DE840157C - Verfahren zur Herstellung von Polyamidharzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyamidharzenInfo
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Description
(WiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 29. MAI 1952
P 53533 IVcI39C D
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von neuen Polyamidharzen mit überraschend
vorteilhaften Eigenschaften.
Bisher wurden Polyamidharze hergestellt aus aliphatischen Diaminen, wie z. B. Ätrrylendiamin und
Additionspolymeren von Fettsäuren trocknender öle. Harze dieser Art sind in der amerikanischen Patentschrift
2 37Q 413 beschrieben. Es wurde nun gefunden,
daß bei Herstellung der Harze aus einer anderen Art von Diaminen das entstehende Polyamid
Löslichkeits- und Verträglichkeitseigenschaften besitzt,
die eine mit den früheren Harzen nicht erreichbare Verwendbarkeit ergeben.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Polvamidharz hergestellt aus einem gesättigten aliphatischen
Diamin, das zwei primäre Aminogruppen enthält, von denen die eine direkt an ein gesättigtes
tertiäres Kohlenstoffatom gebunden ist. Damit das Polyamid die erwünschten günstigen Eigenschaften
besitzt, ist es wesentlich, daß das Diamin wenigstens eine primäre, direkt an ein tertiäres Kohlenstoffatom
gebundene Aminogruppe enthält, wobei die andere primäre Aminogruppe an ein primäres,
sekundäres oder tertiäres 'Kohlenstoffatom gebunden sein kann, wenn auch seine Bindung an ein sekundäres
Kohlenstoffatom vorzuziehen ist. Unter typischen, bei der Herstellung des Produkts der Erfindung
benutzten Diaminen sind: 1, 2sDiamino-2-methylpropan,2,3-iDiamino-2-methylbutan,2,4-Diamino-2-methylpentan,
2, 3-Diamino-2, 3-dimethylbutan, 2, 5-Diamino-2, 5-dimethylhexan, 3, 4-D1-amino-3,
4-dimethylhexan, 2, 6-Di'amino-2, 6-di-
inethylheptan, 21, 7->Diamino-2!, 7-dimethyloctan usw.
Die Diamine enthalten notwendigerweise wenigstens
4 Kohlenstoffatome, und bevorzugt werden solche benutzt mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen. Die primären
Aminogruppen können gebunden sein an direkt angrenzende oder benachbarte Kohlenstoffatome
oder an durch ein oder mehr zwischenliegende Kohlenstoffatome getrennte Kohlenstoffatome. Vorzugsweise
hat das Diamin lediglich ein zwischengeschobenes Kohlenstoffatom, das die beiden Kohlenstoffatome
trennt, an die je eine der zwei primären Aminogruppen gebunden ist.
Die aliphatischen Diamine können dargestellt werden durch die Formel N H2 -Cn H2n- N H2, in
der η eine ganze Zahl von mindestens 4 ist und mindestens
eine N H2-Gruppe direkt an ein tertiäres
Kohlenstoffatom gebunden ist.
Die Verbindung 2, 4-Diamino-2-methylpentan ist besonders bevorzugt bei der Herstellung des Produkts
nach der Erfindung. Der Bequemlichkeit halber wird die Erfindung mit besonderem Bezug
auf sie beschrieben werden, jedoch sei betont, daß die anderen aus den die Erfordernisse der oben definierten Struktur erfüllenden Diaminen hergestellten
neuen Polyamide sich ähnlich verhalten und in dem Hereich der Erfindung liegen.
Das bevorzugte Diamin 2, 4-Diamino-2-methylpentan kann in der folgenden Weise hergestellt werden:
Aceton und flüssiges Ammoniak werden auf 3Q bis 4O3 erhitzt in Gegenwart von ungefähr 1 bis
5 °/o konzentrierter Salzsäure, wobei das 2, 2, 4, 4, 6-Pentamethyltetrahydropyrimidin gebildet wird.
