AT128852B - Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern.

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  Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern. 



   Zum Zwecke der Beschleunigung des träge verlaufenden Vorganges der   Aeidylierung von Cellulose   ist schon eine Vorbehandlung des Faserstoffes mittels verdünnter Schwefelsäure vorgeschlagen worden. Diese Art der   Aufschliessung   führte indessen zu einem Abbau der Cellulose, was unerwünscht war, da die wertvollen Eigenschaften der   Acidylcellulosen   dadurch ungünstig beeinflusst wurden. Auch hat man Cellulose oder solche enthaltende Stoffe durch Vorbehandlung auf andere Weise reaktionsfähig gemacht, um sie leichter verestern zu können. Bei dem in der Patentschrift Nr. 86134 beschriebenen Verfahren z. B. gelangen als Ausgangsstoffe Cellulosederivate zur Veresterung, die durch Behandlung von Cellulose mit einem Salpetersäure-Nitrobenzol-Gemisch und nachfolgender Trocknung gewonnen wurden. 



   Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern durch Verestern von durch Vorbehandlung reaktionsfähig gemachter Cellulose oder solche enthaltender Stoffe, welches deren Behandlung mit anorganischen Quellungsmitteln ohne Unterbrechung des Quellungszustandes bis zur   Acidylierung durchzufuhren   gestattet.

   Dieses Verfahren kennzeichnet sich dadurch, dass man die Cellulose od. dgl. mit den hiefür   üblichen   anorganischen Quellungsmitteln, nämlich hochkonzentrierten Säuren oder Lösungen von neutralen oder sauren Salzen bis zur eintretenden Quellung behandelt, den   Überschuss   des Quellungsmittels auf mechanischem Wege oder durch Waschen mit organischen Lösungmitteln die für das angewendete Quellungsmittel ein erhebliches Lösungsvermögen besitzen, entfernt und unmittelbar anschliessend in bekannter Weise esterifiziert. 



   Das Auswaschen des Quellungsmittels kann beispielsweise mittels Alkohol, Eisessig, Aceton erfolgen. Das Waschmittel wird in bekannter Weise durch Abpressen, Schleudern u. dgl., aber unter Ausschluss eines Trocknungsprozesses entfernt. 



   Als Quellungsmittel können die für Zellulose üblichen Einwirkungsmittel saurer und neutraler Natur Verwendung finden, u. zw. zweckmässig konzentrierte anorganische Säuren, wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Salzsäure od. dgl., für sich allein oder als Gemische, dann auch quellend wirkende anorganische Salze, wie Chlorzink, Rhodancalcium usw. 



   Die Veresterung wird in bekannter Weise mit konzentrierter organischer Säure, Säureanhydriden,   Säurechloriden   und ähnlich wirkenden Agentien, gegebenenfalls unter   Mitanwendung   von Katalysatoren   durchgeführt.   Nach erfolgter Reaktion wird die Reaktionsmasse in Wasser oder ein Fällbad   geschüttet   und das Cellulosederivat isoliert. Man kann auch die gebildeten primären Ester in bekannter Weise durch teilweise Verseifung oder Umlagerung in die leichter   löslichen,   sekundären Produkte überführen. 



  Die erhaltenen Produkte können in den   üblichen   Lösungsmitteln, beispielsweise Aceton, Chloroform, Pyridin usw., gelöst werden und man kann daraus Kunstseide, Filme oder Lacke erzeugen. Die Erzeugung geformter Gebilde kann auch durch unmittelbares Koagulieren der Reaktionsmasse geschehen. 



   Ausführungsbeispiele :
1. Vorgebleichte Abfallbaumwolle wird in der Kälte in   62% ige Schwefelsäure eingetragen   und darin während einigen Minuten belassen. Hierauf lässt man die Schwefelsäure ablaufen, presst den Überschuss an Säure ab und trägt die Masse in ein   Acetylierungsgemiseh,   bestehend aus 6 Teilen Essigsäureanhydrid und 6 Teilen Eisessig, bezogen auf das Gewicht des trockenen Faserstoffes, ein. Durch Kühlung hält man die Temperatur unterhalb 40  C. Die Reaktion setzt sehr rasch ein und ist nach einer Viertelstunde beendet, worauf man das Produkt durch   Ausfällen   in Wasser isolieren kann. 

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   2. Gereinigte lose Baumwolle lässt man in 70% iger Salpetersäure während einer Viertelstunde quellen, worauf die Hauptmenge der Säure durch Abpressen entfernt wird. Der Rest an Salpetersäure wird mittels Eisessig ausgewaschen und die Masse wiederum ausgepresst. Alsdann lässt man ein Aeetylierungsgemiseh, bestehend aus 4 Teilen Essigsäureanhydrid, 4 Teilen Eisessig und 0'15 Teilen konzentrierte Schwefelsäure, bezogen auf das Gewicht der trockenen Baumwolle, einwirken. Die Temperatur wird unter 30  C gehalten ; die Reaktion ist nach zwei Stunden beendet. In   üblicher   Weise wird alsdann die Acetylcellulose ausgefällt. 



   3. Gereinigte lose Baumwolle wird mit einer Zinkchloridlösung von   45%   bei gewöhnlicher Temperatur 15 Minuten quellen gelassen und dann abgeschleudert bis auf das Doppelte des   ursprüng-   lichen Gewichtes. Nun wird die Masse mit Eisessig ausgewaschen, wieder abgeschleudert und in das   Acetylierungsgemiseh   der beschriebenen Art eingetragen. Das Wiederausfällen geschieht in der   üblichen   Art und Weise. 



   4. Gereinigte Baumwolle wird mit einer   Calciumrhodanidlösung   von 30% während 30 Minuten behandelt und anschliessend geschleudert. Dann wird die Masse zweimal mit Eisessig ausgewaschen und auf das lâche des   ursprünglichen   Gewichtes abgequetscht. Zum Schlusse wird mit dem Acetylierunggemiseh aus 4 Teilen Eisessig, 4 Teilen Essigsäureanhydrid und   0'15   Teilen Schwefelsäure behandelt.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern durch Verestern von durch Vorbehandlung reaktionsfähig gemachter Zellulose oder solche enthaltender Stoffe, dadurch gekennzeichnet, dass man diese mit den für Zellulose üblichen anorganischen Quellungsmitteln, nämlich hoch konzentrierten Säuren oder Lösungen von neutralen oder sauren Salzen bis zur eintretenden Quellung behandelt, den Überschuss des Quellungsmittels auf mechanischem Wege oder durch Waschen mit organischen Lösungsmitteln, die für das angewendete Quellungsmittel ein erhebliches Lösungsvermögen besitzen, entfernt und unmittelbar anschliessend in bekannter Weise esterifiziert.
AT128852D 1927-09-30 1928-09-15 Verfahren zur Darstellung von Celluloseestern. AT128852B (de)

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