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Verfahren zum Nebensprechamsgleich in Fernmpldekabc ! n.
Die bisher bekannten Verfahren zum Nebensprechausgleich in Fernmeldekabeln beruhen entweder darauf, durch Kreuzungen der Leitergruppen und Sprechkreise oder durch Einfügen von Zusatzkapazitäten die Kopplungen zwischen den Sprechkreisen zu beseitigen. Zur Ausführung der Kreuzungen ist erforderlich, an den Verbindungsstellen der einzelnen Kabellängen Kopplungsmessungen auszuführen. Es ist bekannt, dass auf Grund solcher Kopplungsmessungen zunächst die Leitergruppen, beispielsweise Vierer, ausgewählt werden, die miteinander zu verbinden sind und sodann die Kreuzungen der Adern innerhalb der Leitergruppen festgesetzt werden, die nach Zusammenschalten der Fabrikationslängen bzw. Gruppen von solchen die grösste Herabsetzung der Kopplungen ergeben.
Die Nachteile, die diesem Verfahren anhaften, sind im wesentlichen die folgenden : Die Kreuzungen sämtlicher Adern des Kabels erschwert bei Instandsetzungen und Reparaturen das Aufsuchen einer bestimmten Leitergruppe. Die Ausgleichsgenauigkeit ist durch die Zahl der im Kabel vorhandenen Adern gegeben und insbesondere bei mittelstarken und dünnen Kabeln durch die geringe Auswahlmöglichkeit beschränkt. Es ist hiebei nicht möglich, die Kopplungen zwischen den Sprechkreisen verschiedener Leitergruppen planmässig auszugleichen.
Schliesslich sind zur Durchführung des Ausgleichs eine grosse Anzahl von Messungen in jedem Ausgleiehsabschnitt erforderlich, die einen grossen Aufwand an Messpersonal, Messgeräten und Arbeitszeit bedingen und dies Ausgleichsverfahren daher wirtschaftlich belasten. Eine indirekte Folge der Kreuzungen verschiedener Leitergruppen ist die, dass die Aufrechterhaltung gleichmässiger Betriebskapazitäten erschwert wird ; man muss daher etwa bei den Kreuzungen in der in der Mitte des Ausgleiehsabschnittes gelegenen Spleissmuffe danach trachten, Sprechkreise mit niedriger Betriebskapazität mit solchen hoher Betriebskapazität zu kombinieren, was wiederum Aufwand von Messungen bedingt, sowie die Ausgleichsmöglichkeiten der Kopplungen und damit die Ausgleielhsgenauigkeit beeinträchtigt.
Bei der Ausführung des Kondensatorausgleiehs kommen diese Nachteile teils in Fortfall, teils ergeben sich aber neue. Man verbindet hiebei bekanntlich die Leitergruppen nach ihrer Zählweise im Kabel, so dass das Aufsuchen bestimmter Adern bei Reparaturen sehr einfach ist. Da die Kopplungen zwischen den Spreehkreisen verschiedener Leitergruppen für das Nebenspreehen nur dann bedeutend sind, wenn es sieh um benaehbarte und parallel zu einander verlaufende Leitergruppen handelt, kann man diese nur beschränkte Anzahl aller möglichen Kopplungen ohne allzu erheblichen Aufwand an Messungen durch den sogenannten"Nebenviererausgleich"beseitigen.
Immerhin verlangt aber der Nebenviererausgleich noch dreimal so viel Messungen als etwa für den Ausgleich der Kopplungen innerhalb der Vierer notwendig, dazu auch einen entsprechenden Aufwand an Ausgleiehskondensatoren und den dafür nötigen sonstigen an Materialien und Arbeitszeiten. Hinsichtlich der Gleichmässigkeit der Betriebskapazitäten ergeben sieh Vorteile gegenüber dem vorerwähnten Kreuzungsverfahren, da die Leitergruppen von Spulenfeld zu Spulenfeld die gleiche Lage im Kabelquerschnitt haben und daher beim Spleissen keine Rücksicht auf die Betriebskapazitäten genommen zu werden braucht. Hinsichtlich des Nebensprechens bedeutet aber die auf der ganzen Länge der Kabelanlage gleichbleibende Durehschaltung der Kabeladern einen Nachteil.
Es wird hiedurch nämlich das Auftreten systematischer Restkopplungen begünstigt, die bekanntlieh eine Vergrösserung des Gegennebensprechens zur Folge haben. Man ist in- folgedessen gezwungen, die einzelnen Ausgleichsabschnitte oder Gruppen von solchen unter Kreuzung der Kabeladern innerhalb der Leitergruppen nach gÜnstigsten Gegennebensprechdämpfungen zusammen-
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den bisher bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile vollständig vermeidet und dadurch erhebliche Vorteile bietet. Gemäss der Erfindung werden an den Verbindungsstellen der Fabrikationslängen die Leitergruppen systematisch untereinander derart gekreuzt, dass in jedem Ausgleichsabschnitt zwei beliebige Sprechkreisgruppen nur auf eine möglichst kurze Länge, beispielsweise eine Fabrikationslänge unmittelbar benachbart liegen.
Ferner werden die Adern innerhalb der Leitergruppen in jeder Spleissmuffe bzw. Spulenmuffe systematisch untereinander gekreuzt und in jedem Ausgleichsabsehnitt an einem besonderen Ausgleichspunkt die Kopplungen innerhalb der Leitergruppen in an sich bekannter Weise durch Zusatzkondensatoren ausgeglichen. Unter Leitergruppen sind dabei beispielsweise Paare, Vierer oder Achter zu verstehen.
