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Verfahren zur Herstellung von zähflüssigen bis elastischen schwefelhaltigen Kondensations- produkten.
Es wurde gefunden, dass man durch Kondensation von Verbindungen der allgemeinen Formel Sx (R. OH) (worin R einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest und x eine der Zahlen 1, 2 oder 3
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Dem Kautschuk in seiner äusseren Beschaffenheit am ähnlichsten sind solche Kondensationsprodukte, deren alkoholische Komponente zwei Schwefelatome und Kohlenwasserstoffketten mit 3-4 Kohlenstoffatomen enthalten und deren saure Komponente ungesättigt ist.
Als schwefelhaltige Ausgangsstoffe kommen beispielsweise in Frage :
Thiodiglykol (CH, CH,-OH), S,
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der Formel (HO-CH2-CH2-CH2-CH2)2S2 sowie das entsprechende Mono-und Trisulfid ; ferner Bis-(#-oxyhexyl-)disulfid, erhältlich aus dem dem Hexandiol- (1. 6) entsprechenden Chlorhydrin durch Einwirkung vcn 1 Mol Na, S,.
Als Säuren bzw. deren Derivate können verwendet werden : Maleinsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Phthalsäure sowie deren Anhydride, soweit sie technisch zugänglich sind, und die Ester, z. B. die Methylester, Äthylester, Propylester, Butylester.
Technisch wertvolle Produkte erhält man auch durch Anwendung von hochpolymeren Carbonsäuren, wie Polyacrylsäure, und hochpolymeren Oxycarbonsäuren, wie dem Verseifungsprodukt der Mischpolymerisateaus Vinylchlorid und Maleinsäureanhydrid oderder Mischpolymerisate ausorganischen Vinylestern mit Maleinsäureanhydrid.
Die Kondensation kann durch Erhitzen der Komponenten in äquimolaren Verhältnissen erfolgen, doch kann auch einer der Komponenten im Überschuss angewandt werden. Als Reaktionstemperaturen kommen etwa 110 bis etwa 250 in Frage.
Die erhaltenen Kondensationsprodukte stellen gelbe oder braune zähflüssige bis feste Massen dar, die in Wasser und allen organischen Lösungsmitteln unlöslich sind. Soweit sie fest sind, lassen sie sich wie Kautschuk auf der Walze verarbeiten und hiebei mit Russ, Füllstoffen und Weichmachungsmitteln vermischen. Sie lassen sich ferner mit Kautschuk und den synthetischen Butadienpolymerisaten sowie mit Mischpolymerisaten des Butadiens leicht homogenisieren, so dass sie zu deren Streckung und zur Beeinflussung ihrer Eigenschaften verwendet werden können. Sie sind ferner zur Herstellung von ölfesten Dichtungen, Gewebeüberzügen, Schläuchen und Fussbodenbelag verwendbar.
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leichtbewegliche Schmelze, die jedoch nach und nach zähflüssig und schliesslich fest wird.
Man hält diese Masse 7 Stunden auf 160 und erwärmt zur Beendigung der Reaktion noch 1 Stunde auf 170 .
Das Kondensationsprodukt stellt eine nicht schmelzbare elastische Masse dar, die beim Kochen mit Wasser unverändert bleibt und neutrale Reaktion zeigt.
In den gebräuchlichen Lösungsmitteln und Treibstoffgemischen ist sie unlöslich.
Beispiel 2 : 210 g Bis-(#-xybutyl-)disulfid werden in 750 cm3 Xylol gelöst und die Lösung mit 100 g Bernsteinsäureanhydrid versetzt. Man erhitzt am Rückflusskühler 2 Stunden zum Sieden.
Das Reaktionsprodukt sammelt sich als unlösliche harzartige Masse nach und nach am Boden.
Das Xylol wird abgezogen und das Harz in der Wärme von anhaftendem Lösungsmittel befreit.
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gemischt und die Mischung wie in Beispiel 1 unter Rühren geschmolzen.
Nach sechsstündiger Erhitzung auf 1600 erhält man eine zähe elastische Masse, welche annähernd die gleichen Eigenschaften wie das nach Beispiel 1 erhaltene Produkt besitzt, jedoch wesentlich härter ist.
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mischt und die Mischung unter Rühren 5 Stunden auf 1600 erhitzt.
Man erhält eine gelbe fadenziehende harzartige Masse, die durch Wasser auch beim Kochen nicht verändert wird. In Alkoholen ist sie nicht löslich, jedoch löslich in aromatischen Kohlenwasserstoffen, chlorierten Kohlenwasserstoffen, Ketonen, cyklischen Acetalen des Formaldehyds.
Beispiel 5 : 186 Bis-(ss-oxyäthyl-) trisulfid (1 Mol) werden mit 98 g l\1aleinsäureanhydrid gemischt. Die Mischung wird unter Rühren auf 1400 erhitzt und die erhaltene Schmelze 5 Stunden bei dieser Temperatur gehalten.
Die Masse ist zunächst dünnflüssig, wird dann zähe und gegen Ende der Reaktion, die unter Entweichen von Wasserdampf vor sich geht, fest.
Das Produkt ähnelt dem nach Beispiel 1 erhaltenen, ist jedoch weniger elastisch. Es besitzt mehr harzartigen Charakter.
Beispiel 6 : 100 Gewichtsteile des verseiften Mischpolymerisates von äquimolaren Mengen Vinylchlorid und Maleinsäuredimethylester werden in einer Knetmaschine mit 140 Teilen Bis- (S-oxy- äthyl-) trisulfid und 10 Gewichtsteilen Di-o-tolylguanidin unter Erwärmen auf 90'gemischt, Man erhält eine faktisartige Masse, welche auf der Walze zu einer elastischen Schwarte verarbeitet werden kann. Die Masse lässt sich in der Schlauchpresse zu Schläuchen verarbeiten, welche gegen aromatische und aliphatische Kohlenwasserstoffe vollkommen beständig sind.
Das Produkt wird auch durch anhaltende Erhitzung auf 1000 nicht verändert.
Beispiel 7 : Man löst 210 g Zitronensäure (1 Mol) in 260 g Thiodiglykol unter Erwärmen auf und erhitzt die erhaltene klare Lösung allmählich unter Rühren auf 160 . Bei dieser Temperatur hält man das Gemisch 3 Stunden. Dann destilliert man das nicht gebundene Thiodiglykol bei einem Druck von 20 mm Quecksilber ab. Man erhält ein nahezu farbloses dickflüssiges und fadenziehendes Öl, welches in Wasser und allen Lösungsmitteln unlöslich ist. Das Kondensationsprodukt kann als Weichmachungsmittel für solche Massen und Überzüge verwendet werden, bei denen es auf Beständigkeit gegen Lösungsmittel ankommt.
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1 Stunde steigert man die Temperatur langsam auf 150 und hält das Gemisch bei dieser Temperatur 1% Stunden. Es entsteht eine zähe gelbgefärbte Masse, welche in der Wärme Fäden zieht.
Bei Zimmertemperatur hat sie etwa die Beschaffenheit von Linoxyn.