Nach Abtrennung von der Reaktionsmischung durch Destillation wird diese Verbindung mit flüssigem
Ammoniak in einem Verhältnis von 1 bis 5 Mol pro Mol des Pyrimidine erhitzt und bei 140 bis 1500 zur
Reaktion gebracht in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators, wie z. B. Raney-Nickel, mit Wasserstoff
unter einem Druck von 30,5 bis 105,6 kg pro Quadratzentimeter. In gleicher Weise können andere
Diamine dieser Art, die zur Herstellung des Polyamids der Erfindung benutzt werden, hergestellt
werden aus anderen niedrigeren gesättigten aliphatischen Ketonen, wie z. B. Methyläthylketon,
Methvlpropylketon, Diäthylketon u. dgl. Auf diese Weise kann Methyläthylketon zur Reaktion gebracht
werden mit Ammoniak unter Erzeugung eines Gemisches der Isomeren: 2, 4, 5, 6-Tetramethyl-2,
4-diäthyltetrahydropyrimidin und 2, 4-Dimethyl-2, 4, 6-triäthyltetrahydropyrimidin. Bei der Reaktion
dieser isomeren Mischung mit Wasserstoff und Ammoniak wird das Gemisch folgender Diamine erhalten:
3, 5"Diamino-3, 4-dimethylhexan und 3,
5-Diamino-3-methylheptan; aus diesem Diamingemisch kann ein Polyamidharz gemäß der Erfindung
hergestellt werden.
Das neue Polyamid wird hergestellt aus dem Diamin und additiv polymerisierter.olefinisch-ungesättigter
Fettsäure. Die bei der Herstellung des PoIyamid benutzten Säurebestandteile sind dimerisierte
ungesättigte Fettsäuren natürlicher öle, wobei die dimerisierten Polyenfettsäuren trocknender Öle bevorzugt
sind. Fette, öle, aus denen die Säuren herrühren, sind gewöhnlich Ester, üblicherweise Glyc.eride
von aliphatischen Monocarbonsäuren. Die Natur des Säurerestes variiert bei den verschiedenen
ölen. Bei manchen ölen ist ein wesentlicher Teil des Säurerestes leicht in die polymerisierte Form der
Säure umwandelbar. Die als Additionspolymere bei der Herstellung des Produkts der Erfindung benutzten
Säuren sind im allgemeinen geradkettige aliphatische Monocarbonsäuren mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen
in der Kette und wenigstens einer, vorzugsweise zwei bis fünf aliphatischen Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindungen.
Die dimerisierten ungesättigten, bei dem Produkt der Erfindung benutzten Fettsäuren können durch
bekannte Methoden hergestellt werden. Zum Beispiel werden monöolefinische Säuren, wie Palmitoleinsäure,
ölsäure, Petroselinsäure, Vaccensäure, Gadoleinsäure, Zetoleinsäure oder Erucasäure, polymerisiert
durch Erhitzen in Kontakt mit einem Friedel-Craft-Metall-Halogenid, wie Bortrifluorid,
Aluminiumchlorid, Zinnchlorid od. dgl. Die freie Monocarbonsäure oder ihr Methylester wird in Gegenwart
von 0,5 bis 5 °/o des Metallhalogenide auf 50 bis 1500 während mehrerer Stunden erhitzt. Nach
Entfernung des Katalysators, z. B. durch Waschen des Produkts mit Wasser, wird das Produkt unter
Vakuum zwecks Entfernung von nicht polymerisier- go ten Monomeren destilliert. Das dimerc Polymere
wird aus dem Destillationsrückstand erhalten durch Extraktion mit dafür selektiv wirkenden Lösungsmitteln,
wie Alkohole, Ketone, Nitrile, niedrigere Paraffine oder Mischungen, wobei eine Mischung
von Amylalkohol und Acetonitril besonders geeignet ist. Das dimerisierte Produkt wird aus dem Extrakt
durch Abdestillieren des Lösungsmittels gewonnen.
Zwar kann für die Herstellung des Produkts der Erfindung dimerisierte monöolefinische Fettsäure
verwendet werden, jedoch ist es vorteilhafter, die Dimeren von Säuren zu verwenden, die mindestens
zwei olefinische Doppelbindungen enthalten. Die Ausgangssäuren sind also vorzugsweise Polyen(Dibis
Pent-en)-Fettsäuren mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen. Typische Säuren dieser bevorzugten
Klassen sind: Hiragonsäure, Linolsäure, Eläostearinsäure, Licansäure, Arachidensäure und Clupanodonsäure.
