurch der zwischen den
Unterplatten und den Oberplatten vorhandene Freiraum von einem
Trennsteg durchzogen wird.
Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft eine Decken-
Wandkonstruktion, bei der eine Deckenplatte mit einer voranbe
schriebenen Bauweise mit einer Wandplatte kombiniert wird, die
ebenfalls eine Doppelwandplatte ist und in der durch nur teil
weisen Verguß ein vertikal verlaufender Kanal gebildet ist.
Dieser Kanal steht über die offene Schmalseite der Deckenplatte
mit dem Freiraum zwischen der Ortsbetonschicht und der Beton
oberplatte in Verbindung. Dazu ist die Deckenplatte an ihren
Schmalseiten offen. Über den Kanal in der Wandplatte können die
Installationsleitungen von unten herangeführt bzw. aus der
Deckenplatte nach oben weitergeführt werden. Außerdem ist es
möglich, durch einen solchen Kanal von einer Seite her Warmluft
in den Freiraum der Deckenplatte einzublasen und an einer ande
ren Seite abzuziehen.
Die Wandplatte dieser Decken-Wandkonstruktion ist vorzugs
weise so ausgestaltet, daß sie eine verlorene Seitenschalung
aufweist, die mit einer weiteren verlorenen Seitenschalung der
gleichen oder einer benachbarten Wandplatte einen Raum bildet,
der mit Ortsbeton aufgefüllt wird. Zwischen zwei verfüllten
Räumen wird dann der Kanal zum Durchziehen der Installations
leitungen bzw. zum Durchführen von Warmluft gebildet.
Mit diesem System läßt sich auf eine einfache Weise eine
regelbare Warmluftheizung bilden, indem die Übergangsstelle
zwischen dem Kanal der Wandplatte und dem Freiraum der Decken
platte mit einem Schieber versehen wird, mit dem sich die ein
tretende Luftmenge regeln läßt. Die Wandplatte ist vorzugsweise
ähnlich gestaltet wie die Deckenplatte, indem die auf der In
nenseite liegende Platte gegenüber der Außenplatte zurück
springt. Damit bilden zwei aneinandergesetzte Wandplatten einen
in senkrechter Richtung verlaufenden Kanal, der als Installa
tionskanal verwendet werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben und näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine erfin
dungsgemäße Deckenplatte;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Deckenplatte nach einer
anderen Ausführungsform;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer Decken
platte, die mit Abstandshaltern versehen und in
die noch kein Ortsbeton eingefüllt ist;
Fig. 4 das Einsetzen einer Verschlußtafel zwischen zwei
benachbarte Deckenplatten;
Fig. 5 das Ausgießen einer Fuge zwischen zwei benach
barten Deckenplatten mit Hilfe der Verschluß
platte;
Fig. 6 schematisch einen Querschnitt durch eine
erfindungsgemäße Decken-Wandkonstruktion;
Fig. 7 eine teilweise aufgebrochene perspektivische
Darstellung der Decken-Wandkonstruktion nach
Fig. 5;
Fig. 8 den Übergang zwischen einer Wandplatte und einer
Deckenplatte einer Decken-Wandkonstruktion nach
Fig. 6;
Fig. 9 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit
zwei aneinandergesetzten Deckenplatten,
Fig. 10 einen Schnitt A-A der Ausführungsform von Fig. 9,
Fig. 11 einen Schnitt B-B der Ausführungsform der Fig. 9.
In der Fig. 1 ist schematisch ein Schnitt durch eine er
findungsgemäße Deckenplatte dargestellt. In der Betonunter
platte 1 ist der Untergurt 3 eines Diagonalgitterträgers 5 ein
gegossen. Die diagonal verlaufenden, aus der Unterplatte
heraustretenden Streben bestehen aus rostgeschütztem Stahl,
beispielsweise aus nicht-rostendem Edelstahl, der in der Platte
l eingegossene Untergurt des Gitterträgers aus Baustahl. Gegen
überliegend ist die Betonoberplatte 2 angeordnet, in der die
Obergurte 4 des Diagonalgitterträgers 5 eingegossen sind. Auf
die Betonunterplatte ist die Ortsbetonschicht 6 aufgegossen,
die im fertigen Zustand der Deckenplatte die nötige Stabilität
gibt. In dem korrosionsgefährdeten Freiraum zwischen der Ober
platte 2 und der Unterplatte 1 befinden sich nur diejenigen
Teile des Gitterträgers, die aus rostfreiem oder rostgeschütz
tem Stahl bestehen.
