DE555404C - Verfahren zur Herstellung von Oxyarylacetylcarbinolen bzw. Arylmethoxyarylacetylcarbinolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Oxyarylacetylcarbinolen bzw. ArylmethoxyarylacetylcarbinolenInfo
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Oxyarylacetylcarbinolen bzw. Arylmethoxyarylacetylcarbinolen Durch die Arbeiten von N e u b e r g ist ein gärchemisches Verfahren zur Gewinnung von i-Phenylacetylcarbinol aus Benzaldehyd bekannt geworden. Die Synthese vollzieht sich angeblich durch die in der Hefe enthaltene ('arboligase. Die Übertragung dieses Verfahrens auf Oxybenzaldehyde ist bisher nicht beschrieben worden. Aus Versuchen, welche N e u b e r g mit Anisaldehyd ausgeführt hat (Biochemische Zeitschrift Bd. 121, S.311 bis 325), ist zu entnehmen, daß die Reaktion mit diesem Aldehyd weitaus schwieriger verläuft.
- Es wurde nun gefunden, daß man zu optisch aktiven Oxyarylacetylcarbinolen gelangt, wenn man von aromatischen Aldehyden ausgeht, welche im Kern in m- oder p-Stellung freie Hydroxylgruppen oder durch leicht abspaltbare organische Reste verätherte oder veresterte Hydroxylgruppen tragen.
- Geht man von den acylierten Oxybenzaldehyden aus, so ist es häufig nicht notwendig, nach erfolgter Vergärung aus den entstandenen Ketoalkoholen die Acylgruppe abzuspalten, weil diese bereits bei der Vergärung abgespalten wurde. Benutzt man als Ausgangsstoff solche hydroxylierte aromatische Aldehyde, deren Kernhydroxylwasserstoffatome durch einen Aryltnethylrest ersetzt sind, so kann die Abspaltung des Arylmethylrestes nach erfolgter Gärung oder nach erfolgter Weiterbehandlung der verätherten Arylacetylcarbinole vorgenommen werden. Das Verfahren muß insofern als überraschend bezeichnet werden, als aromatische Verbindungen vom Phenolcharakter bekanntlich als starke Gärungsgifte angesehen werden.
- Die neuen Verbindungen sollen zur Heilmittelsynthese verwandt werden. Beispiel i 4.oo g Traubenzucker werden in 12 1 Wasser aufgelöst, mit 5oo g Hefe verrührt und etwa 15 Minuten lang angegoren. Alsdann werden unter kräftigem Rühren 62 g m-Acetyloxybenzaldehyd zuggetropft. Nachdem die Flüssigkeit etwa 3 Tage bei Zimmertemperatur gestanden hat, wird von der Hefe abfiltriert und das erhaltene Filtrat mit Kochsalz ausgesalzen. Durch Extralotion mit Äther wird der Flüssigkeit das i-m-Oxyphenylacetylcarbinol entzogen. Als Ätherrückstand hinterbleibt eine kristalline Masse, die aus sehr verdünntem Alkohol umkristallisiert wird. Man erhält die Verbindung in großen wasserhellen Kristallen, die bei 125 bis 1260 schmelzen. Das i-m-Oxyphettylacetylcarbinol hat eine spezifische Drehung von [u D] -- 177,5°. Beispiel e 5,6 kg Traubenzucker werden in 15o 1 Wasser (Temperatur 25°) gelöst, mit 12 kg Bierhefe etwa '/4 Stunde angegoren und innerhalb i Stunde mit einer Lösung von 1200 g m-Oxybenzaldehyd in 5o 1 Wasser versetzt. Nach mehrstündigem Rühren läßt man über Nacht die Hefe absitzen und hebert die überstehende klare Flüssigkeit ab. Man salzt alsdann mit der genügenden Menge Kochsalz aus und extrahiert das Ganze mit Essigester. Den nach dem Abdestillieren des Essigesters erhaltene Rückstand versetzt man mit der gleichen Menge Äther und läßt durch mehrstündiges Stehen in Kältemischung das i-m-Oxyphenylacetylcarbinol auskristallisieren. Die Verbindung schmilzt bei 1z5 bis 12G°. Spezifische Drehung [u] D -- 177,5°.
- Beispiel 3 i4oo g Traubenzucker werden in 5o l Wasser gelöst und bei Zimmertemperatur mit 2,5 kg Hefe angegoren. Alsdann werden unter kräftigem Rühren innerhalb i Stunde Zoo g m-Benzyloxybenzaldehyd zugesetzt und mehrere Stunden noch weitergerührt. Nach 2 Tagen filtriert man von der Hefe ab und salzt das erhaltene Filtrat mit Kochsalz aus. Durch Extraktion mit Essigester wird der Flüssigkeit das i-m-Benzyloxyphenylacetylcarbinol entzogen, das nach dem Reinigen über die Bisulfitverbindung als schwach gelb gefärbtes Öl vom KP- 3,5 mm 1950 erhalten wird.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von optisch aktiven Oxyarylacetylcarbinolen bzw. Arylmethoxyarylacetylcarbinolen, dadurch gekennzeichnet, daß man Kohlehydrate in Gegenwart von Aldehyden der Formel in welcher R einen aromatischen Rest und R1 einen Acyl- oder Arylmethylrest oder Wasserstoff bedeutet und in welcher sich der Rest -0R1 in, m- oder p-Stellung zur Aldehydgruppe befindet, einer Vergärung unterwirft und gegebenenfalls aus den erhaltenen Produkten die Acvl- bzw. Arylmethylgruppen abspaltet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE555404T | 1930-09-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE555404C true DE555404C (de) | 1932-07-23 |
Family
ID=6564413
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930555404D Expired DE555404C (de) | 1930-09-09 | 1930-09-09 | Verfahren zur Herstellung von Oxyarylacetylcarbinolen bzw. Arylmethoxyarylacetylcarbinolen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE555404C (de) |
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1930
- 1930-09-09 DE DE1930555404D patent/DE555404C/de not_active Expired
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