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DE. HERMANN THEODOR HILLISCHER IN WIEN.
Selbsttätige elektrische Zugdeckungs- und Meldeeinrichtung.
Bei der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden, selbsttätigen olektri- schen Zugdeckungs-und Meldeanlage für Eisenbahnen, deren Schaltungsschema in der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht ist, wird auf der Lokomotive eine Stromquelle, beispielsweise eine kleine Dynamomaschine 17, nebst zwei Gleitschienen oder-Bürsten 18, 19 untergebracht, welche mit den Polen der Stromquelle in Verbindung stehen. Längs der Fahrschienen 1, 2 des Geleises sind Kontaktknöpfe oder-Schienen 3,4 angeordnet, über welche die Gleitschienen oder-Bürsten 18, 19 der Lokomotive schleifen und welche durch Drähte 5, 6 mit zwei längs der Fahrschienen unterirdisch verlegten, voneinander isolierten Kabeln 7, 8 in bleibender Verbindung stehen.
Die Gleitschienen oder-Bürsten 18, 19 und die Kontaktknöpfe oder-Schienen 3, 4 sind in irgend einer bei unterirdischen Strom- xuführungsanlagen mit Teilleiterbetrieb für elektrische Eisenbahnen üblichen Weise eingerichtet, derart, dass, wenn die Kontaktschienen 18, 19 ein Knopfpaar 3, 4 berühren, das eine der Kabel 7, 8 mit dem einen und das andere mit dem anderen Pol der auf der
Lokomotive angeordneten Stromquelle 1/ (. in leitender Verbindung steht.
Längs der Bahnstrecke sind Signale (Semaphore) 15, 16 in geeigneten abständen voneinander angeordnet. Die Signalarme oder-Scheiben derselben werden durch Solenoide 13 betätigt, welche durch Drähte J ! J, mit den Kabeln 7 bezw. 8 in dauernder, leitender
Verbindung stehen, wobei diese Solenoide auf polarisierte Kerne 14 wirken. Diese Kerne bewirken in irgend einer bekannten Weise das Drehen der Signalarme in der einen oder in der anderen Richtung, je nachdem sie in die Solenoide 13 hineingezogen oder daraus herausgestossen werden. Die Einrichtung der Solenoide und Signalarme ist dabei so ge- troffen, dass, so lange die Solenoide stromlos sind, das Signal auf Halt"steht.
Die Kabel 7, 8 oder deren Verbindungsdrähte 5, 6 mit den Kontaktknöpfen 3, 4 sind so angeordnet, dass, so oft. der Zug an einem Signal oder Somaphor 15, 16 vorbei- fährt, die Pole der Stromquelle 17,'an welche die Kabel 7, 8 durch die Kontaktknopfe
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selbst umgekehrt würde.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass auf der einen Seite des Signals das Kabel 7 und auf der anderen Seite des Signals das Kabel 8 mit
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und den Polen der Solenoide ist so gewählt, dass, wenn der Zug den zwischen einem Signal J6 und dem unmittelbar vorangehenden 15 gelegenen Streckontcil erreicht, der von der Stromquelle 17 auf der Lokomotive durch die Kontaktknöpfe 3, 4 und die Kabel 7, 8 in das Solenoid 13 gehende Strom dieses Solenoid veranlasst, den polarisierten Kern 14 hineinluziehon und hicdurbh das Signal auf"Frei"zu stellen, wenn, wie später gezeigt, durch einen vorderen auf demselben Geleise befindlichen Zug oder durch das Bahnpersonal die Strecke gesperrt ist.
Der Zug stellt sich daher das im Ruhezustand auf "Halt" stehende Signal selbst auf freie Fahrt, wenn die Strecke tatsächlich frei ist. Hat der Zug dann das Signal 16 passiert, so wird der Strom im Solenoid 13 umgekehrt und dieses stösst den po@arisierten Kern 14 heraus, wodurch das Signal 16 auf" Halt" gestellt und so
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bevor sie den vorangehenden verlassen ; an den Stellen aber wo die Richtung des Stromes in den Kabeln 7, 8 umgekehrt werden muss (bei den Signalen) ist dies aber nicht zulässig, da sonst Kurzschluss entstünde.
Es ist deshalb an diesen Stellen der Abstand zwischen zwei
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Kabeln 7, 8 für eine kurze Zeit unterbrochen wird (indem die Schienen 18, 19 die -Knöpfe 3, 4 von 9 verlassen, bevor sie auf 10 auflaufen) und dann erst eine Umkehrung erfolgt.
Die Spannung in den Stromquellen 17 der Züge, die Widerstände der Kabel 7, 8 und die Bewegungswiderstände der Signale sind so zu bemessen, dass der von einem Zug ausgehende Strom Signale, welche um etwas mehr als den Abstand zweier benachbarter Signale vom Zug entfernt sind, nicht mehr zum Ansprechen bringt.
Man kann an die Kabel 7, 8 auch Meldevorrichtungen in Parallelschaltung zu den Solenoiden 13 bleibend anschliessen, wie bei 20 gezeigt, welche auf Strom von jeder Richtung gleichmässig ansprechen, beispielsweise ein Klingenwerk 21, eine grüne Lampe 22 und eine rote Lampe 23. Die Einrichtung ist dabei so getroffen, dass das Klingenwerk 21 schon durch einen relativ schwachen Strom zum Tönen gebracht wird, also wenn der Zug von der Meldestelle (beispielsweise einem Wächterhaus oder einer Station) etwa 3000 m entfernt ist, die grüne Lampe 3S zu leuchten beginnt, wenn die Stromstärke bis zu einer gewissen Grenze gestiegen ist (der Zug sich auf etwa 1200 m genähert hat), und die rote Lampe 23 zu leuchten beginnt, wenn die Stromstärke bei weiterer Annäherung des Zuges (auf etwa 700 m) noch weiter gestiegen ist.
Wird an der Meldestelle durch einen Stromschlüssel 24 Kurzschluss hergestellt, so steigt die Stromstärke in der Stromquelle 17 sofort sehr bedeutend und dieser Umstand kann dazu benützt werden, die Bremsen des Zuges selbsttätig anzulegen. Die Steigerung der Stromstärke in den Stromquellen der Ztige wird natürlich auch dann erfolgen, wenn zwei Züge aus was immer für Gründen einander zu nahe kommen sollten, so dass in diesem
Falle stets ein selbsttätiges Bremsen stattfinden wird.
Nach Ausschaltung oder entsprechender Abschwächung der Stromquellen auf den Zügen kann man an die Kabel 7, 8 Telegraphen-oder Fernsprechapparate anschliessen, so dass der Lokomotivführer mit der Meldestelle oder dem Zug, von welchem aus sein Zug zum Halten gebracht worden ist, verkehren kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätige elektrische Zugdeckungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Pole einer auf dem Zuge angeordneten Stromquelle (17) durch Vermittlung eines Teilleitersystems, wie solche bei der unterirdischen Stromzuführung für elektrische Eisen- bahnen mit Teilleiterbetrieb verwendet werden, mit je einem neben dem Geleise verlegten
Leiter (7, 8) verbunden sind, an wo 'ho Solenoide (13) mit Signale (15, 16) betätigenden, polarisierten Kernen (14) in Parallelschaung angeschlossen sind, wobei der in die
Kabel (7, 8) von der Stromquelle (17) gesendete Strom seine Richtung wechselt, so oft der Zug ein Signal passiert,
so dass der Zug die in der Ruhe auf #Halt" stehenden
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Strecke auffährt, aber nach dem Passieren des Signales dieses wieder auf #Halt" gestellt hält, bis er das nächste Stgnal passiert hat.