Die Fig. 2 zeigt eine Abwandlung der Ausführungsform nach
Fig. 1, bei der in der Betonoberplatte Abstandshalter 50 ein
gesetzt sind. Sie ragen in den Freiraum und enden in einer
vorgegebenen Entfernung vor der Innenseite der Betonunterplatte
im Ortsbeton. Diese Abstandshalter bestehen aus Stein oder Be
ton, und sie nehmen die statischen Kräfte auf.
Die Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung der
Deckenplatte nach Fig. 1 in einem Zustand, bei dem noch kein
Ortbeton eingefüllt ist. Die Unterplatte 1 und die Oberplatte 2
sind durch Diagonalgitterträger 5 miteinander verbunden, die
parallel zueinander im Abstand von etwa 60 oder mehr cm
verlaufen. Die Oberplatte 2 besitzt Öffnungen 6, durch die
Beton auf die Unterplatte verfüllt werden kann. Diese Öffnungen
können gleichzeitig als Durchtrittsöffnungen für Installationen
dienen, die in dem Freiraum zwischen der Ortsbetonschicht und
der Oberplatte 2 verlegt werden.
Zum Einfüllen des Betons kann auch eine Fuge dienen, die
zwischen zwei aneinandergrenzenden Deckenplatten gebildet wird.
Die Deckenplatten sind dabei so gestaltet, daß die Betonober
platte 2 gegenüber der Betonunterplatte 1 zurückspringt. Die
Betonunterplatten stoßen aneinander an, auf sie wird die Orts
betonschicht 8 aufgegossen. Um danach die Fuge zwischen den
Oberplatten 2 zu schließen, wird eine Verschlußplatte 10 unter
die seitlichen Enden der Betonoberplatten 2 geführt. Diese Ver
schlußplatte 10 ist an ihrer Oberseite mit Stäben 11 versehen.
Entsprechend der Fig. 5 wird nach dem Einsetzen der Ver
schlußplatte 10 ein Bügel 13 über die Stäbe 11 gesteckt und mit
einem Klemmverschluß 14 befestigt. Der Bügel 13 stützt sich zu
beiden Seiten der Fuge auf den Betonoberplatten 2 ab. An
schließend wird die nach unten durch die Verschlußplatte 10 ver
schlossene Fuge mit Beton ausgegossen. Zur besseren Verbindung
dieser Betonschicht mit der jeweiligen Betonoberplatte können
diese im Bereich der Fugen mit einer Armierung 15 versehen
sein, die nach außen vorsteht. Zusätzlich kann in dem Bereich
der Fuge eine Armierung 16 eingelegt werden, die über die Ar
mierung 15 der Betonoberplatten übergreift. Nach dem Aushärten
des Betons werden die Bügel 13 von den Stäben 11 abgezogen, und
die Stäbe 11 werden an der Stelle, aus der sie aus dem Beton
heraustreten, abgeschnitten, so daß sich ein ebener Übergang
zwischen den beiden Deckenplatten ergibt.
Die Fig. 6 zeigt als Weiterentwicklung eine Decken-Wand
konstruktion, in der die erfindungsgemäße Deckenplatte verwen
det wird. Entsprechend der Fig. 6 ist die Deckenplatte in eine
ebenfalls doppelwandige Wandplatte eingesetzt, so daß der zwi
schen der Innenplatte 31 und der Außenplatte 32 befindliche
Hohlraum 35 der Wandplatte mit dem Freiraum 23 der Deckenplatte
in Verbindung steht. Die Außenplatte 32 der Wandplatte ist
selbst in Sandwichbauweise ausgeführt, sie besteht aus einer
Betonplatte 29, auf die eine Isolierschicht 38 und darauf eine
Deckschicht 39 aufgebracht sind. Die Außenplatte 32 und die In
nenplatte 31 sind wie die Deckenplatte über einen in ihnen ver
ankerten Diagonalgitterträger miteinander verbunden.
Die Fig. 7 zeigt in einer perspektivischen, teilweise
aufgebrochenen Darstellung den Übergang zwischen einer Decken
platte 20 und einer Wandplatte 30. Die Wandplatte 30 ist mit
verlorenen Seitenschalungen 33, 34 versehen, die den Freiraum
35 zwischen der Innenplatte 31 und der Außenplatte 32 in verti
kaler Richtung durchlaufen. Diese verlorenen Seitenschalungen
können beispielsweise aus Welleternit bestehen. Die zwischen
zwei Seitenschalungen gebildeten Kanäle können einmal als Zu
luft- und Abluft-Kanäle für die Warmluft-Fußbodenheizung der
Deckenplatte 20 dienen, zum anderen können sie zur Abgrenzung
eines Raumes 37 dienen, in den eine Bewehrung 39 eingeführt
wird und der anschließend mit Beton verfüllt wird. Diese mit
Beton ausgefüllten Räume bilden dann ein Gerüst, das den Wand
platten die nötige Stabilität verleiht. Zwischen den verfüllten
Räumen 37 verlaufen die Kanäle 36 als Installationsschächte
oder als Lüftungsschächte.
