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Vorrichtung zum Einatmen von Betäubnngsgasen oder-dämpfen und einem Nährgas unter Überdruck.
Operationen der Brusthöhe können bekanntlich nur dann ausgeführt werden, wenn die Lunge von Mund und Nase aus unter einen gewissen Überdruck von 5 bis 10 cm Wassersäule gesetzt und dadurch ständig im geblähten Zustande erhalten wird. Von besonderer Wichtigkeit ist es hiebei, dass der Überdruck keine mit der Ein- und Ausatmung wechselnden schädlichen Schwankungen erleidet.
Die Exkur-
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entweder die Druckschwankungen sehr erheblich, so dass die entsprechend starken Bewegungen der Lunge bei eröffnetem Thorax die Arbeit im Operationsfeld stark behindern, oder es ist bei ihnen erforderlich, grosse Narkosegasmengen (50-70 l in der Minute) unter Überdruck zu-und abströmen zu lassen, von denen eine Lungenfüllung nur einen so geringen Teil ausmacht, dass sie den Druck nicht besonders beeinflusst. Es sind auch bewegliche, durch Gewichte oder Druckgas zu belastende Ausgleichsbehälter,
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teil solcher Behälter besteht darin, dass sie zu träge ansprechen. Das Balgenmaterial und die Belastung folgen nicht schnell genug, so dass bei einer Atemfrequenz von 15 bis 20 Atemzügen in der Minute erhebliche Druckschwankungen von 50% und mehr eintreten können.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung beseitigt die erwähnten Nachteile bis auf ein geringes Mass.
Erreicht wird dies dadurch, dass an den Gasweg der Vorrichtung das Innere einer in ihrem Tauchbehälter festgehaltenen Tauehglocke angeschlossen ist. Diese weist eine, vorteilhaft über ihren ganzen Umfang verteilte, in gleicher Höhe und dauernd unter dem Flüssigkeitsspiegel im Tauchbehälter liegende Reihe von Gasaustrittsöffnungen auf und ist in ihrer Höhe verstellbar angeordnet sowie mit einer Ableseeinrichtung versehen. Die Druekschwankungen sind bei der neuen Vorrichtung so gering, dass sie den Operateur nicht stören, und der Gasverbrauch kann fest auf die physiologisch nötige Menge herabgesetzt werden. Der minimale Gasverbrauch hat den doppelten Vorteil, dass einerseits die Kosten für die teuren gasförmigen Narkotika, z.
B. Stiekoxydul, auf das denkbar geringste Mass herabgesetzt werden und dass anderseits fast keine anästesierenden Ausatmungsgase in den Operationsraum
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vorrichtungen mit grossem Gasverbrauch zu betrachten.
Es sei noch bemerkt, dass Gasometer als Vorratsbehälter für Anästhetika, die für zahnärztliche Zwecke Verwendung finden, bekannt sind.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des neuen Überdruckerzeugers in Anwendung auf eine Betäubungsvorrichtung mit Kreisatmung, obgleich die Erfindung nicht auf solche Vorrichtungen beschränkt ist. Die Kreisatmung, d. h. Wiederatmung der nichtverbrauchten Gase nach der Ausatmung und Reinigung von Kohlensäure und Wasser, erfordert aber bekanntlich die geringstmögliche Gasmenge, nämlich kaum zwei Liter in der Minute.
Im Behälter 1 befindet sich das Betäubungsgas, im Behälter 2 Sauerstoff. Beide Gase werden durch die Ventile 3 und 4 dosiert und fliessen durch die Rohre 5,6 und 1 in ein Mehrwegstück 8 und den
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Rohr in den Atmungsbeutel 9 zurück. Die Rückschlagventile 15 (Einatmungsventil) und 16 (Ausatmungsventil) bewirken, dass die Gase den obenbezeichneten Weg nehmen. Der Entlüftungshahn 17 dient dazu, um einen Überschuss an Gas allmählich oder schnell aus dem Kreislauf nach aussen abströmen zu lassen.
