DE1667940C3 - Wundschnellverband - Google Patents
WundschnellverbandInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Wundschnellverband, bestehend aus einem querelastischen Träger und
einem querelastischen Wundkissen.
Bekannte Wundschnellverbände bestehen im allgemeinen aus einem nichtelastischen Trägerstreifen aus
Gewebe, Papier oder einem Kunststoffvlies, wobei der Trägerstreifen auf einer Seite eine Haft-Kleberschicht
aufweist und gegebenenfalls perforiert ist, und einer kissenförmigen Wundauflage aus Mull, Zellstoff, Faservlies,
Zellulose-Schwamm oder ähnlichem Material. Bei derartigen Wundschnellverbänden ist die Wundauflage
aus einem nicht dehnbaren Material gebildet.
Weiterhin ist ein Wundschnellverband bekannt, bei dem der einteilige und beiderseits über ein Wundkissen
seitlich vorstehende aus einem Gewebe bestehende Trägerstreifen, der mit einer Haftschicht bzw. einer
Selbstklebeschicht bedeckt ist, querelastisch ausgebildet ist Bei einem solchen Wundschnellverband kann auch
die Wundauflage in gleicher Richtung wie der Träger quereiastisch ausgebildet sein.
Es ist weiterhin bekannt zur Herstellung von Wundpflastern den Trägerstreifen aus einem porösen
nichtverwebten Wirrfaservlies herzustellen, der einen druckempfindlichen Haftüberzug trägt Solche aus
Wirrfaservliesen hergestellten Wundpflaster haben gegenüber den bekannten Wundschnellverbänden gewisse
Vorteile, insbesondere hinsichtlich der Weichheit und der Schmiegsamkeit, sie haben jedoch den Nachteil,
daß sich ihre Ränder bei Bewegungen der Haut insbesondere an den Gelenken, leicht von der
Hautoberfläche ablösen. Dies ist darauf zurückzuführen, so daß bei einem Wirrfaservlies die einzelnen Fasern an
ihren Kreuzungs- und Berührungspunkten zumeist durch Anwendung eines Binde- oder Schlichtemittels so
fest miteinander verklebt sind, daß ein zwar biegsames, jedoch nicht ausdehnbares textiles Flächengebilde
entsteht.
Weiterhin ist ein Wundschnellverband bekannt, bei dem die aus Gewebe bestehende Wundauflage bei
Zutritt von Wundfeuchtigkeit schrumpft, indem schrumpffähige und nichtschrumpffähige Fäden ver- w>
wendet werden, und durch die die Wirkung erzielt wird, daß die Wundauflage sich von der Wunde abhebt.
Das ältere Patent 16 17 976 betrifft einen Wundschnellverband, der aus einem einseitig mit einer
Haftklebeschicht versehenen Trägerstreifen aus Wirr- f"·
vlies und einer darauf angebrachten Wundauflage, wobei der Trägerstreifen nur zum Teil mit der
Wundauflage bedeckt ist, besteht, und bei dem der Trägerstreifen aus einem quer zu seiner Längsrichtung
elastisch dehnbaren Polyamid-Spinnvlies gebildet ist
Die Erfindung geht dagegen von Wundschnellverbänden aus, welche aus einem querelastischen Träger mit
einer Haft- bzw. mit einer Selbstklebemasse und einem Wundkissen bestehen, bei denen an beiden Seiten der
Wundauflage eine Klebezone des Trägers frei bleibt
Die Erfindung hat zur Aufgabe, einen Wundschnellverband
zu schaffen, der eine erhöhte Querelastizität hat und durch den es möglich ist, gewünschtenfalls eine
Wunde von der Seite her unter Spannung zu setzen, so
daß die Wundränder das Betreben haben, sich aneinanderzulegen.
Eine Unteraufgabe der Erfindung besteht darin, einen
Wundschnellverband zu schaffen, der wenig auftragend ist
Erfindungsgegenstand ist somit ein Wundschnellverband mit einem querelastischen, auf einer Seite mit
einem Haftmittel versehenen Träger und einer darauf angeordneten, in Richtung der Elastizität des Trägers
elastisch ausgebildeten Wundauflage aus einem Gewebe, Gewirke oder Gestricke, die schmaler als der Träger
ist Kennzeichnend ist, daß der Träger aus einem porösen Wirrfaservlies besteht
Bei einem Wundschnellverband mit einem querelastischen,
auf einer Seite mit einem Haftmittel versehenen Träger und einer darauf angeordneten, in Richtung der
Elastizität des Trägers elastisch ausgebildeten Wundauflage aus einem Gewebe, Gewirke oder Gestricke,
die schmaler als der Träger ist, besteht gemäß der Erfindung der Träger aus einem porösen Wirrfaservlies.
