<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Umwandlung von Sauerstoff enthaltenden organischen Verbindungen in sauerstoff- freie Stoffe.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umwandlung von Sauerstoff enthaltenden, organischen Verbindungen, wie Phenolen, Kresolen od. ähnl. zyklischen organischen Verbindungen oder Mischungen dieser Stoffe untereinander oder mit andern Kohlenstoff enthaltenden Substanzen in sauerstoffreie Stoffe durch Druckhydrierung in Gegenwart von Molybdänverbindungen im Gemisch mit adsorbierenden Stoffen als Katalysatoren, unter Reaktionsbedingungen, bei denen eine Spaltung der Phenole, Kresole u. dgl. praktisch nicht stattfindet. Die Erfindung besteht darin, die Umwandlung der sauerstoffenthaltenden organischen Verbindungen dadurch zu verbessern, dass als Katalysatoren solche verwendet werden, die durch Adsorption oder Aufbringung kolloidaler Molybdänverbindungen, insbesondere Molybdänsäure, auf adsorbierende Stoffe, wie Aktivkohle oder feinverteilte Braunkohle, erhalten werden.
Besonders wichtig ist beim Arbeiten gemäss der Erfindung die Umwandlung von Phenolen, Kresolen u. ähnl. zyklischen organischen Verbindungen, die beispielsweise in der Form von Steinkohlenteer vorhanden sind und verhältnismässig wenig wertvolle Stoffe darstellen, in zyklische Kohlenwasserstoffe von viel höherem Wert, die als flüssige Brennstoffe für Verbrennungskraftmaschinen verwendbar sind.
Es ist zwar bekannt, dass Molybdän und Molybdänverbindungen und andere Elemente und Ver- bindungen bei der Verflüssigung von kohlenstoffhaltigen Rohstoffen, wie Kohle, Mineralölen, Rückständen u. dgl. durch Druckhydrierung katalytisch wirken. Ein derartiges Verfahren, das im allgemeinen als destruktive Hydrierung bezeichnet wird, bildet nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Diese betrifft vielmehr die Entfernung von Sauerstoff aus Sauerstoff enthaltenden Verbindungen unter Verwendung der oben bezeichneten Katalysatoren. Ein derartiges Verfahren ist grundlegend verschieden von der destruktiven Hydrierung.
Die Herstellung des Katalysators, der gemäss der Erfindung verwendet wird, kann beispielsweise in folgender Weise erfolgen : 15 molybdänsaures Ammonium werden in 400 cm3 Wasser gelöst und dieser Lösung werden 100 en3 3-4 normaler Schwefelsäure zugesetzt. Die Lösung wird dann fast bis zum Siedepunkt erhitzt und darauf mit Schwefelwasserstoff reduziert, wodurch man eine blau gefärbte kolloidale Lösung erhält. Dieser kolloidalen Lösung werden 40 g Aktivkohle zugesetzt, welche die Gesamtmenge der kolloidalen Substanz unter Entfärbung absorbieren oder adsorbieren. An Stelle der Aktivkohle kann man auch feinverteilte Braunkohle verwenden.
Das erhaltene Erzeugnis wird durch Filtration von der Flüssigkeit getrennt, mit einer geringen Wassermenge gewaschen und getrocknet, u. zw. zunächst bei niedriger Temperatur und dann bei einer Temperatur von etwa 50-60 C.
Die in der oben beschriebenen Weise erhaltene Kontaktmasse hat besondere Vorteile, insbesondere bei der Behandlung von Phenolen, Kresolen u. dgl. Zunächst wird das spezifische Gewicht des Molybdäns oder einer andern katalytischen Verbindung durch die Anwesenheit von Aktivkohle oder Kohlenpulver wesentlich herabgesetzt, so dass der Katalysator leicht im flüssigen Rohstoff suspendiert werden kann und sich während der Hydrierung nicht abscheidet oder niedergeschlagen wird. Ein weiterer Vorteil des Katalysators besteht darin, dass die Phenole, Kresole u. dgl. von der Aktivkohle oder dem Kohlepulver absorbiert oder adsorbiert werden, in denen sich bereits das Molybdän od. dgl. in ausserordentlich feiner Verteilung befindet, so dass besonders günstige Bedingungen für eine innige Berührung zwischen den Reaktionskomponenten und dem Katalysator vorliegen.
