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Verfahren zur Verminderung von gegenseitigen Beeinflussungen in Fernmeldeanlagen.
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teilen, die man als Nebensprechen schlechthin und als Gegennebensprechen bezeichnet. Jede der beiden Klassen hat zwei Untergruppen, die Übersprechen und Mitsprechen bzw. Gegenüberspreehen und Gegenmitsprechen genannt werden. Mitsprechen und Gegenmitsprechen sind diejenigen Störungen, die bei
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Ausgleichsmethoden lassen sich die durch die Unsymmetrien hervorgerufenen Nebenspreehstörungen beim Zusammenbau der Anlagen sowohl bezüglich des Nebensprechens als auch des Gegennebenspreehells gleichzeitig beseitigen oder auf das im Betrieb zulässige Mass herabmindern.
Daneben gibt es jedoch Fälle, in denen bei fertigen Anlagen zwischen je zwei Sprechkreisen überwiegend nur die eine Klasse dieser Störungen auftritt, ferner Fälle. in denen beide Klassen der Störungen auftreten, ohne die gleiche
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Reparaturen von fertigen Anlagen sowie bei der Verlegung von langen zusammenhängenden Kabelstrecken, z. B. von Seekabeln. eintreten. Es war bisher nicht möglich, mit den bereits bekannten Verfahren die Nebenspreehstörungen einer Klasse zu beseitigen, ohne gleichzeitig die Störung der andern Klasse hervorzurufen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Xebensprechen auszugleichen, ohne das Gegennebensprechen merklich zu beeinflussen und umgekehrt das Gegennebensprechen auszugleichen, ohne das Nebenspreehen merklich zu beeinflussen.
Diese Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass man die vorhandene Störung genau oder annähernd zur einen Hälfte durch ein Kopplungselement oder eine Kombination von Kopplungelementen beseitigt, deren charakteristische Wirkung im Aufdrücken einer äusseren Spannung auf den gestörten Kreis besteht und genau oder annähernd zur andern Hälfte durch ein Kopplungselement oder eine Kombination von Kopplungselementen beseitigt, deren charakteristische Wirkung im Induzieren einer inneren elektromotorischen Kraft in dem gestörten Kreis besteht.
Die dem Verfahren gemäss der Erfindung zugrunde liegenden physikalischen Verhältnisse sollen
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angedeutete kapazitive Kopplung bewirkt, wenn der Kreis A-B bei A von einer Wechselstromquelle gespeist wird, die Induzierung einer Spannung 1 im Kreis C-D, die sich in der in Fig. 1 angedeuteten Weise über die Scheinwiderstände rechts und links vom Querschnitt X, im Betriebsfalle also über die Wellenwiderstände, schliesst und die Störströme J@ und J@ verursacht. Das charakteristische der Stirwirkung dieser kapazitiven Kopplung ist das Aufdrücken einer äusseren Spannung V2K auf die gestörte Leitung.
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Betrachtet man in Fig. 2 die Wirkung einer durch Koppelsehleifen angedeuteten magneti8chell Kopplung) 1n, so besteht diese in der Induzierung einer Spannung V2m, die als innere elektromotorische Kraft in der in Fig. 2 angedeuteten Weise wirkt und den Störstrom J,, hervorruft. Das Charakteristische der Störwirkung dieser magnetischen Kopplung ist das Induzieren einer inneren elektromotorischen
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Lässt man nun kapazitive und magnetische Kopplung gleichzeitig wirken, wobei angenommen wird, dass jede der beiden Kopplungen für sich Störströme von dem gleichen Betrage am Ende C hervorruft, so fliessen die in Fig. 3 eingezeichneten Störströme. Es ist nun bekannt (Küpfmüller, Archiv für Elektrotechnik, XII. Band, 2. Heft), dass die von diesen beiden Kopplungen hervorgerufenen Storstrome
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sprechen besonders ausschlaggebenden mittleren und oberen Frequenzbereich klein. Infolgedessen kann man die von den beiden Kopplungsarten herrührenden Störst1'öme in erster Annäherung als in Phase oder in der Phase um 1800 verschoben betrachten.
