AT149997B - Seifen, seifenartige Produkte u. dgl. - Google Patents

Seifen, seifenartige Produkte u. dgl.

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soap
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Erich Dr Thomae
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Erich Dr Thomae
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Seifen, seifenartige Produkte u. dgl. 



   Die Erfindung bezieht sich auf Seifen, seifenartige Produkte u. dgl., die gegenüber den bekannten
Seifen und seifenartigen Produkten sich einerseits durch ein erhöhtes Schaumvermögen und eine grössere Beständigkeit des Schaums, anderseits durch besondere   blutgerinnungsfördernde   Eigenschaften auszeichnen. 



   Die erfindungsgemässen Produkte sind durch einen Gehalt solcher Lipoide gekennzeichnet, die in Form von Adsorptionsverbindungen mit anorganischen oder organischen Trägerstoffen vorliegen. 



   Es ist zwar bekannt, Seifen Lecithin zuzufügen ; bei der   erfindungsgemässen   Verwendung von Lipoiden in Form ihrer Adsorptionsverbindungen an anorganische oder organische Trägerstoffe erreicht man jedoch nicht nur eine Steigerung der Schaummenge und Schaumbeständigkeit, sondern die neuen Produkte besitzen besondere, blutgerinnungsfördernde Wirkungen. 



   Bei der Mengenbemessung der zugesetzten Adsorptionsverbindung ist davon auszugehen, dass es vorteilhaft ist, wenn das Endprodukt etwa   10%   der Lipoidstoffe enthält. Die Mengen des Trägerstoffs können wechseln. Nimmt man beispielsweise Aluminiumoxyd als Trägerstoff, so ist es vorteilhaft, auf zwei Teile Trägerstoff ein Teil Lipoid zur Anwendung zu bringen. Ein Produkt, das   10%   Lipoid enthält, besitzt demzufolge dann einen Gehalt von 30% der Adsorptionsverbindung.

   Bedeutungsvoll ist, dass bei dem Zusatz von Phosphatidadsorbaten zu den Seifen auch im Falle höherer Konzentration der Lipoidstoffe in den Seifen keine Beeinträchtigung der Schaumkraft eintritt, während, wie oben dargelegt, bei dem Zusatz nicht adsorbierter Phosphatide nur bei Einhaltung ganz bestimmter Konzentrationen der Lipoidstoffe eine günstige Wirkung auf das   Schaumvermögen   erzielt wird. 



   Für die vorliegende Erfindung kommen als Lipoide, insbesondere Phosphatide, sowohl in der Natur vorkommende Substanzen pflanzlicher und tierischer Herkunft als auch synthetisch hergestellte Körper in Betracht. Neben den Phosphatiden, wie Leeithin, die für die Zwecke der vorliegenden Erfindung besonders geeignet sind, kommen auch ähnliche zusammengesetzte durch Ab-oder Aufbaumassnahmen abgewandelte Produkte in Betracht. Als Abbaumassnahme für Phosphatide kommt z. B. die teilweise Verseifung der Phosphatide in Betracht, als Aufbaumassnahme die   Rückveresteruna : en   derartiger teilweise abgebauter Produkte mit höhermolekularen Säuren, die auf diese Weise in das Phosphatidmolekül eingebaut werden. 



   Die vorstehend erwähnten Verbindungen können entweder in fester Form oder in verflüssigtem oder gelöstem Zustand Verwendung finden, wobei es zur Erzielung von Produkten bestimmter Eigenschaften empfehlenswert sein kann, Mischungen der verschiedensten in Betracht kommenden Ausgangsmaterialien zur Anwendung zu bringen. 



   Auch phosphatidhaltige Organextrakte, wie Herz-, Lunge-, Leber-, Muskel-, Knochen-und Gehirnextrakte, sind für die   Durchführung   des erfindungsgemässen Verfahrens geeignet. Ausser den Fettsäureestern von Glycerin-Phosphorsäuren erwiesen sich auch die entsprechenden Derivate der Arsensäure, Zinnsäure und die entsprechenden Salze als brauchbar. Ein Teil dieser Substanzen geben Komplexverbindungen mit Metallsalzen, wie z. B. Eisen-, Aluminium-, Erdalkali-, Alkali-, Zinn-, Wismutverbindungen u. dgl., die ebenfalls Verwendung finden können. 



   Als Seifen kommen feste Kernseifen, Schmierseifen, flüssige Seifen, ferner aber auch Spezialseifen, wie medizinische Seifen u.   dgl.,   in Betracht. Von seifenartigen Substanzen, die als Ausgangsmaterialien Verwendung finden können, seien höhermolekulare organische Sulfonate oder Salze von Eiweissspaltprodukten, wie z. B. Lysalbinsäure u. dgL, erwähnt. Die neuen Präparate können in der verschiedensten Weise weiterverarbeitet werden, also beispielsweise zu festen   Seifenstücken,   Pasten, Cremen, Pulver u. dgl. 



   Zur Überführung der Lipoide in Adsorptionsverbindungen sind die verschiedenartigsten Trägerstoffe geeignet. Beispielsweise seien die folgenden genannt : Aluminiumoxyd, Bolus, Kieselgur, Talcum, Titanoxyd, Caleiumearbonat, Zinkoxyd, Magnesiumcarbonat, Caleiumphosphat, Caleiumlaktat, Kohle, lösliche Stärke und die verschiedensten Fettsäuren. 



   Die Adsorption wird nach den üblichen Methoden vorgenommen. Dabei findet eine feste Anlagerung der Lipoide an die Adsorptionsmittel statt, was daraus hervorgeht, dass beim Auswaschen des Adsorptionsproduktes Phosphatide u. dgl. in nachweisbarer Menge nicht zu entziehen sind. 



