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Lokomotivdampfmaschine.
Die Erfindung bezieht sich auf Lokomotivdampfmaschinen, bei welchen die Ventilgehäuse seitlich aus der Zylindermitte herausgerückt sind und besteht darin, dass die Ventilgehäuse übereinander angeordnet sind und die Auslassventilgehäuse näher, die Einlassventilgehäuse dagegen weiter vom Zylinder abstehen. Dadurch wird erreicht, dass nicht nur die bisher verwendete Umsteuerung ohneweiters auch für diese Maschinen in genau derselben Lage und Anordnung benutzt werden kann, sondern dass auch der ganze Steuerungsantrieb eine kurze und sichere Lagerung erhält und überdies die direkt von dem Heissdampf bespülten Teile mit hohen Temperaturen möglichst von dem Zylinder getrennt sind. Weiterhin bezieht sich die Erfindung noch auf die besondere Ausbildung der Steuerungsteile einer solchen Lokomotivdampfmaschine.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt hiebei die Fig. 1 eine Seitenansicht des hier in Betracht kommenden Teiles einer Lokomotive nebst der Vorrichtung zum Umsteuern, Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch den Zylinder und die Ventilgehäuse, Fig. 3 ist ein Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 ist ein Schnitt nach Linio 4. - 4 der Fig. 2, während die Fig. 5 eine Seitenansicht des Zylinders darstellt.
Bei dem dargestellten Beispiel ist auf jeder Seite der Lokomotive ein Dampflylinder 11 angenommen, der in der üblichen Weise an dem Fahrgestell b aufgehängt ist. An den Enden dieses Zylinders a sind die dem Zwecke der Dampfverteilung dienenden Ventilkasten c angegossen, deren Innenraum mit dem Zylinderinnern durch die Überstrom- kanäle a in Verbindung steht. Die Ventilliasten sind hiebei, wie die Fig. 3 zeigt, aus der Zylindermitte nach der Seite des Zylinders hin verschoben, so dass auf der anderen Seite Platz für die Steuerung verbleibt.
Unmittelbar über dem Zylinder a stehen die beiden Ventilgehäuse c durch einen Raum sI miteinander in Verbindung, welcher Raum durch die Wände c'und die unteren verlängerten Seitenwände der Ventilkasten allseitig abgeschlossen ist. Dieser Raum d bildet den Auspuffraum. An ihm kann vermittelst des in der Mitte angeordneten Auslassstutzens e das Abdampfrohr angeschlossen werden.
Die Öffnungen f, welche eine Verbindung des Raumes cl mit dem Inneren der Ventilgehäuse c und somit mit dem Zylinderinneren herstellen, werden durch die Auslassventile 9 gesteuert, zu welchem
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Dio doppetsitzigcn Auslassventile y sind auf den Spindeln 98 befestigt, die unter Vermittlung von Ventilspindelführungsbüchsen h in einer hohlen Führung ; gelagert sind.
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Steuernocke l für die Auslassventile g wie auch die dazugehörige Steuerwelle 1'aufnimmt.
Die Ventilspindelbiichse 11 ist hiebei oben zu einem Teller h' erweitert, welcher gleichzeitig als zweiter Sitz für das Auslassventil g dient.
Die beiden Auslassventilguhäuso c sind nach oben hin verlängert. Diese Verlängerungen
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Die EinlassvtJntilo 0 sind auf den Spindeln 01 befestigt, die in besonderen Fuhrungs. bUchsen p laufen, welch letztere die Einlal3ventiJgobUuse m mit dem besonders aufgesetzten Steuerungsgehäuse q verbinden. In der Bohrung des Steuerungsgehäuses g liegen die auf der Steuerwelle r' befestigten Steuernocken r für die Einlassventile.
Die Einlasssteuerwelle 1, 1 und die Auslasssteuerwelle l' sind durch ein Hebelgestänge s miteinander verbunden. Weiterhin greift an dem Hebel der Auslasssteuerwelle l die mit der Umsteuerungsvorrichtung verbundene Gelenkstange t an, durch welche die Ein-und Auslassventile gemeinsam angetrieben werden. Durch Umstellen der Steuerung in der üblichen Weise wird der Antrieb der Ventile der anderen Drehrichtung entsprechend umgestellt.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende :
Der Frischdampf tritt bei m'in das Gehäuse m. ein, gelangt bei offenem Einlassventil g durch den Überströmkanal a'vor den Kolben und drückt diesen vorwärts. Der auf der anderen Seite des Kolbens befindliche entspannte Dampf gelangt dagegen bei geschlossenem Einlassventil o und geöffnetem Auslassventil g auf der anderen Seite der Maschine in den Auspuffraum d, aus dem er dann durch den Stutzen e entweichen kann.
Die vorliegende Ausbildung einer Lokomotivdampfmaschine mit aus der Zylindermitte versetzten und übereinanderliegenden Ein-und Auslassventilen ergibt nicht nur äusserst kurze Dampfwege, sondern es wird dadurch auch eine Zylinderanordnung geschaffen, die es ermöglicht, an jeder vorhandenen Lokomotive mit Schiebersteuerung den Zylinder herauszunehmen und an dessen Stelle vorliegenden einzubauen, da dieselbe Steuerung unverändert in genau derselben Lage und Anordnung wieder benutzt werden kann und eine günstige Kraftübertragung gewährleistet wird.
Ausserdem wird wegen der einfachen Kanalführung das ganze Zylindergussstück sehr einfach, namentlich auch deshalb, weil der zweite Ventilsitz für das Auslassventil nicht mehr, wie bisher üblich, mit dem Gehäuse ein einziges Stück bildet, sondern als besonderes Einsatzstück ausgebildet ist. Dieser Umstand bringt auch noch den Vorteil mit sich, dass beim Öffnen des Auslassventiles ein vollständig freier Ringquerschnitt freigegeben wird, der nicht wie bisher durch Verrippungen unterbrochen ist und den Austritt drosselt.
Selbstverständlich lässt sich diese neue Anordnung in sinngemässer Weise auch für zweizylindrige Maschinen verwenden, insbesondere auch für solche, bei denen der Einlass des Niederdruckzylinders durch Schlitze in der Mitte des Zylinders gesteuert wird.
PATENT-ANSPP ÜC*HE :
1. Lokomotivdampfmaschine mit Ventilsteuerung, bei der die Ein- und Auslassventilgehäuse seitlich aus der Zylindermitte herausgerückt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilgehäuse (c, gib) übereinander angeordnet sind.