DE664319C - Verfahren und Vorrichtung zum Elastischmachen von Textilstoffen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Elastischmachen von Textilstoffen

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DE664319C
DE664319C DEI53722D DEI0053722D DE664319C DE 664319 C DE664319 C DE 664319C DE I53722 D DEI53722 D DE I53722D DE I0053722 D DEI0053722 D DE I0053722D DE 664319 C DE664319 C DE 664319C
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    • D06B3/10Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating of fabrics
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Elastischmachen von Textilstoffen Bisher wurden elastische Gewebe, wie Gummibänder, hergestellt, indem in das Gewebe während des Web-, Wirk- oder Strickvorganges oder einer anderen Herstellungsweise Kautschukfäden einverleibt wurden, welche entweder unumsponnen oder auch mit Textilfäden umsponnen sein können. Andere Arten von elastischen Geweben wurden aus dehnbaren Textilstoffen hergestellt, indem auf die Oberfläche des Gewebes Kautschukblätter aufgewalzt oder Kautschukblätter zwischen aufeinandergelegte Gewebebahnen gelegt wurden oder indem die Gewebeoberfläche beispielsweise durch Aufspritzen oder Aufstreichen mit einer lcautschulchaltigen Flüssigkeit, wie einer Lösung von Kautschuk in einem Lösungsmittel (Kautschukzement) oder einer wässerigen Kautschukdispersion, wie Kautschukmilch, behandelt und die kautschukhaltige Flüssigkeit dann getrocknet wurde und die überzogenen Gewebeflächen gegebenenfalls aufeinandergelegt wurden. Wenn der Textilstoff dehnbar ist, wie es im allgemeinen bei gewirkten oder gestrickten Stoffen der Fall ist, so bewirkt der Kautschuk, daß das Gewebe, wie erwünscht, schnell aus dem gedehnten Zustande in den ungedehnten zurückkehrt und sich nach der Dehnung auf den ursprünglichen Zustand wieder zusammenzieht, so daß also ein elastisches Gewebe erhalten wird. Die Dehnfähigkeit des so erhaltenen Gewebes in irgendeiner Richtung ist jedoch nicht größer und im allgemeinen sogar nicht so groß wie die Dehnfähigkeit, die der Textilstoff ursprünglich vor der Behandlung gehabt hat.
  • Um aus unelastischen Stoffbändern elastische Stoffbänder herzustellen, ist auch schon vorgeschlagen worden, den unelastischen Stoff auf ausgespannte Gummibänder zu kleben und nach dem Zusammenhaften der beiden Teile die Spannung des Gummibandes aufzuheben. Beim Zusammenziehen des Gummibandes erfährt dann das aufgeklebte Stoffband, da es an allen Stellen fest mit dem Gummiband verbunden ist, eine Verdichtung seines Schußmaterials oder, falls ein dicht gewebter, nicht verdichtbarer Stoff benutzt oder das Gummiband stärker gespannt wurde, eine Querfältelung, die dem fertigen Bande einen kreppartigen Eindruck verleiht. Bei den so hergestellten Stoffbändern bleibt das benutzte Gummiband ständig mit dem Stoffband fest verbunden, und sie lassen sich nur so weit ausdehnen, als das Gummiband vorher ausgespannt worden war.
  • Zur Herstellung von Kunstleder ist auch schon vorgeschlagen worden, Faservliese aus im wesentlichen gleichgerichteten Fasern mit Kautschuk, insbesondere Kautschukmilch, zu imprägnieren und die Vliese gegebenenfalle, zu wellen, so daß nach dein Trocknen. Faser stoffplatten erhalten werden, die um das A t@:@ maß der Wellungen gedehnt werden können':l@ Hierbei können auch mehrere für sich imprägnierte Vliese aufeinandergelegt und miteinander verbunden werden, so daß mehrschichtige Bahnen erhalten werden.
  • Gemäß der Erfindung können elastische Textilstoffe hergestellt werden, die in einer Richtung oder mehreren Richtungen eine größere Dehnfähigkeit haben als die zu ihrer Herstellung benutzten Stoffe, ohne daß hierdurch jedoch das Dehnvermögen des Gewebes in einer anderen Richtung verringert wird. So können erfindungsgemäß Textilgewebe elastisch gemacht werden, und es kann ihnen außerdem ein Dehnvermögen oder ein erhöhtes Dehnvermögen in der Quer- oder Längsrichtung oder in beiden Richtungen-erteilt werden, ohne daß das Dehnvermögen in irgendeiner anderen Richtung verringert wird.
