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Verfahren zur Aufrauhung bereits bestehender bituminöser Oberflächen.
Die Gefahren des sogenannten"Rutseh-Asphaltes"und gleichartiger bituminöser Oberflächen sind bekannt, auch, dass zahlreiche Verfahren versucht und durchgeführt-wurden, das Glatt-und Schlüpfrig-Werden derartiger Oberflächen abzustellen und diese gefährlichen, immer wieder aufs Neue zahlreiche Opfer fordernden Strassendecken od. dgl. aufzurauhen. Keines der bisher versuchten Verfahren hat genügende und dauernde Abhilfe geschaffen.
Am Besten, wenn auch bei Weitem nicht ausreichend, hat sich das Einwalzen von bituminiertem oder nichtbituminiertem Hartsteinsplitt in die aufgeweichte alte Decke oder in einen neuen bituminösen Überzug, der auf die alte Decke aufgebracht wurde, bewährt ; doch haftet diesem Verfahren der grosse Fehler an, dass die über die Oberfläche herausragenden Teile des Splitts von allen darüber hinwegfahrenden Fahrzeugen jeder Art in die verschiedenen Fahrtrichtungen, also hin und her, und rechts und links seitwärts gedrückt werden, u. zw. um so mehr, je mehr der Splitt aus der Oberfläche herausragt und je starrer die Ränder des jeweiligen Fahrzeuges sind. In Auswirkung dieser ständigen Stösse wird der ursprünglich fest in der bituminösen Oberfläche verkittete Splitt gelockert.
Diese Auswirkung muss eintreten, da der starre Splitt den ständigen Stössen nicht nachgeben kann. Je nach der Stärke des Verkehrs, und besonders bei gemischtem Verkehr von gummibereiften und eisenbereiften Fahrzeugen, wird der Splitt mehr oder weniger bald aus der Decke herausgestossen und zur Seite geschleudert. Dies ist bisher das Schicksal aller derartig behandelter Decken gewesen, und die kostspielige Aufrauhung ist also nach mehr oder weniger kurzer Zeit zunichte gemacht.
Es wurde nun gefunden, dass dieser Fehler stark vermindert und zum Teil völlig behoben werden kann, wenn man an Stelle des starren Steinsplitts in die durch Wärme oder Fluxmittel aufgeweichte Oberschicht der glatten und schlüpfrigen bituminösen Decken elastische Körper in der Korngrösse der bisher zu gleichem Zweck verwendeten Steinsplitts einwalzt oder einstampft, oder derartige elastische Körper in eine nach Reinigung der alten Decke neu aufgebrachte Schicht von Bitumen, Teer oder Teerpech eines Erweichungspunktes von etwa 60 bis 700 C nach Ring undKugel vor dem völligen Festwerden dieser neuen Schicht einwalzt oder einstampft. Als derartig elastische Körper kommen in Frage, die Abfälle von Sohlenleder, Gummi bzw. Hartgummi, Kunstharz, Kunsthorn verschiedener Herkunft und Zusammensetzung, wie z. B. Galalith oder Bakelit, auch Naturhorn od. dgl.
Diese Abfälle, die zum Teil verbrannt, zum Teil wirtschaftlich untergeordneten Zwecken zugeführt werden, lassen sich durch geeignete Schneid- oder Mahlvorrichtungen auf die gleiche Korngrösse formen, wie der Hartsteinsplitt, also etwa 8/12,5/15 oder 10/25 mm. Die so geformten Abfälle können auch mit einer Bitumen-oder Pechschicht überzogen werden, bevor sie in gleicher Weise, wie der bituminierte oder nichtbituminierte Steinsplitt in die vorher durch Wärme oder Fluxmittel aufgeweichte Decke oder in einen neuen bituminösen Überzug eingestampft oder eingewalzt werden. Man braucht dazu die gleiche Anzahl oder Menge wie beim Splitt und kann auch Mischungen der elastischen Körper miteinander oder auch Mischungen der elastischen Körper und Steinsplitt der bisher verwendeten Art, bituminiert oder unbituminiert, verwenden.
Durch eine derartige Behandlung wird der Nachteil vermieden, dass die Abfälle durch ständige Stösse aufgelockert und aus der Decke herausgerissen werden ; da die Abfälle elastisch sind, geben sie den Stössen nach und werden in ihrem Verband mit der Decke nicht, oder nur sehr unwesentlich, gelockert.
Die Lebensdauer derartiger Aufrauhungen ist daher erheblich grösser, als bei gleichen Aufrauhungen
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mit Steinsplitt. Ausserdem besteht der Vorteil, dass der Reibungskoeffizient zwischen den Rädern der Fahrzeuge und den Abfällen der elastischen Körper grösser ist, als der zwischen den Fahrzeugen und dem Hartsteinsplitt.
Beispiel 1 : Auf einer bereits bestehenden asphaltierten Decke (Walzasphalt, Gussasphalt, Stampfasphalt) werden nach Erweichung derselben mit einem Flammenwerfer oder mittels der be-
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Galalithabfällen, od. dgl. aufgebracht, eingewalzt oder eingestampft.
Beispiel 2 : Eine glatte Asphaltstrasse wie in Beispiel 1, wird gründlich gereinigt und mit einem Bitumen von 60 bis 700 Erweichungspunkt nach Ring und Kugel überzogen ; zu diesem Zwecke wird das Bitumen heissflüssig gemacht, bis es bei etwa 120-140 C gut verteilbar ist. Bevor dieser Überzug erkaltet ist, werden die in Beispiel 1 genannten elastischen Körper eingewalzt oder eingestampft.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Aufrauhung bereits bestehender bituminöser Oberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass auf die durch Wärme oder Fluxmittel aufgeweichte alte oder auf eine neue aus heissflüssig aufgebrachtem Bitumen, Teer oder Teerpech vom Erweichungspunkt 60-70 C nach Ring und Kugel bestehende Oberschicht elastische Körper in der Korngrösse des bisher zu gleichem Zweck verwendeten Steinsplitts, wie z. B. Abfälle von Sohlenleder, Gummi bzw. Hartgummi, Kunstharz, Kunsthorn verschiedener Herkunft und Zusammensetzung, wie z. B. Galalith oder Bakelit, auch Naturhorn od. dgl. aufgebracht und derart eingewalzt oder eingestampft werden, dass in gleicher Weise wie bei dem bisher verwendeten Steinsplitt, ein Teil der elastischen Körper über die Oberfläche hinausragt.
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