Dann ergibt sich aber bei Betrachtung von Fig. 3, dass unter den gemachten Voraussetzungen die Störströme, die über den Punkt D fliessen, sich aufheben,
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ohne dass Gegennebensprechen erzeugt wird. Kehrt man das Vorzeichen einer der beiden Kopplungen um, so verschwindet das Nebensprechen, und am Ende D tritt Gegennebensprechen auf. Die auf diese Weise erzeugten Stürströme werden nun zur Kompensation der vorhandenen benutzt, wobei. wenn Stö- rungen beider Klassen mit verschiedenen Ursachen vorhanden sind, die Beseitigung jeder Störung für sich ohne Beeinflussung der der andern Klasse erfolgen kann.
Erfindungsgemäss besteht also das Verfahren darin, dass man das vorhandene Nebensprechen oder Gegennebensprechen zur Hälfte mit Hilfe einer kapazitiven und zur andern Hälfte mittels einer magnetischen Kopplung beseitigt oder, allgemeiner ausgedrückt, zur Hälfte durch ein Ausgleichselement, dessen charakteristische Wirkung im Aufdrücken einer äusseren Spannung, und zur Hälfte durch ein solches, dessen charakteristische Wirkung in dem
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andern Klasse nicht auf.
Aus der allgemeineren Definition ergibt sich die Anwendung auf alle zu Beginn definierten Nebensprechstörungen. Als Ausgleichselemente für Übersprechen und Gegenübersprechen kommen in Frage auf der einen Seite zwischen induzierenden und induziertem Spreehkreis liegende Querkondensatoren, Querwiderstände und Querinduktivitäten oder beliebige Kombinationen dieser Elemente, auf der andern Seite gegenseitige Induktivitäten ;
für Mitsprechen und Gegenmitsprechen einerseits Querkondensatoren, Qnerinduktivitäten und Querwiderstände oder beliebige Kombinationen dieser Elemente, auf der andern Seite Differenzinduktivitäten und Differenzwiderstände in den Paaren und gegenseitige Induktivitäten zwischen Paaren und Vierer. Für die Anordnung dieser Ausgleichselemente gelten die bekannten Regeln, die es ermöglichen, Übersprechen und Mitsprechen unabhängig voneinander auszugleichen.
Die Besonderheiten der auszugleichenden Störungen und das Ziel, den Einfluss der Phasenwinkel der Wellenwiderstände als Ursache der geringen Phasenverschiebung der Aus- gleichsströme zu verringern, ferner die Berücksichtigung von Reststörströmen können es erforderlich machen, die beiden zu einem Ausgleich gehörenden Kopplungselemente oder Kombinationen von Kopplungselementen der beiden charakteristischen Kategorien nicht genau an der gleichen Stelle anzubringen, ferner die Störung nur annähernd je zur Hälfte durch die Elemente oder Elementekombinationen der beiden Kategorien zu beseitigen.
Es kann weiter erforderlich sein, die Elemente oder Elementekombinationen je einer oder beiden Kategorien aufzuteilen und teilweise oder sämtlich an denselben oder verschiedenen Stellen der Leitungen anzubringen, so dass die Summe der Wirkungen der einen Kategorie genau oder annähernd gleich der
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besonderem Vorteil in Fernmeldeanlagen sowohl innerhalb der Kabel und Freileitungen als auch der Verstärkungseinriehtungen anwenden.
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gekennzeichnet, dass man die vorhandene Störung genau oder annähernd zur einen Hälfte durch ein Kopplungselement oder eine Kombination von Kopplungselementen beseitigt, deren charakteristische Wirkung im Aufdrücken einer äusseren Spannung auf den gestörten Kreis besteht, und genau oder annähernd zur andern Hälfte durch ein Kopplungselement oder eine Kombination von Kopplungselementen beseitigt, deren charakteristische Wirkung im Induzieren einer inneren elektromotorischen Kraft in dem gestörten Kreis besteht.