  • Aus gewirkten Stoffen, welche in der Querrichtung oder Längsrichtung gedehnt werden können, können elastische Stoffe hergestellt werden, welche :ein größeres Dehnvermögen in der Querrichtung haben, ohne daß die belinfähigkeit in einer Längsrichtung, falls eine solche überhaupt vorhanden ist, verringert wird, oder es können aus ihnen elastische Stoffe hergestellt werden, welche sich in der Längsrichtung dehnen lassen oder ein erhöhtes Dehnvermögen der Länge nach aufweisen, ohne daß das Ausmaß des Dehnvermögens oder die spätere Dehnfähigkeit des Gewebes der Breite nach verringert wird. Es können auch gewebte und gewirkte oder gestrickte Stoffe und Netzstoffe, die ganz aus Textilfäden oder Garnen bestehen und auch gesponnene oder ununisponnene Kautschukfäden enthalten können, erfindungsgemäß behandelt werden.
  • Das Verfahren zur Herstellung von elastischen Textilstoffen besteht erfindungsgemäß darin, daß die Stoffe in einer Richtung oder mehreren Richtungen durch mechanisches Zusammenschieben verdichtet werden und daß dann auf dem verdichteten Stoff Kautschuk aus einer kautschukhaltigen Flüssigkeit niedergeschlagen wird, so daß das Gewebe in dein verdichteten Zustande gehalten wird.
  • Der Stoff kann in einer Richtung verdichtet werden und in der Richtung im rechten Winkel zur ersten Richtung ungedehnt oder ungestreckt bleiben; beispielsweise kann das Gewebe in der Längsrichtung verdichtet werden und in der Querrichtung ungedehnt bleiben, oder aber das Gewebe kann der Breite nach verdichtet werden und der Länge nach ungedehnt oder unverlängert bleiben, und ,endlich kann das Gewebe auch sowohl in der e;@ngs- als auch Querrichtung verdichtet weren. Das benutzte Gewebe kann auch ein solches sein, das in der einen Richtung eine wesentliche größere Dehnfähigkeit besitzt als in der Richtung im rechten Winkel zur ersten Richtung. Ein derartiges Gewebe kann in der genannten ersten Richtung verdichtet und in dergenannten zweiten Richtung ungedehnt oder auch in der genannten ersten Richtung ungedehnt und in der genannten zweiten Richtung verdichtet benutzt werden. Das Gewebe kann auch so angewendet werden, daß: Teile davon in einer vorbestimmten Musterung verdichtet und andere Teile in ungedehnteln Zustande gelassen werden.
  • Das Verdichten von Geweben ist an sich bekannt. So ist einleitend schon auf den Vorschlag hingewiesen worden, auf gespannte Gummibänder unelastische Stoffbänder aufzukleben, so daß beim Zusammenziehen des Gummibandes eine Verdichtung des Stoffbandes eintritt und elastische Stoffbänder erhalten werden. Des weiteren ist für die Erzielung eines schwammartigen Aussehens von Gewebeoberflächen schon vorgeschlagen worden, ein dickes Kautschukband um eine Rolle mit kleinem Radius zu führen, so daß bei diesem Umlauf die äußere Oberfläche des Kautschukbandes leicht gedehnt wird, und auf die gedehnte Kautschukunterlage dann das zu behandelnde Gewebe aufzukleben und die Spannung des Kautschukbandes durch Geradeführung *ieder aufzuheben, so daß das aufgeklebte Gewebe somit etwas verdichtet wird, und das Gewebe in dieseln Zustande zu dämpfen. Bei diesem Vorschlage handelt es sich jedoch nicht tun die Herstellung elastischer Stoffe, sondern nur tim eine Oberflächenbehandlung von Geweben.
  • Auch zum Schrumpfen oder Krumpfen von Geweben ist schon vorgeschlagen worden, die Ge"v@ebe in verschiedener Weise mechanisch zu verdichten und das verdichtete Gewebe dann in diesem Zustande, gegebenenfalls unter Anwendung von Feuchtigkeit, durch Druck und Wärme zu fixieren. Auf diese Weise werden jedoch keine elastischen Gewebe erhalten, sondern das Schrumpfen oder Krumpfen dient lediglich dazu, ein späteres Eingehen der Gewebe durch Nässe oder beim Waschen so weit wie möglich zu verhindern.
  • Zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung kann das verdichtete Gewebe mittels eines Bindemittels auf einer Unterlage befestigt werden, worauf Kautschuk aus einer kautschukhaltigen Flüssigkeit auf die freie Fläche des verdichteten Gewebes niedergeschlagen und das gummierte verdichtete Gewebe dann von der Unterlage, auf welcher es befestigt worden war, entfernt wird. Das Gewebe kann beispielsweise auf einer Unter°"-lagefläche befestigt werden, welche unter 7-ttg'.' in wenigstens einer Richtung gedehnt worden ist, worauf dann die Spannung aufgehoben wird, so daß sich die Unterlage zusammenzieht und dann Kautschuk aus einer kautschukhaltigen Flüssigkeit auf dem so verdichteten Gewebe niedergeschlagen wird.
  • In der Zeichnung stellt Fig. i schematisch eine Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung und eine zur Durchführung des Verfahrens verwendbare Vorrichtung dar.
  • Fig. 2 veranschaulicht ein erfindungsgemäß zu behandelndes ,gewirktes Textilgewebe, und Fig. 3 und 4. zeigen dasselbe Gewebe nach verschiedenen Behandlungen.
  • Da gemäß der Erfindung Kautschuk aus einer kautschukhaltigen Flüssigkeit, wie einer Lösung von Kautschuk in einem Lösungsmittel (Kautschukzement) oder einer wässerigen Kautschukdispersion, wie Kautschukinilch, auf einem Gewebe niedergeschlagen wird, welches in wenigstens einerRichtung verdichtet v or den ist, und,der so niedergeschlagene Kautschuk das Gewebe verfestigt, wird das Gewebe normalerweise in dem verdichteten Zustande gehalten. Dem Gewebe wird somit die Fähigkeit erteilt, daß es in der Richtungder Verdichtung des Gewebes gedehnt werden kann, und zwar um einen Betrag, der dem der Verdichtung entspricht, und außerdem behält es auch die volle Dehnfähigkeit, die es vor der Behandlung gehabt hat. Der Kautschuk erteilt dein Gewebe als Ganzes die Fähigkeit, sich schnell aus dem gedehnten Zustande wieder zusammenzuziehen, so daß also ein elastisches Gewebe erhalten wird.. Wenn der zu behandelnde Stoff aus einem gewebten Stoff besteht, der sich praktisch entweder in der Richtung seiner Breite oder Länge nicht dehnen läßt, und wird dann das Gewebe o. dgl. der Breite oder Länge nach oder in beiden Richtungen verdichtet und dann mit einer kautschukhaltigen Flüssigkeit behandelt, so daß Kautschuk auf dein Gewebe niedergeschlagen und das Gewebe in dem verdichteten Zustande verfestigt wird, so wird dem Gewebe die Fähigkeit erteilt, sich dehnen zu lassen und schnell aus dem gedehnten Zustand sich in der Richtung und um den Betrag der Verdichtung des Gewebes wieder zusammenzuziehen. Bei Geweben, welche sich schon vor der Behandlung dehnen lassen, wie es im allgemeinen bei gewirkten oder gestrickten Stoffen der Fall ist, tritt das Dehnvermögen in einer oder mehreren Richtungen, das dem Gewebe durch das Verdichtungsverfahren der vorliegenden Erfindung erteilt wird, zusätzlich zu dem jeweiligen Dehnvermögen hinzu, das das Gewebe schon gehabt hat.
  • Der Kautschukniederschlag kann sehr dünn sein, wie er beispielsweise durch Aufspritzen erzielt wird, und in diesem Falle braucht die Porosität des Gewebes durch den Kautschukniederschlag kaum verringert zu werden. Es können auch stärkere Kautschukschichten auf dem Gewebeoder Wirkstoff niedergeschlagen werden, so daß ein zusammenhängender, fortlaufender Niederschlag erhalten wird, durch welchen das Gewebe, außer daß es elastisch und in einer Richtung oder mehreren Richtungen dehnfähig wird, auch wasserdicht gemacht werden kann. Der Kautschuk kann wie bei der Herstellung von gummierten Geweben für die Schuhfabrikation oder die Herstellung von gummigefütterten Bekleidungsstoffen auf einer Oberfläche niedergeschlagen werden, oder die Gewebe können auch mit den Flächen, auf welchen der Kautschuk niedergeschlagen worden ist, aufeinandergelegt werden, so daß mehrschichtige Gewebe erhalten werden, deren beide Oberflächen aus einem Textilstoff bestehen und die ein unelastisches Material vortäuschen, aber ein elastisches Gewebe mit der gewünschten Dehnfähigkeit in einer oder mehreren Richtungen bilden.