Die Herstellung von porösen in einer Richtung elastischen Wirrfaservliesen ist bekannt Eine querelastische
Dehnbarkeit von Wirrfaservliesen kann beispielsweise durch einen Schrumpfvorgang in nur dieser
Richtung erhalten werden (vgl. deutsche Patentschrift 8 % 402, S. 2, Zeilen 54 bis 65 und 72 bis 78). Erfolgt
nämlich die Verfestigung und Orientierung des in dieser Patentschrift beschriebenen Wirrvlieses durch Dehnung
in noch feuchtem Zustand nur in Längsrichtung, so wird das Vlies in dieser Richtung fixiert und unelastisch,
dagegen in der Querrichtung infolge der bei diesem Vorgang in dieser Richtung eintretenden Stauchung
oder Schrumpfung elastisch dehnbar. Ein gleichartiges Verfahren zur Herstellung von Wirrvliesen andersartiger
Zusammensetzung ergibt sich aus der deutschen Patentschrift 9 18 776, S. 2, Zeilen 48 bis 61.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung besteht die in gleicher Richtung wie der Träger elastische
Wundauflage aus einem Gewebe, Gewirke oder Gestricke mit abwechselnd schrumpfenden und nichtschrumpfenden
Fäden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise zur Darstellung gebracht
F i g. 1 zeigt schaubildlich einen Wundschnellverband einer Ausführungsform, und
Bei der in F i g. 1 dargestellten Ausführungsform besteht der querelastische Träger 3 aus einem porösen
Wirrfaservlies, das nur in Richtung der Pfeile elastisch ist und einer Klebeschicht 4, die vorzugsweise eine
selbstklebende Schicht ist Mit 5 ist eine Wundauflage bzw. ein Wundkissen bezeichnet das in Richtung der
Elastizität des Trägers 3 in sich elastisch, d.h. querelastisch, ausgebildet ist, und das aus einem
zweckentsprechenden Gewebe oder auch aus einem Gewirke bestehen kann. Beispielsweise ist es möglich,
das Gewebe oder Gewirke so auszubilden, daß die
Fäden, entweder die Kettfaden oder die Schußfäden, elastisch ausgebildet sind, oder bei einem Gewirke die
Maschenstäbchen bzw. die Maschenreihen in Richtung der Querelastizität des Trägers elastisch ausgebildet
sind. Auch besteht die Möglichkeit, die Fäden, d. h. die
Kettfaden und/oder die Schußfäden oder die Fäden des
Gewirkes, abwechselnd schrumpfend oder nichtschrumpfend auszubilden, um so die gewünschte
Abhebewirkung des Kissens von der Wunde bei Zutritt von Wundfeuchtigkeit zu erreichen.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform ist
der Träger 6 entsprechend dem Träger 3 der F i g. 1 ausgebildet und in Richtung der Pfeile querelastisch; die
Selbstklebeschicht 7 entspricht der Klebeschicht 4 der Fig. 1. Das Wundkissen bzw. die Wundauflage 8, die
wie beschrieben ausgebildet sein kann, ist schmaler als die Breite des Trägers 6, so daß der Träger 6 nach
Aufbringen auf die Wunde diese allseitig umschließt
Die Erfindung hat durch die Kombination eines querelastischen Trägers, insbesondere in der Form eines
querelastischen Wirrfaservlieses, mit der querelastischen Wundauflage den besonderen Vorteil, daß
insbesondere bei Operationswunden die Wundauflage in gestrecktem Zustand auf die Wunde aufgebracht
werden kann, wobei durch die elastische Rückstellkraft des Trägers in Verbindung mit der eigenen Querelastizität
der Wundauflage ein Zusammenziehen der Wundränder und damit eine beschleunigte Heilung erreicht
wird.
