DE1645412C3 - Polyamide und deren Verwendung als Druckfarbenbindemittel - Google Patents

Polyamide und deren Verwendung als Druckfarbenbindemittel

Info

Publication number
DE1645412C3
DE1645412C3 DE19651645412 DE1645412A DE1645412C3 DE 1645412 C3 DE1645412 C3 DE 1645412C3 DE 19651645412 DE19651645412 DE 19651645412 DE 1645412 A DE1645412 A DE 1645412A DE 1645412 C3 DE1645412 C3 DE 1645412C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polyamides
diamino
fatty acids
printing ink
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19651645412
Other languages
English (en)
Inventor
Manfred Dipl.-Chem. Dr. 4712 Werne; Griebsch Eugen Dipl.-Ing. Dr. 4750 Unna Drawert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer Pharma AG
Original Assignee
Schering AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schering AG filed Critical Schering AG
Application granted granted Critical
Publication of DE1645412C3 publication Critical patent/DE1645412C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

H2N — (CHj)n — O — (R — O)1 — (CH2)H — NH2
worin R für einen, gegebenenfalls durch einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituierten, Alkylenrest mit einer Kettenlänge von 1 bis 12 Kohlenstoffatomen steht, η eine ganze Zahl von 3 bis 5 ist und χ die Werte 0, 1, 2 oder 3 hat, und wobei das Äquivalenzverhältnis zwischen den dimeren Fettsäuren und der genannten Monocarbonsäure zwischen 0,8 zu 0,2 und 0,7_ zu 0,3 und das Äquivalenzverhältnis zwischen Äthylendiamin und dem Ätherdiamin zwischen 0,9 zu 0,1 und 0,6 zu 0,4 liegt.
2. Verwendung der Polyamide gemäß Anspruch 1 als Druckfarbenbindemittel.
Gegenstand des Hauptpatents 15 20 940 sind Polyamide, erhalten durch Polykondensation bei Temperaturen zwischen 180 und 250° C von dimeren Fettsäuren, die gegebenenfalls trimere und monomere Fettsäuren enthalten, oder deren Methyl- oder Äthylestern, und einer unverzweigten aliphatischen Monocarbonsäure, die 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthält, mit Äthylendiamin und mit einem längerkettigen unverzweigten aliphatischen Diamin, das 4 bis 10 Kohlenstoff ate me enthält, wobei das Äquivalenzverhältnis zwischen den dimeren Fettsäuren und der genannten Monocarbonsäure zwischen 0,8 zu 0,2 und 0,7 zu 0,3 und das Äquivalenzverhältnis zwischen Äthylendiamin und dem genannten längerkettigen Diamin zwischen 0,8 zu 0,2 und 0,5 zu 0,5 liegt, und deren Verwendung als Druckfarbenbindemittel.
Polyamide aus polymerisierten ungesättigten Fettsäuren und Äthylendiamin mit Molekulargewichten zwischen 3000 und 5000 sind bereits bekannt. Derartige Produkte sind aber nur in Butanol als alkoholischem Lösungsmittel löslich.
Es ist auch bekannt, zur Erhöhung der Löslichkeit verzweigtkettige Alkylolamine oder verzweigte Dicarbonsäuren in Polyamide einzubauen oder verzweigte Diamine zu verwenden, welche eine Aminogruppe an einem tert. Kohlenstoffatom aufweisen.
Die Nachteile der bekannten Polyamide, auch wenn gewisse Fortschritte hinsichtlich der Löslichkeit erzielt worden sind, bestehen einmal in einer starken Blokkungsneigung der mit dem Polyamidbindemittel bedruckten Folien, in der nicht ausreichenden Gelierungsbeständigkeit ihrer Lösungen sowie in der entweder nicht oder in zu geringem Maß vorhandenen Reversibilität der Gelbildung dieser Lösungen. Ein weiterer Machteil der bekannten Polyamide mit teilweise verbesserter Löslichkeit besteht noch darin, daß ihrer niedrigen Erweichungspunkte ihre Verwendung als Druckfarbenbindemittel stark einschränken.