  • Fig. i der Zeichnung veranschaulicht sebematisch ein Verfahren zur Durchführung der Erfindung, nach welchem das Gewebe in einer Längsrichtung verdichtet wird, aber es können auch, wie es noch beschrieben wird., leicht andere Verfahren zur Verdichtung des Gewebes in einer Querrichtung oder in beiden Richtungen angewendet werden.
  • Nach Fig. i der Zeichnung wird ein elastisches Förderband io, vorzugsweise aus Kautschuk, durch ein Paar Druck- oder Förderrollen i i hindurchgeschickt und dann unter einem Behälter 12 hinweggeführt, aus welchem ein Bindemittel 13, beispielsweise Leim, auf das Förderband aufgetragen wird, das auf diesem durch ein Streichmesser 14 gleichmäßig aufgestrichen wird. Das Bindemittel kann auf das Förderband gegebenenfalls auch aufgespritzt oder in anderer Weise auf dieses aufgetragen werden. Das Förderband geht dann über eine Heiz- oder Kühlplatte 15, um die Viskosität des Bindemittels auf dem Förderbande zu erhöhen und es genügend klebrig zu machen, damit ein Gewebe auf das Förderband aufgeheftet werden kann. Das Förderband läuft dann y durch ein Paar Druckrollen 16, die mit größerer Oberflächen- oder Umfangsgeschwindigkeit umlaufen als die F örderrollen i i, so daß das aus Kautschuk bestehende Förderband zwischen den Förderrollen. i i und 16 gedehnt wird. Wenn das Förderband in seinem gedehnten Zustande zwischen die Förderrollen 16 tritt oder gegebenenfalls auch etwas. vor diese Rollen 16, wird das erfindungsgemäß zu behandelnde, von der Stapelrolle 18 abgewickelte Gewebe 17 z. B. durch die Förderrollen 16 auf den auf das Förderband aufgetragenen Leim oder andere Bindemittel aufgedrückt und somit auf dem Förderband befestigt. Nach dem Durchgang durch die Förderrollen 16 kann dann mittels der Heiz- oder Kühlvorrichtung i9, welche auf der Austrittseite der genannten Förderrollen angeordnet ist, eine weitere Erhöhung der Viskosität des Bindemittels 13 vorgenommen werden. Nachdem das Förderband io durch die Förderrollen 16 hindurchgegangen ist, läßt man es sich wieder zusammenziehen, und -zwar vorzugsweise in Stufen, indem man es beispielsweise durch die Förderrollen 20, 21 und 22 hindurchgehen läßt, die stufenweise mit immer geringerer Umfangsgeschwindigkeit umlaufen als die Rollen 16, und zwar wird hierbei die Umfangsgeschwindigkeit des letzteren Rollenpaares 22 vorzugsweise gleich der Umfangsgeschwindigkeit der Rollen i i gewählt. Zwischen den Förderrollen 2o, 2i und 22 können noch weitere Heiz- oder Kühlvorrichtungen 23 und 2,4 angeordnet werden, um beim Zusammenziehen des gedehnten Förderbandes Lias Bindemittel 13 auf dem Förderbande weiter zu trocknen oder dessen Viscosität zu erhöhen, damit das Gewebe 17 auf dem Förderhande sicher festgehalten wird, während sich dieses zwischen den Rollen 16 und 22 wieder zusammenzieht. Wenn das Förderband die Förderrollen 22 verläßt, ist das Gewebe 17, welches auf das Förderband aufgeklebt wurde, während sich dieses in einem gedehnten Zustande befand, in einer Längsrichtung verdichtet worden, und zwar um einen Betrag, der dem Betrag der Dehnung entspricht, der das Förderband bei seinem Durchgange zwischen den Förderrollen i i und 16 ausgesetzt wurde oder der dem Betrage der Zusammenziehung des Förderbandes zwischen den Förderrollen 16 und 22 gleich ist. Auf das verdichtete und durch das Bindemittel 13 auf dem Förderbande befestigte Gewebe wird dann eine kautschukhaltige Flüssigkeit, beispielsweise Kautschukmilch25, aufgetragen, und zwar beispielsweise mittels einer Spritzvorrichtung 26 oder einer üblichen Streichvorrichtung o. dgl. Der Kautschuk wird dann aus der Flüssigkeit durch ein chemisches Koagulationsverfahren oder durch einen Trockenvorgang wie beim Durchleiten durch die Trockenvorrichtung 27 auf dem Gewebe niedergeschlagen. Der so auf dem Gewebe niedergeschlagene Kautschuk verfestigt das Gewebe und hält es normalerweise in dem verdichteten Zustande. Wenn, wie gewöhnlich, eine vulkanisierbare Kautschukmilchmischung benutzt wird, so kann durch diesen Trockenvorgang der Kautschukniederschlag auch teilweise vulkanisiert werden. Um das so behandelte Gewebe von dem Förderbande, auf welchem es durch das Bindemittel 13 befestigt ist, zu entfernen, wird das Förderband und das darauf befestigte Gewebe über die Förderrollen 36 durch einen Dampfkasten 29 hindurchgeschickt, wodurch das Bindemittel erweicht wird, so daß das Gewebe und das Förderband mittels der Zugrollen 28 leicht voneinander getrennt werden. In einigen Fällen wird schon durch die Wärme der Trockenvorrichtung 27 das Bindemittel, während der Kautschukniederschlag getrocknet wird, genügend erweicht, so daß ein weiteres Erweichen des Bindemittels, wie durch den Dampfkasten 29, überflüssig wird.
