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Verfahren zur Darstellung von Thioderivaten der Phenole.
Nach dem in der Patentschrift Nr. 130936 beschriebenen Verfahren werden Thioderivate von
Phenolen durch Erhitzen von Phenolen, deren Homologen oder Substitutionsprodukten, wie Halogenphenolen oder Phenolcarbonsäuren, mit Alkalisulfiden,-hydroxyden bzw.-carbonaten oder Erdalkali- hydroxyden und Schwefel in Gegenwart von Metallen oder deren Verbindungen, die Metalle der Erd- alkaligruppe ausgenommen, gewonnen.
Es wurde nun gefunden, dass man zu denselben oder ähnlichen Thioderivaten der Phenole gelangen kann, wenn man an Stelle der genannten Alkali-bzw. Erdalkaliverbindungen Salze organischer Carbonsäuren oder schwacher anorganischer Säuren oder Jod verwendet. Solche Salze sind z. B. Acetate, Formiate, Lactate, Nitrite, Hydrosulfite, Thiosulfate, Thionate usw. Die erforderlichen Mengen dieser
Salze bzw. des Jods können innerhalb beträchtlicher Grenzen schwanken.
Als Metallverbindungen sind besonders geeignet die Metallsalze schwächerer anorganischer
Säuren, z. B. Sulfite, Nitrite usw., ferner Salze organischer Carbon-und Sulfonsäuren, z. B. Formiate, Laetate, Benzoate, p-Toluolsulfonate usw. Es können aber auch Metalloxyde oder-hydroxyde benutzt werden, während die Verwendung von Metallchloriden oder-sulfaten weniger vorteilhaft ist, weil die
Reaktionen träger verlaufen und höhere Temperaturen erfordern.
Zur Ausführung des Verfahrens werden die Phenole mit Schwefel und den Metallverbindungen bzw. Metallen unter Zusatz von Salzen organischer Carbonsäuren oder schwacher anorganischer Säuren oder Jod erhitzt. Hiebei tritt lebhafte Schwefelwasserstoffentwicklung ein und man erhält eine Schmelze, aus welcher durch Auflösen in Alkalien und Eindampfen oder Aussalzen die wasserlöslichen Alkalisalze gewonnen werden können.
Beispiel 1 : 188 Gewichtsteile technisches Phenol, 120 Gewiehtsteile Schwefel und 20 Gewichtsteile fein gemahlenes Molybdänoxyd werden unter Zusatz einer kleinen Menge Jod am Rückflusskühler 48 Stunden auf 145-1500 erhitzt, wobei grosse Mengen Schwefelwasserstoff entweichen. Nach beendeter Kondensation wird die erhaltene Schmelze unter Zusatz von Natriumhydroxyd in Wasser gelöst und die Lösung mit Natriumchlorid gefällt.
Das erhaltene molybdänhaltige Produkt stellt ein hellbraun gefärbtes, in Wasser leicht lösliches Pulver dar, das die Eigenschaft besitzt, basisehe Farbstoffe beim Färben oder Drucken waschecht zu fixieren.
Beispiel 2 : 180 Gewichtsteile technisches Phenol, 40 Gewichtsteile fein gemahlenes Zinnhydroxyd, 100 Gewichtsteile Schwefel und 10 Gewichtsteile Natriumnitrit werden am Rüekflusskiihler 40 Stunden auf 140-150'erhitzt. Die erhaltene Schmelze wird wie im Beispiel 1 aufgearbeitet.
Das erhaltene zinnhaltige Produkt stellt ein hellgelb gefärbtes Pulver dar, das die Eigenschaft besitzt, dass damit behandelte Wolle von direkten und sauren Farbstoffen nicht mehr angefärbt wird.
Beispiel 3 : 100 Gewichtsteile Phenol, 23 Gewichtsteile Chromaeetat, 60 Gewichtsteile Schwefel und 5 Gewiehtsteile Natriumacetat werden am Rüekflusskühler 12 Stunden auf 170-1900 erhitzt und die erhaltene Schmelze, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet.
Das erhaltene chromhaltige Produkt stellt ein hellgriin gefärbtes Pulver dar, welches gerbende Eigenschaften besitzt.
Beispiel 4 : 100 Gewichtsteile Phenol, 40 Gewiehtsteile Schwefel, 5 Gewichtsteile Aluminiumpniver und 10 Gewichtsteile Natriumnitrit werden am Rückflusskühler 48 Stunden auf 130-1450 erhitzt.
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unter Rühren erhitzt und die auf diese Weise erhaltene flüssige Masse mit 400 Teilen heissem Wasser vermischt, hierauf filtriert und zur Trockne eingedampft.
Das so erhaltene griinlich graue Pulver besitzt ausgezeichnete beizende Eigenschaften, ohne die
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wendet werden.
Beispiel 5 : 100 Gewichtsteile Kresolmischung, 28 Gewichtsteile Schwefel. 17 Gewichtsteile kleine Zinnstüeke und 25 Gewichtsteile Natriumnitrit werden während 36 Stunden auf einer Temperatur von 130 bis 135 am Rückflusskühler erhitzt. Zu der erhaltenen dunkelgriinen Sehmelze werden 22 Ge- wiehtsteile Natriumhydroxyd. 60 Gewichtsteile Soda und 50 Teile Wasser zugegeben und die Mischung während 2 Stunden unter gutem Rühren auf 100-1100 erhitzt. Dip so erhaltene dicke Paste wird in 350 Teilen Wasser gelöst, filtriert und zur Trockne verdampft.
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von substantiven und Säurefarbstoffen zu reservieren.