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Maschine für die Feinvermahhmg von Farbe, Zellulose, Schokolade u. dgl.
Gegenstand der Erfindung ist eine besondere Gestaltung der Reibmühlen zur Feinvermahlung von Farbe, Zellulose oder sonstiger Stoffe, bei denen Mahlorgane, besonders Mahlstäbe, im Innern eines Zylinders umlaufen und gegen die innere Zylinderfläche drücken.
Es ist bereits bekannt, zur Regelung der Kraft, mit der die Mahlstäbe gegen die Innenwand des Zylinders gedrückt werden, diese Mahlstäbe an federnden Trägern zu befestigen, die durch an einen Innenund Aussenring befestigten Hebel gedreht werden (vgl. amerik. Patent Nr 1564427 und brit. Patent Nr. 309154)."Diese Einrichtungen ergaben jedoch nur eine geringe Beweglichkeit senkrecht zur Mahlfläche, während die Einflüsse einer Exzentrizität zwischen der Zylinderachse und der Umlaufachse der Mahlorgane nicht ausgeglichen werden konnten.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Mahlstäbe gegenüber ihren Tragorganen verdrehbar angeordnet sind, vorteilhaft dadurch, dass der eigentliche Mahlstab mit seinem federnden Träger nur durch eine einzige Niete oder eine einzige Schraube verbunden ist. Um auch eine selbsttätige Einstellung gleichen Druckes für alle Mahlstäbe zu erreichen, gleichgültig, ob sie sich gerade oben oder unten in den meist waagrechten Zylindermühlen befinden, werden die bisher verwendeten starren Winkelhebel zwischen Innen-und Aussenring ersetzt durch federnde Teile, die gleichzeitig als Tragorgane für die eigentlichen Mahlstäbe dienen. Entsprechend wird auch der Aussenring gegenüber dem Innenring mit Hilfe von Rollen mit Spiel abgestützt, so dass sich der Aussenring in den gewissen erforderlichen Grenzen frei einstellen kann.
Fig. 1 ist ein Längsschnitt der Maschine im Aufriss, Fig. 2 ist ein Querschnitt des Zylinders.
In den Zeichnungen ist A der ummantelte Zylinder, der das zu vermahlene Material enthält, das durch Trichter B, die auf den Enddeckeln C und D angeordnet sind, aufgegeben wird. An tiefster Stelle des Deckels C ist ein Auslassventil, das nicht gezeichnet ist, angebracht, um das vermahlene Material abzuziehen.
Auf dem inneren Ende der Antriebswelle G sind Ringe Hund 1 angeordnet, die die rotierenden Mahlorgane tragen und betätigen. Dabei trägt der innere Ring H, der mit der Antriebswelle G verkeilt ist und sich mit derselben dreht, die Mahlorgane. Der äussere Ring I sitzt auf Rollen J, die zwischen dem äusseren und inneren Ring (1 respektive H) angeordnet sind und mittels Platten K, die mit den Rollen J verschraubt sind, gehalten werden. Die Platten K haben geschlitzte Verlängerungen, die die Stifte 0 in der Rückseite der Ringe H und I umfassen, wodurch die Rollen J gehalten werden und doch eine begrenzte rollende Bewegung zulassen.
Die Rollen J haben einen etwas kleineren Durchmesser, als die Entfernung zwischen den Ringen H und I beträgt, so dass dem äusseren Ring I eine freie Bewegung ermöglicht wird.
Die Blattfedern L sind durch Scharniere an dem inneren Ring H befestigt, indem die Enden der Federn L zylindrisch gebogen werden und greifen in Seitenlöcher M ein, die in den Ring H eingebohrt wurden ; sie werden durch den Ring Bi, der durch Stiftschrauben 01 am Ring H befestigt ist, in ihrer Lage gehalten. An die äusseren Enden der Federn L sind die Mahlstäbe N angebracht, diese werden von ersteren so gehalten, dass ihre Flächen einen Winkel von zirka 45 zum Radius des Zylinders A bilden.
Der äussere Ring I, wenn er in der Richtung der Drehung der Maschine durch das nachstehend beschriebene Getriebe vorwärts bewegt wird, dient dazu. mittels der Stifte 0 einen Druck auf die Rückseite der biegsamen Federn L auszuüben. Auf diese Weise werden die Mahlstäbe N in Berührung mit der
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gerillten inneren Fläche des Zylinders A gebracht und gegen dieselbe gepresst, so dass der Winkel der Mahlstäbe N zum Zylinder A durch das Biegen der Federn L, sich ändert, also durch den variierenden Druck der Reibfläche der Stäbe N jeweils eine neue Berührungslinie mit der gerillten Fläche des Zylinders A aufweisen.
Die Mahlstäbe N sind an die äusseren Enden der Federn L mittels je einer Niete P oder einer Schraube od. dgl. befestigt, so dass die Mahlstäbe N um Nieten oder Schrauben P in Längsrichtung schwingen können, wodurch der Druck, der auf die Berührungslinie mit der Zylinderfläche ausgeübt wird, gleichmässig gestaltet wird.
