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Isolierband.
Die bisher bekannten Isolierbänder, welche insbesondere in der Elektrotechnik mit oder ohne eine durch Tränkung gewonnene Schicht eines isolierenden Lackes angewendet werden, sind aus einem dehnbaren Gewebe gefertigt, das aus einem rund oder flach gewebten Schlauch hergestellt und durch schraubenförmig verlaufende Schnitte in Bandform übergeführt ist. Bei diesen Bändern verlaufen die ) Ketten-und Schussfäden schräg zur Seitenkante des Bandes. Isolierbänder der gleichen Art können auch in der Weise gewonnen werden, dass ans einer einfachen Gewebebahn Streifen in Rhomboidform geschnitten und diese dann mit den Gewebekanten zusammengenäht werden, so dass ebenfalls ein Band mit geraden Seitenkanten und zu letzteren schräg gerichteten Fäden entsteht.
Die Winkelstellung der Ketten- und Schussfäden zueinander beträgt in den so gewonnenen Diagonalgeweben wie bei jedem anderen Gewebe 90 , und ein solches Diagonalgewebe mit rechtwinkeliger Fadenkreuzung weist infolge der schrägen Stellung der Fäden zur Seitenkante eine grosse Dehnbarkeit auf. An sich ist nun eine gewisse Dehnbarkeit in der Längsrichtung bei Isolierbändern erforderlich, um bei dem unter Spannung von Hand oder maschinell erfolgenden Aufwickeln einen festen Sitz des Bandes auf dem bewickelten Gegenstand zu erzielen. Jedoch haben sich bei Anwendung der bisher bekannten Isolierbänder aus Diagonalgewebe mit rechtwinkeliger Fadenkreuzung gewisse Übelstände ergeben, welche auf eine zu hohe Dehnbarkeit der Isolierbänder zurückzuführen sind.
Insbesondere hat sich herausgestellt, dass die mit Isolierlack getränkten Bänder aus Diagonalgewebe sich unter der beim Aufwickeln herrschenden Spannung so stark recken, dass die Isolierschicht ihr dichtes Gefüge verliert und porig bzw. rissig wird, wodurch die Isolierfähigkeit des Bandes auf einen Bruchteil seiner ursprünglichen Durchschlagsfestigkeit herabgesetzt wird. Auch zeigte sich, dass der feste Sitz der Wicklungen infolge weiterer nachträglicher Dehnung des Bandes mit der Zeit nachliess.
Diese Nachteile sollen bei dem Band gemäss der Erfindung dadurch beseitigt werden, dass dasselbe aus einem mit ebenfalls schräg zur Seitenkante verlaufenden Ketten- und Schussfäden bestehenden Gewebe geschnitten wird, das eine bestimmt begrenzte Dehnbarkeit aufweist. Die begrenzte Dehnbarkeit ist gemäss der Erfindung dadurch geschaffen, dass die Fäden in der Längsrichtung des Gewebes bzw.
Bandes eine spitzwinkelige Verkreuzung aufweisen. Die Verkreuzung der Fäden kann dabei in gewissen Fällen so spitzwinkelig erfolgen, dass die Dehnbarkeit nahezu aufgehoben ist.
Die Herstellung des neuen Gewebes wird zweckmässig in der Weise ausgeführt, dass zunächst in bekannter Weise aus einem Schlauchgewebe durch schraubenförmig verlaufende Schnitte oder aus mit den Gewebekanten zusammengenähten Gewebestucken in Rhomboidform ein Diagonalgewebe mit der üblichen reehtwinkeligen Fadenkreuzung hergestellt wird, welches dann nach einem textiltechniseh an sich bekannten Verfahren, vorzugsweise unter Anfeuchtung bzw. Dämpfung mittels bekannter Spannvorriehtungen bis zur Erreichung der für den jeweiligen Verwendungszweck des Isolierbandes geeigneten spitzwinkeligen Fadenkreuzung gereckt wird.
Beim Spannen zieht sich das Gewebe unter Einbusse an Breite in die Länge, und gleichzeitig wird der mit dem Scheitel in Längsrichtung der Gewebebahn weisende Winkel der Fadenkreuzung der jeweiligen Reckung entsprechend spitzer, so dass er beispielsweise Werte von 800 bis 600 aufweist. Die endgültige Winkelstellung der sich kreuzenden Fäden wird dabei unter Berücksichtigung der Einstellung und Schwere des Gewebes so bemessen, dass dem
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Das Recken bis zur Beseitigung der Elastizität ist an sich bei Geweben mit parallel und senkrecht zur Webkante verlaufenden Ketten-und Schussfäden bekannt. Jedoch besitzen derartige Gewebe ohnehin eine äusserst geringe Dehnbarkeit, welche lediglich durch die Spinn-und Zwirndrehung der Fäden gegeben ist.