Wesentliche Mengen einer oder mehrerer dieser Säuren kommen (in der Form der Glyceride)
in vielen natürlichen ölen vor, so im Leinöl, Sojabohnenöl, Maisöl, Baumwollsamenöl, Hanfsamen-Öl,
Kapoksamenöl, Heringsöl, Perillaöl, Mohnöl, Pilchardtran, Walöl, Menhadentran, Senföl, Erdnußöl,
Rapsöl, Lachsöl,Sardinenöl,Walnußöl, entwässertes Ricinusöl, Gummisamenöl, Saffloröl, Sesamöl,
Tungöl und Oiticicaöl. So enthält Leinöl, obwohl infolge geographischer und klimatischer Verschiedenheiten
einige Unterschiede auftreten können, ungefähr45 °/oLinolensäure und ungefähr 5 %Linolsäure;
Sojabohnenöl enthält ungefähr 50%) Linolsäure; Tungöl enthält ungefähr 8o°/o Eläostearinsäure;
Baumwollsamenöl enthält ungefähr 400/o
Linolsäure; Hanfsamenöl enthält ungefähr 50°/o Linolsäure und ungefähr 25%) Linolensäure; Perillaöl
enthält ungefähr 401Vo Linolsäure und un-
gefähr 45 °/o Linolensäure, undOiticicaöl enthält ungefähr
io°/o Linolensäure und ungefähr 75% Licansäure.
Dimerisierte Leinölfettsäure ist für die Herstellung des Polyamids gemäß der Erfindung sehr
geeignet.
Die verschiedenen polymerisierbar«! Polyensäuren können in die dimere Form durch Polymerisationsbehandlung
umgewandelt werden. Die natürlich vorkommenden Öle, die im wesentlichen Glyceride
sind, werden der Alkoholyse mit Methylalkohol unterworfen zur Umwandlung in die Methylester
ihres Gemisches von Fettsäuren. Dies wird bewirkt durch Erhitzen des Öls mit einem Überschuß von
Methylalkohol und einer geringen Menge von Natriummethylat als Katalysator während mehrerer
Stunden unter Rückfluß. Der Katalysator wird mit Essigsäure neutralisiert und der überschüssige
Methylalkohol durch Destillation entfernt. Den Rückstand läßt man stehen, bis eine Abtrennung der
Glyceriiischicht durchgeführt werden kann. Die abgetrennte Esterschicht wird dann destilliert zur
Erhaltung des Produkts, das ein Gemisch der Methylester der verschiedenen in dem Ausgangsöl
enthaltenen Säuren darstellt, von denen manche polymerisiert sind und manche nicht. Die gesamte
Estermiscliung wird der Polymerisation unterworfen.
Die additive Polymerisation wird durchgefühlt durch Erhitzen des Methylesters auf ungefähr 300°
während mehrerer Stunden in einer Stickstoff- oder Kohlendioxydatmosphäre. Erschöpfende Einzelheiten
werden in einem in Industrial and Engineering Chemistry, Bd. 32, S. 802 bis 809 [1940] erschienenen
Aufsatz gegeben. Nach der Polymerisationsbehandlung wird das entstandene Produkt zur Entfernung
von unreagiertem Material destilliert. Die polymerisierten Säuren werden daraus durch Verseifung
erhalten, z. B. durch eine Behandlung mit Natriumhydroxyd, und folgender Ansäuerung mit
einer Mineralsäure, wie z. B. Salzsäure, zwecks Erzeugung der freien polymeren Säure.
Ein anderes Verfahren zur Erhaltung der additiv polymerisierten Säure ist die Wärmebehandlung der
auf übliche Weise aus den obengenannten ölen erhaltenen freien Säure bei ungefähr 330 bis 3600
während 3 bis (S Stunden unter 38,6 bis 181,6 kg
Dampfdruck. Die Gegenwart des Dampfes scheint eine Decarboxylierung zu verhindern. Das entstehende
Produkt wird zwecks Entfernung von unreagierter, monomerer Säure destilliert.
Jede Methode ergibt einen Stoff, der vorwiegend dimerisierte Fettsäure ist. Das Produkt enthält
zwar einen geringfügigen Anteil höherer Polymerer, ist aber hauptsächlich eine Dicarbonsäure mit 32 bis
44 Kohlenstoffatomen, deren Zahl von der bestimmten, als Ausgangsmaterial dienenden monomeren
Säure abhängt.
Das Polyamidprodukt gemäß der Erfindung wird hergestellt durch Erhitzen und Reagierenlassen der
polymerisierten Fettsäure mit dem Diamin. Zur Ver- j meidung unangemessener Verfärbung des Produkts
wird das Reaktionsgemisch vorzugsweise in einer Atmosphäre eines inerten Gases, wie Kohlendioxyd,
Stickstoff oder Methan, erhitzt. Beim Fortschreiten der Erhitzung tritt Amidisierung ein unter Bildung
sehr großer linearer Moleküle, und Wasser tritt als Reaktionsprodukt aus. Das gebildete Wasser läßt
man aus der Reaktionsmischung abdestillieren; diese Wirkung wird befördert durch Durchblasenlassen
eines langsamen Stromes des inerten Gases durch die ^0
Reaktionsschmelze. Gewünschtenfalls kann ein inertes Lösungsmittel wie Xylol zugegen sein, um die
Entfernung von Wasser durch azeotrope Destillation zu unterstützen.
