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Verfahren zur Bereitung von Seifenbädern.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitung von Seifenbädern und bezweckt die Verbesserung der Seifenwirkung beim Seifen in chemisch reinem oder chemisch gereinigtem Wasser.
Die Härte des Wassers verursacht bei Seifprozessen die Bildung von unlöslichen Metallseifen und dadurch Seifenverluste und sonstige schwere Störungen des Prozesses. Man pflegt daher zum Waschen möglichst weiches Wasser zu verwenden. Die Wirkung der Seife wird häufig durch Zusätze unterstützt, die entweder Perverbindungen enthalten und freien Sauerstoff entwickeln oder aus Körpern vom Typus der Monopolseife bestehen und die Bildung unlöslicher Kalk-und Magnesiaseifen verhindern. Zur Behebung der durch Härtebildner und Salze verursachten Störungen hat der Erfinder ein Verfahren angegeben (s. z.
B. amerikanische Patentschrift Nr. 1,743. 054), welches darin besteht, Seifvorgänge mittels einer Mischung aus gewöhnlicher Seife und einem kalk-und salzunempfindlichen Körper durchzuführen, wobei dieser Körper in einer unterhalb der den Härtebildnern äquivalenten Menge in den Seifoder Waschvorgang eingeführt wird, was eine Ausscheidung von Seifen des Kalkes usf. in unschädlicher Form zur Folge hat.
In vielen Betrieben wird nun Gebrauchswasser entweder chemisch gereinigt oder chemisch reines Kondenswasser verwendet, soweit solches vorhanden ist. Die chemisch Reinigung des Betriebswassers wird in der Praxis hauptsächlich nach zwei Verfahren vorgenommen, u. zw. nach dem Kalk-Sodaverfahren oder nach dem Basenaustauseh ("Permutit") verfahren. Diese beiden Verfahren liefern allerdings nicht chemisch reines Wasser, da beim Kalk-Sodaverfahren die Härtebildner nicht quantitativ ausgefällt werden und in nach dem Basenaustausehverfahren behandeltem Wasser Alkalisalze gelöst sind.
Nun sind zwar, im Gegensatz zu den Verhältnissen in hartem Wasser, die Seifen in derartig behandeltem, in der Praxis als"härtefrei"angesehenem Wasser löslich, aber es hat sich gezeigt, dass die Anwesenheit dieser Elektrolyte für den Seifprozess durchaus nicht günstig ist, denn sie stören die Dispersionsfähigkeit der Seife, die allein den Grad ihrer Wirksamkeit bestimmt, in erheblichem Ausmasse.
Dies darf nicht wundernehmen, denn es ist ja allgemein bekannt, dass die Löslichkeit der Seife im Wasser durch Salze, je nach ihrer Konzentration, sehr stark beeinflusst wird. Diese Erscheinung benutzt man bekanntlich in der Seifenfabrikation, um Seifen aus ihren wässrigen Lösungen durch Salzzusatz auszuscheiden, welchen Vorgang man als Aussalzen bezeichnet.
Es wurde nun gefunden, dass die verminderte Dispergierfähigkeit der Seife in nach dem Basenaustauschverfahren gereinigtem Wasser behoben und die Seife dadurch wirksamer gemacht,"aktiviert" wird, wenn geringe Mengen gewisser Substanzen dem Seifbad zugesetzt werden, die imstande sind, die Zahl der molekulardispersen Seifenteilchen wesentlich zu erhöhen. Hiedurch steigt die Wirksamkeit der Seife erheblich, und man braucht zur Erzielung gleich guter Seifeffekte viel weniger konzentrierte Seifbäder.
Es hat sich aber auch die überraschende Tatsache gezeigt, dass sogar in destilliertem Wasser die Seife durchaus nicht die beste Wirksamkeit entfaltet, sondern dass auch hier durch Erhöhung des Dispersionsgrades mittels Zugabe von diesen steigernden Substanzen eine bessere Wirksamkeit, Seifenersparnis u. dgL erzielt werden kann.
Als solche Körper, die die angegebenen Wirkungen hervorrufen, also den Dispersitätsgrad der Seifen in chemisch gereinigtem oder chemisch reinem Wasser steigern, sind alle jene Stoffe verwendbar, deren Metallsalze, insbesondere Alkalisalze, einen sehr hohen Dispersionsgrad zeigen und daher auch im Ultramikroskop entweder nur ganz kleine sichtbare Teilchen aufweisen oder so fein dispergiert sind, dass ihre Teilchen amikron sind.
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Solche Körper werden erhalten, wenn man Öle oder Fette, Harze, Fettsäuren usf. sulfoniert und die erhaltenen Produkte verseift. Auch hat man Sulfosäuren mit aliphatischen oder aromatischen
Körpern kondensiert, die Kondensationsprodukte verseift und auf diese Weise ebenfalls wirksame Dispergiermittel erhalten. Schliesslich wirken die Alkalisalze aromatischer Sulfosäuren, insbesondere jene von Naphtalinsulfosäuren und im höchsten Grade solche von alkylsubstituierten Naphtalinsulfosäuren, z. B. Isopropylnaphtalinsulfosäure, dispergierend.
Von diesen Zusätzen sind ganz geringe Mengen erforderlich, um die beschriebenen vorteilhaften Wirkungen auf Seifbäder auszuüben. Es gentigen in der Regel etwa 5-10% der bisher zur Erreichung des gewünschten Seifeffektes angewendeten Seifenmengen, wobei es aber möglich ist, die absolute Menge der verwendeten Seife erheblich zu vermindern. Die untere Grenze der Wirksamkeit der Zusätze hängt von der eigenen Dispersionsfähigkeit der zugesetzten Körper ab. Sie liegt z. B. bei der Monopolseife etwa bei 4% von der verwendeten Seifenmenge, bei wirksameren Produkten liegt sie bei 1% und darunter.
Die Anwendung des Verfahrens ist daher mit sehr geringen Kosten verbunden, was die besondere Wirtschaftlichkeit des neuen Verfahrens begründet.
Beispiel 1 : Gebleicht, gefärbte oder bedruckte Baumwollware wird bisher in nach dem Basenaustausehverfahren enthärtetem Wasser in einem Bade, das 2 g Seife im Liter enthält, geseift. Das oben angegebene Verfahren erlaubt die Verwendung von nur 1 g Seife im Liter, wenn 0'07 g eines hochsulfonierten Öles zugesetzt wird, das ungefähr 10% S03 und 70% Fettsäure und 8% Gesamtalkali als Na20 gerechnet enthält.
Beispiel 2 : Gefärbte oder bedruckte Seidenware wird bisher im Kondenswasser, das 3 g Seife im Liter enthält, geseift. Bei einem Zusatz von 0-19 veiner Spezialseife, die 70% Fettsäure und 10% S03 und 8% Gesamtalkali als Na20 gerechnet enthält, findet man mit 2 g Seife auf den Liter das Auslangen.
Die oben unter 1 und 2 angegebenen Verhältnisse können nicht nur beim Seifen der veredelten, sondern auch beim Vorreinigen der Ware vor dem Veredeln eingehalten werden.