DE2741885C3 - Verfahren zum Herstellen eines Dichtungsbelags für Brücken und nach dem Verfahren hergestellter Dichtungsbelag - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines Dichtungsbelags für Brücken und nach dem Verfahren hergestellter DichtungsbelagInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Dichtungsbelags für Brücken, bei dem auf die zu
schützende Fahrbahnplatte zuerst eine Schicht aus einem hitzehärtbaren Kunststoff und vor dessen
Aushärten eine Verstärkungslage aus ungewebtem Material aufgebracht wird.
Aus der DE-AS 2223 641 ist ein Verfahren zum Herstellen von Fahrbahndecken auf Brücken, vorzugsweise
Stahlbrücken mit orthotroper Fahrbahnplatte, bekannt, bei welchem auf die Fahrbahnplatte eine
Schicht aus aushärtendem Kunststoff aufgebracht und in die Schicht vor dem Aushärten Splitt eingestreut wird
und bei welchem auf die erhärtete Kunststoffschicht eine Fahrbahndecke aus bituminösem Mischgut in einer
oder mehreren Lagen aufgebracht wird. Bei diesem Verfahren wird auf die Kunststoffschicht vor dem
Einstreuen des Splitts eine Gewebebahn aufgelegt und in die Kunststoffschicht derart eingedrückt, daß ein Teil
der Kunststoffmasse durch das Gewebe hindurch nach oben tritt Es soll damit erreicht werden, daß die
'5 Herstellung der Fahrbahndecke rascher erfolgen kann,
indem das Abwarten der teilweisen Aushärtung der ersten Kunststofflage entfallen kann. Grundsätzlich
handelt es sich bei diesem bekannten Verfahren um die Methode der »mit Splitt eingestreuten einlagigen
Schicht«, bei der durch das Einstreuen des Splitts dem Belag genügend Rauhigkeit verliehen werden soll, um
das Gleiten und Verschieben des Fahrbahnbelages, der
nach der Vernetzung der Schicht aufgebracht wird, unter schwerem Verkehr zu verhindern. Die Erfahrung
hat jedoch gelehrt, daß dies nicht immer gelingt, und
zwar vor allem deshalb, weil zwischen der Schicht aus aushärtendem Kunststoff und der Fahrbahndecke aus
bituminösem Mischgut keine ausreichende chemische und/oder physikalische Verträglichkeit existiert, so daß
^o das Gleiten und Rutschen der Oberflächenschutzschicht
auf dem Dichtungsbelag nicht mit ausreichender Sicherheit verhindert werden kann.
Es wurde auch schon versucht, eine zweilagige, mit
Splitt abgedeckte Schicht zu verwenden, wobei zunächst eine Schicht aus hitzehärtbarem Material auf
der Fahrbahn ausgebreitet, nach deren Vernetzung eine zweite Schicht aus dem gleichen Material auf die erste
Schicht aufgebracht und dann vor der Vernetzung mit Splitt abgedeckt wurde. Auch mit diesem Verfahren
konnte das Gleiten und Verschieben der Verschleißschicht nicht immer verhindert werden, und außerdem
trat nach einer gewissen Zeit der Beanspruchung durch schweren Verkehr eine Aufspaltung der beiden
Schichten aus hitzehärtbarem Material auf, wodurch das Verschieben und Gleiten der Verschleißschicht in den
abgelösten Bereichen unvermeidlich ist
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines Dichtungsbelages für
Brücken anzugeben, mit dem es gelingt, eine echte Verankerung der Kunststoffschicht ;nit einer oberen
Schicht herbeizuführen, auf die dann später die eigentliche Verschleißdecke aufgebracht werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Verstärkungslage so auf die noch nicht ausgehärtete
Kunststoffschicht aufgebracht wird, daß sie von der Kunststoffschicht nur in einem Teil ihrer Dicke von
unten imprägniert wird, und daß nach dem Aushärten der Kunststoffschicht auf die Verstärkungslage eine
diese von oben in einem Teil ihrer Dicke imprägnierende Schicht eines Bindemittels auf Kohlenwasserstoffbasis
aufgetragen wird.
Da die Verstärkungseinlage nur in ihrem unteren Teil mit hitzehärtbarem Kunststoff imprägniert wird, kann
das anschließend aufgebrachte Bindemittel auf Kohlen-
h> wasserstoffbasis ihren oberen Teil imprägnieren und
hierdurch eine starke Haftung zwischen dem hitzehärtbaren Kunststoff und dem Bindemittel auf Kohlenwasserstoffbasis
trotz der chemischen und/oder physikali-
sehen Unverträglichkeit, die zwischen diesen beiden
Materialien vorliegen kann, gewährleisten.
