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Verhören zur Hersteihmg von Toniitmanfnahmen von Szenen, die zum Teil durch Bildprojektionen gebildet sind.
Im Stammpatent Nr. 122618 ist ein Verfahren zur Herstellung kinematographischer Aufnahmen von Szenen beschrieben, die zum Teil durch Bildprojektionen gebildet sind, wobei die Projektion dieser
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Strahlen sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Ausgestaltung des im Stammpatent beschriebenen Verfahrens für die Aufnahme von Tonfilmen. Ein Beispiel dieser Anwendungsart des Verfahrens sei im folgenden geschildert. Es soll etwa eine am Meeresstrand spielende Szene mit allen Geräuschen aufgenommen werden, wobei jedoch die eigentliche Handlung im Atelier aufgeführt wird. In diesem Falle wird in der Weise vorgegangen, dass vorerst eine Tonfilmaufnahme des Meeresstrandes allein ganz in der üblichen Weise hergestellt wird. Der erhaltene Bildfilm wird nun im Atelier auf einen Projektionsschirm projiziert, u. zw. in der oben angegebenen Weise mittels hochaktinischen Lichtes.
Der Tonstreifen kann nun in verschiedener Weise zur Herstellung des endgültigen Tonfilms herangezogen werden. Z. B. wird er unmittelbar in der üblichen Weise durch Lautsprecher od. dgl. hörbar gemacht. Vor dem den Meeresstrand darstellenden projizierten Hintergrund wird nun von den Schauspielern die Szene gespielt, welche mit weniger stark aktinischem Licht beleuchtet wird. Der projizierte, bewegte Hintergrund wird zusammen mit dem Vordergrund (den Schauspielern) mittels einer Tonfilmkamera aufgenommen, deren optische Einrichtung so gewählt ist, dass die hochaktinischen Strahlen, die für die Projektion des Hintergrundes verwendet werden, zur photographischen Schicht des Aufnahmefilms gelangen können.
Da bei der Aufnahme des endgültigen Films im Atelier die (durch Lautsprecher od dgl. reproduzierten) Geräusche des den Hintergrund bildenden Meeresstrandes und die vom Vordergrund ausgehenden Geräusche (Gespräche der handelnden Personen usw.) gleichzeitig hörbar sind, so werden alle diese Geräusche zusammen aufgenommen und der für die Vorführung im Kinotheater fertige Film hat dann das gleiche Aussehen wie der übliche Tonfilm, d. h. er besteht aus zwei Teilen, einem Bildstreifen und einem Tonstreifen.
Statt die Geräusche des Hintergrundes schon bei der Atelieraufnahme hörbar zu machen, kann auch in der Weise vorgegangen werden, dass der als Hintergrundprojektion bestimmte Tonfilm als Ganzes, also sowohl der Bildstreifen als auch der Tonstreifen, mittels hochaktinischen Lichtes projiziert wird, ohne dass der Tonstreifen hörbar gemacht wird. Die Aufnahme der ganzen Szene im Atelier erfolgt dann derart, dass die (jetzt stummen) Hintergrundbilder zusammen mit der Vordergrundhandlung in der angegegebenen Weise tonfilmisch aufgenommen werden, wobei gleichzeitig das projizierte Tonbild des Hintergrundes auf einem besonderen Streifen des Aufnahmefilms mitphotographiert wird.
Der für die Vorführung fertige Film besteht dann aus drei Teilen, nämlich zwei Tonstreifen und einem Bildstreifen, wobei die Anordnung beispielsweise derart ist, dass auf den Tonstreifen des Vordergrundes der Tonstreifen des Hintergrundes und auf diesen das Bild der Gesamtszene folgt.
