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Grosse auf Schienen bewegte Fahrwerke, die dem Wind eine sehr grosse Angriffsfläche bieten, z. B.
Verladebrücken, Abraumförderbrücken od. dgl., sind bei Sturm dadurch gefährdet, dass sie abgetrieben werden können. Es sind nun bereits mannigfache Vorrichtungen bekannt geworden, um diese Gefahr zu beseitigen. So ist z. B. vorgeschlagen worden, derartige Fahrwerke an dazu bestimmten Vorrichtungen z. B. an den Schienen selbst mittels Schienenzangen zu verankern. Anderseits sind auch Vorrichtungen bekannt, durch die in Abhängigkeit vom Winddruck das Gewicht der Verladebrücke ausgenutzt wird, um ein sicheres Festhalten der Schienenzangen an den Schienen zu bewirken. Derartige Anordnungen sind aber sehr kompliziert und teuer.
Die Erfindung bezieht sich auf eine mechanische Feststellvorrichtung, die in einfacher Weise bei einem für das Fahrwerk unzulässig starken Windstoss das Fahrwerk mit Sicherheit hält. Die Erfindung besteht darin, dass durch eine an sich bekannte, von der Windstärke abhängige Vorrichtung eine mechanische Verriegelung ausgelöst wird, durch die ein Hemmschuh zwischen Rad und Schiene eingeklemmt wird, so dass ein Verfahren des Fahrwerkes nicht mehr stattfinden kann.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, während Fig. 2 eine besondere Ausführung des Hemmschuhs darstellt.
Zwischen den Rädern R"R, einer Verladebrücke od. dgl. ist ein Hemmschuh H vorgesehen, der durch das Seil S im normalen Betriebszustand angehoben ist, so dass er nicht auf den Schienen schleift.
Ausserem ist eine Windmessanordnung W vorhanden, die in der Zeichnung schematisch durch vier Windflügel angedeutet ist, für die aber auch jede andere beliebige Ausführungsform vorgesehen werden kann.
Diese Windmessvorrichtung arbeitet auf ein Sehneckengetriebe mit der Schnecke Schn und dem Schneckenrad Sehr. Auf der Welle des Schneckenrades sitzt eine Kurbel K, deren Zapfen die Form eines Kreissegmentes besitzt. Auf diesem Zapfen ist ein Bolzen B gelagert, an dem das Seil S für den Hemmschuh H befestigt ist ; anderseits ist ein Verbindungsseil S1 vom Bolzen B mit genügendem Durchhang zu einem beliebigen Festpunkt an der Brückenkonstruktion geführt. Die Windmessvorrichtung ist nun so ausgebildet, dass eine Drehung der Flügelräder erst von einer bestimmten Windstärke ab stattfindet. Bei sehr starkem Sturm wird eine plötzliche sehr heftige Bewegung des Windrades eintreten, wodurch die Schnecke und damit das Schneckenrad um ein solches Stück gedreht werden, dass die Kurbel K in die gestrichelte Lage kommt.
In dieser Lage gleitet der Bolzen B von dem Zapfen der Kurbel K ab, so dass der Hemmschuh H auf die Fahrschiene herabfällt und sich bei einer kleinen Bewegung der Räder R1 bzw.
R2 in einer beliegbigen Richtung zwischen Rad und Schiene einklemmt, wodurch die Brücke festgesetzt wird, so dass ein Abtreiben durch den Wind mit Sicherheit vermieden wird.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführung des Hemmschuhs ist seine Schienenauflagerfläche kleiner ausgebildet als der Entfernung der Auflageflächen der Räder Ri und R2 auf den Schienen entspricht, damit der Hemmschuh während der Normalfahrt nicht zur Wirkung kommt. Bei dieser Ausführung des Hemmschuhs besteht also die Möglichkeit, dass bei nach dem Auslösen des Hemmschuhs auftretendem Windwechsel eine kleine Verschiebung in der Verladebrücke eintreten kann. Um auch diese geringe Verschiebung und die damit möglichen Stösse zu vermeiden, ist der Hemmschuh gemäss Fig. 2 zweiteilig in der Weise ausgebildet, dass er bei Intätigkeittreten auseinandergespreizt wird, so dass er unter beide Rader Ri und Rssa zu liegen kommt.
In der Mitte zwischen den beiden Hemmschuhteilen ist eine Feder
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angeordnet, die die Hemmschuhe auseinanderpresst. Während der Normalfahrt sind die Hemmschuhe durch das Seil 8 hochgehalten und durch eine Klinkenanordnung V die Feder zusammengepresst, so dass die Hemmschuhe zwischen den beiden Rädern , R2 frei beweglich sind. Gleitet der Bolzen B von der Kurbel K ab, so fallen die Hemmschuhe auf die Schiene, wodurch gleichzeitig die Klinke gelöst wird und die beiden Hemmschuhe nach aussen gedrückt werden. Dabei kommen beide Hemm- schuhe an beiden Rädern zur Anlage, so dass die Brücke mit Sicherheit vollständig stillgesetzt wird.
Die Anordnung des Übersetzungsgetriebes bzw. der Bolzenauslösung für das Seil 8 ist nicht auf die gezeichnete Prinzipanordnung beschränkt. Es lassen sich naturgemäss auch andere mechanische
Anordnungen verwenden, durch die die gewünschte Wirkung nach der Erfindung erzielt werden kann.
So kann man an Stelle der Kurbel und des Bolzens auch Kurvenscheiben vorsehen und besondere
Dämpfungsvorrichtungen im Getriebe einschalten, um die Auslösung durch das Windrad zu verzögern.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Sturmsicherung für in bestimmter Bahn bewegte Fahrwerke, insbesondere Verladebrücken u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Rädern eines Fahrgestells ein doppelt wirkender Hemm- schuh (H) an einem Seil (8) od. dgl. frei sehwebend aufgehängt ist, dessen Aufhängepunkt (B) auf einer
Kurve (K) od. ähnL leicht verschiebbar so gelagert ist, dass schon bei einer geringen Drehung der Lagerung infolge Überschreitung des zulässigen Winddruckes der Aufhängepunkt von seiner Lagerung herabgleitet und der Hemmschuh (H) durch sein Eigengewicht auf die Schiene herabfällt.