   Die Adsorptionsverbindungen aus Trägerstoffen und Lipoiden besitzen beträchtlich stärkere blutgerinnungsfördernde Eigenschaften als die entsprechenden Lipoide in unadsorbierter Form. Die neuen Körper kommen daher besonders für solche Seifen und seifenartigen Präparate, insbesondere Rasierseifen, in Betracht, bei denen neben einer reinigenden Wirkung und einem starken Schaumbildungsvermögen Wert auf blutstillende Wirkung gelegt wird. 

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   Die blutstillende Wirkung der Adsorptionsverbindungen aus Lipoiden und Trägerstoffen ist so beträchtlich, dass diese Adsorptionsverbindungen auch als solche und nicht nur als Bestandteile von Seifen, seifenartigen Produkten und Waschmitteln Verwendung finden können. 



   Eine weitere Steigerung der blutgerinnungsfördernden Eigenschaften der Adsorptionsprodukte kann durch eine Fraktionierung der Phosphatide usw. erzielt werden, die z. B. durch fraktionierte Adsorption an selektiv wirkenden Adsorbentien erreicht werden kann. 



   Eine Aufspaltung der Phosphatide, wie Lecithine u. dgl., in wirksamere und weniger wirksamere Bestandteile kann aber auch dadurch erfolgen, dass man Lösungen dieser Substanzen in Äther, Benzin, Benzol oder andere zweckdienliche Lösungsmittel mit geeigneten Lösungsmitteln, wie z. B. Aceton, ausfällt. Die Acetonausfällung enthält dabei die stärker gerinnungsfördernden Anteile. Löst man die ausgefällte Fraktion wieder in einem der erstgenannten Lösungsmittel auf und gibt Alkohol zu, so enthält die hiebei resultierende Ausfällung den stärker gerinnungsfördernden Anteil, wenn als Ausgangsmaterialien aus tierischen Organen gewonnene Lipoide verwendet wurden. In andern Fällen, wie z. B. bei käuflichem   Pflanzenleeithin,   bleibt nach der Alkoholfällung der stärker wirksame Anteil in der Alkohollösung zurück.

   An Hand von Gerinnungsversuchen lässt sich jeweils feststellen, in welcher Fraktion die blutgerinnungsfördernden Substanzen enthalten sind ; ebenso muss jeweils mit Hilfe der biologischen Auswertung festgestellt werden, welche Lösungsmittel erforderlich sind, um ein Maximum an wirksamer Substanz zu erhalten. 



   Auch durch entsprechende Extraktionsverfahren lassen sich die verwendeten Ausgangsmaterialien in Fraktionen verschiedener Wirksamkeit zerlegen, wodurch sich eine Anreicherung der wirksamen Bestandteile herbeiführen lässt. 



   Nach Durchführung der Fraktionierung werden die wirksameren Fraktionen in die Adsorptionsverbindungen mit den geeigneten Trägerstoffen übergeführt. 



   Im folgenden soll das neue Verfahren an Hand von einigen Beispielen erläutert werden :
Beispiel 1 : 25 g Herzlipoid werden in 70 em3 Wasser zerrieben, bis eine einheitliche Emulsion entstanden ist. Dann werden 75 g Aluminiumhydroxyd alkalifrei (oder Calciumcarbonat oder Bolus oder Kieselgur oder Talcum) zugegeben und hierauf scharf zentrifugiert. Der auszentrifugierte Niederschlag wird kalt im Exsiceator getrocknet (einer Trocknung an der Luft steht nichts im Wege, sofern die Temperatur dabei   400 nicht   übersteigt). Nach völligem Trocknen wird die Masse durch ein Haarsieb gesiebt und kann Seifen u. dgl. zugesetzt werden. 
 EMI2.1 
 Trocknen wird durch ein Haarsieb gesiebt und die erhaltene Substanz zusammen mit Seifen od. dgl. weiterverarbeitet. 



   Beispiel 3 : 25 Hefephosphatid werden mit 75 Aluminiumhydroxyd in der Reibmaschine scharf zerrieben, bis ein einheitliches, trockenes Pulver entstanden ist. Dieses Produkt wird durch ein Haarsieb (Maschengrösse VI) gesiebt und dann wie gemäss Beispiel 2 oder 3 weiterverarbeitet. 



   Beispiel 4 :   20 cm3 20% iges käufliches Pflanzenlecithin   in Petroläther werden mit   50em3   trockenem Aceton in der Kälte gefällt. Es wird abzentrifugiert. Niederschlag und Lösung werden getrennt. Der Niederschlag wird in 20 em3 Petroläther aufgenommen und mit 25 em3 wasserfreiem Alkohol gefällt. Die alkoholische Lösung wird abgetrennt und zur Trockne gebracht und die hiebei erhaltene Substanz gemäss Beispiel 1 oder 2 weiterverarbeitet. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Seifen, seifenartige Produkte u. dgl. mit Zusatz von Lipoiden (insbesondere Phosphatiden), dadurch gekennzeichnet, dass sie die Lipoide in Form von Adsorptionsverbindungen mit anorganischen oder organischen Trägerstoffen enthalten.

Claims (1)

  1. 2. Seifen, seifenartige Produkte u. dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle der Lipoide solche Stoffe als Bestandteile der Adsorptionsverbindungen Verwendung finden, die durch Fraktionierung derselben erhalten wurden, insbesondere solche, die sich durch besondere blutgerinnungsfördernde Eigenschaften auszeichnen.
AT149997D 1934-09-26 1935-09-23 Seifen, seifenartige Produkte u. dgl. AT149997B (de)

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