Die Verstärkungseinlage nimmt die von der Fahrbahndecke unter der Einwirkung des Verkehrs ausgeübten
tangentialen Kräfte aufgrund ihrer hohen Scherfestigkeit auf. Mit ihrem unteren Teil erhöht sie die
Reißfestigkeit der Schicht aus hitzehärtbarem Kunststoff
und ermöglicht es ihr, größere Risse in der Fahrbahn zu überbrücken. Falls anschließendes Einstreuen
von Splitt notwendig ist, schützt sie den ι ο hitzehärtbaren Kunststoff gegen die von den Splittkörnern
ausgeübten Kräfte, die das Bestreben haben, den hitzehärtbaren Kunststoff zu durchdringen.
Das Bindemittel verklebt die Fahrbahndecke mit der Oberseite der Verstärkungslage, wobei chemische
Verträglichkeit mit der Fahrbahndecke durch entsprechende Wahl des Bindemittels auf Kohlenwasserstoffbasis
erzielt wird.
Das Bindemittel verhindert, daß gegebenenfalls Regenwasser oder Rieselwasser während der mehr
oder weniger kuchen Zeit zwischen dem Einbau des
Dichtungsbelages und der Fahrbahndecke in die Verstärkungslage eindringt
Das Bindemittel auf Kohlenwasserstoffbasis wird bei diesem Verfahren zweckmäßig in wasserfreier Form in 2^
einer Menge von 0,5 bis 2,6 kg/m2 aufgebracht,
vorzugsweise in Form einer Emulsion in einer Menge von 0,8 bis 4 kg/m2. Die Schicht aus dem Bindemittel auf
Kohlenwasserstoffbasis wird zweckmäßig vor dem Erhärten mit Hartsteinsplitt, der vorzugsweise eine in
Körnung von 2 bis 6 mm hat, in einer Menge von 3 bis 6 l/m2 eingestreut
Die Erfindung betrifft femer e.:ren nach diesem
Verfahren hergestellten Dichtungsbelag. Er ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus Jiitzehärtbarem v,
Kunststoff 0,5 bis 3 kg/m2 wiegt und die ungewebte
Verstärkungslage 1 bis 6 mm dick ist Vorzugsweise wiegt die Schicht aus hitzehärtbarem Kunststoff 1 bis
2 kg/m*.
Als Beispiele geeigneter hitzehärtbarer Kunststoffe sind vor allem zu nennen ein Gemisch aus Steinkohlenpech
oder Bitumen und einem Epoxyharz mit einem für das Epoxyharz geeigneten Härter oder ein Gemisch aus
Steinkohlenpech oder Bitumen mit den Bestandteilen eines Polyurethanharzes. 4r>
Nach dem Einbau der Schicht des hitzehärtbaren Kunststoffes wird über diese vor dem Aushärten die
ungewebte Verstärkungslage von vorzugsweise 3 bis 4 mm Dicke aufgebracht, deren Material von beliebiger
Art, natürlich oder synthetisch, sein kann. Beispielsweise v>
ist die Verstärkungslage ein Polyesterfilz oder ein Polyolefinfilz.
Wie bereits erwähnt, wird die Verstärkungslage durch
das hitzehärtbare Material im wesentlichen nur in einem Teil ihrer Dicke imprägniert, um die Bindung mit den «
dariiberliegenden Lagen der endgültigen Decke, nämlich Bindemittel auf Kohlenwasserstoffbasis und darüberliegende
Fahrbahndecke, zu erleichtem.
Nach dem Aushärten des hitzehärtbaren Kunststoffes wird über die Verstärkungslage das Bindemittel auf w'
Kohlenwasserstoffbasis aufgetragen, wobei das jeweils zu verwendende Bindemittel in Abhängigkeit von der
Art der Verschleißdecke, die abschließend Über dem Dichtungsbelag aufgebracht wird, gewählt wird. Das
Bindemittel auf Kohlenwasserstoffbasis besteht zweck- (Τ>
mäßig aus einem Bitumen, einem dünnflüssig gemachten Bitumen, einem Gemisch aus Bitumen und Polymerisat,
einem Teer oder einem Gemisch aus Teer und
Die Erfindung wird durch die folgenden Ausführungsbeispiele weiter erläutert
Auf die Oberfläche der Fahrbahn einer Brücke, die durch Sandstrahlen, durch Bestrahlen mit Stahlkies oder
durch maschinelles Aufrauhen vorbereitet worden ist, wird eine Schicht aus Steinkohlenpech und einem im
Handel erhältlichen Epoxyharz in einer Menge von 1 kg/m2 aufgebracht Das Gemisch aus Steinkohlenpech
und Epoxyharz hat die folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung:
Epoxyharz 32%
und wird zum Zeitpunkt seiner Verwendung hergestellt
und bei Umgebungstemperatur aufgebracht
Unmittelbar nach dem Aufbringen dieser Schicht wird über die Oberfläche ein 3 mm dickes Polyestervlies
ausgerollt, das mit dem darunterliegenden Steinkohlenpech-Epoxyharz
verklebt wird, indem nur seine Unterseite mit der aufgebrachten Schicht imprägniert
wird.
Es wird gewartet, bis die Steinkohlenpech-Epoxyharzschicht
vernetzt ist, und dann wird auf die Verstärkungslage eine klassische Bitumenemulsion in
einer Menge von 2 kg/m2 aufgebracht Dieses Bindemittel auf Bitumenbasis wird gewählt im Hinblick auf die
vorgesehene Fahrbahndecke aus Asphaltbeton.
