DE2160209C3

DE2160209C3 - Verfahren zum Heißfixieren von Vliesen und Vliesstoffen

Info

Publication number: DE2160209C3
Application number: DE19712160209
Authority: DE
Inventors: Kurt Mente; Werner Raddatz
Original assignee: Jh Benecke 3000 Hannover GmbH
Current assignee: Jh Benecke 3000 Hannover GmbH
Priority date: 1971-12-04
Filing date: 1971-12-04
Publication date: 1980-05-08
Also published as: DE2160209B2; DE2160209A1; ATA1024372A; AT346805B

Description

Die F-.rtindung betrifft ein Verlahren zum Heißli- \ieren von Vliesen und Vliesstoffen, die aus endlos gesponnenen Polymerfasern. insbesondere PoIycster-E asern οιί>τ Fasern mit überwiegendem PoIvcster-Apteil bestehen, bei dem das Vlies oder der Vliesstoff über eine beheizbar«.· lixicrw.il/c gefiihrt wird, diese teilweise umschlingt um* ti.ibci tlurch einen r.idial auftreflentlen Heißluftstrni.r erhit/t wird.

Derartige \ liese jus in der Wurme sehrumplendcn I asern hatten bisher den schwerwiegenden Nachteil, daß sah aus ihm η nicht ohne weiteres Produkte herstellen ließen, die bei Wärmeeinwirkung weitgehend niaßstabil bleiben miissen und nicht schrumpfen dürfen Auf diese Schwierigkeit stoßt man beispielsweise, wenn man versucht, ein Vlies, das überwiegend au^ Polyester Lndlos-f asern besteht, /u Teppichfliesen zu verarbeiten, denn hierfiir sind diese \ liese. die lineare Wiirmeschrumpfwerte von ^O bis 70^ aufweisen können, ungeeignet da bereits im Verlaufe des I lerstellungs-und Veredlungsverfiihrens / B beim Hirben der I asern Temperaturen um und über IOD C unvermeidbar sind.

Eis stellte sich daher the Aulgabe, ein Verfahren /ur maßlichen fixierung solcher Vliese /u finden, um so die vorteilhaften Eigenschaften insbesondere von Polyester-Fasern und daraus hergestellten Vliesen (/. B geringe Wasseraufnahme, gute Lichtbeständigkeit, schnelle Firholung nach Verlormung und gute F-arbbarkeit) auch in den Anwendungsgebieten nutzen /u können, die ihnen auf Grund ihres Schrumpfverhaltens bisher verschlossen waren Dabei bestand die wichtige /usat/forderung, daß die Vliese wahrend der thermischen Stabilisierung nicht schrumpfen dür fen, also in ihren Ursprünglichen Abmessungen fixiert Werden müssen,

öfUridsäizlich 1st es bekannt* Kunstfasern, die während des Spirinprözesses verstfeckl wurden Und in defen kristalliner Struktur sich infolgedessen Spannungen ausgebildet haben₍die bei Wieücrerwärrnurtg der Kasetli Äüffi Schrumpfen¹ führen, düfch eine Wärmebehandlung iri ihrcri Abmessungen zu fixieren.

So ist es z. B. aus der deutschen Patentschrift 474 W bekannt, synthetische textile Flächengebilde über eine beheizte Walze zu führen und gleichzeitig mit einem Heiügasstram zu erhitzen. Die Längskanten des Flächengehildes werden dabei mittels endloser Nadelbänder auf konstantem Abstand gehalten, um ein Schrumpfen während dieser Wärmehehandlung zu verhindern, was aber offenbar nur dann gelingt, wenn das behandelte Flächengebilde in sich ein meclianisch

to festes Gefüge bildet, wie z. B. bei einem Gewebe oder Gewirke. Dagegen läßt sich bei Vliesen, insbesondere ungebundenen Vliesen, in dieser bekannten Vorrichtung die Schrumpfung während der Wärmehehandlung nicht verhindern. Solche Vliese würden praktisch ungehindert schrumpfen und dabei an den Längskanten ausreißen, so daß z. B. ein Vlies aus Polyester-Fasern die Vorrichtung mit welliger Oberfläche und mit girlandenförmig eingerissenen Kanten verlassen wurde.

Auch andere bekannte Verfahren und \ ornehtungci'i. uii. 7 ΐ3 in der deutschen Auslcgeschrift 1140412 und dem deutschen Gebrauchsmuster (■>604 2<S2 veröffentlicht wurden, losen dieses Problem nicht, denn sie enthalten keine Anregung, wie das Schrumpfen speziell bei ungebundenen Vliesen während der Heißfixierung verhindert wrrden kann.

