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Mechanisches Klingelthermometer.
Die Erfindung betrifft ein mechanisches Klingelthermometer, bei dem bei Erreichen einer bestimmten Auslösetemperatur ein nach Massgabe von Temperaturänderungen bewegtes Organ bei Erreichen der Auslösetemperatur oder kurz vorher ein Steuerorgan zum Auslösen des Läutewerkes erfasst.
Mechanische Klingelthermometer dieser Art haben den Vorteil, dass das durch die Temperatur- änderungen bewegte Organ bis zum Erreichen der Auslösetemperatur auf keinerlei mechanischen Widerstand stösst und somit genau den Temperaturänderungen folgen kann. Um nun ein und dasselbe mechanische Klingelthermometer für verschiedene Auslosetemperaturen verwenden zu können, ohne vorher wesentliche Abänderungen an der Einrichtung vornehmen zu müssen, sind bei dem mechanischen Klingelthermometer gemäss der Erfindung die Auslösevorrichtung und das Läutewerk zueinander relativ feststehend angeordnet, beide Einrichtungen aber gegenüber dem nach Massgabe der Temperaturänderungen bewegten Organ verstellbar.
Gemäss einem weiteren Kennzeichen der Erfindung besteht das nach Massgabe der Temperatur- änderungen bewegte Organ aus einer hohlen flüssigkeitsgefüllten Spiralfeder, die an ihrem freien Ende mit einem Anschlag zum Steuern der Auslösevorrielltung des Läutewerkes und einen Anschlag zum Steuern eines über einer Temperaturskala spielenden Zeigers versehen ist.
In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines mechanischen Klingelthermometers gemäss der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Ansicht des Klingelthermometers mit abgenommener Vorderwand und Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Thermometer.
Ein an sich bekanntes temperaturempfindliches Organ in Form einer hohlen flüasigkeitsgefüllten Spiralfeder 1 ist auf einem Rahmen 2 aufgebaut, der durch einen Deckel 3 zu einem Gehäuse ergänzt ist. Das geschlossene freie Ende der Spirale 4 des Thermometers trägt einen Nocken 5, der mit zwei Anschlägen 6 und 7 versehen ist, von denen der eine, 6, in der nachstehend beschriebenen Weise zum Steuern der Auslösevorrichtung eines Läutewerkes, der andere, 7, zum Steuern eines über einer Temperaturskala 8 spielenden Zeigers 9 dient. Der Zeiger 9 wird durch eine Feder 10 ständig gegen den An- schlag ? gedrückt, so dass das Öffnen der Spirale 4 beim Ansteigen der Temperatur den Zeiger 9 über die Skala 8 bewegt und auf diese Weise die jeweilige Temperatur angezeigt wird.
Ein relativ zu dem Rahmen 2 verdrehbarer Rahmen 11 trägt das gesamte Läutewerk und die Auslösevorrichtung für dieses. Das Läutewerk, das mit Ausnahme der Uhrfeder 12 in Fig. 2 auf der linken Seite des Rahmens 11 angeordnet ist, umfasst auch die Glocke 13 und den Klöppel 14. Durch Rechtsdrehen der Glocke 13 wird das Läutewerk aufgezogen. Ein mit der Hemmung 15 des Läutewerkes fest verbundener, hakenförmiger Hebel 16 liegt normalerweise an einer mit einer Ausnehmung 17 versehenen Scheibe 18 der Auslösevorrichtung an und sperrt dadurch das Läutewerk. Eine Feder 19 der Auslösevorrichtung ist bestrebt, die Scheibe 18 in der in Fig. 1 gezeichneten Lage zu halten, in der das Läutewerk gesperrt ist. An der Scheibe 18 ist ein Hebel 20 befestigt, der in die Bahn des Anschlages 6 bei dessen Bewegung infolge eines Temperaturanstieges hineinragt.
