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Elektrolytische Messvorrichtung mit flüssiger Anode.
Es sind elektrolytische Messvorrichtungen mit flüssiger Anode bekanntgeworden, bei denen, um das Kippen der Vorrichtung nach Abscheiden einer gewissen Menge der Anodenflüssigkeit zu vermeiden, Mittel vorgesehen waren, durch die die abgeschiedene Anodenilüssigkeit selbsttätig in die Anodenkammer zurückgeführt wurde. Die bekannten Vorrichtungen haben jedoch insbesondere den Nachteil, dass die Messanzeige verhältnismässig stark von Temperaturänderungen abhängig ist.
Dieser Nachteil lässt sich gemäss der Erfindung dadurch umgehen, dass man, um eine kontinuierlich arbeitende Messvorrichtung zu erhalten, bei der an sich bekannten Vorrichtung, bei der eine Hebervorrichtung in der Kathodenkammer angeordnet ist, die die an der Kathode ausgeschiedene Anodenflüssigkeit aufnimmt und in die Kathodenkammer entleert, das untere Ende der Kathodenkammer mindestens zum Teil durch eine pozöse Wand abschliesst, die die Kathodenkammer von einem Raum trennt, der durch ein Steigrohr mit der Anodenkammer in Verbindung steht, und dass man zu beiden Seiten der porösen Wand Elektroden anordnet, denen ein Strom von der gleichen Stärke wie den Messelektroden und von solcher Richtung zugeführt wird, dass die auf der Seite der Kathodenkammer sich befindende Elektrode zur Anode wird,
so dass von dem Strom durch die poröse Wand hindurch die gleiche Menge Anodenflüssigkeit, die an der Messkathode ausgeschieden wird, in das Steigrohr und damit in die Anodenkammer übergeführt wird. Bei dieser Einrichtung bleibt die Anodenflüssigkeit im Messrohr völlig unabhängig von der Einrichtung zur Zurückfühung der Anodenflüssigkeit in die Anodenkammer, so dass auch etwaige, durch Temperaturänderungen hervorgerufene Volumenänderungen der Anodenflüssigkeit in der Rückführeinrichtung keinerlei Einfluss auf die Messanzeige haben können.
Den Strom, der die Zurückführung der Anodenflüssigkeit vom unteren Ende der Kathodenkammer in die Anodenkammer besorgt, kann man beispielsweise von einem Nebenwiderstand abzweigen, der im Nutzstromkreis angeordnet ist. Am einfachsten ist es jedoch, den zu messenden Strom selbst für die Zurückführung zu benutzen, indem man die am unteren Ende der Kathodenkammer angeordneten Elektroden mit den Messelektroden hintereinander schaltet.
Die Erfindung möge an Hand der Zeichnung näher erläutert werden, in der beispielsweise die hauptsächlichsten Teile eines entsprechend ausgebildeten Quecksilber-Elektrolyt-Zählers im Schnitt dargestellt sind.
Dieser Zähler enthält ein Gefäss a, das durch einen mit der Gefässwandung verschmolzenen porösen Glaskörper b in zwei Kammern ei und c2 unterteilt ist. Die obere Kammer cl ist die Anodenkammer. Sie enthält eine gewisse Menge Quecksilber d, die die flüssige Anode bildet. Die untere Kammer c2 ist die Kathodenkammer. Sie enthält einen die Kathode bildenden Kohlekegel e. Unterhalb dieses Kegels sind zwei mit Teilungen versehene Heber f1 und (2 angeordnet, von denen der untere die zehnfache Flüssigkeitsmenge wie der obere fasst. Beide Heber dienen zur Aufnahme des an dem Kegel e ausgeschiedenen Quecksilbers. Am unteren Ende der Kathodenkammer ist ein Raum g durch eine poröse Glaswand < j, die wiederum in das Gefäss a eingeschmolzen ist, abgetrennt.
