DE832610C - Verfahren zum Erhöhen der Rutschsicherheit von Strassenbelägen. - Google Patents
Verfahren zum Erhöhen der Rutschsicherheit von Strassenbelägen.Info
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Description
Um das Rutschen der Reifen von Kraftfahrzeugen auf den Fahrbahnen zu verhindern, sind
zahlreiche Vorschläge bekanntgeworden, die dieses Ziel auf rein mechanischem Weg erreichen wollen.
Hierzu gehört das Aufrauhen der Straßenbeläge, wie Asphalt, Beton u. dgl.
Auch ist schon vorgeschlagen worden, dem Straßenbelag außer Splitt u. dgl. andere Beimischungen hinzuzufügen, wie Schlacke, Schmelzkoks und ähnliche künstliche Produkte, mit denen
sich eine rauhe Oberfläche erzielen läßt.
Bekannt ist die Verwendung von Bitumen zum Herstellen verkehrssicherer und staubfreier
Straßenbeläge. Bei diesem bekannten Verfahren werden Schotter, Splitt und andere Straßenbaustoffe mit bituminösen Bindemitteln vermengt und
auf die Straße aufgewalzt. Es entsteht somit ein Straßenbelag, der das Schottermaterial mosaikartig
in eine Bitumenschicht eingelagert enthält, wobei das Bitumen jedoch nur zwischen den Schotter- ao
stücken liegt, nicht aber in den Poren dieser Schotterstücke selbst.
Weiterhin ist versucht worden, die Aufgabe der Gleitsicherheit allein -von der Seite der Bereifung
her zu lösen, beispielsweise in den Laufgummi »5 metallene Gleitstollen einzuvulkanisieren oder
durch Feinprofilierung bzw. durch sog. Sommern den Reifen rutschsicher zu machen.
Alle diese Verfahren geben zwar Verbesserungen, gehen aber an der Erkenntnis vorüber, daß die
Gleitsicherheit nicht nur von der Oberflächenbeschaffenheit,
sondern vor allem auch von den Grenzflächenspannungen abhängig ist, die in dem
System Straßenoberfläche, Wasser und Gummilauffläche herrschen. Diese Grenzflächenspannung
muß möglichst gering sein, bzw. müssen die sich
berührenden Flächen eine große Benetzungskraft für Wasser aufweisen, so daß stets ein Wasserfilm
auf den sich berührenden Flächen erhalten bleibt. Es hat sich gezeigt, daß das Rutschen der Fahrzeuge
auf der Straßenoberfläche um so mehr verhindert wird, wenn sowohl auf dem Gummi als auch
auf der Straße ein ausreichender Wasserfilm erhalten bleibt.
Dieser Wasserfilm ist besonders schwer auf
ίο Straßenoberflächen aufrechtzuerhalten, die aus
starkporigem Material, wie z. B. aus Basaltsteinpflasterung, bestehen. Diese Basaltsteine, die an sich
eine sehr günstige Benetzungsspannung zu Wasser zeigen, haben infolge ihrer porösen Beschaffenheit
die Eigenschaft, ölreste, wie sie durch .starken Verkehr, insbesondere vonDieselfahrzeugen auf die
Straße gelangen, aufzusaugen, und dadurch stark wasserabstoßende Eigenschaften anzunehmen. Auf
einer solchen Straße werden dann selbst die besten Reifen rutschen.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zum Erhöhen der Rutschsicherheit von porösen Straßenbelägen,
insbesondere gegenüber Reifen von Kraftfahrzeugen, und das Neue besteht darin, daß der
porige Straßenbelag mit Stoffen getränkt wird, die eine günstige Benetzungskraft zum Wasser aufweisen,
wie beispielsweise gewisse Bitumensorten. Dieses Bitumen kann flüssig, gelöst oder als Emulsion
angewandt werden mit dem Ziele, die Poren auszufüllen oder zum mindesten zu verstopfen.
Ein derartig behandelter Straßenbelag kann keinerlei ölreste aufsaugen, so daß sich auf ihm stets ein
ausreichender Wasserfilm hält, der sich günstig auf die Gleitsicherheit der Fahrzeuge auswirkt.
Um eine möglichst gute Tiefenwirkung beim Ausfüllen der Poren zu erzielen, sieht die Erfindung
vor, das Tränken des Straßenbelages in einem Vakuum vorzunehmen. Unter Einfluß dieses
Vakuums saugen selbst kleinporige Straßenbeläge schwammartig das Füllmittel auf. Als Tränkungsmittel können die verschiedenartigsten Stoffe vorgesehen
werden; nach der Erfindung können außer Bitumen auch Harze, Gummi, Kunststoffe sowie
Salzlösung, wie z. B. Calciumchlorid und ähnliche chemische Verbindungen, angewandt werden.