Darüber hinausgehend hat der Wundschnellverband, was an sich bekannt ist, den Vorteil, daß er
kontinuierlich in Bahnenform hergestellt werden kann, da die Wundauflage und der Träger nur in einer
Richtung quer zur Transportrichtung des Wundauflagebandes elastisch sind und daher während des kontinuierlichen
Herstellungsverfahrens, da die Wundauflage und der Träger in ihrer Längsrichtung praktisch unelastisch
sind, keine Störungen während des Transportes der Bahnen zur Fertigstellung des Wundschnellverbandes
auftreten.
Außerdem kann, wie oben ausgeführt, durch die besondere Ausbildung der Fäden der Wundauflage
selbst eine gewünschte Abhebewirkung erreicht werden.
Die Verwendung eines querelastischen Wirrfaservlieses als Trägermaterial hat weiterhin den Vorteil, daß der
Träger vergleichsweise sehr dünn und zugleich porös ist, so daß der gesamte Wundschnellverband sehr wenig
auftragend ist Außerdem wird durch die Verwendung eines Trägers in Form eines quereiastischen Wirrfaservlieses
der Vorteil erzielt, daß gegenüber den für den gleichen Zweck an sich bekannten querelastischen
Geweben bzw. Gewirken bei gleichbleibender Klebfläche erheblich weniger an Klebematerial bzw. Selbstklebematerial
benötigt wird.
ίο Des weiteren wird durch die Erfindung der Verteil
erzielt, daß zufolge der Querelastizität des Trägers und der Querelastizität der Wundauflage selbst der gesamte
Wundschnellverband bei Bewegungen, beispielsweise an Gelenken, sich gegenüber den bekannten Wundschrtellverbänden
mit querelastischem Träger und nichtquerelastischer Wundauflage besser dehnen läßt
und nach Aufheben der Spannung in seine Ausgangslage zurückkehrt Dadurch wird weiter eine bessere
Anschmiegsamkeit an die Haut gewährleistet und ein besserer Schutz der Wunde gegen Verschmutzen
erreicht Außerdem läßt sich ein Wundschnellverband nach der Erfindung billiger als die bisher bekannten
bei Anwendung der Merkmale der Erfindung und der Ausbildung der Fäden mit verschiedenen Schrumpfungseigenschaften
in sich vereinigt den Vorteil, daß er in der gestreckten Lage aufgebracht zufolge der
Rückstellkraft ein Aneinanderlegen der Wundränder bewirkt, während andererseits, wenn er spannungslos
auf die Wunde aufgelegt wird, die erwünschte Abhebewirkung mit einer »Tunnelbildung« eintritt
Der neue Wundschnellverband vereinigt somit in ein und derselben Ausführung Vorteile, die sonst nur bei
gesonderten Ausführungen von Wundschnellverbänden erreichbar wären.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, einen solchen Verband auch als wasserdichten Verband auszubilden,
wie insbesondere bei der Ausführungsform der F i g. 2 angedeutet ist, wobei dann, wie bei anderen Wundschnellverbänden
an sich bekannt, ein völliger Abschluß der Wunde nach außen und gegen Eindringen von
Wasser erreicht wird.
Bei einem solchen Wundschnellverband besteht die Möglichkeit, die nicht mit Klebestoff versehene Seite des Trägers mit einem dünnen Überzug aus wasserabweisenden Mitteln zu versehen (nicht dargestellt).
Bei einem solchen Wundschnellverband besteht die Möglichkeit, die nicht mit Klebestoff versehene Seite des Trägers mit einem dünnen Überzug aus wasserabweisenden Mitteln zu versehen (nicht dargestellt).
Claims (2)
1. Wundschnellverband mit einem querelastischen, auf einer Seite mit einem Haftmittel versehenen
Träger und einer darauf angeordneten, in Richtung der Elastizität des Trägers elastisch ausgebildeten
Wundauflage aus einem Gewebe, Gewirke oder Gestricke, die schmaler als der Träger ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger aus einem porösen Wirrfaservlies besteht
2. Wundschnellverband nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die in gleicher Richtung wie der
Träger elastische Wundauflage aus einem Gewebe, Gewirke oder Gestricke mit abwechselnd schrump- is
fenden und nichtschrumpfenden Fäden besteht
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3409079A1 (de) * | 1984-03-13 | 1985-09-19 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Medizinische pflaster |
-
1968
- 1968-03-02 DE DE1968B0096901 patent/DE1667940C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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