Ein Verfahren zur Herstellung des Produkts der Erfindung geht aus den folgenden Beispielen hervor,
in denen die angegebenen Mengen Gewichtsteile sind.
Ein Polyamidharz wird hergestellt aus 2, 4-D1-amino-2-methylpentan
und polymerisierter Leinölfettsäure durch Erhitzen unter Rückfluß von 29 Teilen des Diamin und 70 Teilen (0,25 Äquivalent) der Säure
zusammen mit 43 Teilen Xylol unter langsamem Durchblasenlassen von Erdgas und Stickstoff durch
die Reaktionsmischung zur Vermeidung des Kontakts der Mischung mit der Luft. Das Erhitzen
wird bei ungefähr i8o° während 4 Stunden fortgesetzt unter Entfernung des gebildeten Reaktionswassers, wonach das Xylol und das überschüssige g0
Diamin aus der Mischung abdestilliert werden. Die Reaktionsschmelze wird heiß ausgegossen. Nachdem
Kühlen bleibt ein steifes, kaum flüssiges Produkt von klar brauner Farbe zurück.
Das entstehende Polyamidharz ist in jedem Verhältnis in Äthalalkohol löslich. Andererseits ist das
entsprechende Polyamid, hergestellt aus Äthylendiamin statt aus 2, 4-Diamino-2-methylpentan, in
Äthylalkohol unlöslich.
100
Ein größerer Anteil von Diamin kann gewünschtenfalls verwendet werden. 100 Teile 2, 4-Diamino-2-methyIpentan
und 70 Teile dimerisierter Leinölfettsäure zusammen mit 43 Teilen Xylol werden gemischt
und in einer Stickstoffatmosphäre während 6 Stunden unter Rückfluß und unter Entweichenlassen
des Wassers erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann unter Vakuum destilliert mit einer Endtemperatur
von 1500 bei 2 mm Quecksilberdruck zwecks no
Entfernung des Xylols und überschüssigen Amins. Nach dem Kühlen stellt das Polyamidharz einen
schwach gefärbten Feststoff dar.
Das entstandene Polyamid ist löslich in Methylalkohol und in Äthylalkohol bei Raumtemperatur
(ungefähr 200). Es ist auch löslich in siedendem Methylalkohol und in siedendem Äthylalkohol. Im
Gegensatz dazu ist das entsprechende Polyamidharz, hergestellt aus Äthylendiamin an Stelle von 2, 4-D1-amino-2-methylpentan,
unlöslich in Methylalkohol und in Äthylalkohol bei Raumtemperatur und auch unlöslich in siedendem Methylalkohol.
Die unterschiedlichen Löslichkeitseigenschaften der Produkte nach der Erfindung, verglichen mit den
bisher bekannten Polyamiden, stellen einen großen Vorzug der Polyamide der Erfindung dar, da sie
sie besonders geeignet für Überzugskompositionen machen, die am besten als Lösungen aufgebracht
werden. So können die Polyamide der Erfindung als alkoholische Lösungen aufgebracht werden,
was nicht möglich ist mit den entsprechenden früheren Produkten wie den Äthylendiaminpolyamiden.
Die Löslichkeitseigenschaften der Polyamide der vorliegenden Erfindung sind merklich
verschieden von den üblichen Polyamiden, wie dem
ίο Standardnylon aus Adipinsäure und Hexamethylendiamin,
das im Prinzip in keinem anderen Lösungsmittel als Phenol, Kresol oder heißem Eisessig
löslich ist.
Die Polyamide der Erfindung haben noch eine andere Eigenschaft, die sie besonders geeignet für
Überzugszwecke macht, nämlich ihre Verträglichkeit mit anderen Überzugsstoffen, wie Nitrocellulose,
Celluloseazetat, Polyvinylbutyral und Copolymeren von Vinylchlorid und Vinylacetat. Derartige Überzugsstoffe
sind sonst für diese Zwecke sehr geeignet, nur sind sie zu brüchig, und es fehlt ihnen die Biegbarkeit.