Die Fig. 8 zeigt für die Decken-Wandkonstruktion den
Übergang zwischen der Deckenplatte und der Wandplatte. Die
Deckenplatte 1 ist im Randbereich mit einem zusätzlichen Schub
träger 7 versehen, der nach dem Einfüllen von Ortsbeton 8 voll
ständig zugedeckt ist. Um zu verhindern, daß der Ortsbeton 8
seitlich ausfließt, ist an der Übergangsstelle zur Wandplatte
ein Blech 18 vorgesehen, das als verlorene Schalung eingesetzt
wird. An der Außenseite der Innenplatte 31 ist ein in senkrech
ter Richtung bewegbarer Schieber 41 vorgesehen, mit dem der
Übergang zwischen dem Luftkanal 36 der Wandplatte und dem
Freiraum 23 der Deckenplatte verschlossen werden kann. Mit die
sem Schieber ist dann, wenn aus dem Kanal 36 der Wandplatte
Warmluft zugeführt wird, eine Heizungsregelung möglich.
Die oben beschriebene Decken-Wandkonstruktion, d. h. die
Verwendung einer Doppeldecke in Kombination mit einer Doppel
wand macht es möglich, fast ohne Zusatzkosten den Rohbau
bereits mit einem kompletten Heizsystem auszustatten. Kosten
für Radiatoren, Heizungsrohrsystem oder Fußbodenheizschlangen
entfallen.
Für das Heizsystem sind zwei Ausführungsformen denkbar.
Einmal kann ein geschlossener Luftkreislauf vorgesehen werden,
die Luft zirkuliert zwischen der Wärmequelle, dem in der Wand
vorgesehenen Kanal, durch die Doppeldecke und durch einen ande
ren Kanal der Wand zurück zur Wärmequelle im geschlossenen
Kreis. Es ist eine vollkommen unproblematische Anwendung, da
kein Staub und keine organischen Partikel in das System gelan
gen können. Alternativ kann ein teilweise offener Luftkreislauf
vorgesehen werden, bei dem die umlaufende Luft gleichzeitig als
Frischluftzufuhr für die Räume dient. Dies bedingt aber glatte
Flächen in den Kanälen der Wände und in dem Freiraum der
Deckenplatte, da sich sonst Fremdkörper absetzen. Es ist auch
eine Mischform denkbar, indem beispielsweise in der Wand meh
rere Kanäle für den Luftkreislauf angeordnet sind; einer dieser
Kanäle ist für die Zufuhr von Warmluft in die Deckenplatte vor
gesehen, ein anderer Kanal ist von dem Freiraum in der Decken
platte getrennt und dient zur Zufuhr von Frischluft in dem Raum
oberhalb der Deckenplatte. Dabei kann zusätzlich vorgesehen
sein, daß die Frischluft durch die in der Wand einbetonierten,
glatten Schläuche mit relativ hoher Luftgeschwindigkeit durch
strömt, was zu einem Selbstreinigungseffekt der Luftrohre
führt.
In der Fig. 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel mit
zwei aneinandergrenzenden Deckenplatten dargestellt. Die Fig.
10 zeigt den Schnitt A-A, die Fig. 11 den Schnitt B-B in Fig.
9. Entsprechend Fig. 9 sind die Oberplatten 2 gegenüber den
Unterplatten 1 verkürzt, so daß zwischen ihnen eine Fuge 56
besteht. Die Oberplatten 2 besitzen nach unten gerichtete
Vorsprünge, die die Abstandshalter 50 bilden. Diese Abstands
halter übernehmen die Tragfunktion und nehmen Gefahr, daß
später abgerostete Gitterträger zum Einsinken der Oberplatte
führen. Die Abstandshalter 50 werden durch Aufhäufen des Betons
während der Fertigung im Fertigteilwerk gebildet. Die Fuge 56
zwischen den Oberplatten wird nachträglich auf der Baustelle
verfüllt. Vor dem Verfüllen der Fuge können steife Rohre, z. B.