Ein weiterer Weg, und voraussichtlich der zweckmässigste, besteht darin, den Tonstreifen des zu
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geführt wird, über den dann in bekannter Weise durch Induktion der durch die Geräusche des gleichzeitig mit dem projizierten Hintergrund aufzunehmenden Vordergrundes gesteuerte Mikrophonstrom überlagert wird. Der vom Tonstreifen der Hintergrundprojektion herstammende Wechselstrom beeinflusst gemeinsam mit dem überlagerten Mikrophonstrom die übliche Aufzeichenvorrichtung (z. B. ein Saiten- galvanometer od. dgl. ) im Aufnahmeapparat, so dass im Tonstreifen des endgültigen Films die Geräusche des Hintergrundes und jene des Vordergrundes in der gleichen Weise gemischt sind, als wenn alle diese Geräusche gleichzeitig aufgenommen worden wären.
Dabei hat man es natürlich in der Hand, die absolute bzw. die relative Stärke der Geräusche des Vordergrundes bzw. des Hintergrundes entweder gemeinsam oder je für sich zu erhöhen und zu vermindern. Die Anordnung kann beispielsweise derart sein, dass je eine Induktionsspule als Primäre für den modulierten Wechselstrom des Hintergrundstreifens und für den Mikrophonstrom des Vordergrundes vorgesehen ist, welche beiden Spulen gemeinsam eine die Aufzeichenvorrichtung, z. B. das Saitengalvanometer, bestätigende dritte Spule als gemeinsame Sekundäre beeinflussen, in der die Überlagerung der beiden Ströme erfolgt.
Durch Verstellung der beiden erstgenannten Spulen bezüglich der dritten Spule kann die Induktionswirkung der einen oder der andern Spule oder beider in der erforderlichen Weise verstärkt oder geschwächt werden. Diese Anordnung soll nur als Beispiel dienen, da es mit den heute in der Tonfilmtechnik zur Verfügung stehenden Mitteln noch verschiedene andere Möglichkeiten gibt, die erwähnte Stromüberlagerung in regelbarer Weise durchzuführen.
Gegenüber jener Ausführungsform des Verfahrens, bei welcher der Tonstreifen des Åals Hintergrund zu projizierenden Films unmittelbar hörbar gemacht wird, l hat die zulezt behandelte Vorgangsweise den Vorteil, dass die bei der Reproduktion der Hintergrundtöne durch Lautsprecher unvermeidlichen Fehler, wie Tonverzerrungen, Resonanzen u. dgl., die in den endgültigen Film mit aufgenommen werden würden, in Wegfall kommen.
Die beschriebene Stromüberlagerung kann statt während der Aufnahme des endgültigen Films auch während der Reproduktion dieses Films erfolgen, in welchem Falle die von dem Tonstreifen des Hintergrundes und die von dem Tonstreifen des endgültigen Films gesteuerten Ströme auf dem Wege zum Lautsprecher überlagert werden.
Welche der oben angegebenen Methoden zur Herstellung eines Tonfilms auch immer angewendet wird, in jedem Falle wird eine billige Möglichkeit geschaffen, einen und denselben Tonfilm in verschiedenen Sprachen herzustellen, da der Hintergrundtonfilm für alle diese Sprachen nur ein einzigesmal hergestellt zu werden braucht.
Selbstverständlich können Filme (stumme oder Tonfilme), die nach den im Stammpatent oder im vorstehenden beschriebenen Verfahren hergestellt sind, für Zwecke des Fernkinos u. dgl. Verwendung finden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Tonfilmaufnahmen von Szenen, die zum Teil durch Bildprojektionen gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass von dem Vorwurf, der bei der Gesamtaufnahme im Atelier durch Bildprojektionen ersetzt ist, ein Tonfilm in üblicher Weise hergestellt wird, dessen Bildstreifen dann mittels hochaktinischer Lichtquellen nach dem Verfahren gemäss Patent Nr, 122618 projiziert wird und dessen Tonstreifen bei der Tonfilmaufnahme der Gesamtszene entweder unmittelbar im Aufnahmeatelier hörbar gemacht oder ohne solche Hörbarmachung zur Bildung des Tonstreifens oder zweier Tonstreifen des endgültigen Films herangezogen wird.