Durch Einverleibung eines Harzweichmachers werden Uberzugsfilme von großer Güte erhalten.
Chlorkautschuk ist in dieser Beziehung ein sehr geeignetes Überzugsmaterial hinsichtlich Härte,
Dauerhaftigkeit u. dgl., jedoch ist es brüchig, und ihm mangelt Biegbarkeit. Die Polyamidharze der
Erfindung vertragen sich mit Chlorkautschuk und erlauben so die Verwendung als Harzweichmacher
mit ihm.
Gleiche Gewichtsteile des nach Beispiel 2 erhalteneu
Polyamidharzes und Chlorkautschuk mit ungefähr 68 °/o Chlor werden in einer Mischung gleicher
Volumteile MethyJisobutylcarbinol und Toluol gelöst. Die Lösung wird auf ein Stahlblech aufgesprüht;
man läßt das Lösungsmittel daraus verdampfen. Der entstehende Film ist klar und frei von
!■'lecken, was eine vollkommene Verträglichkeit der
beiden Harze anzeigt. Der Film hat biegbaren Charakter, wie das für Oberflächenüberzüge erwünscht
ist.
Andererseits ergeben gleiche Gewichtsmengen des entsprechenden Äthylendiaminpolyamids und des
Chlorkautschuks beim Lösen im gleichen Lösungsmittel und Bildung eines Films eine wolkige Masse,
was anzeigt, daß das Polyamid sich mit Chlorkautschuk gar nicht verträgt. Selbst nach Erhitzen
des gebildeten Films auf 1500 während einer halben
Stunde bleibt die Unverträglichkeit.
Verschiedene Temperaturen können bei der Kondensation der polymerisierten Säuren mit den Diaminen
unter Bildung der gewünschten Polyamide benutzt werden. Im allgemeinen sind Temperaturen
von 125 bis 2500 geeignet. Das Verhältnis der Reaktionsteilnehmer
kann ebenfalls beträchtlich variieren; Verhältnisse von ungefähr äquivalenten Mengen
bis zu 100% oder einem größeren Überschuß des Diamin sind befriedigend. Die Reaktion wird bei
der Bildung des Polyamids vorzugsweise fortgesetzt, bis die Säurezahl der Reaktionsmischung auf 20oder
weniger und vorzugsweise auf nicht höher als 5 verringert ist. Die Reaktionszeit liegt im Bereich von
ungefähr 1 bis 10 Stunden, die abhängt von den bestimmten
Reaktionsteilnehmern, der Temperatur und anderen Bedingungen. Die obigen Beispiele beschreiben
die Benutzung eines inerten Lösungsmittels in der Mischung während der Reaktion zum
Zweck der Beförderung der Entfernung von Wasser und die Benutzung eines Diaminüberschusses; beides
ist kein wesentliches Merkmal bei der Herstellung des Polyamidharzes. Die Harze nach der Erfindung
können auch in Abwesenheit eines Lösungsmittels und mit äquivalenten Mengen der Reaktionsteilnehmer
hergestellt werden.
Ein Polyamidharz wird hergestellt aus polymerisierter Baumwollsamenölfettsäure, die vorwiegend
dimerisierte Linolsäure.ist. Ungefähr 280 Teile der polymerisierten Säure werden gemischt und erhitzt
mit einer äquivalenten Menge von 2, 4-Diamino-2-methylpentan (58 Teile) unter Durchführen eines
langsamen Stickstoffstroms durch die Reaktionsschmelze. Während des Laufes einer Stunde wird die
Temperatur auf 2250 erhöht und dann auf ungefähr dieser Temperatur für weitere 3 Stunden gehalten.
Die Reaktionsmasse wird dann unter Vakuum ge- go setzt bis herab zu einem Druck von 1 mm Quecksilber
bei 2250 zwecks Entfernung von flüchtigen Stoffen. Das entstehende Polyamidharz ist ein bei
normaler Temperatur weicher Feststoff.
In manchen Fällen ist es erwünscht, Superpolyamide herzustellen. Das wird bewirkt durch das in
der amerikanischen Patentschrift 2071250 beschriebene Verfahren durch Behandeln des anfänglichen
Reaktionsprodukts in einer Molekularblase. Auf diese Weise sind Produkte mit sehr hohem Molekulargewicht
erhältlich.