Die aus der GB-PS 4 87 734 bekannten Polyamide, die Ätherbrücken in dem Kohlenwasserstoffrest der Dicarbonsäure bzw. des Diamins enthalten, haben, wenn sie in Äthanol löslich sind, außerordentlich niedrige Schmelzpunkte. Andererseits weisen die dort
ίο beschriebenen höher schmelzenden Polyamide keine
ausreichende Löslichkeit in Äthanol auf. Daher sind die aus der GB-PS 4 87 734 bekannten Polyamide insgesamt als Druckfarbenbindemittel wenig geeignet.
Eine verbesserte Löslichkeit in Äthanol gegenüber früherem Stand der Technik haben die in der GB-PS 9 87 346 beschriebenen und durch Kondensation von polymerisierten Fettsäuren mit aliphatischen Monocarbonsäuren, die 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthalten, und mit einem oder mehreren Polyaminen der allge-
ao meinen Formel
H2N(R'NH)»H
in welcher R' ein Alkylenrest mit 2 bis 3 Kohlenstoffatomen und η eine ganze Zahl von 1 bis 4 ist, hergestellten Polyamide. Jedoch sind die Gelierungsbeständigkeit ihrer Lösungen und die Kratzfestigkeit ihrer, z. B. auf Polyäthylen aufgetragenen Filme, unbefriedigend.
Die jetzt erfindungsgemäß erhaltenen Polyamide weisen die bei den bekannten Polyamiden geschilderten Nachteile nicht auf. Ihre bei 110 bis 13O0C liegenden Erweichungspunkte sind als überraschend hoch anzusehen, da auf Grund des aus der GB-PS 4 87 734 Bekannten anzunehmen war, daß der Austausch des Äthylendiamins in den aus der GB-PS 9 87 346 bekannten Polyamiden gegen Gemische aus Äthylendiamin und einem Ätherdiamin zu als Druckfarbenbindemittel völlig ungeeigneten Polyamiden mit wesentlich niedriger liegenden Erweichungspunkten führen wird.
Aus den erfindungsgemäß erhaltenen Polyamiden können leicht Lösungen in Alkoholen, insbesondere Äthanol, in den in der Druckfarbenindustrie üblichen Konzentrationen hergestellt werden. Diese Lösungen sind bei Raumtemperatur gelierungsbeständig und weisen für die Praxis geeignete Viskositäten auf. Die erfindungsgemäß erhaltenen Polyamide zeichnen sich ferner durch eine hohe, bisher nicht erreichte Kratzfestigkeit aus. Außerdem wird eine hervorragende Haftung auf den üblichen Folien der Verpackungsindustrie beobachtet. Die druck- und lacktechnischen Eigenschaften sind ebenfalls gut.
Zu den Ätherdiaminen, die für die erfindungsgemäß erhaltenen Polyamide in Betracht kommen und nach bekannten Verfahren hergestellt werden können, gehören z. B.
1 J-Diamino^-oxa-heptan,
1,1 l-Diamino-6-oxa-undecan,
l,7-Diamino-3,5-dioxa-heptan,
l,10-Diamino-4,7-dioxa-decan,
l,10-Diamino-4,7-dioxa-5-methyl-decan,
l,ll-Diamino-4,8-dioxa-undecan,
l,ll-Diamino-4,8-dioxa-5-methyl-undecan)
l,12-Diamino-4,9-dioxa-dodecan,
«Γ
16« 412
l.lS-Diamino-^lO-dioxa-tridecan,
l.^Diamino^.H-dioxa-tetradecan,
7-propionylundecan,
!,l^Diamino-^.lO-trioxa-tetradecan,
tridecan,
l.lo-Diamino^^.lO.lS-tetraoxa-hexadecan und
l,20-Diamino-4,17-dioxa-eicosan.
Die für die erfindungsgemäß erhaltenen Polyamide verwendeten dimersn Fettsäuren werden nach bereits bekannten Verfahren durch radikalische oder ionische oder durch thermische Polymerisation hergestellt. Als Ausgangsstoffe für die Polymerisation kommen natürliche mono- oder polyäthylenische und gegebenenfalls auch gesättigte oder mono- oder polyacetylenische Fettsäuren in Betracht. Die Polymerisation wird bevorzugt mit Katalysatoren, insbesondere Tonmineralien, durchgeführt. Die anfallenden Polymerisate enthalten außer dimeren Fettsäuren noch wechselnde Mengen monomerer und trimerer Fettsäuren und können bevorzugt nach Abtrennen eines Anteils der monomeren Fettsäuren direkt verwendet werden. Reine dimere Fettsäuren lassen sich durch Destillation gewinnen.
