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Bei manchen Erkrankungen oder Funktionsstörungen des menschlichen Körpers ist es nötig, in einem Körperteil oder Glied das Blut an bestimmter Stelle zur Ansammlung zu bringen. Das gewöhnliche Abbindeverfahren, welches die Abschnürungszone in ihrer ganzen Ausdehnung gleichzeitig unter Druck setzt, erreicht diesen Zweck (die Blutansammlung an bestimmter Stelle) nur unvollkommen, weil das Blut hiebei gleichzeitig nach den zwei entgegengesetzten Richtungen der Abschnürungszone verdrängt wird. Ein Teil des Blutes geht daher für den gewollten Ort der Blutansammlung verloren.
Die gemäss der Erfindung ausgestaltete Vorrichtung gibt die Möglichkeit, erstens den Abfluss des Blutes in die unerwünschte Richtung zu verhindern, zweitens der Abschnnrungszone in der Richtung zum Ort der gewünschten Blutansammlung eine Wanderbewegung zu geben und drittens, falls die hiedurch erzielte Blutansammlung nicht genügen sollte, einem wiederholten Zustrom von Blut zu dem behandelten Gliede vom Körper aus einzuleiten und das Blut in die gewollte Blutansammlungszone gleichsam naehzupumpen.
Dieses Ziel wird gemäss der Erfindung durch eine doppelwandige Staubinde erreicht, die in Längsriehtung in einzelne Kammern unterteilt ist, so dass mit Hilfe geeigneter Steuerorgane, z. B. mittels besonders gestalteter Druekverteiler, Mehrwegehähne od. dgl.. das zum Absperren des Blutes dienende Druckmedium in einer zum Ort der gewünschten Blutansammlung fortschreitenden Weise zur Einwirkung gebracht werden kann.
Auf den Zeichnungen ist die Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform iedergegeben.
Es bedeutet : Fig. 1 einen Querschnitt durch einen mit vier Druckkammern ausgerüsteten Mantel, Fig. 2 einen gegenüber der Fig. 1 um 90" versetzter Schnitt, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2, Fig. Sa eine schaubildliche Darstellung der Druckmittelzuführungssehläuche und Fig. 4 einen Längsschnitt durch den Druckverteiler.
Die Vorrichtung zur Erzielung von Blutstauungen besteht aus einem äusseren Mantel a aus Gummi mit einer Einlage aus Stoff oder einem andern verhältnismässig undehnbaren Material. Die Stoff einlage soll der Gummihülle eine gewisse Festigkeit und Steifheit verleihen, ohne jedoch ganz starr zu sein ; für besondere Fälle kann jedoch eine ganz starre, äussere Hülle Verwendung finden.
An die Innenwandung des Aussenmantels a schliessen sich die zur Bildung der Druckkammern
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eine möglichst glatte, gemeinsame, ringförmige Innenfläche bilden.
Wenn in der Zeichnung der Mantel a in zylindrischer Form gezeigt ist, so beschränkt sich die Erfindung selbstverständlich nicht auf diesen besonderen Querschnitt, der vielmehr je nach den vorliegenden Anforderungen jede andere Querschnittsform aufweisen kann, wie auch der Mantel selbst von vornherein nicht als gerader Zylinder ausgestaltet zu sein braucht.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Nachdem der Mantel a auf das betreffende,
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Reihe nach mit Luft oder Wasser oder einem andern Druckmittel unter Anwendung entsprechender Drücke gefüllt. Das Druckmittel vermag den äusseren Mantel nicht zu deformieren, da dieser nicht dehnbar
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einem solchen Blutzustrom zunächst die Kammer bl, hierauf die Kammern b2 usw. mit dem Druckmittel gefüllt werden. Auf diese Weise findet gleichsam ein Nachpumpen von Blut statt, wodurch eine Steigerung der Blutansammlung erzielt werden kann.
Die Beibehaltung des Druckes in der Kammer b4 bei Entleerung der übrigen Kammern wird da-
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in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise in Verbindung.
Die Druckmittelsteuerung für die einzelnen Kammern kann durch beliebige Hilfsmittel, beispiels- weise Mehrwegehähne oder durch Druckverteiler, durchgeführt werden.
Ein zweckmässiger Druckverteiler ist als Ausführungsbeispiel in Fig. 4 gezeigt.
Dieser Druckverteiler besteht aus einem Hohlzylinder 5 mit Schlauchstutzen 5 a, durch den das Druckmittel, z. B. Pressluft, Kohlensäure od. dgl., in Pfeilrichtung zugeführt wird. Im Zylinder 5 ist ein Kolben 3 eingesehliffen, dessen Kolbenstange 6 einen Handgriff 4 besitzt und durch eine leicht lösbare Sperrvorrichtung, z. B. einen Bajonettverschluss, in der aus der Zeichnung ersichtlichen unwirksamen
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Druckmittel den Kolben von links nach rechts mit Bezug auf Fig. 4, und der Kolben setzt nacheinander die vier Schlauchstutzen 2 mit dem Druckmittel in Verbindung, so dass sich die vier Kammern bi, b2, b3, b4 selbsttätig naeheinander mit dem Druckmittel füllen und dadurch der Abschnürungszone die gewünschte Wanderbewegung geben.
Das Druckmittel kann man z. B. durch die an sich bekannten Kohlensäurepatronen liefern, die in geeigneter Weise mit dem Druckverteiler verbunden sind.
Man kann an den Druckverteiler aber auch das gewöhnliche Gummigebläse, bestehend aus zw ei Gummibällen unter Verwendung eines Rückschlagventils, anbringen.
PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Ansammeln des Blutes an einer bestimmten Stelle des menschlichen Körpers, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere ringförmige Kammern vorgesehen sind, die nacheinander mit einem Druckmittel angefüllt werden können und dadurch eine wandernde Abschnürung des betreffenden Körpergliedes in Richtung der beabsichtigten Blustauung ermöglichen.