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Sicherheitssehaltung für Gummiwalzwerke und ähnliche, mit gleich hohen Drücken arbeitende Walz- werke.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitssehaltung für Gummiwalzwerke und ähnliche, mit gleich hohen Drücken arbeitende Walzwerke. Bei dieser Maschinenart besteht für den Bedienungsmann eine besondere Gefahr dadurch, dass er gezwungen ist, das zu verarbeitende Material mit den Händen den Walzen zuzuführen und so ganz dicht an den Walzen zu hantieren.
Um diesen Gefahren vorzubeugen, ist vorgeschlagen worden, beim Hineingeraten der Hände zwischen die Walzen den Antrieb schnellsten auf gegenläufige Bewegung umzuschalten. Damit eine solche Einrichtung wirksam ist, muss dabei ausserordentlich stark gebremst werden, da es sich um verhältnismässig grosse umlaufende Massen handelt. Eine solche plötzliche Umschaltung mit starker Bremsung ist aber für den mechanischen Teil der Arbeitsmaschine schädlich und führt auch meist nicht mit der erforderlichen Schnelligkeit zum Ziele.
Die Erfindung besteht nun darin, dass mittels eines Gefahrenschalters die Anstellung der Arbeitswalzen, d. h. der zwischen den Walzen eingestellte Abstand, im Augenblick der Gefahr selbsttätig geöffnet wird. Zweckmässigerweise wird gleichzeitig mit der Öffnung der Anstellung der Walzenantrieb abgebremst und stillgesetzt. Die Erfindung hat den Vorteil, dass infolge des plötzlichen Öffnens der Anstellung der Walzen, d. h. der plötzlichen Vergrösserung des Abstandes zwischen den Walzen, der Bedienungsmann die etwa eingeklemmten Hände sofort zurückziehen kann, so dass sie nicht weiter in die Maschine hineingezogen werden. Wird dabei der Antrieb zugleich abgebremst und stillgesetzt, so hört auch jede von dieser Seite drohende Gefahr restlos auf.
Das an sich bekannte plötzliche Abbremsen und Stillsetzen des Antriebes allein würde dem Bedienungsmann ja noch nicht die Möglichkeit geben, die Hände zurückzuziehen und eine weitere Verstümmelung zu verhüten. Das selbsttätige Öffnen der Anstellung der Arbeitswalzen wird durch irgendeinen Gefahrenschalter ausgelöst, der so an der Maschine angeordnet wird, dass er nicht nur mit den Händen, sondern auch mit andern Körperteilen leicht und bequem erreicht und betätigt werden kann, beispielsweise mit den Füssen oder mit den Knien od. dgl.
Die Zeichnung veranschaulicht das Schaltungsschema eines Ausführungsbeispieles der Erfindung.
Die beiden Walzen 1 und 2 werden über ein Rädervorgelege 3 von einem Antriebsmotor 4 angetrieben. 5 ist die Schaltvorrichtung zum Hochregeln des Motors 4. Der Motor 4 erhält durch Niederdrücken des Druckknopfes 6 über das Schütz 7 Strom aus dem Netz RST. Die beiden Walzen 1 und 2 werden von dem Motor 4 mit verschiedener Geschwindigkeit angetrieben. Das Anstellen der Walzen, d. h. das Einstellen des Abstandes zwischen ihnen, wird an beiden Enden der Walzen von Hand mittels der Handräder 8 vorgenommen, die über nicht dargestellte Spindel und Spindelmutter die untere Walze 1 vor-oder zurückbewegen.
Auf der Welle dieser Verstellvorrichtung sitzt nun erfindungsgemäss je ein kleiner Hilfsmotor 9, dessen Anker bei der betriebsmässigen Änderung der Anstellung von dem Handrade 8 mitgedreht wird. Als Gefahrenschalter dient der beispielsweise als Druckknopf ausgebildete Schalter 10, welcher durch irgendeine bekannte Vorrichtung, wie über die ganze Breite der Walzen verlaufende Stangen, Seile, Anscllagleisten, oder am unteren Teil der Maschine angebrachte Trittbretter, oder in der Kniehöhe angebrachte Anschläge, betätigt wird. Dieser Schalter setzt bei seiner Betätigung im Augenblick der Gefahr die Motoren 9 sofort in Betrieb, welche die Anstellung der Walzen 1 und 2 öffnen.
Zugleich kann hiemit auch das Abschalten des Antriebes, d. h. das Abbremsen und Stillsetzen
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des Motors 4 erfolgen. Zum Einschalten der Motoren 9 wird von dem Gefahrenschalter 10 ein Schütz 11 betätigt. Die Motoren 9 trennen mit höchster zulässiger Drehzahl die Walze 1 von der Walze 2, so dass die etwa eingeklemmten Hände des Bedienungsmannes herausgezogen werden können. Wie bei Druckknopfsteuerungen üblich, hält sich das Schütz 11 über eine Selbstspeiseleitung selbst. Die Abschaltung des Schützes 11 und damit die Stillsetzung der Motoren 9 erfolgt bei weitester Anstellöffnung der Walzen durch einen Endschalter 12.
Die betriebsmässige Abschaltung des gesamten Antriebes erfolgt mittels eines besonderen Druckknopfes 13. 11'ist die Spule des Schützes 11 und 7'die Spule des Schützes 7.
Die beschriebene Vorrichtung soll nur als Beispiel dienen. Die Erfindung kann auch auf irgendeine andere Weise verwirklicht werden. So ist die Ausführung des Antriebes zum Öffnen der Walzenanstellung von der Ausführung des Spindelantriebes der Walzenanstellung abhängig. Erfolgt beispielsweise die Walzenanstellung nicht von Hand, sondern mittels eines motorischen Antriebes, beispielsweise elektrisch oder hydraulisch od. dgl., so muss auch die Gefahrenschaltung so eingerichtet sein, dass im Augenblick der Gefahr bei Betätigung des Gefahrenschalters dieser Antrieb eine wesentlich grössere Geschwindigkeit entwickelt als im normalen Betriebe. Bei Drehstromantrieb der Anstellung erfolgt dies einfach durch die Verwendung eines polumschaltbaren Motors oder eines besonderen kleinen höhertourigen Hilfsmotors, bei Gleichstrom durch Feldschwächung od. dgl.
Erfolgt das Anstellen der Walzen durch Hebel und Gewichte, so kann auch hiebei bei Betätigung des Gefahrenschalters eine ähnliche mechanische Öffnungvorrichtung für die Walzen vorgesehen werden, die schneller wirkt als der normale Anstellvorgang.
Beispielsweise kann mittels eines Magnetbremslüfters oder mittels eines besonderen Motors das beschleunigte Anheben der Gewichte und damit auch ein Öffnen der Walzen erfolgen. An Stelle von zwei einzelnen Lüftmotoren 9, die an den beiden Enden der Walzen angreifen, kann auch ein Einzelantrieb vorgesehen sein, der durch irgendeine Übertragung auf die beiden Spindelenden einwirkt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sicherheitssehaltung für Gummiwalzwerke und ähnliche, mit gleich hohen Drücken arbeitende Walzwerke, bei denen für den Bedienungsmann durch die Arbeitsweise die Gefahr des Einklemmens der Hände usw. besteht, dadurch gekennzeichnet, dass im Gefahrenfalle die Anstellung der Walzen selbsttätig geöffnet wird.