Weiter behält, wie festgestellt wurde, die Kontakt- masse die Form eines Pulvers bei, so dass sie nach der Hydrierung leicht abgetrennt und erneut verwendet
<Desc/Clms Page number 2>
werden kann, ohne dass besondere Wiedergewinnungsverfahren für den Katalysator erforderlich sind.
Dieser letzte Punkt ist von grosser Bedeutung, da es häufig schwer ist, Katalysatoren, die sich in inniger Mischung mit verschiedenen Stoffen befanden, wiederzugewinnen, weil diese nach dem Abziehen der Reaktionsprodukte eine klebrige Masse bilden, die nicht ohne weiteres wieder verwendet werden kann.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung wird der Rohstoff innig mit dem in oben beschriebener Weise erhaltenen Katalysator vermischt und diese Mischung wird mit Wasserstoff
EMI2.1
temperatur, beispielsweise 450 C zu erhitzen und dann mit dem Erhitzen aufzuhören und die Reaktionmasse der Abkühlung zu überlassen. Die erhaltenen Reaktionsprodukte können in beliebiger Weise von den Katalysatoren getrennt werden, beispielsweise durch Dekantieren oder durch Destillation, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Fraktionierung. Man kann die Reaktionsprodukte auch schon abziehen, wenn das Reaktionsgemisch noch eine verhältnismässig hohe Temperatur hat.
Gegebenenfalls kann man auch das Reaktionsgemisch, nachdem die Reaktionstemperatur erreicht ist, noch weiter erhitzen, indem man die Reaktionstemperatur oder eine etwas höhere oder eine etwas niedrigere Temperatur längere Zeit aufrechterhält.
Beispiele :
1. Rohkresol, das hauptsächlich zwischen 190 und 205 C siedet, wird in einem Autoklaven mit
EMI2.2
<Desc/Clms Page number 3>
Es wurde weiter gefunden, dass Phenole, Kresole u. dgl., wenn sie feste, kohlenstoffhaltige Stoffe, wie Kohle, Braunkohle u. dgl. in fein verteilter Form enthalten, mit Vorteil in zyklische Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden können. Dabei werden die festen, kohlenstoffhaltigen Rohstoffe durch destruktive Hydrierung verflüssigt, wobei die Phenole und Kresole einmal als Reaktionsmedium dienen und ausserdem selbst ohne Zerstörung in wertvolle zyklische Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden.
In dieser Weise gelingt es, durch eine Behandlung ein Benzin zu erhalten, das vorzügliche Eigenschaften für die Verwendung als Brennstoff für Verbrennungskraftmaschinen besitzt, insbesondere auf das Klopfen in der Maschine günstig einwirkt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Umwandlung von Sauerstoff enthaltenden organischen Verbindungen, wie
Phenolen, Kresolen oder ähnlichen zyklischen organisehen Verbindungen oder Mischungen dieser Stoffe untereinander oder mit andern Kohlenstoff enthaltenden Substanzen in sauerstoffreie Stoffe durch Druckhydrierung in Gegenwart von Molybdänverbindungen im Gemisch mit adsorbierenden Stoffen als Katalysatoren unter Reaktionsbedingungen, bei denen eine Spaltung der Phenole, Kresole u. dgl. praktisch nicht stattfindet, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysatoren die durch Adsorption oder Aufbringung kolloidaler Molybdänverbindungen, insbesondere Molybdänsäure auf adsorbierende Stoffe, wie Aktivkohle oder feinverteilte Braunkohle, erhaltenen Produkte verwendet werden.