  • Nachdem das Gewebe von dem Förderband io getrennt worden ist, wird es durch die Zugrollen 3o durch eine Waschvorrichtung 31 hindurchgezogen, um das am Gewebe haftengebliebene Bindemittel abzuwaschen, und es wird dann durch eine Trockenvorrichtung 32 geschickt, in der der Kautschukniederschlag ganz oder teilweise vulkanisiert oder dessen Vulkanisation vervollständigt werden kann.
  • Das mit Kautschuk überzogene Gewebe kann auch vor oder nach dem Aufrollen auf die Rolle 33 mit einem zweiten, in gleicher Weise behandelten Gewebe zusammengelegt werden, so daß ein mehrschichtiges Gewebe erhalten wird. Das Förderband wird, nachdem von ihm das Gewebe abgenommen worden ist, durch eine Waschvorrichtung 34. geschickt, damit von seiner Oberfläche das überschüssige Bindemittel entfernt wird, und es wird dann zwischen Trockenplatten 35 hindurchgeführt und dann nach den Förderrollen i i zurückgeschickt.
  • Wenn es gewünscht wird, kann man das Kautschukförderband aus dein. gedehnten Zustande bei den Rollen 16 sich auch in einer Stufe wieder zusammenziehen lassen, anstatt dies -wie durch die genannten Förderrollen mit allmählich abnehmender Umfangsgeschwindigkeit in einer Anzahl von Stufen sich abspielen zu lassen.
  • Das Bindemittel kann aus einem wasserlöslichen Stoff, wie beispielsweise dem obengenannten Leim, bestehen oder, falls wasserlösliche Stoffe mit dem elastischen Gewebe nicht in Berührung kommen sollen, können an Stelle von wasserlöslichen Klebemitteln auch Schellack oder Kopalharz oder Celluloseverbindungen oder andere Gummiarten oder Harze, welche in Lösungsmitteln, in denen Kautschuk unlöslich ist, löslich sind, benutzt werden, und es kann dann das Förderband, nachdem der Kautschuk auf dem Gewebe niedergeschlagen worden ist, durch ein Lösungsmittel, in welchem der Kautschuk unlöslich ist, hindurchgeschickt werden, um das Bindemittel zu entfernen. Die kautschukhaltige Flüssigkeit kann, wenn sie aus einer Kautschukmilchmischung besteht, durch eine chemische Koagulation des Kautschuks, wie beispielsweise durch Behandeln mit einem Koagulationsmittel für Kautschukmilch, niedergeschlagen werden, das auch dem Bindemittel beigemischt werden kann, damit das Verfestigen des Gewebes in dem verdichteten Zustande zumindest unterstützt wird. Die kautschukhaltige Flüssigkeit kann den Kautschuk auch in vulkanisiertem Zustande enthalten, in welchem Falle keine weitere Vulkanisation erforderlich ist. Vorzugsweise wird als kautschukhaltige Flüssigkeit eine vulkanisierbare Kautschukmilchmischung benutzt, und wenn das Gewebe Verwendung finden soll, ohne mit einem weiteren Gewebe verbunden zu werden, so kann die Vulkanisation in der Zeit vollständig durchgeführt werden, in der das elastische Gewebe die Trockenvorrichtung 32 durchläuft. Wenn dagegen zwei oder mehr erfindungsgemäß behandelte Gewebe übereinander angeordnet und miteinander verbunden werden sollen, so daß ein aus mehreren Gewebeschichten bestehendes Gewebe erhalten wird, so wird zweckmäßig zumindest die vollständige Vulkanisation des Niederschlages so lange verhindert, bis die Gewebe miteinander verbunden worden sind. Die kautschukhaltige Flüssigkeit kann in der Zusammensetzung geändert werden, tim den Griff sowie die Streckfähigkeit und: andere Eigenschaften des hergestellten und, wie beschrieben, verdichteten Gewebes zu regeln. An Stelle der Herstellung eines, wie oben beschrieben, einfachen oder mehrschichtigen Ge-\vebes kann die Kautschukseite eines einfachen Textilgewebes oder eines mehrschichtigen Gewebes, welches eine gummierte Außenseite hat, auch mit Wollflocken o. dgl. bedeckt werden.
