<Desc/Clms Page number 1>
Andrehvorriehtuiig für Brennkraftmaschinen mittels Druckluft.
Die Erfindung betrifft eine Andrehvorrichtung fÜr Brennkraftmaschinen mittels Druckluft nach Art der im österr. Patent Nr. 91843 beschriebenen, bei welcher der eine von zwei in einem Zylinder gelagerten Kolben die Andrehwelle mit der zum Umdrehen zu bringenden Welle in Verbindung bringt, während der andere Kolben zum Andrehen dient.
Erfindungsgemäss ist bei einer Andrehvorrichtung der vorerwähnten Art im Gehäuse derselben ein Luftkompressor angeordnet, dessen Welle mit der in Umdrehung zu versetzenden Welle ständig verbunden ist und Mitnehmer trägt, welche mit entsprechenden Mitnehmerorganen der Andrehvorrichtung in Eingriff zu treten bestimmt sind.
Durch die Vereinigung eines Luftkompressor mit einer Andrehvorrichtung der angegebenen Art m ird erreicht, dass das ganze Aggregat einen sehr geringen Raumbedarf aufm eist, und dass die Vorrichtung unmittelbar an der Stelle der Andrehkurbel am Ende der Kraftmaschinenwelle untergebracht oder auf eine sonstige, zum Andrehen dienende Welle aufgesetzt werden kann.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung veranschaulicht, u. zw. ist Fig. 1 ein axialer Längsschnitt durch die Drehvorrichtung samt Kompressor und Fig. 2 ein Querschnitt durch den Kompressor nach der Linie 2-2 der Fig. 1.
In einem Gehäuse a, welches in beliebiger Weise mit dem Brennkraftmaschinengestell oder mit dem die Maschine tragenden Fahrzeugrahmen verbunden ist, ist eine Welle b drehbar, welche den Platz der Kurbel in der Verlängerung der Kurbelwelle oder einer Andrehwelle einnimmt und mit denen sie durch eine starre oder nachgiebige Kupplung beliebiger Art verbunden ist. Diese Welle b läuft in Kugellagern bl und endigt in einer Mitnehmerklaue b2 ; sie trägt ferner eine Unrundscheibe e, auf welcher Laufrollen ei laufen, welche von einem käfigartigen Rahmen e2 getragen werden, der zwei die Welle b berührende Führungsleisten e3 besitzt. Der Rahmen ce trägt auch die Kolben des Kompressors.
Beim dargestellten Beispiel ist dies ein Zm eistufen-Kompressor ; der Niederdruckkolben d ist in einem am Gehäuse a sitzenden Zylinder e verschiebbar und der ihm diametral gegenüberliegende Hoehdruckkolben dl bewegt sich in einem ebenfalls mit dem Gehäuse a starr verbundenen Zylinder el,
Durch das Druckventil f steht der Niederdruckzylinder mit einer im Fleisch des Gehäuses a gebohrten Leitung al und dadurch mit dem Ansaugventil f2 des Hochdruckzylinders el in Verbindung ; letzterer steht durch sein Druckventil {1 mit der Druckleitung in Verbindung, die zu einem (nicht dargestellten) Druckluftvorratsbehälter führt. Infolge der Unterbringung der Leitung al in der Wand des Gehäuses erhält sie eine Kühlung.
Durch die beschriebene Anordnung wird ein Kompressor von sehr geringem Raumbedarf geschaffen, der die Länge der Andrehvorriehtung nur unbedeutend erhöht. Letzterer ist derart untergebracht, dass er auf die Welle keinen axialen Druck ausübt, sondern bloss ein sehr kräftiges Drehpaar erzeugt.
Beim dargestellten Beispiel besteht die Andrehvorriehtung aus zwei Kolben g, h, welche in einem in der Verlängerung des Gehäuses a des Kompressors befindlichen Zylinder A angeordnet sind. Der eine dieser Kolben g ist mit einer Schraube gl mit mehreren sehr steilen Gewinden fest verbunden. Diese Schraube besitzt eine Mitnehmerklaue g2. welche jener von b2 entspricht. Dieser Kolben g kann im Zylinder A umlaufen und sich auch in der Längsrichtung um ein Geringes darin verschieben. Der andere Kolben h ist mit einer aussen mit Führungen versehenen Büchse hl verbunden und kann sich im Zylinder
<Desc/Clms Page number 2>
in der Längsrichtung verschieben, jedoch nicht drehen.
