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Die 5. 5-Phenyläthylbarbitursäure wird vielfach zur Behandlung der Epilepsie verwendet ; ihre starke narkotische Wirkung steht aber der erwünschten fortgesetzten Darreichung in häufigen Gaben hindernd im Wege. Das bekannte N-Methyl-Substitutionsprodukt dieser Säure, welches die Epilepsie ebenfalls günstig beeinflusst, zeigt eine geringere narkotische Wirkung.
Von andern als mit der Methyl-oder Äthylgruppe am Stickstoff substituierten 5.5-Phenyl- äthylbarbitursäuren (s. deutsche Patentschrift Nr. 537366) sind noch die Allyl-und die Benzylverbindung bekannt (s. deutsche Patentschrift Nr. 258058 ; C. 1929, I, 1345), die zur Behandlung der Epilepsie nicht geeignet sind.
Es wurde nun gefunden, dass man zu der therapeutisch wertvollen, bis jetzt unbekannten, der N-Methyl-und N-Äthylverbindung überlegenen N-[n-Propyl]-5.5-phenyläthylbarbitursäure gelangt, wenn man die z. B. aus 5.5-Phenyläthylbarbitursäure durch Allylierung in Gegenwart von Kupferpulver gemäss dem in der Patentschrift Nr. 136021 beschriebenen Verfahren leicht darstellbare N-Allyl-5. 5-phenyläthylbarbitursäure katalytisch hydriert.
Die N-[n-Propyl]-5. 5-phenyläthylbarbitursäure ist leicht löslich in Alkalien ; mit Säuren kann sie aus alkalischer Lösung unverändert wieder ausgefällt werden. Sie ist ferner auch in den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Alkohol, Äther, Chloroform, Aceton, leicht löslich und bildet schöne Kristalle, welche bei 77 -7 80 schmelzen.
Die nach dem vorliegenden Verfahren technisch leicht zugängliche N-[n-Propyl]-5. 5- phenyläthylbarbitursäure beeinflusst die Epilepsie ebenso günstig wie die kürzlich in die Therapie eingeführte N-Methyl-5. 5-phenyläthylbarbitursäure. Mit ihr teilt sie auch den für die Epilepsiebehandlung wesentlichen Vorzug der fast völlig fehlenden narkotischen Wirkung. Sie unterscheidet sich von derselben wie auch von der N-Äthyl-5.5-phenyläthylbarbitursäure sehr vor-
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häufigen Gaben zu verabreichenden Arzneimitteln von wesentlicher Bedeutung ist.
Bei oraler Eingabe wurden beispielsweise für Maus und Kaninchen folgende Mengen ermittelt, die Gramm je Kilogramm Tier bedeuten :
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<tb> Maus <SEP> Kaninchen
<tb> ertragen <SEP> tödlich <SEP> ertragen <SEP> tödlich
<tb> N-Methyl-5.5-phenyläthylbarbitursäure <SEP> 0#25 <SEP> 0#50 <SEP> 0#20 <SEP> 0#30
<tb> N-Äthyl-5.5-phenyläthylbarbitursäure <SEP> 0#15 <SEP> 0#25 <SEP> 0#30 <SEP> 0#40
<tb> N-[n-Propyl]-5.5-phenyläthylbarbitursäure <SEP> 0#50 <SEP> 1#00 <SEP> 0#40 <SEP> 0#60
<tb>
Aus der Gegenüberstellung geht die Uberlpgenhelt der N-Propylverbindung unzweideutighervor.
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Beispiel 1: 100 Gewichtsteile N-Allyl-5.5-phenyläthylbarbitursäure werden in 100 Gewichtsteilen Methylalkohol gelöst und bei Gegenwart von 0#1 Gewichtsteilen Palladiumchlorür und 2'5 Gewichtsteilen Entfärbungskohle mit Wasserstoff unter gewöhnlichem oder ganz geringem Überdruck und Bewegung der Flüssigkeit bei gewöhnlicher Temperatur hydriert. Die berechnete Menge Wasserstoff wird in weniger als einer Stunde aufgenommen. Aus der durch Filtration vom Katalysator befreiten Lösung kristallisiert alsdann auf Zusatz von wenig Wasser die N-[n-Propyl]-5.5-phenyläthylbarbitursäure in schönen, farblosen Kristallen vom F = 77-78 aus.
Unter Berücksichtigung.. der geringen Mengen, die in der Mutterlauge verbleiben, aber grösstenteils'leicht gewinnbar sind, ist die Ausbeute quantitativ.
Beispiel 2 : Zu einer Lösung von 100 Gewichtsteilen N-Allyl-5.5-phenyläthylbarbitursäure in 100 Gewichtsteilen Äthylalkohol setzt man 2 Gewichtsteile eines für Hydrierungszwecke üblichen Nickelkatalysators zu und hydriert unter Rühren im geschlossenen Gefäss bei 70 mit Wasserstoff bei 10-15 Atm. Überdruck. In kurzer Zeit ist die Hydrierung beendet, worauf. man das Reaktionsprodukt aus der alkoholischen Lösung in gleicher Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, gewinnen kann.