Dieser Raum steht mit einem Steigrohr hmit der Anodenkammer elin Verbindung. In dem Raum gist eine Elektrode ileingeschmolzen, während auf der andern Seite der Wand < j in das untere Ende der Kathodenkammer e2 eine Elektrode i2 eingeschmolzen ist. Der Raum g und das Steigrohr h sind mit Quecksilber gefüllt. Ausserdem befindet sich auch vor Inbetriebnahme des Zählers über der Wand gl mindestens so viel Quecksilber, als dem nutzbaren Inhalt des Hebers (2, vermehrt um einen Meinen* Vorrat, entspricht. Im übrigen ist die Kathoden-
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l : ammer ganz und die Anodenkammer zum Teil mit der den Elektrolyten bildenden Lösung gefüllt.
Um das Quecksilber und die Lösung einfüllen zu können, sind die Anoden-und die Kathodenkammer zunächst mit Öffnungen il bzw. i2 versehen, die nach dem Einfüllen zugeschmolzen werden. Die Elektroden d, e und il, i2 sind, wie ersichtlich, hintereinander an einen im Nutzstromkreis liegenden Nebenwiderstandkangeschlossen.
Der dargestellte Zähler arbeitet in folgender Weise. Der zu messende Strom scheidet an der Kathode e die Anodenflüssigkeit aus, die in'den Heber fl tropft und sich in diesem ansammelt. Sobald
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aber der zu messende Strom durch Elektroosmose die gleiche Menge Quecksilber, die an der Kathode e ausgeschieden wird, aus der Kathodenkammer c2 durch die poröse Wand gl hindurch in den Raum g, somit auch in das Steigrohr h, aus dem es am oberen Ende in die Anodenkammer cl zurückläuft.
, Der der Erfindung entsprechende Zähler verträgt auch einen Transport ohne Schwierigkeiten.
Selbst wenn dabei Quecksilber aus dem Steigrohr und dem abgeschlossenen Raum am unteren Ende der Kathodenkammer in den Anodenraum oder aus dem Kathodenraum in die Heber gelangen sollte, so lässt sich dieses ohne weiteres durch entsprechendes Kippen vor Inbetriebnahme des Zählers wieder in die vorgeschriebene Lage zurückbringen. Auch liesse sich dem Steigrohr eine geschützere Lage als bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel geben, indem das Rohr z. B. im Innern des Gefässes a selbst hochgeführt würde.
An Stelle des bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel vorgesehenen unteren Hebers könnten ferner z. B. Kontakteinrichtungen angebracht werden, die durch das aus dem oberen Heber auslaufende Quecksilber geschlossen werden, womit ein Zählwerk betätigt werden kann, das die Anzahl der Heberausläufe anzeigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektrolytische Messvorrichtung mit flüssiger Anode, die mit einer Anoden-und einer Kathodenkammer ausgestattet ist, in welch letzterer eine Hebervorrichtung angeordnet ist, die die an der Kathode ausgeschiedene Anodenflüssigkeit aufnimmt und in die Kathodenkammer entleert, wenn sich in ihr eine gewisse Menge der Anodenflüssigkeit angesammelt hat, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Ende der Kathodenkammer mindestens zum Teil durch eine poröse Wand abgeschlossen ist, die diese Kammer von einem Raum trennt, der durch ein Steigrohr mit der Anodenkammer in Verbindung steht, und dass sich zu beiden Seiten der porösen Wand Elektroden befinden, denen ein Strom von der gleichen Stärke wie den Messelektroden und von solcher Richtung zugeführt wird, dass die auf der Seite der Kathodenkammer befindliche Elektrode zur Anode wird,
so dass von dem Strom durch die poröse Wand hindurch die gleiche Menge Anodenflüssigkeit, die an der Messkathode ausgeschieden wird, in das Steigrohr und damit in die Anodenkammer der Messvorrichtung übergeführt wird.