Die Überdruckvorrichtung, mit deren Hilfe der Gasinhalt des ganzen Kreislaufsystems von der Maske bis zu den Gaszuführungsrohren 5 und 6 unter einen Überatmosphärendruck gebracht und dieser geregelt werden kann, besteht aus einem Wasser oder eine andere Flüssigkeit enthaltenden Behälter 18 und einer darin festgehaltenen Tauchglocke 19, deren Inneres durch ein biegsames Rohr 20 mit dem Mehrwegestück 8 verbunden ist. Durch das Rohr 20 gelangt das Narkosegas in die unten offene und mit vielen Randlöchern 21 versehene Tauchglocke.
Wenn ein Abströmen der ständig aus den Behältern 1 und 2 zufliessenden Gase nach aussen bei dichtschliessender Gesichtsmaske und ganz oder fast geschlossenem Hahn 17 nicht möglich ist, so wird das Wasser in der Glocke 19 wie bei jedem Tauchrohr verdrängt, bis das Gas aus den seitlichen Löchern 21 durch das Wasser im Behälter 18 frei entweicht. Die Tauchtiefe der Glocke 19 gibt die Höhe des Überdruckes in Zentimeter Wassersäule an, zuzüglich der Steig-
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und des Ringraumes zwischen Glocke und Behälter 18 gleich gross, so entsteht eine Differenz zwischen innerem und äusserem Wasserspiegel von 10 cm bei einer Tauchtiefe von 5 cm. Der Überdruck im Kreislauf und in der Lunge beträgt dann 10 cm.
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abwärts verschiebbar gelagert.
Ausserdem ist eine Einrichtung (Skala od. dgl.) vorgesehen, welche gestattet, die Flüssigkeitsstände im Behälter 18 und der Glocke 19 bzw. die Differenz derselben abzulesen. Die Höhenverstellbarkeit der Glocke zusammen mit der Ableseyorrichtung ergeben eine gute und einfache Regelmöglichkeit für den Überdruck.
Es ist vorteilhaft, den Behälter 18 so gross zu wählen, wie es die Verhältnisse im Operationsraum irgend gestatten. Der Querschnitt der-Tauchglocke 19 muss ein Mindestmass erhalten, u. zw. hat sich ein
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500 cm3, und, da der Atmungsbeutel 9 im allgemeinen voll gebläht bleibt und nur infolge einer gewissen Elastizität einen kleinen Teil der abwechselnd entnommenen und wieder ausgestossenen Gasmenge herzugeben und aufzunehmen vermag, findet die Bewegung der Hauptgasmenge in der Überdruckglocke 19 statt. Infolge ihrer grossen Grundfläche strömt das leicht bewegliche Wasser schnell ein und aus.
Die
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Die über das physiologisch notwendige Mass hinaus dosierte Gasmenge entweicht bei jeder oder bei jeder zweiten oder dritten Ausatmung aus den kleinen Randlöchern 21 in vielen kleinen Bläschen, also ohne vibrierende Druckstösse zu erzeugen. Bei der Einatmung sehliesst der in der Glocke ansteigende
Wasserspiegel die seitlichen Öffnungen ab.
Der neue Überdruckerzeuger kann bei der dargestellten Betäubungsvorrichtung mit Kreis- atmung statt an das T-Stück 8 auch an das Rohr 14 oder oberhalb der Patrone 13 angeschlossen werden.
Er ist auch für Narkoseapparate mit flüssigem (dampf-oder nebelformigen) Narkotikum oder für kom- binierte Apparate mit gasförmigem und flüssigem Narkotikum, wie auch für Narkoseapparate ohne Kreisatmung verwendbar.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Einatmen von Betäubungsgasen oder-dämpfen und einem Nährgas unter Überdruck, dadurch gekennzeichnet, dass an den Gasweg der Vorrichtung das Innere einer in ihrem
Tauchbehälter (18) festgehaltenen, von den Gasvorratsbehältern unabhängigen, als Überdruekerzeuger dienenden Tauchglocke (19) angeschlossen ist.