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Verfahren zum Herstellen von Geweben.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Geweben, insbesondere von Rundgeweben, die beispielsweise zu technischen Zwecken, als Filz für die Papier-und Druckereiindustrie, für Plättanstalten usw. oder zur Schlafsackherstellung verwendet werden können. Die Erfindung bezweckt insbesondere ein sehr gleichmässiges und in jeder Hinsicht fehlerfreies Erzeugnis hervorzubringen. Das
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vollständig gleichmässige und fehlerfreie Gewebe von einer Breite herzustellen, die die Breite des Webstuhles erheblich übersteigt, was sich mit den bisher verwendeten Verfahren als unausführbar erwiesen hat.
Erfindungsgemäss werden zwei oder mehrere Stoffschichten aus tierischem Stoff durch vegetabilische Fäden verwebt, die zur Erzielung eines Zusammenhaltes der Stoffschichten während der Herstellung, d. h. nur während des Webens oder sowohl während des Webens als auch während des Appretierens dienen, welche Fäden aber vor, während oder nach dem Appretieren des Gewebes wegkarbonisiert werden.
In der Zeichnung ist in den Fig. 1-13 in schematischer Darstellung die Anwendung des Verfahrens für die Herstellung von verschiedenen Geweben veranschaulicht.
In Fig. 1 bezeichnen a und b zwei Stoffschichten aus tierischem Stoff, welche Stoffschichten erfindungsgemäss durch pflanzliche Fäden c verwebt sind. Während des Webens verhindern die Fäden c jedes Gleiten der Stoffschichten. Nachdem die Stoffschichten a und b fertig gewebt sind, können sie, beispielsweise bevor die Verbindungsfäden c wegkarbonisiert werden, einem Walkvorgang unterzogen werden. Nach sodann vorgenommener Karbonisierung können die dadurch getrennten Stoffschichten gegebenenfalls fortgesetztem Appretieren unterzogen werden.
In Fig. 2 bezeichnen a, b und d drei Stoffschichten aus tierischem Stoff, die alle drei durch pflanzliche Fäden c verwebt sind.
Bei Herstellung von Geweben in vier Schichten werden entweder sämtliche Schichten mittels durchgehender pflanzlicher Fäden verwebt, wie in Fig. 3 dargestellt ist, oder es werden die Stoffschichten mittels paarweise gemeinsamer Fäden verwebt, wie in Fig. 4 dargestellt ist. In Fig. 3 bezeichnen a, b, d und e vier Stoffschichten aus tierischem Stoff, die mittels durch sämtliche Schichten hindurchgehender pflanzlicher Fäden c verwebt sind. Die Trennung der Schichten durch Karbonisieren wird in diesem Falle vor oder während des Appretierens, nicht aber nach demselben vorgenommen. In Fig. 4 bezeichnen a, b, d und e vier Stoffschichten aus tierischem Stoff, von denen die Stoffschichten a und b durch pflanzliche Fäden c und die Stoffschichten d und e durch pflanzliche Fäden cl verwebt sind.
Nach dem Weben werden die Stoffschichten a und b zusammen von den Stoff schichten und e getrennt und die beiden Paare Stoffschichten je für sich appretiert und durch Karbonisieren in einfache Schichten getrennt.
Ferner können erfindungsgemäss zwei oder mehrere Stoffschichten aus tierischem Stoff als einoder zweimal in der Kettenrichtung gefaltete Gewebe gewebt werden, wobei zwei oder mehrere benachbarte Schichten beim Weben durch pflanzliche Fäden verbunden werden, welche vor, während oder nach dem Appretieren des Gewebes, bevor die Stoffschichten in ihrer vollen Breite ausgebreitet werden, oder nachher wegkarbonisiert werden.
Durch dieses letztgenannte Verfahren ist es möglich, fehlerfreie, gleichmässige Gewebe mit erheblich grösserer Breite als der des Webstuhls herzustellen.
Fig. 5 veranschaulicht zwei Schichten a aus tierischem Stoff, welche als ein längs dem einen Kettenrand gefaltetes Gewebe gewebt sind. Die vegetabilischen Verbindungsschussfäden sind mit c bezeichnet.
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Vor, während oder nach dem Appretieren werden die Schussfäden 6 wegkarbonisiert und wird das Gewebe in seine volle Breite ausgebreitet.
Fig. 6 zeigt vier Stoffschiehten a, b aus tierischem Stoff, die als zwei an dem einen Kettenrand gefaltete Gewebe gewebt sind. Die Stoff schichten werden durch pflanzliche Schussfäden c verbunden.
