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Filz für Papier-, Pappen-, Holzstoff-und Zellulosemaschinen.
Die bisher gebräuchlichen Nass-und Steigefilze für Papiermaschinen werden nach einer verhältnismässig kurzen Betriebsdauer unbrauchbar. Dies beruht vorzugsweise darauf. dass die Filze sich in der Länge sehr stark dehnen und infolgedessen in der Breite entsprechend zusammenziehen. Der dadurch entstehende Übelstand besteht nicht allein in der allmählich immer stärker werdenden Formänderung des Filzes im ganzen, sondern es treten auch Veränderungen in der Beschaffenheit des Filzstoffes ein, die den Filz schliesslich ungeeignet zur weiteren Verwendung machen.
Durch das Verziehen des Filzes werden die durch entsprechende Behandlung des Stoffes bei der Herstellung gebildeten freien Zwischenräume von etwa quadratischer Form, welche dem Filze seine Durchlässigkeit verleihen, in die Länge gezogen und verengt, so dass sie zuletzt fast verschwinden und der Filz seine Durchlässigkeit zum grössten Teile votiert.
Durch die Erfindung soll die Formänderung der Filze ganz bedeutend verringert werden und ihre Durchlässigkeit weit besser erhalten bleiben, ausserdem soll den Filzen von vornherein eine hohe Durchlässigkeit verliehen werden.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Mängel, welche bei den bekannten Nasst11zen für Papiermaschinen hervorgetreten sind, ihren Grund in dem bisher zur Herstellung dieser Filze verwendeten Stoffe haben und durch Wahl eines anderen Stoffes in
Verbindung mit einer entsprechenden Herstellungsweise vermieden werden können.
Bisher wurde zur Herstellung der Nassfilze ein besonderes Garn verwendet, welches ein rein aus der Wolle bestehendes Streichgarn darstellt. Dieses Garn kam ein-oder mohrfach in den verschiedensten Webarten zur Verwendung, immer aber bildete es den ausschliesslichen Bestandteil des Filztuches. Bei den aus diesem Garne gebildeten Geweben werden die Fasern benachbarter Fäden durch den erforderlichen Verfilzungsprozess in eine zu innige Verbindung miteinander gebracht, so dass trotz des darauf folgenden Aufrauhens der Filztuche ihre Durchlässigkeit beschränkt wird.
Ferner hat die Beschaffenheit des
Garnes ein leichtes Nachgeben der Längsfäden und eine beträchtliche Dehnung derselben zur Folge, so dass die bereits geschilderten Ühelstände des Verziehens des Filzes und einer weiteren Verminderung seiner Durchlässigkeit eintreten.
Gemäss vorliegendel Erfindung werden nun zur Herstellung des Nassfilzes Fäden verwendet, die aus miteinander verzwirnten Kammgarn-und Streichgarnfäden bestehen.
Das Kammgarn ist ebenfalls gut wallfähig und ergibt zusammen mit dem Streichgarne eine gleichmässige Verfilzung, aber die Kammgarn-und Streichtuchgarnfäden verbinden sich nicht so eng miteinander, wie es bel zwei Streichtuchgarnfäden der Fall ist. Letzterer
Umstand ist um so mehr von Bedeutung, als infolge der Verzwirnung der Kammgarn- und Streichgarnfäden miteinander in der Hauptsache ungleichartige Fäden auf den entgegen- gesetzten Seiten der Zwischenräume des Gewebes sich gegenüber liegen wie die in ver- grösserem Massstabo und verzerrt ausgeführte Zeichnung erkennen lässt, in der mit der
Kammgarnfaden und mit b der Streichgarnfaden bezeichnet ist.
Besonders geeignet zur Ausführung der Erfindung sind scharf gedrehte Kammgarn- fäden, welche infolge dieser Eigenschaft eine hohe Zugfestigkeit und Härte besitzen, und
Garnfäden. welche infolge weniger starker Drehung eine weiche Beschaffenheit haben.
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Die durch die Erfindung zu erzielende Wirkung wird durch ein entsprechendes Walk verfahren gefördert, indem das Walken nicht, wie es sonst bei Filztüchern üblich ist, auf warmem und halbtrockenem, sondern vollständig auf nassem und kaltem Wege stattfindet.
Die gemäss der Erfindung hergestellten Nassfilme besitzen den grossen Vorzug, dass sie ihre Länge beibehalten, wodurch ihr gerader Lauf vollkommener bleibt. Auch zeichnen sie sich durch eine grosse Durchlässigkeit und Haltbarkeit aus.
Es möge noch bemerkt werden, dass die vorteilhafte Wirkung der Erfindung wesentlich an die Verzwirnung von Kammgarn und Streichgarn miteinander gebunden ist. Bei Verwendung von Kammgarn allein würde der Filz zu glatt werden, so dass ein Rutschen der Papiermasse eintreten würde. Auch würden beim Walken sogenannte Schlingen entstehen.
Kin Nebeneinanderlegen von Kammgarn- und Streichgarnfäden ist ebenfalls nicht möglich, da in diesem Falle die Streichgarnfäden von den Kammgarnfäden infolge der Reibung beim Zusammenpressen und Ziehen zerstört werden und ausserdem die Kammgarnfäden ebenfalls beim Walken Schlingen bilden würden.
Die Erfindung, welche in erster Linie zur Anwendung bei Nass- und Steigefilzen für Papiermaschinen bestimmt ist, lässt sich ohneweiters auf Filze, die bei der Fabrikation von Pappen, Holzstoff oder Zellulose verwendet werden, übertragen.