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Einrichtung zum selbsttätigen Einpumpen von Gasen oder Dämpfen in
das Bett eines Kranken oder Schlafenden und zum Auspumpen solcher Stoffe aus dem
Bett. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum selbsttätigen Einpumpen von Gasen
oder Dämpfen in das Bett eines Iranken oder Schlafenden und zuin Auspumpen solcher
Stoffe aus dein Bett tind besteht darin, dafi geeignete, an die Muskeln, z. B. Atmungsmuskeln,
des Bettlägerigen anlegbare und durch die periodische Bewegung dieser Muskeln antreibbare
Mittel zur Erhaltung und Steuerung der Gay- oder Dampfströmung
o.
dgl. vorgesehen sind, «-elche derart wirken, claß sie die in der Zuleitung oder
einer etwaigen Ableitung oder in beiden vorhandenen leicht beweglichen Ventile oder
Klappen in geeigneter Weise öffnen oder schließen.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsg e genstand beispielsweise im
Schnitt darge- k, stellt.
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Der Innenraum des Kästchens i ist durch Zwischenwände 2, 3 in drei
Kammern a, h, c
unterteilt. Der Raum a enthält eine Schublade .1.,
welche mittels des Handgriffes 5 nach links herausgezogen werden kann. Die Schublade
d. enthält ein zweckmäßig durch ein Gitter aus Draht- oder Stoffgaze abgeschlossenes
Fenster 6, durch das Luft in das rnnere angesaugt werden kann. In der Schublade
können die Stoffe (z. B. körnige Körper 7 aus einem aromatischen Stoff) untergebracht
werden, mit deren Dämpfen die einzupumpende Luft geschwängert werden soll. Statt
der in der Abbildung dargestellten Körner 7 kann auch auf den Boden der Schublade
ein Gefäß mit einer aromatischen oder sonst heilkräftigen Flüssigkeit gestellt,
ein Heizapparat, ein Ozonerzeugungsapparat oder sonstige die einzupumpende Luft
cheinisch oder physikalisch beeinflussende Gegenstände dort untergebracht werden.
Durch die -Anordnung der Schublade ist einbequeme Reinigung der Kaimeer a möglich.
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In den Wänden 2 und 3 ist je ein Fenster 8 bzw. 9 angebracht, hinter
denen leicht bewegliche Ventilklappen io, ii so befestigt sind, daß sie durch einen
leichten von a nach b oder auch von b nach c streichenden Luftzug geöffnet, durch
einen entgegengesetzten geschlossen werden. Die Klappen können beispielsweise aus
dünnem, nicht hygroskopischem Papier gefertigt und an dünnen I-äden aufgehängt sein.
Um bei den von Zeit zu Zeit infolge größerer Bewegungen des Patienten im Bett auftretenden
stärkeren Druckstößen in der in b oder c eingeschlossenen Luft zu verhindern, daß
die Klappen durch die Öffnuirgen 8, 9 hindurchgedrückt oder durch allzu starke Ausbiegung
beschädigt ,werden, ist in den Fenstern 8, 9 je ein Gitter 12, 13 aus Drähten oder
gespannten Fäden vorgesehen, ebenso auf der den Fenstern 8, 9 abgewandten Seite
je ein solches Gitter rd., 15, das den Hul> der Klappe begrenzt. Die Kammern
b und c tragen, an der Außenwand des Kästchens herausragend, je einen Rohrstutzen
16, 17, auf den ein Gunnnischlauch- 18 und i 9 aufgesteckt werden kann.
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Das Kästchen i ist mit einer Klammer 20 fest verbunden, mit der es,
z. B. an der Bettlade 21, befestigt werden kann. Dadurch ist erreicht, daß die Klappen
io, i i unabhängig von Bewegungen des Patienten stets in der empfindlichen Vertikalstellung
bleiben.
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Zur Anwendung des beschriebenen Kästchens sind nun hauptsächlich folgende
zwei Möglichkeiten vorhanden.
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Bei der ersten Anwendungsform wird die Volumänderung des Rumpfes während
der Ahnung benutzt. Es ist dann nur der Gummischlauch 18 erforderlich, dessen freies
Ende in den den Patienten im Bett umgehenden Luftraum einzuführen ist. Der Rohrstutzen
17 ist zu verstopfen.
