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Verfahren zur Herstellung von Decken
Es ist bekannt, Schlafdecken, Reisedecken usw. aus Wolle oder Mischungen von Wolle mit andern
Fasern sowie aus Baumwolle oder Zellwolle herzustellen. Derartige Decken bestehen aus einem Gewebe mit grobem Schussmaterial, welches bei Verwendung von tierischen Fasern nach Walken und Waschen, bei
Cellulosefasern nach Waschen, gerauht wird. Dieser Rauhprozess wird mit Hilfe von mit feinem Draht be- schlagenen rotierenden Walzen durchgeführt.
Bei der Herstellung der am meisten gebräuchlichen Decken geht man von Wolle aus, wobei das Filz- vermögen der Wolle zur Bildung eines dichten Gewebes benutzt wird, das anschliessend aufgerauht wird.
Decken aus Cellulosefasern sind. da die Zellulosefasern nicht filzen, naturgemäss nicht so dicht und voluminös wie eine Wolldecke.
Auch die bisher bekannten Decken aus synthetischen Fasern zeigen keinen Filzeffekt. Sie haben in- folgedessen ähnliche Eigenschaften wie Decken aus Cellulosefasern.
Gemäss der Erfindung kann aus Polyester-Fasern eine kompakte und voluminöse Decke, bei der ein dichter Rauhflor die sogenannte"Bindungssichtigkeit"verhindert, hergestellt werden.
Das Verfahren zur Herstellung dieser Decken aus Geweben aus Polyester-Fasern, insbesondere aus
Polyäthylenterephthalat, besteht darin, dass ein Gewebe mit einer aus Polyester-Fasern bestehenden Streichgarnkette von Nm 8bis 2S and mit einem aus Polyester-Fasern bestehenden, lose gedrehten Streich- garnschuss von Nm 0, 5 bis 8, 0 nach einer Wäsche in an sich bekannter Weise antistatisch präpariert wird, sodann nass vorgerauht, bei einer Temperatur von 180 bis 240 C hitzefixiert, trocken fertiggerauht und gegebenenfalls mit kochendem Wasser bei gleichzeitiger Bewegung gewaschen wird.
Es ist bekannt, Polyesterfasergewebe zur Herabsetzung der Pillneigung (Knötchenbildung an der Oberfläche) einer Wärmebehandlung zwischen 160 und 220 C zu unterwerfen. Demgegenüber unterscheidet sich jedoch das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung dadurch, dass das Gewebe in feuchtem Zustand vorgerauht, anschliessend thermofixiert und hierauf trocken fertig gerauht wird, wodurch erst die Er- zeugung dichter Decken gewährleistet wird.
Bei der Durchführung der antistatischen Präparation werden vorzugsweise kationaktive Amine verwendet. Die Hitzebehandlung kann mit verschiedenen Medien durchgeführt werden, so z. B. mit Hilfe von heissen Gasen, heissen Flüssigkeiten, durch Berührung mit heissen Oberflächen, ferner durch Infrarot- oder Hochfrequenzeinwirkung.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, dass durch die Verwendung von Streichgarn als Kette sowie durch die oben genannte Hitzebehandlung eine intensive Bildung zwischen Kette und Schuss erfolgt, so dass das gefürchtete Verschieben der Schussfäden nicht mehr eintreten kann.
Durch die Verwendung von antistatischen Präparationsmitteln wird die statische Aufladung während der Rauh-und Scherprozesse vermieden, die bisher häufig zu einem streifigen Ausfall des Gewebes ge- führt hat. Unterwirft man eine so hergestellte Decke ausserdem noch einer anschliessenden, unter Bewegung durchgeführten Kochwäsche, so erhält man eine oberflächliche Faserverschlingung (Ratine'-Effekt).
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die dem Gewebe eine besondereDichteund einen"Stand"verleiht, wie er normalerweise nur bei gewalk- ten Wolldecken bekannt ist.
Um gefärbte Decken zu erhalten, kann man den Färbeprozess sowohl in der Flocke oder im Garn als auch im Stück durchführen. Durch Auswahl der Fasermischung unter Berücksichtigung des beim Färben eintretenden Schrumpfens und der Fixiertemperatur lassen sich schrumpffeste und kochbeständige Decken herstellen.
Für die Herstellung der erfindungsgemässen Decke eignen sich sowohl glänzende als auch matte
Polyester-Fasern ; auch Polyester-Fasern mit einem nicht runden Querschnitt geben besonders günstige
Effekte.
Beispiel l : Man verspinnt eine Mischung aus 50% Polyäthylenterephthalat-Fasern 3 den 40 mm Schnittlänge und 50% Polyester-Faser 6 den 40 mm Schnittlänge einmal zu einem Streichgarn Nm 14, das für die Kette verwendet wird, und ausserdem zu einem Streichgarn Nm 3, das als Schussmaterial dient, Die so erhaltenen Garne werden zur Herstellung eines Doppelgewebes verwendet, das anschliessend ge- waschen, mit einer wässerigen Lösung von Stearoyldiäthylentetramid präpariert, feucht vorgerauht und bei einer Temperatur von 2000C während zwei Minuten thermofixiert wird. Anschliessend wird die Decke trocken gerauht, von überstehenden Spitzen durch Scheren befreit und gebürstet.
Eine so hergestellte Decke hat ein ansprechendes Äusseres und einen weichen voluminösen Griff.
Beispiel 2 : Eine Decke, hergestellt nach Beispiel 1, wird nach dem Trockenrauhen 10 Minuten bei 100 C in einer Trommelwaschmaschine gewaschen. Durch diesen Waschprozess werden die oberflächlichen Fasern verschlungen und man erhält dadurch eine Decke mit einem ausgesprochenenRatine- Effekt.