Die technische Fortschrittlichkeit der erfindungsgemäß erhaltenen Polyamide gegenüber den Polyamiden der GB-PS 9 87 346 ergibt sich aus ihrer überlegenen Kratzfestigkeit. Aus dem erfindungsgemäß nach Beispiel 9 erhaltenen Polyamid und dem Polyamid gemäß Beispiel II-4 der GB-PS 9 87 346 wurden Druckfarben unter Verwendung der folgenden Rezeptur hergestellt:
90 Gewichtsteile Polyamid,
180 Gewichtsteile Äthanol,
30 GewichtsteUe eines roten Pigments.
Mit diesen Druckfarben wurde auf vorbehandeltes Polyäthylen gedruckt. Die bedruckten Folien wurden 24 Stunden bei Raumtemperatur liegengelassen. Danach wurde der Kratztest durchgeführt. Dazu wurde mit der umgekehrten Hand, d. h. Handrücken nach unten, über die bedruckten Folien gekratzt. Die dem Kratztest unterworfenen Folien wurden folgendermaßen beurteilt:
1 = kein Angriff,
2 = geringer Angriff,
3 = starker Angriff,
4 = Druckfarbe abgekratzt.
Druckfilme auf Basis des erfindungsgemäß erhaltenen Polyamids erhielten nach dem Kratztest sämtlich die Note 1, Druckfilme auf Basis des Polyamids der GB-PS 9 87 346 die Bewertung 2 bis 3.
In den folgenden Beispielen wurde dimere Fettsäure verwendet, die etwa 75% dimere Fettsäure, 15% trimere Fettsäure und 10% monomere Fettsäure enthielt.
Beispiel 1
400 g dimerisierte Fettsäure (0,75 Äquivalente), 28,1 g Essigsäure (0,25 Äquivalente), 45,08 g Äthylendiamin (0,8 Äquivalente) und 25,12 g 1,7-Diamino-4-oxa-heptan (0,2 Äquivalente) wurden miteinander vermischt und unter Rühren in einer Inertgasatmosphäre auf 125° C erwärmt. Die Temperatur von 125°C wurde '/« Stunde gehalten und darauf innerhalb 2 Stunden auf 2250C gesteigert und 5 Stunden bei 225°C belassen. Während der beiden letzten Stunden wurde ein Vakuum von etwa 15 bis 20 Torr angelegt.
Das Polyamid hatte eine Aminzahl von 2,59, eine Säurezahl von 2,64 und einen Erweichungspunkt (Ring und Ball) von 120,50C. Das Produkt ließ sich durch Schütteln bei^ Raumtemperatur oder in der Siedehitze leicht in Äthanol lösen.
♦° Bei den Beispielen 2 bis 11 in der folgenden Tabelle wurde analog verfahren.
Betspiel Dimere
Fettsäure
Monocarbonsäure Äquivalenz
verhältnis
dimere
Fettsäure zu
Monocarbon
säure
Äthylendiamin
2 200 g 14,05 g Essigsäure 0,75 : 0,25 19,70 g
3 400 g 28,10 g Essigsäure 0,75 : 0,25 39,44 g
4 200 g 18,05 g Essigsäure 0,70 : 0,30 21,13 g
5 400g 28,10 g Essigsäure 0,75 : 0,25 39,44 g
6 200 g 14,05 g Essigsäure 0,75 : 0,25 19,70 g
7 200 g 10,52 g Essigsäure 0,80 : 0,20 19,70 g
8 200 g 14,05 g Essigsäure 0,75 : 0,25 22,50 g
9 200 g 14,05 g Essigsäure 0,75 : 0,25 22,50 g
10 200 g 17,35 g Propionsäure 0,75 : 0,25 19,50 g
11 200 g 20,6 g Buttersäure 0,75 : 0,25 19,70 g
Beispiel Co-Diamin
Äquivalenz- Aminzahl Säurezahl Erweichungsverhältnis der punkt Diamine Ring+Ball
2 26,4 g l,ll-Diamino-6-oxaundecan
3 49,4 g l,10-Diamino-4,7-dioxadecan
4 28.72 g l,10-Diamino-4,7-dioxa-5-methyl-decan
5 53,65 g l.ll-Diainino^.S-dioxaundecan
6 28,60 g l.ll-Diamino^.S-dioxa-S-methyl-undecan
7 22,50 g l,12-Diamino-4,9-dioxadodecan
8 20,60 g !,lS-Diamino^.lO-dioxa-tri-decan
9 20,6 g l.D-Diamino^J.lO-trioxa-tridecan
10 24,72 g l,10-Diamino-4,7-diox?.decan
11 24,72 g !,lO-Diamino^o-dfoxadecan
0,7 0,3 0,96 3,63 112° C
0,7 0,3 2,23 2,12 113°C
0,7 0,3 1,29 2,47 117,5°C
0,7 0,3 2,51 2,02 112,50C
0,7 0,3 1,53 2,61 111°C
0,75 0,25 1,30 2,84 110,5°C
0,8 0,2 1,95 2,49 116,5° C
0,8 0,2 1,84 2,93 119°C
0,7 0,3 2,64 1,50 122° C
0,7 0,3 2,89 1,37 123° C