Abwasserrohre 57, auf der Baustelle eingesetzt werden. In den
Fig. 10 und 11 sind mit 58 Rohre bezeichnet, die bereits im
Fertigteilwerk eingesetzt werden. Nachträglich auf der Bau
stelle eingeschobene Rohre sind mit 59 bezeichnet. Die Rohre 59
führen zu Leerdosen 60, die in der angrenzenden Doppelwand 80
eingegossen sind. Statt der Leerdosen können mit ihnen auch
Anschlüsse zu einem Kabelkanal 61 geschaffen werden, der nach
träglich auf der Ziegelwand 70 angebracht wird. Die In
stallationsverbindung in den Freiraum zwischen den Platten
erfolgt durch Schlitze an der Unterseite des Kabelkanals und
über die in diesem Bereich verkürzt ausgeführte Oberplatte. Die
Verbindung zwischen den eingeschobenen Leerrohren 59 und der
eingegossenen Wanddose 60 erfolgt mit einem auf der Baustelle
eingesteckten flexiblen Schlauch 62. Neben der Fuge 56 dienen
Installationskanäle 63, die durch Deckel verschlossen werden
können, zum Einfüllen des Ortbetons. In die Fuge 56 ragen die
Bewehrungsstäbe 53 der Oberplatten soweit hinein, daß sie sich
mit den Stäben der Nachbarplatte überlappen. Die quer zur
Richtung der Gitterträger 5 liegenden Leerrohre werden schon im
Fertigteilwerk eingebracht. Diese Leerrohre werden dann auf der
Baustelle vor dem Vergießen im Bereich der Fuge mit dem Nach
barelement verbunden. In Spannrichtung der Gitterträger werden
auf der Baustelle leicht biegsame glatte Leerrohre einfach von
den viereckigen Installationsöffnungen 63 aus eingeschoben. Das
ist auch noch nachträglich möglich, wenn der Bau bereits
bezogen ist. Im Bereich der Gitterträger 5 ist Beton 50
angehäuft und schützt die Gitterträger vor Korrosion; er trägt
mit den Gitterträgern gemeinsam nach dem Einbringen des
Ortbeton die Oberplatte 2 und übernimmt damit die gleiche
Funktion wie die oben erwähnten Abstandhalter.
Claims (23)
1. Deckenplatte für die Herstellung von Geschoßdecken mit
einer Betonunterplatte (1) und einer Betonoberplatte (2), wobei
die Betonoberplatte mit einer ebenen Außenfläche versehen und
mit der eine Bewehrung (7) aufweisenden Betonunterplatte ver
bunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Betonoberplatte (2) Obergurte (4) aus Stahl und in der
Betonunterplatte (1) Untergurte (3) aus Stahl eingegossen sind,
die über Gitterträger (5) aus Stahl miteinander verbunden sind
und daß auf der Betonunterplatte eine Ortsbetonschicht (8) so
aufgebracht ist, daß zwischen der Unterseite der Betonober
platte und der Oberseite der Ortsbetonschicht ein Freiraum (9)
von mindestens 3 cm Höhe vorhanden ist.
2. Deckenplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gitterträger (5) als schubaufnehmender Gitterträger ausge
bildet ist.
3. Deckenplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gitterträger (5) aus korrosionsgeschütztem Stahl bestehen.
4. Deckenplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Betonoberplatte (2) Abstandshalter (50) aus Stein oder
Beton eingelassen sind, die in den Freiraum (9) hineinragen und
mit ihren unteren Enden in der Ortsbetonschicht (8) eingebettet
sind.
5. Deckenplatte nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandshalter vor der Betonunterplatte enden.
6. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betonoberplatte (2) aus biegefestem Beton, insbesondere aus
Faserbeton oder Kunststoffbeton, besteht.
7. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmalseiten der Deckenplatte nach außen offen sind.
8. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betonunterplatte (1) gegenüber der Betonoberplatte (2)
seitlich um mindestens 3 cm, vorzugsweise mehr als 5 cm
vorsteht.
9. Deckenplatte nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Nähe der Längsseiten der Betonoberplatte jeweils ein
Gitterträger (5) angeordnet ist.
10. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betonoberplatte (2) mit in regelmäßigen Abständen angeord
neten Öffnungen (6) versehen ist, deren Durchmesser wenigstens
7,5 cm beträgt.
11. Deckenplatte nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnungen benachbart zu einem Gitterträger (5) angeordnet
sind.
12. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der Gitterträger größer als etwa 50 cm ist.
13. Verschluß zum Verschließen einer Fuge zwischen zwei anein
andergesetzten Deckenplatten nach Anspruch 8, gekennzeichnet
durch
- a) eine im wesentlichen rechteckige Tafel (10), an deren Oberseite ein oder mehrere Stäbe (11) befestigt sind und durch
- b) eine Spannvorrichtung (12) mit einem Bügel (13), der beidseits der Fuge auf die Oberplatten (2, 22) aufgelegt ist und mit einer Klemmvorrichtung (14) zum Festhalten eines der Stäbe (11) versehen ist.
14. Plattenelement zur Herstellung einer Deckenplatte nach
einem der Ansprüche 4-12 mit einer Betonoberplatte (2) mit
Obergurten (4) aus Stahl, die über Gitterträger (5) aus Stahl
mit den in einer Betonunterplatte (1) eingelassenen Untergurten
(3) aus Stahl verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Betonunterplatte (1) gegenüber der Betonoberplatte (2)
seitlich um wenigstens 3 cm, vorzugsweise um mehr als etwa 5 cm
vorspringt.
15. Plattenelement nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Betonoberplatte Abstandshalter (50) aus Stein oder Beton
eingelassen sind, die in den Freiraum (9) zwischen der
Betonoberplatte und der Betonunterplatte hineinragen.
16. Plattenelement nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstandshalter (50) eine runde Querschnittsform besitzen.
17. Decken-Wandkonstruktion mit einer Deckenplatte (20) nach
einem der Ansprüche 1 bis 12 und mit einer Wandplatte (30),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandplatte (30) eine Doppelwandplatte ist, in der durch nur
teilweisen Verguß wenigstens ein vertikal verlaufender Kanal
(36) gebildet wird, der mit dem Freiraum (24) der Deckenplatte
in Verbindung steht.
18. Decken-Wandkonstruktion nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Wandplatte (30) wenigstens eine vertikal verlaufende
verlorene Seitenschalung (33) angeordnet ist, die zusammen mit
einer weiteren Seitenschalung (34) der gleichen (30) oder einer
benachbarten (40) Wandplatte einen Raum (37) bildet, der mit
Ortsbeton aufgefüllt ist, wobei zwischen zwei verfüllten Räumen
(37) der Kanal (36) gebildet ist.
19. Decken-Wandkonstruktion nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Übergangsstelle zwischen dem Kanal (36) der Wandplatte
und dem Freiraum (23) der Deckenplatte ein Schieber (41) ange
ordnet ist.
20. Decken-Wandkonstruktion nach einem der Ansprüche 17-19,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandplatte (30) eine Außenplatte (32) und eine Innenplatte
(31) aufweist, wobei die Außenplatte (32) in horizontaler Rich
tung gegenüber der Innenplatte (31) vorspringt.
21. Verfahren zur Herstellung einer für die Verlegung von
Installationen nutzbaren Geschoßdecke unter Verwendung von
einer Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1-12,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrenschritte:
- 1. Aneinandersetzen von zwei oder mehr Plattenelementen nach einem der Ansprüche 14-16,
- 2. Einfüllen von Ortsbeton durch die zwischen den Betonober platten (2) der Plattenelemente gebildeten Fugen in den Raum zwischen den Betonunterplatten und den Betonoberplat ten bis zu einer solchen Höhe, daß ein Freiraum von minde stens 3 cm Höhe verbleibt und - soweit vorhanden - die Abstandshalter (50) der Plattenelemente mit ihren Enden in dem Ortsbeton eingebettet werden,
- 3. Einsetzen einer Verschlußplatte unter die seitlichen Enden aneinandergrenzender Betonoberplatten und Ausgießen der Fuge zwischen den Betonoberplatten mit Ortsbeton.
22. Deckenplatte nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewehrungsstäbe (53) der Oberplatte (2) über deren Rand
vorstehen.
23. Deckenplatte nach einem der Ansprüche 1-12 und 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gitterträger (5) von Beton umgeben sind.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944434499 DE4434499A1 (de) | 1994-09-27 | 1994-09-27 | Deckenplatte für die Herstellung von Geschoßdecken |
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ID=6529314
Family Applications (1)
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DE19944434499 Withdrawn DE4434499A1 (de) | 1994-09-27 | 1994-09-27 | Deckenplatte für die Herstellung von Geschoßdecken |
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Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29615361U1 (de) * | 1996-09-04 | 1996-11-14 | Maack, Peter, Dr.-Ing., 21376 Salzhausen | Decke für Gebäude |
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DE10116976A1 (de) * | 2001-04-05 | 2002-10-10 | Hofmann Gmbh & Co | Selbsttragendes Deckenelement und Verfahren zu dessen Herstellung |
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EP1790789A1 (de) * | 2005-11-28 | 2007-05-30 | Bartoli N.V. | Bausystem, Trägerelement, Stütze und Verfahren |
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-
1994
- 1994-09-27 DE DE19944434499 patent/DE4434499A1/de not_active Withdrawn
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