AT217000B - Verfahren zur Herstellung von Vliesstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Vliesstoffen

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Otto Zwoboda
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  Verfahren zur Herstellung von Vliesstoffen 
Für die Herstellung von nicht gewebten oder nicht gewirkten Flächengebilden aus Fasern sind mehrere Verfahren bekannt und im technischen Gebrauch. Wesentlich ist dabei, dass die einzelnen Fasern genügend aneinander haften, wofür verschiedene Massnahmen bekannt sind. Eine derselben besteht in der Verwendung von quellbaren Fasern auf Basis von Polyvinylalkohol für sich oder zusammen mit andern üblichen nicht quellbaren Fasern. 



   Bei diesen bekannten Verfahren wird eine ganz oder anteilig aus Polyvinylalkoholfasem bestehende Fasermasse in einem Foulard mit kaltem oder mässig warmem Wasser getränkt und anschliessend in einem Filzkalander, also unter Druck, bei 105-1500 getrocknet. Dabei quellen die PVA-Fasem und verkleben mit andern Fasern. 



   Man erhält auf diese Weise papierblattartige Gebilde, die als   Schulzhüllen, Löschpapier   usw. Verwendung finden können. 



   Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass man bei gleichem   Ausga'. 1gsfasenlies   auch voluminösere, textilartige Produkte erhält, wenn man grosse Mengen von mittels Wasser nicht anlösbaren Fasern synthetischer oder natürlicher Herkunft (ausser Glasfasern) mit sehr geringen, höchstens   8%,   vorzugsweise 1-3% (Gewichtsprozente) betragenden Mengen von   Polyvinylalkoholfasern   innig vermengt und dieses Fasergemisch mit heissem Wasser z. B. in einem Tränkfoulard behandelt. Die Walzen des Foulards sind dabei mit Filz oder Tüchern überzogen. Die untere Walze taucht zur Hälfte in heisses Wasser. Auf diese Weise fördert dieselbe während der Rotation dauernd Wasser zum Walzenspalt, so dass das den Spalt durchlaufende Faservlies mit Wasser unter Druck getränkt werden kann.

   Der Druck soll dabei so gross sein, dass das Vlies nach dem Durchgang durch den Spalt   100-5sono   Wasser aufgenommen hat (berechnet auf das trockene Fasergewicht). Man kann das lose Faservlies auch zwischen zwei   Drahtnetzen   durch ein heisses Wasserbad führen und auf diese Weise tränken. Vor dem Trocknen muss aber das überschüssige Wasser durch Absaugen oder Abquetschen wieder entfernt werden. Daher scheint die Tränkung im Foulard die zweckmässigste Methode. Anschliessend wird mit heisser Luft   (105-150    C) ohne Druck   z. B.   auf einer Heissluft-Saugtrommel oder einer sonstigen Vorrichtung getrocknet. Die Polyvinylalkoholfaser löst sich dabei weitgehend auf und wirkt dann als Bindemittel, das nach dem Abkühlen das Faservlies in einem unerwartet grossen Ausmass verfestigt.

   Würde man die gleiche Menge Polyvinylalkohol nicht als Faser, sondern bereits in Form einer Lösung oder in Pulverform in das Faservlies einbringen, so würde man eine wesentlich geringere Festigkeit erhalten. Die auf dem Markt erhältlichen Polyvinylalkoholfasem unterscheiden sich in ihrer Löslichkeit in Wasser. Hier verwendet man solche Typen, die nur in heissem, nicht aber in kaltem Wasser löslich sind. 



   Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung verdeutlicht. Ein loses,   PVA-Fasern   enthaltendes Vlies 11 wird durch den Spalt des Kalanders 12,13 geführt, dessen Walzen 12 und 13 mit Filz 14 überzogen sind. 



  Die untere Walze 13 taucht zur Hälfte in heisses Wasser. Nach dem Verlassen des Spaltes gelangt das zusammengepresste Vlies in die Trockenkammer 16. 



   Diese Produkte eignen sich zum Tiefziehen und können so vorgeformt zur Oberflächenvergütung von glasfaserverstärkten Polyestermassen dienen. Ferner sind sie auf Grund der gleichförmigen Verziehbarkeit für Formpressmassen geeignet. In Form bauschiger Matten dienen sie als Einlagen für Kälteschutzkleidung. 



  In sich gut verfestigt stellen sie stabile Gebilde dar, die sich selbst tragen, wie z. B. Schallschluckmatten. 



   Zur Erhöhung der Waschechtheit und zur Verbesserung der chemischen Reinigungsbeständigkeit kann man der Tränkflüssigkeit solche Substanzen zugeben, die den Polyvinylalkohol in einen inerten Zustand 

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 überführen. Hiefür ist Melaminharz besonders geeignet. Auch eine nachträgliche Imprägnierung   (z. B.   



  Mischung von reaktionsfähigem Harnstoff mit reaktionsfähigen Polyacrylat-Estern) erhöht die Waschechtheit und die Beständigkeit gegen chemische Reinigungsmittel. 



   Beispiel l : Ein   130g/mschweres   Faservlies, bestehend aus 2% wasserlöslicher PVA-Fasermit einer Stapellänge von 40 mm und einem Titer von 3 den, 32% Polyesterfaser (Trevira oder Diolen) mit einer Stapellänge von 60 mm und 1, 5 den, 33%   Polyesterfaser   mit einem Titer von 12 den und   330go   Polyesterfaser mit einem Titer von 20 den wird durch einen mit Filzhosen überzogenen, mittels Wasserdampf auf   1000C   aufgeheizten Tränkfoulard geführt, der aus Stahlwalzen besteht, wobei die untere Walze in ein Wasserbad eintaucht und so heisses Wasser auf das den Walzenspalt passierende Vlies überträgt. Zur besseren Benetzung wird auch noch auf die obere Walze heisses Wasser laufen gelassen.

   Die Walzen sind 
 EMI2.1 
 :1 Teil Polyvinylalkoholfaser
29 Teile Polyesterfaser 12 den
20 Teile gebleichte Baumwolle
50 Teile Wolle-Type B wird zwischen Sieben mit einer wässerigen Lösung von zirka   20 C,   enthaltend   10/0   Trimethypentamethylmelamin
0,   1%   Zinkchlorid getränkt, so dass eine Aufnahme der Lösung von zirka   300%   erreicht wird. Nach dem Abquetschen zwischen heissen Walzen auf zirka   1001o   wird das Vlies getrocknet. Man erhält ein Material, das gegen kochendes Wasser beständig ist. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Herstellung   von Vliesstoffen unter Verwendung von Polyvinylalkohol   (PVA), dadurch gekennzeichnet, dass man ein 0,   5-8%-vorzugsweise 1-3%-wasserlösliche   PVA-Fasern enthaltendes loses Faservlies mit heissem Wasser tränkt, anschliessend überschüssiges Wasser soweit entfernt, dass die im Vlies verbleibende Wassermenge 100-500   Gew.-%   des Gewichtes des trockenen Faservlieses beträgt und das Vlies trocknet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tränkung mit heissem Wasser in einem Filzfoulard erfolgt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung ohne Druck erfolgt.
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