Mit besonderem Vorteil wirkt sich die Erfindung für die Rutschsicherheit aus, falls Basaltsteine wie
oben beschrieben behandelt werden.
Für diese Behandlung wird im folgenden ein Beispiel gegeben: Im Steinbruch geschlagene Basaltsteine
üblicher Würfelgröße werden 'in einer Trommel oder einem sonstigen Behälter einem
Vakuum ausgesetzt, wodurch die in den Poren enthaltene Luft entweicht. Danach wird dem Behälter
das Tränkungsmittel, beispielsweise eine Bitumenemulsion, hinzugegeben, die statt der Luft in die
Poren eindringt. Die so vorbehandelten Basaltsteine können dann auf das Straßenbett verlegt werden
und weisen für die Dauer ihrer Liegezeit eine zum Wasser gleichbleibend günstige Benetzungskraft
und damit gute Rutschsicherheit auf. Statt der Bitumenemulsion kann vorteilhaft auch geschmolzenes
Bitumen oder Harze oder auch eine Lösung von Calciumchlorid oder Latex in den Vakuumbehälter
eingebracht werden. Hierbei können dann in Abständen mit derartig vorbehandelten Steinen
gepflasterte Straßen in größeren oder kürzeren Abständen mit solchen Lösungen besprengt werden,
so daß stets eine gute Rutschsicherheit aufrechterhalten bleibt.
Aber auch bereits verlegte Straßenbeläge können vorteilhaft gemäß vorliegender Erfindung behandelt
werden.
Selbst Straßembeläge, die durch ölige Bestandteile verschmutzt und für den Verkehr eine Gefahr
geworden sind, können, nachdem die Poren wieder geöffnet worden sind, erfindungsgemäß mit den
geeigneten Mitteln getränkt werden. Das öffnen der Poren kann durch geeignete chemische Behandlung
erreicht werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Erhöhen der Rutschsicherheit von Straßenbelägen, insbesondere gegenüber
Reifen von Kraftfahrzeugen, beispielsweise unter Verwendung von Bitumen oder ähnlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
die Poren des Straßenbelages mit Stoffen, die eine günstige Benetzungskraft zum Wasser aufweisen,
wie !beispielsweise Bitumen, ausgefüllt oder verstopft werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tränken des Straßenbelages mittels Vakuum erfolgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Tränkungsmittel Harze, Gummi, Kunststoffe, Salze, wie
Calciumchlorid u. dgl., dienen.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Basaltsteine wie
vorstehend behandelt werden.
Angezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschriften Nr. 133 132,
141 203.
Schweizerische Patentschriften Nr. 133 132,
141 203.
{J 3234 2.52
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1950H0005521 DE832610C (de) | 1950-09-23 | 1950-09-23 | Verfahren zum Erhöhen der Rutschsicherheit von Strassenbelägen. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1950H0005521 DE832610C (de) | 1950-09-23 | 1950-09-23 | Verfahren zum Erhöhen der Rutschsicherheit von Strassenbelägen. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE832610C true DE832610C (de) | 1952-02-25 |
Family
ID=34398506
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1950H0005521 Expired DE832610C (de) | 1950-09-23 | 1950-09-23 | Verfahren zum Erhöhen der Rutschsicherheit von Strassenbelägen. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE832610C (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH133132A (de) * | 1929-05-18 | 1929-05-31 | Schlaepfer Adolf | Verfahren zur Herstellung eines verkehrssichern und staubfreien Belages für Strassen mit starken Steigungen. |
CH141203A (de) * | 1929-05-18 | 1930-07-15 | Schlaepfer Adolf | Verfahren zur Herstellung eines verkehrssichern und staubfreien Belages für Strassen mit starken Steigungen. |
-
1950
- 1950-09-23 DE DE1950H0005521 patent/DE832610C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH133132A (de) * | 1929-05-18 | 1929-05-31 | Schlaepfer Adolf | Verfahren zur Herstellung eines verkehrssichern und staubfreien Belages für Strassen mit starken Steigungen. |
CH141203A (de) * | 1929-05-18 | 1930-07-15 | Schlaepfer Adolf | Verfahren zur Herstellung eines verkehrssichern und staubfreien Belages für Strassen mit starken Steigungen. |
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