Alle sonstigen Ausgleichsmassnahmen, die auf die Verminderung beispielsweise der Erdkapazitätsdifferenzen oder der Widerstandsdifferenzen innerhalb der Sprechkreise abzielen, lassen sich neben dem Verfahren gemäss der Erfindung anwenden.
Im folgenden werden die erheblichen Vorteile angeführt, die die Anwendung der Erfindung mit sich bringt.
Alle systematischen Kreuzungen können nach einem einheitlich festgelegten Plan ausgeführtwerden, der für jeden Ausgleichsabschnitt der gleiche ist. Messungen sind hiezu nicht erforderlich. Jede Ader des Kabels kann an beliebiger Stelle der Kabelanlage bei Reparaturen sofort gefunden werden.
Eine Beeinflussung der Betriebskapazitätsschwankul1gen durch das Ausgleichsverfahren tritt nicht auf, da sich das gleiche Kreuzungsschema in gegen die Wellenlänge der Sprechströme kurzen Abschnitten immer wiederholt. Ein besonderer Ausgleich der Kopplungen zwischen den Spreehkreisen ver-
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bleiben auf die in der einzelnen Fabrikationslänge auftretenden maximalen Kopplungen, die relativ gering sind, und im übrigen, infolge annähernd gleich starker gegenseitiger Beeinflussung sämtlicher Leitergruppen untereinander, nur ein an sieh unverständliches Nebenspreehen auftritt, das als nur schwaches Störgeräusch praktisch keine Beeinträchtigung des Fernspreehbetriebes bedeutet.
Vorteilhaft ist, dass die Ausgleichsgenauigkeit für die stets benachbarten Spreehkreise der gleichen Leitergruppen wegen der Anwendung des Kondensatorausgleichs die denkbar grösste ist und von Zufällen und der Art des Kabelaufbaus völlig unabhängig bleibt. Endlich kann beim Zusammenschalten der Ausgleichsabschnitte von besonderen Messungen des Gegennebensprechens abgesehen werden, da die Leiter ohnehin hinreichend oft gekreuzt sind und systematische Restkopplungen daher nicht auftreten können.
Nachstehend sei ein Ausführungsbeispiel betrachtet. Es handelt sich um ein Fernsprechkabel in
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stehen die Nummern der Fabrikationslängen entsprechend Fig. 2, unter I die gegenseitige Lage der Vierer der ersten Kabellage in den entsprechenden Fabrikationslängen, woraus sich die Verbindung der Vierer
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Unter II sind die gleichen Angaben für die zweite Lage eingezeichnet.
Zweckmässigerweise wird man die Zählweise der Vierer so festlegen, dass in jeder Spleissstelle die "Kennvierer"jeder Lage miteinander verbunden werden.
In der ersten Lage (I) dient, wie ersichtlich, der Vierer 1 als Kennvierer (erste Kolonnen), in der zweiten Lage (II) der Vierer 20 (letzte Kolonne).
Fig. 4 zeigt ein Beispiel des Kreuzungsschemas für die Vierergruppen der für Vierdrahtbetrieb vorgesehenen dritten Lage. Unter N sind wieder die Nummern der Fabrikationslängen entsprechend Fig. 2 eingezeichnet, unter A die Vierer der einen, unter B die Vierer der andern Richtung.
Natürlich werden nur die Vierer jeder Gesprächsrichtung unter sich vertauscht. Die Trennvierer seien mit a und b bezeichnet, die Führer der einen Verkehrsrichtung mit 1, 2, 3 usf., die der andern mit 1', 2', 3'usf.
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der Vierer gemäss der Erfindung systematisch verkreuzt werden. Beispielsweise finden statt : in Muffe a Aderwechsel # # b glatte Verbindung c Stammweehsel und Aderwechsel " " d glatte Verbindung e Stainmweehsel.
AndemfertiggespleisstenAusgleichsabschnittwirddannetwaindermittelerenMuffecderAusgleich der Kopplungen innerhalb der Vierer durch Zusatzkondensatoren in an sich bekannter Weise auf Grund von Kopplungsmessungen vorgenommen. Beim Einspleissen der Belastungsspulen und Zusammenschalten der einzelnen Ausgleichsabschnitte werden dann innerhalb der Vierer wiederum systematische Kreuzungen nach einem vorher festzulegenden Schema vorgenommen. Beispielsweise kann dies ebenfalls wie beim Verbinden der einzelnen Fabrikationslängen in der nachstehenden Reihenfolge geschehen :
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25 2 glatte Verbindung # # 3 Stamm- und Aderwechsel ""4 glatte Verbindung " " 5 Stammwechsel " " 6 glatte Verbindung # # 7 Aderwechsel usf.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Nebensprechausgleich in Fernmeldekabeln, welche aus Verseilgruppen mit mindestens vier Adern in jeder Gruppe (z. B. Vierer oder Achter) aufgebaut sind, dadurch gekennzeichnet, dass in den Verbindungsmuffen der Fabrikationslängen die Leitergruppen systematisch untereinander derart gekreuzt werden, dass die Länge der Nebeneinanderführung für alle Leitergruppen möglichstgering wird, und dass die Kopplungen innerhalb der Leitergruppen in an sich bekannter Weise durch Kondensatoren ausgeglichen werden.