Man versuchte, u'iesen Schwierigkeiten aus dem Wege /11 gehen, indem man beispielsweise Polyester und daraus hergestellte E asern als Gemisch oder im Verbund mit Polyamid bzw I'olyamid-Fasern verwendete, wobei Mischungsverhältnisse mit überwiegendem Polyamid-Anteil empfohlen wurden, um dadurch V liese mit definierten Schrumpfeigenschaften zu erzeugen

Der [Erfindung liegt daher die Aulgabc zugrunde, eine I leißfixierung der eingangs genannten Art so durchzufuhren, daß auch Vliese, selbst wenn si.· nur oder überwiegend aus Polyesterfasern bestehen, einer solchen Behandlung unterworfen werden können.

ohne tlaß dabei ein Längen- und Breitenschrumpf eintritt

Diese Aulgabe wird tlurch die im Anspruch angegebene F:rfindung gelost

Hierdurch ist es möglich, praktisch völlig schrumpf freie insbesondere ungebundene F^;ndlosfaservliesc herzustellen, die beispielsweise nur u<ler überwiegend aus PoKester-Fasern bestehen.

Da the erfindungsgemaß verwendete Nadelwalze das V lies aul der ganzen Mäche in seiner Lage und seinen Abmessungen fixiert, und da diese ortliche Fixierung vom ersten Augenblick der Wärmeeinwirkung an besteht, findet die an sich bekannte Elcißfixierung der I asern statt, ohne daß sich die Vliesabmessungen in Lange und Breite wesentlich andem können.

Um tlen Eirfindungsgedanken der vollständigen ortlichen fixierung des Vlieses voll auszunutzen, besitzt die Nadelwalze vorzugsweise /wischen 50 und 100 Nadeln cnr. Die Länge der Nadeln ist dabei so gewählt, daß sie etwa der Vliesdicke entspricht.

En der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfiridungsgemäßen Veffahfons dargestellt.

Das von einer Spinnanlage kommende Endlosfaservlies 1, das vorzugsweise bereits durch Vernadeln Verdichtet Und Verfestigt ist, wird mit einer Andruck-Walze 2 an eine Gummiwal/.e 3 gepreßt, die es einer

3 4

Nadelwalze -J zufuhrt und es auf deren Nadeln drückt, Kantenlimgen nach diener Behandlung nur um

so daß diese es durchstechen und festhalten. Die aus 1 cm also I % verringert.

der Düse 5 strömende Heißluft erhitzt das Vlies aiii Uas so behandelte Vlies zeigte hei anschließender die dem Fasermaterial entsprechende Fixiertempera- Erwärmung auf IW C keinen meßbaren Schrump! tür. An der üummiwalze 6 kann das Vlies dann von 5 mehr. - Dagegen schrumpfte das gleiche Vlies οhruder Nadelwalze abgenommen werden, ohne daß noch die erfindungsgemäße Fixierhehandlung in Langseine Schrumpfung stattfindet. und Querrichtung je 50 bis M¹H.

Versuche mit Vliesen aus Polyester-F asern und au·-

Beispiel Polyester-Polyamid-Mischfasern mit überwiegendem Eine vollständig aus Polyester-Endlosfasern beste- 10 Polyester-Anteil haben gezeigt, daß eine Durchwar hende Vliesbahn, auf die Kontrollquadrate mit den mung der Fasern auf 7(1 bis 100 ' C am vorteilhaite-Abmessungen 100 cm 100 cm gezeichnet waren. sten ist; denn in aller Regel wird in diesem lemperawurde gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfin- turhereich eine vollkommene Neutralisienmg des dung behandelt, wobei die Temperatur der Nadel- Schrumpfverhaltens erreicht, ohne daß bereits eine walze etwa SO' C und die Heißlufttemperatur etwa 15 störende Versteifung des Mieses durch oberflächliche 120" C betrug. Die Heißluft wurde mit einer Breit- Plastifi/ierung und Verklebung bzw Verschweißen; schlitzdüse radial auf die Nadelwalze gerichtet. Dabei der Fasern untereinander stattfinde!,
wurde durch die Geschwindigkeit des Heißluftstromes Für den Fall, daß durch die erfindungsgemaße und die Umfangsgeschwindigkeit der Nadelwalze der Heißfixierung trotzdem eine gewisse Versteifung einWärmeübergang zwischen der Heißluft und den Poly- 20 getreten ist, kann das Mies anschließend durch einen ester-Fasern so geregeii, daß eine Durchwarniung der Nadelstuhl geführt werden, wodurch de ursprürsgü-Fasern auf etwa 80° C resultierte. Wie die Vermes- ehe flauschige Griff des Vlieses wiederhergestellt sung der Kontrollquadrate ergab, hatten sich deren wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. \ erlahren zum Heißfixjeren von Vliesen oder Vliesstoffen, die nus endlos gesponnenen Polynierfasern, insbesondere 1'oIyester-Fa.sern oder Fasern mit überwiegendem Pdlye<>ter-Anteil bestehen, bei dem da.s Vlies oder der Vliesstoff über eint; be-heizbare Fixierwalze geführt wird, diese teilweise umschlingt und dabei durch einen radial aultreffenden Heißluttstrom erhit/t wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Fixierwalze eine an sich bekannte vollflaehig mit Nadeln besetzte Nadelwalze verwendet wird, deren Nadeln das Vlies durchstechen, da.s dadurch während des Fixiervorganges festgehalten wird.

2. Nadelwalze zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, tlaß ihre Oberfläche 50 bis lon Nadeln cm" aufweist.

? NaÜL-Kvai/t. iiacii Aiispiuih 2. u.idumi gekennzeichnet, li.iß die Länge der Nadeln etwa der Miesdicke entspricht