Wie schon vorher bemerkt, sitzt der äussere Ring lose oder gleitend auf den Rollen J, so dass der Ring I, wenn er durch die Stifte 0 auf die Federn L drückt, sich auf jede Härte-oder Elastizitätsdifferenz, die sich bei der einen oder andern der Federn zeigen sollte, selbst einstellt, wodurch ein gleichmässig verteilter Druck auf die Mahlstäbe N erzielt wird ; auch wird dadurch vorzeitiger Verschleiss, der manchmal bei derartigen Maschinen durch ungleichmässig verteilten Druck und durch das Gewicht der rotierenden Mahlorgane verursacht wird, vermieden.
Der äussere oder gleitende Ring I erhält eine begrenzte Bewegung in Drehrichtung der Maschine oder in entgegengesetzter Richtung durch zwei Winkelhebel, die durch die Arme Q und R, die mit kurzem Bolzen S verkeilt sind, gebildet werden. Die Enden der Arme Q haben die Form einer Scheibe oder eines Kreises und greifen in die Platten T ein, die an die Rückseite des äusseren Ringes I verschraubt sind. Die Enden der Hebel R sind den kugelförmigen Enden U der Kniehebel V angepasst. Über die kugelförmigen Enden der Kniehebel V sind Halteplatten W angebracht, die die Gelenke abschliessen. Die gabelförmigen Enden X der Kniehebel V sind mit einer Schraube Z mit der Zugspindel Y verbunden.
Diese zentral angeordnete Spindel kann eine begrenzte Vorwärts-und Rüekwärtsbewegung in der Achse der Hauptantriebswelle G ausführen.
Die Antriebswelle G wird mittels Schneckenrad 14 und der im Getriebegehäuse 16 befindlichen Schnecke 15 gedreht ; die Nabe. Ma des Schneckenrades 14 ist an die Antriebswelle verkeilt und bewegt sich auf Kugellagern. Die Antriebswelle G geht durch die Dichtungs-Stopfbüchsenbrille 19, die auf dem Deckel D sitzt.
Bei der Konstruktion solcher Maschinen war es üblich, die Lager im Zylinder anzuordnen, wodurch die Möglichkeit bestand, dass Öl in das vermahlene Material sickerte ; dieser Übelstand wird dadurch vermieden, dass die Lager in einem Getriebegehäuse, das von dem Zylinder getrennt-angeordnet ist, liegen.
Die Betriebsweise der Maschine ist folgende :
Die Maschine wird durch die Schnecke 15, die das an die Antriebswelle G verkeilte Schneckenrad 14 betätigt angetrieben, so dass sich diese Welle mit dem Rad bzw. Ring H in der durch einen Pfeil in Fig. 2 angedeuteten Richtung dreht. Um die Mahlstäbe N an die gerillte Fläche des Zylinders A zu drücken, wird die Zentralspindel durch einen Motor und ein besonderes, hier nicht dargestelltes Getriebe angezogen, in dem die Mutter festgehalten und durch die Drehung der Maschine die Spindel in die Mutter geschraubt wird. Die Mutter 2 greift während des Betriebes in das verschraubt Ende der Zentralspindel Y, welch letztere durch die hohle Antriebswelle G, nach dem Ende des Getriebegehäuses der Maschine hindurchgezogen wird.
Die Kniehebel V, die mit der Spindel Y mittels Bolzen Z verbunden sind und mittels der Hebel R und kurzen Spindel S betätigt werden, drehen die Hebel Q in Drehrichtung der Maschine, die Hebel Q greifen in die Platten T, die an die Rückseite des Ringes I verschraubt sind, ein. Dieser Ring I bewegt sich in derselben Richtung. Die Stifte Q, die an der Fläche des Ringes I vorstehen, üben auf diese Weise Druck auf die Rückseite der Blattfedern L aus, an deren äusserstem Ende die Mahlstangen N angebracht sind und bringen diese in Berührung mit der gerillten Zylinderfläche und drücken dieselben an.
Um den auf die Mahlstäbe N ausgeübten Druck aufzuheben, wird durch entsprechende Einstellung des hier nicht gezeichneten Getriebes die Zentralspindel J in der Richtung gegen die Platte C bewegt, so dass durch den Bolzen Z, die Kniehebel. V, die auf Hebel R, wirken und durch die Bolzen S die Hebel Q betätigt werden, die in die an den Ring H verschraubten Platten T eingreifen und den besagten Ring in entgegengesetzter Richtung zur Drehrichtung der Mashine zurückdrehen und dadurch die Mahlstäbe N von der Zylinder- fläche abheben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Maschine für die Feinvermahlung von Farben, Zellulose, Schokolade, Chemikalien u. dgl., bei der umlaufende Mahlstäbe gegen eine geriffelte oder gewellte Zylinderinnenfläche drücken, dadurch gekennzeichnet, dass die von biegsamen Metallstreifen oder Federn getragenen Mahlstäbe mit diesen durch nur je eine Schraube oder eine Niete verbunden sind, so dass sich jeder Mahlstab gegenüber dem ihn tragenden Metallstreifen verdrehen kann.