Für Isolierbänder sind solche Gewebe daher weder in gerecktem noch in ungereektem Zustande brauchbar. Anderseits ist es auch bekannt, bei Gewebeeinlage der Luftreifen für Fahrräder u. dgl., welche schräg zur Seitenkante des Gewebestreifens verlaufende Fäden aufweisen, die Fäden in den Randzonen des Gewebestreifens so stumpfwinklig zu verkreuzen, dass beim Aufblähen des Luftreifens in den Randzonen der Gewebebahn die grösstmögliche Dehnung quer zur Längsrichtung des Luftreifens eintreten kann.
Die Erfindung bezweckt dagegen, die bei Diagonalgeweben an sich hohe Dehnbarkeit in Richtung der auftretenden Spannung auf ein bestimmt begrenztes Mass herabzusetzen, wodurch eine schädliche nachträgliche Weitung der aufgewickelten Ränder vermieden und insbesondere bei mit Isolierlack getränkten Bändern die Dichte und Durchschlagsfestigkeit des Isolierlaekes auch beim maschinellen Aufwickeln der Bänder unter hoher Spannung gewahrt bleibt.
Beispielsweise werden Isolierbänder für Hochspannungszweeke, die unter erheblicher Spannung mit der Maschine gewickelt werden, gemäss der Erfindung vor der Tränkung derart gereckt. dass bei der Verarbeitung des Bandes eine Dehnung von etwa 10% nicht überschritten werden kann, während die bisher bekannten Isolierbänder aus dem üblichen Diagonalgewebe mit rechtwinkeliger Fadenkreuzung
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Spannung beim Verarbeiten geringer, und es kann ohne Gefährdung des Isolierlackes auch ein elastischeres
Gewebe mit weniger spitzer Winkelstellung der Fäden gewählt werden.
In jedem Falle muss unter Berücksichtigung der beim Verarbeiten der Bänder eintretenden Spannung, der Gewebeart und der Art und Stärke des Lackauftrages der Winkel der Fadenkreuzung so gewählt werden, dass die zulässige Dehnung nicht überschritten werden kann.
Im allgemeinen kommen bei dem neuen Gewebe für den mit seinem Scheitel in der Längsrichtung der Gewebebahn weisenden Verkreuzungswinkel Grössen bis zu 60 herab in Betracht. Bei einer Verminderung des Kreuzungswinkels unter 60 wird bei den für Isolierbänder in Betracht kommenden Geweben die Dehnung nahezu auf Null herabgesetzt, so dass nur noch die verhältnismässig geringe Dehnung des Fadenmateriales selbst wirksam ist. Solche Gewebe gewährleisten auch für bestimmte technische Verwendungszwecke unter anderem besonders für Niederspannungsbänder, die ohne Appretur und Tränkung verarbeitet werden und den Vorteil billiger Herstellung besitzen, den Vorteil, dass sie ohne auszufransen aus einer vollen Gewebebahn geschnitten werden können.
Statt für Isolierbänder kann das neue Gewebe auch für andere Zwecke verwendet werden, bei denen eine begrenzte Dehnbarkeit erwünscht ist. Diagonalgewebe mit einem Verkreuzungswinkel von 60 und darunter lassen sieh für Bänder aller Art verwenden, welche aus der vollen Gewebebahn geschnitten werden können, ohne dass die Bänder ausfransen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch veranschaulicht.
Fig. 1 stellt ein in üblicher Weise hergestelltes Band mit rechtwinkeliger Fadenkreuzung und schräg zur Längsrichtung verlaufenden Ketten-und Sehussfäden dar.
Fig. 2 zeigt das Band gemäss der Erfindung in gerecktem Zustande mit zur Längsrichtung schräg verlaufenden Ketten-und Schussfäden, welche in der Längsrichtung des Bandes eine spitzwinkelige Verkreuzung aufweisen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Isolierband, insbesondere für elektrotechnische Zwecke, aus in Streifen zerschnittenem Gewebe mit schräg zur Längsrichtung verlaufenden Ketten-und Schussfäden, dadurch gekennzeichnet, dass die Ketten-und Schussfäden zwecks begrenzter Dehnbarkeit des Isolierbandes in dessen Längsrichtung eine spitzwinkelige Verkreuzung aufweisen.