  • Die Vorrichtung nach Fig. i verdichtet fortlaufende Bahnen eines Textilgewebes nur in einer Längsrichtung, so daß dem Gewebe eine Streckfähigkeit oder eine erhöhte spätere Dehnfähigkeit nur in einer Längsrichtung erteilt wird. Um eine Zusammenziehung in der Breite des zu behandelnden Gewebes zu erzeugen, können Gewebestücke in Längen geschnitten werden, die der Breite des Förderbandes io entsprechen, und die so geschnittenen Längen können dann quer auf das Förderband vor den Förderrollen 16 aufgelegt werden.
  • Wenn es gewünscht wird, fortlaufenden Bahnen eines Gewebes eine Dehnfähigkeit oder eine zusätzliche Dehnfähigkeit in einer Querrichtung zu erteilen, so kann ein Kautschukförderband wie das Förderband io in der Vorrichtung der Fig. i benutzt werden; doch muß in diesem Falle die Dehnung des Bandes der Breite nach anstatt der Länge nach erfolgen. Dies läßt sich leicht durch einen Spannrahmen erreichen, der in einer Weise benutzt wird, die der normalen, beim Bearbeiten von Geweben auf einem Spannrahmen angewendeten entgegengesetzt ist. Das Förderband io wird in diesem Falle auf dem Spannrahmen in der Querrichtung in dem verlangten Ausmaße gedehnt, worauf das Bindemittel auf das gedehnte Förderband oder vor dem Dehnen auf dieses aufgetragen wird, und es wird dann die Viscosität des Bindemittels durch Erhitzen oder Kühlen erhöht, worauf das Gewebe auf das Förderband aufgeklebt wird, indem es von einer Rolle 18 wie in Fig. i zugeführt wird. Wenn das Förderband mit dem mittels des Bindemittels darauf befestigten Gewebe den Spannrahmen entlang läuft, wird die Querdehnung des Kautschukförderbandes allmählich aufgehoben, wodurch das Gewebe fortlaufend in einer Querrichtung verdichtet wird. Darauf wird der Kautschuk aus der kautschukhaltigen Flüssigkeit auf der Oberfläche des Gewebes wie in Fig. i niedergeschlagen, worauf dann das Trocknen und die weiteren Verfahrensmaßnahmen angeschlossen werden. Wenn es gewünscht wird, kann das Förderband io der Fig. i zwischen den -Zugrollen i i und 16 durch einen Spannrahmen in einer Querrichtung und, wie bereits gezeigt, auch in einer Längsrichtung gedehnt werden, und in diesem Falle erfolgt beim Zusammenzielen des Förderbandes sowohl in der OOuer- als auch Längsrichtung, nachdem das Gewebe hinreichend auf dem Förderbande befestigt worden ist, eine Verdichtung des Gewebes sowohl in der Ouer- als auch Längsrichtung.