Claims (1)

Patentansprüche :
1. Polyamide, erhalten durch Polykondensation bei Temperaturen zwischen 180 und 2500C von dimeren Fettsäuren, die gegebenenfalls trimere und monomere Fettsäuren enthalten, oder deren Methyl- oder Äthylestern, und einer unverzweigten aliphatischen Monocarbonsäure, die 1 bis 5 Kohlenstoffatome enthält, mit Äthylendiamin und mit einem Ätherdiamin der allgemeinen Formel
DE19651645412 1965-03-26 1965-03-26 Polyamide und deren Verwendung als Druckfarbenbindemittel Expired DE1645412C3 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DESC036782 1965-03-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1645412C3 true DE1645412C3 (de) 1977-01-27

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0164538B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Antirutschlacken
EP0113002B1 (de) Alkohollösliche Druckfarben
DE1645414A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyamiden
DE2343960A1 (de) Saeureendgruppen enthaltende polymere fettsaeurepolyamidharze
EP0246445A1 (de) Verwendung von härtbaren Kunstharzmischungen für Oberflächenbeschichtungen und Druckfarben und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2324159A1 (de) Copolyamide enthaltend caprolactam, laurinlactam und adipinsaures hexamethylendiamin
DE1137213B (de) Verfahren zur Herstellung von basischen Polyamido-Polyimidazolin-Kondensationsprodukten
DE2802989A1 (de) Hydrolysebestaendige copolyaetheresteramide
DE1495931A1 (de) Polyamidharzloesungen
EP0406538A1 (de) Polyamidharze auf Basis dimerisierter Fettsäuren, Verfahren zu ihrer Herstellung und Verfahren zur Herstellung von Druckfarben unter Mitverwendung der Polyamidharze
DE1645412C3 (de) Polyamide und deren Verwendung als Druckfarbenbindemittel
DE1645412B2 (de) Polyamide und deren verwendung als druckfarbenbindemittel
DE1793700A1 (de) N-phenyldianhydrid
DE907701C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsproldukten von Superpolyamiden
DE1645408B2 (de) Polyamide und deren verwendung als druckfarbenbindemittel
EP0000492A1 (de) Transparente Polyamide und deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern
DE1520940C3 (de) Polyamide und deren Verwendung als Druckfarbenbindemittel
DE685257C (de) Faeden, Filme, UEberzuege oder Spachtelmassen
DE1520937C3 (de)
DE1520940B2 (de) Polyamide und deren verwendung als druckfarbenbindemittel
CH437792A (de) Verfahren zur Herstellung von Polyamidkondensationsprodukten
DE2759313C2 (de)
CH333529A (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE2733597C2 (de) Verwendung von härtbaren Kunstharz mischungen für Druckfarben für den Tief-, Flexo- und Siebdruck
DE841361C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolyamidloesungen