AT130630B - Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Oxyarylacetylcarbinolen bzw. Arylmethoxyarylacetyl-carbinolen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Oxyarylacetylcarbinolen bzw. Arylmethoxyarylacetyl-carbinolen.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Oxyarylacetylearbinolen bzw. Arylmethoxyarylacetyl- carbinole. 



   Durch die Arbeiten von Neuberg ist ein   gärchemisches   Verfahren zur Gewinnung von Phenyl-   acetylcarbinol     (1-Oxy-12-oxo-l-propylbenzol)   aus Benzaldehyd bekannt geworden. Die Synthese vollzieht sich angeblich durch die in der Hefe enthaltenen Carboligase. Die Übertragung dieses Verfahrens auf Oxybenzaldehyde ist bisher nicht beschrieben worden. Aus Versuchen, welche Neuberg mit Anisaldehyd ausgeführt hat (Biochemische Zeitschrift Nr. 115, S. 282), ist zu entnehmen, dass die Reaktion mit diesem Aldehyd weitaus schwieriger verläuft. 



   Es wurde nun gefunden, dass man zu optisch aktiven Oxyarylacetylcarbinolen gelangt, wenn man von aromatischen Aldehyden ausgeht, welche im Kern freie Hydroxylgruppen oder durch leicht abspaltbare organische Reste verätherte oder veresterte Hydroxylgruppen tragen. 



   Geht man von den acylierten Oxybenzaldehyden aus, so ist es   häufig nicht   notwendig, nach erfolgter Vergärung aus den entstandenen Ketoalkoholen die Acylgruppe abzuspalten, weil diese bereits bei der Vergärung abgespalten wurde. Benutzt man als Ausgangsstoff solche hydroxylierte aromatische Aldehyde, deren Kernhydroxylwasserstoffatome durch einen Arylmethylrest ersetzt sind, so kann die Abspaltung des Arylmethylrestes nach erfolgter Gärung oder nach erfolgter Weiterbehandlung der ver- ätherten Arylacetylcarbinole vorgenommen werden. Das Verfahren muss insofern als überraschend bezeichnet werden, als aromatische Verbindungen vom Phenoleharakter bekanntlieh als starke Gärungsgifte angesehen werden. 



   Die neuen Verbindungen sollen zur Heilmittelsynthese verwandt werden. 



   Beispiele :
1. 400   y Traubenzucker   werden in   12l   Wasser aufgelöst, mit 500 g Hefe verrührt und etwa 15 Mi- 
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 die aus sehr verdünntem Alkohol umkristallisiert wird. Man erhält die Verbindung in grossen wasserhellen Kristallen, die bei   125-1260 schmelzen.   Das [m-Oxyphenyl]-acetylearbinol hat eine spezifische 
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 und hebert die überstehende klare Flüssigkeit ab. Man salzt alsdann mit der genügenden Menge Kochsalz aus und extrahiert das Ganze mit Essigester. Den nach dem Abdestillieren des Essigesters erhaltenen Rückstand versetzt man mit der gleichen Menge Äther und lässt durch mehrstündiges Stehen in Kältemischung des   [m-Oxyphenyl]-acetylcarbinol   auskristallisieren.

   Die Verbindung schmilzt bei   125-126 .   
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3. 1400 g Traubenzucker werden in   50l   Wasser gelöst und bei Zimmertemperatur mit 2'5 kg Hefe angegoren. Alsdann werden unter kräftigem Rühren innerhalb einer Stunde 200 g [Benzyloxy]-benzaldehyd zugesetzt und mehrere Stunden noch weitergerührt. Nach zwei Tagen filtriert man von der Hefe ab und salzt das erhaltene Filtrat mit Kochsalz aus. Durch Extraktion mit Essigester wird der   Flüssigkeit   das   [m- (Benzyloxy)-phenyl]-acetylcarbinol   entzogen, das nach dem Reinigen über die Bisulfitverbindung als schwach gelb gefärbtes Öl vom Kp.   = 8-5 mm 195'erhalten   wird. 



   4.1500 g Traubenzucker werden in   30l   Wasser von etwa   180 gelöst,   mit 2 kg Bierhefe versetzt 
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 mit 40%iger Natriumbisulfitlösung ausgeschüttelt. Man trennt ab und zersetzt die Bisulfitlösung nach dem Verdünnen mit Wasser mit   überschüssigem   Natriumbicarbonat. Die Flüssigkeit wird alsdann mit Essigester extrahiert und die Essigesterlösung über Natriumsulfat getrocknet. Der nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels erhaltene Rückstand wird zum vollständigen Reinigen im Vakuum destilliert. 



  Man erhält das   [3-0xy-4-methoxyphenyl]-acetylcarbinol,   das bei   135-140'und 3Y2 mm Druck   über- 
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5.12 log Melasse werden in   150l   Wasser (Temperatur   18 )   gelöst, mit   12 leg   Bierhefe eine Viertelstunde angegoren und innerhalb einer Stunde eine   500 warme Lösung   von 1200 g m-Oxybenzaldehyd in   50l   Wasser hinzugefügt. Die Endtemperatur des Gäransatzes beträgt   28-30 .   Nach mehrstündigem Rühren lässt man über Nacht die Hefe absitzen und hebert am nächsten Tage die überstehende klare Flüssigkeit ab. Man salzt alsdann mit der genügenden Menge Kochsalz aus und extrahiert das Ganze mit Essigester.

   Der nach dem Abdestillieren des Essigesters erhaltene Rückstand wird mit der doppelten bis dreifachen Menge Äther versetzt und mehrere Stunden in   Kältemischung   gestellt. Aus der Lösung 
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Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Oxyarylacetylcarbinolen bzw. Arylmethoxyaryl- EMI2.6 EMI2.7 EMI2.8 einer Vergärung unterwirft und gegebenenfalls aus den erhaltenen Produkten die Acyl-bzw. Arylmethylgruppen abspaltet.
AT130630D 1930-09-08 1931-09-02 Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Oxyarylacetylcarbinolen bzw. Arylmethoxyarylacetyl-carbinolen. AT130630B (de)

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