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Vorrichtung zur Wiederbelebung Seheintoter dureh kiinstliehe Atmung.
Mit Scheintod wird ein Zustand bezeichnet, bei dem die äusserlich erkennbaren Lebensvorgänge, nämlich die Atmung und der Kreislauf entweder aufgehört haben oder nur noch so gering sind, dass sie , für die Erhaltung des Lebens nicht mehr ausreichen. In solchen Fällen ist eine Wiederbelebung mit künstlichen Mitteln nötig. Am notwendigsten und in der Regel am wirksamsten ist die künstliehe Atmung. Die pneumatische Methode, bei der die Lunge abwechselnd mit Frischluft oder sauerstoffreicher Luft gefüllt und wieder leergesaugt wird, hat sich in der Praxis bewährt.
Es sind auch Vorrichtungen mit manueller und selbsttätiger Umsteuerung der Saug-und Druekphasen in Gebrauch. Bei diesen bekanntgewordenen Vorrichtungen wurde jedoch keine Rücksieht auf eine etwa notwendige Wiederbelebung des
Kreislaufes genommen, weil die Vorrichtungen nur eine künstliche Atmung ermöglichten, d. h. einen Phasenwechsel in gleichen Zeitabständen bewirkten, etwa final in der Minute. Infolgedessen konnte die zweifellos beste Methode, nämlich die Erregung des Herzens durch die äussere Massage mit den Hand- ballen während der Ausatmung nicht mit Erfolg angewendet werden.
Jede Einatmung (das Füllen der Lunge) dauerte vier Sekunden und jede Ausatmung (das Entleeren der Lunge) dauerte vier Sekunden. Es war ausgeschlossen, diese kurze Ausatemzeit für die Durchführung der Herzmassage in dem von ärztliche Seite vorgeschriebenen Rhythmus (100mal in der Minute) mit
Aufmerksamkeit auszunutzen.
Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zur Wiederbelebung Scheintoter, die so eingerichtet ist, dass die Einatmung in der normalen kurzen Zeit, die Ausatmung dagegen in einer erheblich verlängerten
Zeit vor sich geht. Das wird bei einem pneumatischen durch einen Injektor betriebenen an sich bekannten
Gerät für künstliche Atmung dadurch erreicht, dass zwischen dem Injektor und der Ausatemleitung eine erhebliche Querschnittsverengung vorgesehen ist, die die Saugleitung des Injektors bei der Aus- atmung derart vermindert, dass die Ausatmung etwa doppelt so lange dauert als die Einatmung. Dabei kann die Verengung durch die Öffnung des Ausatemventils gebildet werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt.
Es sind nur die zum Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile, nämlich der Injektor und die Steuerungs- kammer aufgenommen. Fig. 1 zeigt die Ventilstellung bei der Einatmung. Fig. 2 die Ventilstellung bei der Ausatmung. Die Vorrichtung wird in bekannter Weise durch Pressluft oder durch Presssauerstoff aus einer Stahlflasche und angeschlossenem Druckreduzierventil betrieben. Die Umsteuerung der Atem- phasen geschieht in der Regel selbsttätig in der Weise, dass der am Schluss der Einatmung entstehende Maximalüberdruck und der am Schluss der Ausatmung entstehende Maximalunterdruck als Impuls für einen Schaltmechanismus benutzt wird. Die Einrichtung ist nicht gezeichnet, da verschiedene Ausführung- formen und ausserdem auch die Umsteuerung von Hand aus benutzt werden können.