  • Anstatt das Bindemittel auf das Gewebe aufzustreichen oder aufzuspritzen, kann es auch in irgendeiner beliebigen Musterung, wie beispielsweise mittels mit Abstand zueinander angeordneten Rollen oder mittels einer genuteten oder eingekerbten Streichleiste oder einem entsprechend gestalteten Streichmesser aufgetragen werden, so daß das Gewebe auf dein Förderband nur an den Stellen anhaftet, an denen das Bindemittel in der gewünschten Musterung aufgetragen worden ist. Auf diese Weise wird das Gewebe nur an den musterartig mit Bindemittel vers@ehenen Teilen verdichtet, und das hergestellte elastische Gewebe hat dann, bedingt durch die Teile des Gewebes, welche nicht auf das Förderband aufgeklebt waren, eine Musterung und ein mehr oder weniger faltiges oder gerunzeltes Aussehen. Für das Verdichten des Gewebes können auch andere Verfahren benutzt werden; so kann beispielsweise auch ein unelastisches Band aus Kautschuk, Gewebe oder Metall u. dgl. benutzt und das Bindemittel auf das Förderband aufgetragen werden. Darauf kann das Gewebe und das Förderband zwischen einem Paar Quetschrollen oder unter einer Einzelrolle, die zwischen zwei benachbarten Rollen liegt, hindurchgeschickt werden, von denen die Rolle, welche dem zu verdichtenden Gewebe am nächsten liegt, mit einer schnelleren Geschwindigkeit reibend umläuft als die andere Rolle oder die anderen Rollen, wodurch, wenn das Bindemittel noch etwas plastisch aber sehr klebrig und zähe ist und wenn die Rolle mit der größeren Umlaufsgeschwindigkeit eine Reibfläche hat, das Gewebe infolge der Reibungsgeschwindigkeit verdichtet und auf das Förderband aufgeklebt wird. Das Gewebe wird dann, wie in Fig. i veranschaulicht, in dem verdichteten Zustande gehalten, bis der Kautschuk aus der kautschukhaltigen Flüssigkeit auf dem Gewebe niedergeschlagen und das Gewebe durch den Kautschukniederschlag verfestigt worden ist, worauf dann das behandelte Gewebe von dem Förderbande entfernt wird.
  • An Stelle der Verwendung von Leim oder anderen zeitweiligen Bindemitteln können auch andere Verfahren angewendet werden, um das Gewebe im verdichteten Zustande zu halten, bis der Kautschuk aus der kautschukhaltigen Flüssigkeit zwecks Verfestigung des Gewebes in dein verdichteten Zustande niedergeschlagen worden ist. Beispielsweise kann das Gewebe mit der kautschukhaltigen Flüssigkeit behandelt werden, und ehe der Kautschuk aus dieser zwecks Verfestigung des Gewebes abgeschieden wird, kann das so behandelte Gewebe straff zwischen zwei gedehnte Förderbänder gelegt werden, deren Dehnung dann vor oder während der Abscheidung des Kautschuks, wie durch Trocknen, aufgehoben wird.
  • Fig. 3 und .I zeigen die Verdichtung des Textilgewebes der Fig. 2 in einer Längs-bzw. Querrichtung. In Fig. 2 ist ein gerippt gewirktes Textilgewebe veranschaulicht, und zwar stellen die waagerechten Linien a die verwirkten Garnzüge in der unteren Seite des Gewebes nach der Breitseite des Stoffes und die senkrechten Reihen b die Rippen auf einer Außenfläche des Gewebes in der Längsrichtung des Stoffes dar. Ein derartiges wie in Fig.2 veranschaulichtes gewirktes Textilgewebe läßt sich in der Querrichtung, d. h. in Richtung der Garnzüge, beträchtlich dehnen, aber sehr wenig der Länge nach in Richtung der Rippen.
  • Wenn das Gewebe der Fig.2 unter Verwendung der Vorrichtung der Fig. i behandelt, d. h. in einer Längsrichtung verdichtet und dann in dem verdichteten Zustande verfestigt und durch den Kautschukniederschlag elastisch gemacht worden ist, so hat es das Aussehen des Gewebes der Fig. 3. Die Fähigkeit des Gewebes, sich in einer Querrichtung dehnen zu lassen, d. h. in der Richtung des größeren Streckvermögens, nämlich in Richtung der Garnzüge, ist praktisch unverändert geblieben, aber das Gewebe ist in der Längsrichtung beträchtlich dehnfähig geworden, d. h. in Richtung der Rippen, in der es vorher praktisch nicht gedehnt werden konnte. Durch das Verdichten des Gewebes in der Längsrichtung ist also aus dem Textilgewebe, welches praktisch nur in einer Querrichtung gedehnt werden konnte, ein elastisches Gewebe hergestellt -worden, welches nunmehr, sowohl in einer Längsrichtung als auch in der Querrichtung gedehnt werden kann, und zwar ohne daß hierdurch das Streckvermögen des Gewebes der Breite nach verringert worden ist.