Die Büchse h1 trägt eine Mutter h2, die in Eingriff mit der Schraube gl steht. Eine kräftige Feder h3 hält die beiden Kolben g und h normalerweise aneinander gedrückt. Zwischen die beiden Kolben kann mittels einer in eine Ringnut i1 einmündenden Rohrleitung i Druckluft zugeführt werden. Gegen Ausnehmungen il der Aussenfläche der Büchse h1 werden mittels
EMI2.1
fangs einer Längsverstellung einen gewissen Widerstand entgegensetzt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Lässt man durch Betätigung eines Hahnes oder sonstigen Sperrorganes Druckluft zwischen die beiden Kolben g und h eintreten, so wird sich zuerst der vollkommen freie Kolben 9 samt seiner Klaue g2 in der Längsrichtung verstellen, wodurch die beiden Klauen g2 und brin Eingriff kommen. Hienach steht dieser Kolben still. In diesem Moment verstellt sich der Kolben A und unter dem auf ihn ausgeübten Druck weichen die Kugeln j zurück und werden unwirksam. Durch diese Längsverschiebung des Kolbens h wird eine Drehung der Schraube gl hervorgebracht, welche sogleich die Welle b und demzufolge die Maschine zum Umlaufen bringt.
Knapp vor
EMI2.2
rückwärts mit und beendet den Eingriff der Klauen g2, b2 nach erfolgtem Andrehen. Man schliesst alsdann den Hahn für den Druckluftzutritt und setzt den Raum zwischen den Kolben mit der Aussenluft in Verbindung. Der Abschluss des Druckluftzutrittes und die Herstellung der Verbindung des mit Druckluft gefüllten Raumes der Andrehvorrichtung mit der Aussenluft kann selbsttätig mittels einer einzigen Betätigung eines Hahnes erfolgen. Die Feder h3, die w ährend des vorhergegangenen Vorganges gespannt wurde, führt den Kolben A wieder zum Kolben g zurück ; die Andrehvorrichtung ist alsdann zu einer neuerlichen Betätigung bereit.
Wenn sieh zu Beginn des Andrehens die Zähne der Mitnehmerklauen g2 und b2 nicht in der für
EMI2.3
sich nicht weiter nach vorne bewegen kann. Bei diesem Verschieben des Kolbens h wird eine geringe Drehung der Schraube hervorgebracht, welehe alsogleich den Eingriff der Klauen ermöglicht.
Um die Kraftmaschine trotz der-Druckluftandrehvorrichtung auch mit einer Handkurbel andrehen zu können, ist zwischen dem Zylinder A und der Büchse hl ein Klinkenrad k ähnlich jenen von Freiläufen von Fahrrädern angeordnet. Dieses Rad lässt eine Drehung der Büchse hl nur im Sinne des Umlaufen der Maschine, nicht aber entgegengesetzt zu. Am Ende der Büchse ist ein Sechskant od. dgl. vorgesehen, auf dem man eine Andrehkurbel aufsetzen kann. Drückt man letztere gegen die Maschine zu, so verstellt man die Büchse, die Schraube und die Kolben und bringt die Mitnehmerklauen in Eingriff.
Das Andrehen geschieht alsdann von Hand in der üblichen Weise, doch bietet die Einrichtung dabei noch den Vorteil, dass man gegen Kurbelrückschläge gesichert ist, da die ganze Einrichtung ein solches Rück-
EMI2.4
Da der Abstand der Mitnehmerklauen ein für allemal im Innern der Anlassvorriehtung durch dessen Konstruktion geregelt bzw. festgelegt ist, kann man die Anlassvorrichtung auf jede beliebige Welle aufsetzen, ohne sich um diese bei andern Arten von Andrehvorrichtungen schwierige Einstellung und Regelung kümmern zu müssen.
Es ist Idar, dass die Erfindung nicht auf die beschriebene Ausführungsform beschränkt ist, sondern verschiedene Abänderungen im Rahmen des dargelegten Prinzips zulässt.