Die Polyamidharze nach der Erfindung können auch hergestellt werden durch Reagierenlassen des
polymerisierten Methylesters der Polyenfettsäure mit dem Diamin. Dieses Verfahren gestattet die
direkte Benutzung des polymerisierten Methylesters ohne die Notwendigkeit der Verseifung und Erzeugung
der freien dimerisierten Säure.
Ein Polyamidharz wird hergestellt durch Erhitzen von 74 Teilen des polymerisierten Methylesters von
Sojabohnenfettsäure mit 15 Teilen 2, 4-Diamino-2-methylpentan
auf ungefähr 2000 unter langsamem Durchblasen von Stickstoff zur Beförderung der
Entfernung des gebildeten Methylalkohols. Nach Erhitzen während ungefähr 5 Stunden wird die entstandene
Schmelze im Vakuum bei 1750 bei einem Druck von ungefähr 1 mm Quecksilber destilliert.
Das resultierende Harz ist ein hellgefärbter Feststoff.
Um Änderungen der Eigenschaften der neuen Harze zu erhalten, können sie zusätzlich zu der dimerisierten
Polyenfettsäure andere Substanzen enthalten, wie Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure
oder andere Dicarbonsäuren oder ihre An-
hydride. Begrenzte Mengen von Fettsäuren, wie Stearinsäure, ölsäure oder Linolsäure, können
ebenfalls als Abänderungsmittel verwendet werden. Es ist jedoch vorzuziehen, die dimerisierten Polyenfettsäuren
als Hauptanteile der neuen Polyamidharze zu verwenden.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE:ίο i. Verfahren zur Herstellung von Polyamidharzen, dadurch gekennzeichnet, daß eine dimerisierte, olefinisch ungesättigte Fettsäure aus natürlichen ölen, wobei die Monocarbonsäure 16 bis 22 Kohlenstoffatome besitzt, oder eine Mehrzahl solcher Säuren zur Reaktion gebracht wird mit einem gesättigten aliphatischen Diamin mit zwei primären Aminogruppen, deren eine direkt an ein tertiäres Kohlenstoffatom gebunden ist, oder einer Mehrzahl solcher Diamine.
- 2. Verfahren zur Herstellung von Polyamidharzen, dadurch gekennzeichnet, daß eine dimerisierte Polyenfettsäure aus natürlichem öl, wobei die Monocarbonsäure 16 bis 22 Kohlenstoffatome enthält, oder eine Mehrzahl solcher Säuren zur Reaktion gebracht wird mit einem gesättigten aliphatischen Diamin mit zwei primären Aminogruppen, deren eine direkt an ein tertiäres Kohlenstoffatom gebunden ist, oder einer Alehrzahl solcher Diamine.
- 3. Verfahren zur Herstellung von Polyamidharzen, dadurch gekennzeichnet, daß eine dimerisierte Polyenfettsäure aus trocknendem öl oder eine Mehrzahl zur Reaktion gebracht wird mit einem gesättigten aliphatischen Diamin mit 6 bis 10 Kohlenstoffatomen und zwei primären Aminogrupperj, deren eine direkt an ein tertiäres Kohlenstoffatom gebunden ist und deren andere direkt gebunden ist an ein sekundäres Kohlenstoffatom oder eine Mehrzahl solcher Diamine, wobei die Polyenmonocarbonfettsäure 2 bis 5 olefinische Doppelbindungen und 16 bis 22 Kohlenstoffatome enthält.
- 4. Verfahren zur Herstellung von Polyamidharzen, dadurch gekennzeichnet, daß dimerisierte Polyenfettsäure aus natürlichen ölen, wobei die Monocarbonfettsäure 16 bis 22 Kohlenstoffatome enthält, oder eine Mehrzahl zur Reaktion gebracht wird mit 2, 4-Diamino-2-methylpentan.
- 5. Verfahren zur Herstellung von Polyamidharzen, dadurch gekennzeichnet, daß dimerisierte Polyenfettsäure aus Leinöl zur Reaktion gebracht wird mit 2, 4-Diamino-2-methylpentan.
- 6. Verfahren zur Herstellung von Polyamidharzen, dadurch gekennzeichnet, daß dimerisierte Polyenfettsäure aus Baumwollsamenöl zur Reaktion gebracht wird mit 2, 4-Diamino-2-methylpentan.
- 7. Verfahren zur Herstellung von Polyamidharzen, dadurch gekennzeichnet, daß dimerisierte Polyenfettsäure aus Sojabohnenöl zur Reaktion gebracht wird mit 2, 4-Diamino-2-methylpentan.© 5033 5.
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