Das Pressgas tritt in den Rohrstutzen 1 und betreibt den Injektor 2. Der aus der Düse. 3 aus- strömende Druekstrahl erzeugt im Rohrstutzen 4 und dem angeschlossenen Rohrsystem eine Saugwirkung und im Rohrkrümmer 5 und dem angeschlossenen Rohrsystem eine Druckwirkung. Hierunter ist eine bestimmte Leistung zu verstehen, die sich aus Fördermenge und Saugkraft oder Druckkraft zusammen-
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der Ventilkammer befindet sieh ausserdem der Rohrstutzen 14 für den Einatemschlauch li und an der Unterdruekseite der Rohrstutzen 16 für den Ausatemschlauch 17. Beide Schläuche führen zu einer nicht gezeichneten Gesichtsmaske bekannter Ausführung und Anordnung. In der Mitte der Ventilkammer ist die ins Freie führende Öffnung 18 vorgesehen.
Gemäss Fig. 1 saugt der Injektor durch den Stutzen 4, die weite Ventilöffnung 8 und die Öffnung 18 Aussenluft an und befördert diese zusammen mit dem entspannten Sauerstoff durch den Krümmer 5, das Einatemventil. M, den Stutzen 14 und den Schlauch 15 zur Maske. Hiebei kommt die volle Leistung des Injektors zur Geltung, so dass die Lunge unter ansteigendem Überdruck bis etwa 20 cm Wassersäule in etwa vier Sekunden gefüllt wird, wobei die Überdruckseite der Ventilkammer und der angeschlossene Schlauch stets den gleichen ansteigenden Überdruck zeigen. Danach erfolgt selbsttätig oder von Hand die Verschiebung der Ventilklappen in die Stellung nach Fig. 2. Der Injektor arbeitet unverändert weiter, der Luftstrom jedoch wird durch die neue Ventilklappenstellung in anderer Richtung geleitet.
Wesentlich ist aber, dass die Injektorleistung jetzt eine ganz andere ist als bei der Einatmung. Der Injektor saugt durch den Stutzen 4 und unter erheblichem Widerstand durch das enge Ausatemventil 7, den Stutzen 16 und den Schlauch 17 die verbrauchte Luft über die Maske aus der Lunge ab und befördert diese Luft durch den Krümmer 5, das Luftausstossventil 9 und die Öffnung 18 ins Freie. Infolge des Widerstandes der engen Ventilöffnung 7 kommt die Leistung des Injektors nicht voll zur Geltung, sondern ein Teil seiner Kraft wird dadurch verbraucht, dass im Raum 19 zwischen der Strahldüse 3 und dem Ventil 7 ein Vakuum entsteht und während der Ausatemphase aufrecht erhalten wird. Die in der Zeiteinheit
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unterschiede im Raum 19 und in der angeschlossenen Leitung sich ausgleichen.
Es wird also ebenso viel Luft aus der Lunge abgesaugt wie bei der Einatmung hineinbefördert wurde.
Die Ausatemzeit soll zweckmässig doppelt so lang wie die Einatemzeit (acht Sekunden) sein. Demgemäss ist die Öffnung des Ventils 7 zu bemessen. Das gleiche Ergebnis erreicht man auch durch die Anordnung einer besonderen Drosseldüse in der Leitung zwischen dem Ventil 7 und der Maske, wenn das Ventil 7, etwa wegen der Durchführung der Ventilstange als Hemmung ungeeignet sein sollte. Es ist jedoch erforderlich, dass in diesem Falle auch der selbsttätige Schaltmechanismus in den Bereich der verzögerten Injektorleistung einbezogen wird. Während der verlängerten Ausatemperiode ist die bei der Wiederbelebung Scheintoter in vielen Fällen notwendige Herzmassage praktisch durchführbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Wiederbelebung Scheintoter durch künstliche Atmung nach dem pneumatischen Verfahren, wobei ein durch Pressgas betriebener Injektor abwechselnd einen durch Ventile gesteuerten Überdruck-und Unterdruckluftstrom erzeugt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Injektor (2) und der Ausatemleitung eine erhebliche Querschnittverengung (7) vorgesehen ist, die die Saugleistung des Injektors bei der Ausatmung derart vermindert, dass die Ausatmung etwa doppelt so lange dauert als die Einatmung.