Steigt die Temperatur, so öffnet sich die Spiralfeder 4, wobei sich der Anschlag 6 ungestört nach rechts in Fig. 1 bewegt. Erst bei Erreichen der Auslösetemperatur trifft der Anschlag 6 bei seiner Bewegung auf den Hebel 20 der Auslösevorrichtung und nimmt diesen Hebel mit, was zur Folge hat, dass die Scheibe 18 entgegen der Spannung der Feder 19 im Gegenuhrzeigersinne gedreht wird und die Ausnehmung 17 gegenüber der Nase des Hebels 16 zu liegen kommt. Hiedurch wird der Anker 15 des Läutewerkes freigegeben, der nun in bekannter Weise hin-und hergeschwungen wird und den den
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Die Auslösevorrichtung ist, wie man sieht, in der Nähe des Drehpunktes des Schwengels 21 angeordnet, da eine geringe Bewegung des Schwengels an dieser Stelle bereits einen grossen Ausschlag des Klöppels 14 verursacht und daher schon eine flache Ausnehmung 17 der Scheibe 18 der Auslösevorrichtung genügt, um sein sicheres Arbeiten der Klingel zu gewährleisten.
Wie bereits oben dargelegt wurde, ist der Rahmen 11 zu dem Rahmen 2 relativ drehbar. Der Rahmen 2 besitzt zu diesem Zweck einen seitlichen zylindrischen Ansatz 22, in den der ebenfalls zylindrisch ausgebildete Rahmen 11 eingesetzt ist. In dem zylindrischen Teil des Rahmens 11 ist eine Ringnut 23 ausgebildet, und zwei in diese Ringnut eingreifende, von dem zylindrischen Ansatz 22 getragene Schrauben 24, 26 sichern die Verbindung zwischen den Rahmen 2 und 11. Die Schraube 25 ist als Stellschraube ausgebildet und dient zum Feststellen der beiden Rahmen in einer bestimmt gewählten relativen Lage zueinander. Der Rahmen 11 trägt einen Bolzen 26, an dessen freiem Ende ein Zeiger 27 befetigt ist, der somit durch Drehen des Rahmens 11 über einer von dem Rahmen 2 getragenen Skala 28 einstellbar ist.
Durch Verdrehen des Rahmens 11 gegenüber dem Rahmen 2 wird die relative Lage des Hebels 20 zu dem Anschlag 6 geändert und damit das Gerät auf die Auslösetemperatur eingestellt, bei der das Thermometer 1 die Auslösevorrichtung für das Läutewerk betätigt.
Einrichtungen zum Einstellen der Auslösetemperatur eines mechanischen Klingelthermometers sind selbstverständlich bekannt ; die erfindungsgemässe Einrichtung unterscheidet sich jedoch von den bekannten wesentlich dadurch, dass die Einstellung nicht durch eine direkte Einflussnahme auf das nach Massgabe von Temperaturänderungen bewegte Organ erfolgt, dieses vielmehr bis zum Erreichen der jeweiligen kritischen Temperatur sich völlig ungehindert und ohne Änderung seiner Lage oder Einstellung bewegen kann.
Das andere Ende der Spirale ragt, wie aus der Zeichnung deutlich hervorgeht, aus dem Gehäuse 2,3 heraus, so dass sich das mechanische Klingelthermometer sehr gut zum Messen und Anzeigen der Temperatur von Flüssigkeiten eignet. Gegen Verunreinigungen und Dämpfe ist das Thermometer durch völlige Einkapselung geschützt. Ein weiterer Vorteil des Thermometers gemäss der Erfindung ist, dass alle seine Teile nach Abnehmen des Deckels 3 und des Rahmens 1 bzw. der Glocke 13 frei zugänglich sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mechanisches KHngelthermometer, bei dem bei Erreichen einer bestimmten Auslösetemperatur ein nach Massgabe von Temperaturänderungen bewegtes Organ bei Erreichen der Auslösetemperatur oder kurz vorher ein Steuerorgan zum Auslösen des Läutewerkes erfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslösevorrichtung und das Läutewerk zueinander relativ feststehend angeordnet, beide Einrichtungen aber gegenüber dem nach Massgabe der Temperaturänderungen bewegten Organ verstellbar sind, wobei durch diese Verstellung die Einstellung einer gewünschten Auslösetemperatur bewirkt wird.