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Verfahren zur Herstellung eines kunstlederartigen Werkstoffes.
Es sind bereits kunstlederartige Werkstoffe bekannt geworden, welche aus faserigen Stoffen durch Verfilzen hergestellt wurden. Diese haben aber alle den Nachteil, dass einmal ihre Reissfestigkeit, zum mindesten in einer Richtung, ungenügend ist und dass sie nicht wasserbeständig sind, wenn sie nicht besonders hiefür nachbehandelt wurden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines lmnstlederartigen Werkstoffes aus verfilzten Fasern, welcher die besagten Fehler nicht aufweist. Der verfahrensgemäss hergestellte Werkstoff weist eine ausserordentlich grosse Reissfestigkeit, u. zw. sowohl in Längs-wie auch in Querrichtung auf und ist vollständig wasserfest. Der Werkstoff kann selbst monatelangem Lagern in Wasser unterworfen werden. Die Vereinigung dieser beiden Eigenschaften bei einem nur verfilzten, nicht, gesponnenen und nicht gewobenen Produkt wurde bis anhin in diesem Masse bei weitem nie erreicht.
Der Werkstoff gemäss der Erfindung kann in beliebiger Dicke hergestellt werden und hat das Aussehen von Wild-oder Putzleder. Durch einfache Nachbehandlung, wie Pressen, Prägen, Färben und Bedrucken, können Imitationen von jeder beliebigen Lederart, auch in bezug auf Weichheit, hergestellt werden. Der nach diesem Verfahren hergestellte Werkstoff eignet sich für die verschiedensten Zwecke : als Putzmaterial, für technische Zwecke, wie z. B. als Dichtungsmaterial, als Lederersatz für die Maroquinerie, ferner insbesondere als Wandbekleidung, als welche es im besonderen sehr schalldämpfend und wärmeisolierend wirkt, und im weiteren für die Herstellung von Geflechten aus schmalen Streifen dieses Stoffes.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens gemäss der Erfindung beschrieben.
Aus loser Baumwolle wird ein Vlies hergestellt, wobei darauf geachtet wird, dass die einzelnen Fasern möglichst wenig gleich gerichtet werden. Dieses Vlies wird nun über einen sich vorwärts bewegenden Tisch hin und her gelegt, wodurch ein zickzaekartiges Gebilde entsteht, bei welchem sich die einzelnen Vlieslagen kreuzen und mehrfach überdecken. Dieses Gebilde wird genetzt und durch einen Kalander gepresst. Nachher wird ein Bindemittel, basierend auf einer Kautsehukemulsion, welchem ein Farbzusatz beigemengt ist, unter Druck aufgespritzt. Van hier gelangt es in einen Ofen, in welchem es zuerst getrocknet wird. Nach dem Trocknen wird weiter erhitzt bis Vulkanisation eintritt, worauf der Prozess abgeschlossen ist.
Der so erzeugte Stoff hat das Aussehen und die Eigenschaften von Wildleder und kann, wie einleitend erwähnt, durch einfache Weiterbehandlung, wie Pressen, Prägen, Lackieren, Färben und Bedrucken, jedes gewünschte Aussehen erhalten. Der ganze Prozess kann vollständig oder teilweise fliessend ausgeführt werden. Wird er teilweise fliessend ausgeführt, so wird das Vlies nach dem Netzen auf einer Formatwalze am Kalander aufgerollt. Dabei können beliebig viele Schichten übereinander gerollt werden, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Hernach wird das aufgerollte Vlies aufgeschnitten, abgerollt und auf seiner Unterlage der weiteren Behandlung zugeführt. Wird der Prozess vollständigfliessend durchgeführt, so können beim Einlauf zwischen die Quetschwalzen des Kalanders je nach der gewünschten Dicke mehrere Vliesbahnen übereinander vereinigt werden.
Die hohe Reissfestigkeit des Werkstoffes gemäss der Erfindung sowohl in Längs-wie in Querrichtung ist darauf zurückzuführen, dass sich die Fasern der übereinanderliegenden Vlieslagen kreuzen und in dieser Lage durch das Bindemittel fixiert werden. Seine übrigen Eigenschaften können durch entsprechende Wahl des Bindemittels weitgehend seinem speziellen Verwendungszweck angepasst werden.
An Stelle von Baumwolle kann auch ein anderes Fasermittel verwendet werden.
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