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Diese Anordnung wirkt folgendermaßen: Bei Einatmung vergrößert sich
das Rumpfvolumen. Dadurch wird die den Patienten umgebende Luft komprimiert und
entweicht zum Teil zwischen den Bettfedern oder durch kleine Fugen zwischen Unterlage
und Deckbett, zum Teil pflanzt sie mittels des Schlauches 18 den Druck in die Kammer
b fort, schließt die Klappe io und verhindert so das Rückströmen der Bettluft in
die Kammer a. Die allenfalls auch vorhandene geringe Wirkung auf die Klappe i r
ist erfolglos, da der Stutzen 17 verstopft ist. Bei der hierauf folgenden Ausatmung
verkleinert sich das Rumpfvolumen, die den Patienten umgebende Luft wird verdünnt
und übt in der Kammer b eine Saugwirkung aus, wodurch die Klappe io geöffnet wird.
Die Saugwirkung erstreckt sich dann auch auf die Kammer a und bewirkt, daß durch
das Fenster 6 frische Luft eindringt und sich mit den durch die Körper ; in der
Kammer a entwickelten Gasen oder Dämpfen belädt. Die vorher in a befindliche, bereits
mit Düften geschwängerte Luft wird nach b und die in h befindliche durch
den Schlauch 18 ins Bett angesogen.
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Dieses Spiel wiederholt sich bei jedem Atemzug und bei jeder sonstigen
Bewegung des Patienten und erzeugt stoßweise einen ständig in einer Richtung vor
sich gehenden Strom frischer oder sonst heilsamer Luft, der folgenden Weg nimmt:
Aus dem Außenraum durch das Fenster 6 an den Körpern ~; vorbei, durch das Fenster
8 und den Schlauch 18 ins Bett, an dein Körper des Patienten vorbei und durch Undichtigkeiten
ins Freie.
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Bei der zweiten Anwendungsforen wird die Änderung der relativen Lage
einzelner Körperteile während der Atmung benutzt. Es wird dann an einer sich beim
Atmen be-@z-egenden Stelle des Körpers, also zweckmäßig auf der Bauchdecke, ein
luftdichter, v olumelastischer Hohlkörper, z. B. ein Gummiball, dessen Innenraum
an den Schlauch 18 angeschlossen ist, so befestigt, daß er bei den Atmungsbewegungen
periodische Voluniindertin gen erfährt, also etwa durch Bänder,
die
vom Rüchen des Patienten herkommend (len Holrlhörper auf dein Bauch festbinden.
Der Schlauch i9, der zur Vermeidung von Verwicklungen, Herausfallen usw. zweckmäßig
mit dein Schlauch 18 äußerlich durch Zusammenbinden vereinigt ist, wird mit dein
einen Ende auf dem Stutzen 17 befestigt, rnit dem andern Ende in den den Patienten
umgebenden Luftraum eingeführt.
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Diese Anordnung wirkt folgendermaßen: Bei der Einatmung hebt sich
die Bauchdecke, der Gurniniball wird zusammengedrückt, die in ihm befindliche zusamrnengepreßte
Luft schließt durch Vermittlung des Schlauches 18 in der Kammer h die Klappe io,
öffnet die Klappe i i und treibt die in b befindliche, bei der vorhergehenden Ausatmung
aus a angesaugte Luft durch das Fenster 9 in die Kammer c und die dort befindliche
Luft durch den Schlauch i9 ins Bett. Bei der Ausatintrng nimmt der voltrmelastische
Körper (Guiniiiiball) sein ursprüngliches größere: Volumen wieder ein und übt durch
den Schlauch 18 in der Kammer b eine Saugwirkung aus, öffnet die Klappe io, schließt
t i und saugt aus a heilsame Luft nach h.
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Auch durch (fiese Anordnung wird ein absatzweise fließender, immer
gleich gerichteter L uftstroin erzeugt, der folgenden Weg nimmt: Vom Außenraum durch
das Fenster an den Körpern 7 vorbei, durch das Fenster 8 nach b, eventuell ein kleines
Stück in den Schlauch 18 hinein und wieder heraus, durch (las Fenster 9 nach c,
durch den Schlauch i 9 ins Bett, an dein Körper des Vatienten vorbei und durch Undichtigkeiten
wieder ins Freie.
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Die beim Ausatmen bleichzeitig stattfindende -"',aug«-irlzung durch
den Schlauch io in der Kammer c, welche der durch den Guinmiliall und Schlauch 18
nach b gelan-Ileilden Saugwirkung an der Klappe i i entgegenwirkt, ist, da sie außerordentlich
viel schwächer ist als diese, nicht imstande, elitgegen der beabsichtigten Wirkung
die Klappe i i zu öffnen, so daß die beabsichtigte I_trftsti-iiintlng gewährleistet
ist. Eine innerhalb des Rahmens des Erfin-(lungsgedankens liegende Modifikation
der beschriebenen Anordnung wäre es, wenn, wie für das Einströmen der Luft ins Bett,
so auch für (las Ausströmen, eine entsprechende Vorrichtung mit Klappen oder Ventilen
angebracht würde.