Bevor dieser Bitumenbeton mit einem luftbereiften, von Lastwagen betriebenen Schwarzdeckenfertiger
eingebaut wird, wird in die Emulsion unmittelbar ein gebrochener Hartsteinsplitt einer Körnung von 2 bis
6 mm in einer Menge von 4 l/m2 eingestreut
Der Dichtungsbelag ist nunmehr fertiggestellt Sobald die Bitumenemulsion getrocknet ist, kann die Fahrbahndecke
aus Asphaltbeton eingebaut werden.
Auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise wird auf die vorbehandelte Fahrbahn eines Kunstbauwerks eine
Schicht aus Steinkohlenpech-Polyurethan in einer Menge von 1,5 kg/m2 aufgebracht Das Steinkohlenpech-Polyurethan-Gemisch
hat die folgende gewichtsmäßige Zusammensetzung:
Polyol 22%
Das Gemisch aus Steinkohlenpech und Polyurethan wird zum Zeitpunkt seiner Verwendung hergestellt und
leicht erhitzt, um gute Dünnflüssigkeit und damit gute Benetzung der Oberfläche der Fahrbahn zu erzielen.
Anschließend wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise verfahren, wobei bis zum Vernetzen der
Steinkohlenpcch-Polyurethan-Schicht gewartet wird, ehe auf die Verstärkungslage ein »reiner« Teer der
Qualität 13 (Viskosität 200 bis 300 STV-Sekunden 10mm.— 25°C) in einer Menge von 1 kg/m2
aufgebracht wird. Dieses Bindemittel wird gewählt wegen der vorgesehenen Fahrbahndecke aus einem
Kohlenwasserstoffbeton auf Basis von Steinkohlenpech und Vinylharz.
Bevor dieser Kohlenwasserstoffbeton auf die in
Beispiel 1 beschriebene Weise eingebaut wird, wird in
den Teer unmittelbar ein gebrochener Hartsteinsplitt einer Körnung von 2 bis 6 mm in einer Menge von 5 l/m2
eingestreut
Der Dichtungsbelag ist nun fertiggestellt, und die Fahrbahndecke aus Beton auf Basis von Steinkohlenpech
und Vinylharz kann unmittelbar eingebaut werden.
Claims (10)
- Patentansprüche:J. Verfahren zum Herstellen eines Dichtungsbelags für Brücken, bei dem auf die zu schützende Fahrbahnplatte zuerst eine Schicht aus einem hitzebeständigen Kunststoff und vor dessen Aushärten eine Verstärkungslage aus ungewebtem Material aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungslage so auf die noch nicht ausgehärtete Kunststoffschicht aufgebracht wird, daß sie von der Kunststoffschicht nur in einem Teil ihrer Dicke von unten imprägniert wird, und daß nach dem Aushärten der Kunststoffschicht auf die Verstärkungslage eine diese von oben in einem Teil ihrer Dicke imprägnierende Schicht eines Bindemittels auf Kohlenwasserstoffbasis aufgetragen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel auf Kohlenwasserstoffbasis in wasserfreier Form in einer Menge von 05 bis 2,6 kg/m2 aufgebracht wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel auf Kohlenwasserstoffbasis in Form einer Emulsion in einer Menge von 0,8 bis 4 kg/m2 aufgebracht wird.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus dem Bindemittel auf Kohlenwasserstoffbasis vor dem Erhärten mit Hartsteinsplitt, der vorzugsweise eine Körnung von 2 bis 6 mm hat, in einer Menge von 3 bis 6 l/m2 eingestreut wird.
- 5. Nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 hergestellter Dichtungsbelag, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus hitzehärtbarem Kunststoff 0,5 bis 3 kg/m2 wiegt und die ungewebte Verstärkungslage 1 bis 6 mm dick ist
- 6. Dichtungsbelag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus hitzehärtbarem Kunststoff 1 bis 2 kg/m2 wiegt
- 7. Dichtungsbelag nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der hitzehärtbare Kunststoff ein Gemisch aus Steinkohlenpech oder Bitumen und einem Epoxyharz mit einem für das Epoxyharz geeigneten Härter oder ein Gemisch aus Steinkohlenpech oder Bitumen mit den Bestandteilen eines Polyurethanharzes ist
- 8. Dichtungsbelag nach einem der Ansprüche 5 bis7, dadurch gekennzeichnet, daß die ungewebte Verstärkungslage 3 bis 4 mm dick ist
- 9. Dichtungsbelag nach einem der Ansprüche 5 bis8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungslage ein Polyesterfilz oder Polyolefinfilz ist
- 10. Dichtungsbelag nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel auf Kohlenwasserstoffbasis aus einem Bitumen, einem dünnflüssig gemachten Bitumen, einem Gemisch aus Bitumen und Polymerisat, einem Teer oder einem Gemisch aus Teer und Polymerisat besteht
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