Wie aus der Figur hervorgeht, binden die Fäden c nur die zwei einander benachbarten Schichten zusammen, so dass das Gewebe, sobald es fertig gewebt ist, zu seiner vollen Breite ausgebreitet werden kann, um dann gewalkt oder, vor dem Walken, dem Karbonisierungsprozess unterzogen zu werden.
Statt die Schichten a, b durch pflanzliche Schussfäden c paarweise zusammenzubinden, kann man, wie aus Fig. 7 hervorgeht, auch alle vier Schichten durch pflanzliche Kettenfäden zusammenbinden.
Fig. 8 zeigt sechs Stoffschichten a, a, b, bund d, d aus tierischem Stoff, welche Stoffschichten als drei, je einmal in der Längsrichtung der Kette gefaltete Gewebe gewebt sind, von denen das eine d, derart gewebt wird, dass es innerhalb der anderen Gewebe a und b liegt und von diesen umgeben wird. Zum Zusammenbinden der Stoffschichten werden pflanzliche Schussfäden e, Cl und c2 verwendet.
Fig. 9 zeigt drei Stoffsc1lichten a aus tierischem Stoff, welche Stoffschichten als ein im Zickzack längs den Kettenrädern gefaltetes Gewebe gewebt sind. Die Stoffsehichten werden durch pflanzliche Schussfäden c zusammengebunden.
Fig. 10 erläutert die Verwendung des Verfahrens nach der Erfindung zum Weben eines rohrförmigell Gewebes aus tierischen Fasern, in welchem der Schussfaden gemeinsam ist und wechselweise durch die Kette der einen oder der andern Schicht hindurchgeht. c bezeichnet den die beiden Schichten zusammenbindenden pflanzlichen Schussfaden.
Bei Herstellung von Rundgeweben in der oben angegebenen Weise kann das Rundgewebe sowohl in Hammer-als in Zylinderwalken appretiert werden. Im ersteren Falle wird zweckmässig der pflanzliche Bindefaden c nach, im letzteren Falle vor dem Appretieren wegkarbonisiert.
Auch dieses Rundgewebe kann mit einer ein-oder mehrmaligen Faltung in der Kettenrichtung gewebt werden. Zwei Ausführungsbeispiele sind in Fig. 11 und 12 veranschaulicht. In Fig. 11 bezeichnen a das aus tierischem Stoff hergestellte, in der Längsrichtung der Kette einmal gefaltete Rundgewebe und c den pflanzlichen Verbindungsschussfaden. In Fig. 12 bezeichnen a das aus tierischem Stoff hergestellte, in der Längsrichtung der Kette im Zickzack gefaltete Rundgewebe und c, cl und ce die zur Verbindung der beiden Schichten des Rohr-oder Rundgewebes dienenden Schuss. Statt pflanzlicher Schussfäden können in diesem Falle pflanzliche Kettenfäden für die Verwebung verwendet werden.
Bei Herstellung von Filzgeweben in zwei Schichten sollen die nach aussen gekehrten Seiten der beiden Stoffschichten vor dem Karbonisierungsprozess gerauht werden. Die beiden Stoffschichten können hiebei nach einer der im Zusammenhang mit Fig. 1, 4, 5, 6,8, 10, 11 und 12 beschriebenen Herstellungweisen hergestellt werden.
Bei Herstellung eines Schlafsackes, wofür das erfindungsgemässe Verfahren sich besonders gut eignet, wird wie folgt verfahren :
Zwei Stoffschichten aus tierischem Stoff werden an ihren Rändern, ausser an denen, die die Sack- öffnung bilden sollen, durch tierische Fäden und im übrigen durch pflanzliche Fäden verwebt, welch letztere dann wegkarbonisiert werden. Dieses Verfahren wird in Fig. 13 veranschaulicht, worin a und b die zwei Stoffschichten aus tierischem Stoff bezeichnen, die an den mit 18, 14 und 1-5 bezeichneten Rändern mittels tierischer Fäden zusammenhängen. Im übrigen sind die Stoffschichten durch eine grössere oder kleinere Anzahl pflanzlicher Fäden c verwebt.
Nachdem die Fäden c wegkarbonisiert sind, werden die längs den Rändern 13, 14 und 15 durch tierische Fäden verweben Stoffschichten einen Sack bilden.
Bei der Herstellung des Schlafsackes, der auch als Autodecke od. dgl. verwendet werden kann, ist das beschriebene Verfahren mit grösstem Vorteil verwendbar, weil die nach aussen gekehrten Seiten der beiden Stoffsehichten vor dem Karbonisieren aufgerauht werden können, ohne dass ein Gleiten der Schichten hiebei auftritt, worauf nach der Aufrauhung der gebildete Sack nach aussen gekehrt werden soll. Hienach wird der Sack montiert und konfektioniert.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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werden, die vor, während oder nach dem Appretieren des Gewebes wegkarbonisiert werden.