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Vorrichtung an Brennkraftmaschinen zum selbsttätigen Umschalten von einer Kraft- stoffart auf eine andere.
Bei Verwendung von Schwerölen als Betriebsstoff für Brennkraftmasehinen, die normalerweise mit niedrig siedenden Kraftstoffen, wie z. B. Benzin oder Benzol, betrieben werden, muss die Maschine mit Leichtöl in Gang gesetzt werden. Auch bei niedriger Drehzahl oder geringer Belastung ist bei Verwendung von Schweröl als Kraftstoff die Verbrennung unvollkommen. Wird die Maschine be-oder entlastet, so ist daher zum Erreichen eines einwandfreien Ganges des Motors ein dauernder Wechsel in der Art des Kraftstoffes notwendig. Die diesem Zwecke dienenden, bisher bekannt gewordenen Vorrichtungen haben den Nachteil, dass sie zuviel teueres Leichtöl verbrauchen.
Die einen arbeiten beim Übergange von dem einen auf den andern Kraftstoff zu träge, rufen dadurch einen ungleichmässigen Lauf der Kraftmaschine hervor und verbrauchen deshalb zuviel Leiehtöl.
Die andern ermöglichen zwar einen plötzlichen Übergang vom Leicht- zum Schweröl und umgekehrt, bei ihnen ist der Verbrauch an Leichtöl aber deswegen zu hoch, weil das billigere Schweröl erst dann
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aber einmal eingeschaltet, dann muss der Motor so lange mit ihm betrieben werden, bis seine Leistung fast gleich Null ist.
Diese Mängel werden durch die vorliegende Erfindung beseitigt, die im wesentlichen darin besteht, dass an dem die Motorleistung beeinflussenden Gestänge Mittel, z. B. Anschläge, vorgesehen sind, die bei einer geringen Bewegung unter Vermittlung an sich bekannter, geeigneter Übertragungsorgane, z. B. von Elektromagneten, hydraulischen, pneumatischen oder mechanischen Schalten, sowohl das Öffnen als auch das Schliessen der Abschlussorgane für die betreffenden Kraftstoffbehälter bei ungefähr gleicher Stellung des Gestänges herbeiführen.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes mit den dazugehörigen Teilen des Kraftfahrzeuges schematisch in zwei Betriebsstellungen dargestellt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen das erste Ausführungsbeispiel mit einem als Elektromagnet ausgebildeten Übertragungsorgan. Die Fig. 3 und 4 veranschaulichen das zweite Ausführungsbeispiel, bei dem ein pneumatisches Übertragungsorgan vorgesehen ist.
Bei dem ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 1 und 2) führt von einem Akkumulator 1 eine elektrische Leitung 2 zu einem Schalter 3, der vorteilhaft auf dem Steuerrad angebracht ist. Vom Schalter 3 aus führt eine Leitung 4 nach einem Kontaktstück 5, das auf der Verbindungsstange 6 befestigt ist. Ein Gegenkontaktstück 7 ist verschiebbar auf der Stange 6 gelagert. Eine Druekfeder 11 ist bestrebt, das Kontaktstück 7 bis an einen einstellbaren Anschlag 12 zu drücken. Von dem Kontaktstück 7 führt eine Leitung 8 nach dem Elektromagneten 9 und von diesem eine Leitung 10 nach dem Akkumulator 1 zurück.
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das zunächst infolge der Wirkung der Feder 11 in Anlage am Anschlag 12 bleibt, genähert und schliesslich mit diesem in Berührung gebracht, so dass bei eingeschaltetem Schalter 3 der Stromkreis für den Elektromagneten 9 geschlossen ist und der Elektromagnet wirkt.
Eine durch die Leitungen 14 und 15 mit dem Elektromagneten 9 parallel geschaltete Kontrollampe 16 zeigt durch Aufleuchten den Stromdurchfluss durch den Elektromagneten 9 an. An dem freien Ende des Ankers 17 ist ein Lenker 80 angeordnet, an dem ein Hebel 19 angreift, der fest auf einer Welle 18 lagert. Auf dieser ist ausserdem ein Doppelhebel 20 befestigt, der mit seinen Schenkeln 21 und 22 an den freien Enden der Schäfte der Abschliessventile 23
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und 6 mit dem Gashebel (Pedal) 13 in Verbindung.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende : Soll mit Leicht- und Schweröl gefahren werden, so wird zunächst der Schalter 3 geschlossen. Beim Anfahren (Fig. 1) ist die Drosselklappe 31 geschlossen.
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bewegt sich entgegen dem Uhrzeigersinn, das Ventil 2. 3 wird nach unten bewegt und schliesst den Behälter 25 mit dem Leiehtöl ab (Fig. 2). Gleichzeitig wird durch die Drehung des Hebels 19 der Schenkel 22 des Doppelhebels 20 entgegen dem Uhrzeigersinne geschwenkt und das Ventil 24 nach oben bewegt.
Nun kann das Schweröl durch das Röhrchen 28 aus dem Behälter 26 in das Röhrchen 29 und die Zer- stäuberdüse 30 fliessen. Wird die Drosselklappe 31 geschlossen, so entfernen sich die Kontaktstücke 5 und 7 voneinander, der Magnet 9 wird stromlos, und das Ventil 24 des Sehwerölbehälters 26 wird infolge der Wirkung der Feder 81 geschlossen, während sich das Ventil 23 öffnet. Soll der Motor mit nur einer Eraftstoffart (Leiehtol) betrieben werden, so bleibt der Schalter 3 offen, so dass der Elektromagnet auch bei Berührung der Kontaktstücke 6 und 7 unwirksam bleibt.
Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel (Fig. 3 und 4) ist an das Gehäuse 36, in dem ein unter der Wirkung der Feder 37 stehender Steuerkolben 38 gleitet, eine Rohrleitung 39 angeschlossen, die nach der Saugleitung 40 des Motors führt. Der Kolben 38 besitzt eine Bohrung 41, durch die eine Verbindung der Leitung 39 mit einer zweiten, an das Gehäuse 36 angeschlossenen Rohrleitung 42 hergestellt werden kann.
(Der Steuerkolben 38 hat hier die entsprechende Bedeutung wie der Schalter 3 beim ersten Ausführnngsbeispiel.) Die Leitung 42, in die ein Kontrollmanometer 43 eingeschaltet ist, endigt bei 44 in einem Zylinder 4, 5, in dem ein unter der Wirkung einer Druckfeder 46 stehender Kolben 47 gleitet, dessen freies Ende in den Bereich eines Anschlages 48 gebracht werden kann, der fest auf einer verbindungsstange 49 lagert, die mit einem Gashebel JO (Pedal) gelenkig verbunden ist. In Richtung der Achse der
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befestigt ist.
Eine Druckfeder 52, die sich mit ihrem einen Ende gegen eine feste Wand 53 legt, ist bestrebt, den Halter 51 gegen einen in seiner Entfernung von der Wand 53 einstellbaren Anschlag 54 zu drücken. In dem Steuerkolben 47 befindet sich eine Bohrung 56, die die Verbindung der Leitung 42 mit einer vom Zylinder 45 aus führenden Leitung 56 herstellen kann. Eine weitere Rohrleitung 37 mündet mit ihrem einen Teil in den Zylinder 45 und steht durch die Bohrung 79 mit der Aussenluft in unmittelbarer Verbindung, solange sich das an der Feder 46 anliegende Ende des Steuerkolbens 47 in der in Fig. 3 dar-
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einigt und als Leitung J9 in einem Zylinder 60 endigt.
In dem Zylinder 60 kann ein Kolben 61 gleiten, auf dessen Aussenseite der äussere Luftdruck lastet, und gegen dessen Innenseite eine Feder 62 drückt.
Am Kolben 61 ist eine Stange 63 gelenkig befestigt, die ihrerseits mit einem Hebel 64 verbunden ist, der fest auf einer Achse 65 sitzt. Auf der Achse 65 ist wie beim ersten Ausführungsbeispiel ein Doppelhebel 66 befestigt, dessen Sehenkel an den Schäften der Ventile 67 und 68 angreifen. Das Ventil 67 kann den Leichtölbehälter 69, das Ventil 68 den Sehwerolbehälter 70 abschliessen. Vom Behälter 69 aus führt ein Abflussröhrchen 71, vom Behälter 70 ein Röhrchen 72, die sieh in dem Rohr 73 vereinigen, das in
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dem Gashebel 50 (Pedal) in gelenkiger Verbindung.
Diese Vorrichtung wirkt wie folgt : Der Steuerkolben 38 wird, wenn mit Leicht- und Schweröl gefahren werden soll, in eine solche Stellung gebracht, dass er die Verbindung der Leitungen 39 und 42 herstellt (vgl. Fig. 4). Beim Anlassen der Maschine wird der Gashebel 50 in Pfeilrichtung (Fig. 3) geschwenkt, wodurch die Drosselklappe 75 ein wenig geöffnet wird. Im Zylinder 60 herrscht noch Atmosphärendruck, da dieser über die Rohrleitungen 59 und 57 und die Bohrung 79 mit der Aussenluft in Verbindung steht,
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Schwenken des Hebels 50 in Pfeilrichtung trifft der Anschlag 48 an den Steuerkolben 47 und schiebt diesen entgegen der Wirkung der Feder 46 in den Zylinder 45 hinein, bis die Bohrung Ja des Steuerkolbens 47 bei 44 den Leitungen 42 und 56 gegenÜbersteht.
Ein weiteres Hineinschieben des Steuerkolbens 47 durch den Anschlag 48 ist nicht möglich, weil dessen Ausmasse so gewählt sind, dass er gegen
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die Stirnseite des Zylinders 45 stösst und dann den ganzen Zylinder 45 zusammen mit dem Halter 51 verschiebt. Durch die Verschiebung des Steuerkolbens 47 ist gleichzeitig die Rohrleitung 57 und die Bohrung 79 abgeschlossen worden (Fig. 4).. Jetzt wirkt-abgesehen von den Drosselverlusten durch die Leitungen 39,42 und 59 - der in der Saugleitung 40 herrschende Unterdruck auf die Innenseite des Kolbens 61.
Zufolge des auf die Aussenseite des Kolbens 61 wirkenden Atmosphärendruekes wird dieser nach links in die in Fig. 4 dargestellte Lage gebracht, wobei durch das Gestänge 63, 64 und 66 das Ventil 68 geöffnet und das Ventil 67 geschlossen wird. Nunmehr fliesst das Schweröl aus dem Behälter 70 durch die Rohre 72 und 73 in die Zerstäuberdüse 74. Wird die Leistung des Motors verringert oder fällt die Drehzahl stark ab, so wird durch Schliessen der Drosselklappe 75 bzw. zufolge des zu geringen Unterdruckes in der Saugleitung 40 und damit im Steuerzylinder 60 die entgegengesetzte Bewegung des Kolbens 61 hervorgerufen, die ein Umschalten der Ventile 67 und 68 auf Leichtölbetrieb (Fig. 3) zur Folge hat.
An Stelle elektrischer bzw. pneumatischer tbertragungsorgane für die Bewegung des Gestänges, durch das die Motorleistung beeinflusst wird, auf die Verschlussorgan der Kraftstoffbehälter können sinngemäss rein mechanisch oder hydraulisch wirkende Organe verwendet werden.
In sinngemässer Weise lässt sich die Vorrichtung erforderlichenfalls auch für den Betrieb mit mehr als zwei Kraftstoffarten konstruieren, ohne dass damit von der Erfindung abgewichen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung an Brennkraftmaschinen zum selbsttätigen Umschalten von einer Kraftstoffart auf eine andere durch Verstellen des die Motorleistung beeinflussenden Gestänges, dadurch gekenn-
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tragungsorgane (z. B. Elektromagnete 9), hydraulische, pneumatische (60) oder mechanische Schalter) sowohl das Öffnen als auch das Schliessen der Abschlussorgane (23,24 bzw. 67, 68) der Kraftstoffbehälter (25, 26 bzw. 69, 70) bei ungefähr gleicher Stellung des Gestänges herbeiführen.