  • Wenn das Gewebe der Fig.2 erfindungsgemäß behandelt und, wie oben beschrieben, in einer Ouerrichtung verdichtet worden ist, so hat es das Aussehen des Gewebes der Fig. q.. Das Gewebe bleibt weiter praktisch undehnbar in der Längsrichtung, d. h. in Richtung der Rippen, aber durch die Verdichtung des Gewebes der Breite nach ist das in Richtung der Garnzüge mögliche Streckvermögen wesentlich erhöht worden, und zwar um den Betrag der Verdichtung des Gewebes. Auf diese Weise ist somit aus einem Textilgewebe, das praktisch nur in einer Richtung dehnfähig ist, ein elastisches Gewebe hergestellt worden, das in derselben Richtung, aber in wesentlich größerem Ausmaße als vor der Behandlung gedehnt werden kann. Das Aussehen der Gewebe der Fig. 3 fand d. weicht stark voneinander ab und auch von dem des Gewebes der Fig. 2 vor der Behandlung. In Fig. 3 sind die verwirkten Garnzüge a noch unter der Außenfläche des Gewebes sichtbar, aber die Maschen liegen dichter zusammen, und die Rippen b haben infolge der längsweisen Verdichtung des Gewebes ein etwa zickzackförmiges Aussehen angenommen. In Fig. 4 sind die unter der Gewebeoberfläche liegenden Maschenschlaufen der verwirkten Garnzüge durch die Rippen b vollkommen verdeckt worden, während die Rippen praktisch geradlinig bleiben. Andere Arten von Wirkwaren oder Geweben erfahren andere Veränderungen im Aussehen, und zwar je nachdem ob die Verdichtung des Gewebes in einer Ouer- oder Längsrichtung oder beiden Richtungen erfolgt, und wieder andere Arten von Geweben oder Wirkwaren zeigen, wenn überhaupt, nur eine sehr geringe Veränderung im Aussehen bei der Verdichtung. Die Erfindung ist anwendbar auf beliebig ge= webte und gewirkte Stoffe sowie auch Netzstoffe und Diagonalgewebe, und von der Herstellung der Gewebe oder Wirkstoffe u. dgl. und der Richtung oder den Richtungen der Verdichtung hängt die Veränderung im Aussehen ab, wenn überhaupt eine solche erfolgt.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten elastischen Stoffe sind für elastisch anliegende Kleidungsstücke aller Art, wie z. B. Büstenhalter und Gürtel mit Streckbarkeit in einer oder in zwei Richtungen, für medizinische Bandagen und Strümpfe und für sportliche Tragorgane, für Hosenträger und Strumpfbänder, für verschiedene Einsätze und Zwickel in Kleidungsstücken usw., verwendbar.

Claims (5)

  1. PATrNTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Elastischmachen von Textilstoffen unter Verwendung von Kautschuk, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilstoff durch mechanisches Zusammenschieben in einer Richtung oder mehreren Richtungen verdichtet und durch Auftragen einer kautschukhaltigen Flüssigkeit und Verfestigen des Kautschuks in dem verdichteten Zustande gehalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Textilstoff nur stellenweise in einer vorbestimmten Musterung verdichtet wird. .
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zu verdichtende Textilstoff mittels eines Bindemittels auf einer Unterlage, die unter Zug in wenigstens einer Richtung gedehnt worden ist, befestigt, die Dehnung der Unterlage zwecks Verdichtung des darauf befestigten Stoffes nachgelassen, dann Kautschuk aus einer kautschukhaltigen Flüssigkeit auf dem verdichteten Stoff niedergeschlagen und schließlich die Bahn in dem verdichteten Zustande von der Unterlage entfernt wird. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Herstellung mehrschichtiger elastischer Stoffbahnen mehrere verdichtete Bahnen so aufeinandergelegt und miteinander verbunden werden, daß die Richtung des größten Dehnvermögens in allen Bahnschichten die gleiche ist.
  5. 5. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das die zu behandelnde Stoffbahn tragende dehnbare Förderband bei seiner Längsstreckung zwischen mit verschiedener Umfangsgeschwindigkeit laufenden Walzenpaaren geführt ist.
DEI53722D 1934-12-18 1935-11-24 Verfahren und Vorrichtung zum Elastischmachen von Textilstoffen Expired DE664319C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US448669XA 1934-12-18 1934-12-18
US474128XA 1936-03-17 1936-03-17

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE664319C true DE664319C (de) 1938-08-25

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ID=21934755

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Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI53722D Expired DE664319C (de) 1934-12-18 1935-11-24 Verfahren und Vorrichtung zum Elastischmachen von Textilstoffen
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