DE3619033A1 - Verfahren zur herstellung von flock - Google Patents
Verfahren zur herstellung von flockInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Flock aus Synthesefasern, insbesondere aus Polyacrylnitrilfasern
und Polyamidfasern.
Das Verfahren der mechanischen und elektrostatischen Beflockung
ist bekannt und weit verbreitet. Dabei werden
Fasern mit einer Länge von bis zu 15 mm, hauptsächlich im
Bereich bis zu 3 mm, die eine bestimmte für den elektrostatischen,
aber auch für den mechanischen Beflockungsprozeß
notwendige Oberflächenleitfähigkeit besitzen, auf eine
mit Klebstoffen versehene Unterlage aufgebracht, so daß
eine velourähnliche Oberfläche erzeugt wird. Die Herstellung
der Flockfasern ist beispielsweise in der schweizerischen
Patentschrift 4 26 723, der DE-A-24 31 847 sowie der DE-A-28 00 109
beschrieben. Bei den bekannten Verfahren wird
das Flockkabel, gleichgültig ob rohweiß, substanzgefärbt
oder im Kabel gefärbt, zunächst auf die für das Verfahren
gewünschte Faserschnittlänge geschnitten, anschließend
gegebenenfalls gefärbt und dann in mehreren Schritten mit
der notwendigen elektrostatischen Oberflächenausrüstung
versehen.
Dieses Verfahren hat eine Reihe von Nachteilen. Beispielsweise
erfolgt das Waschen, Färben und Präparieren in
mehreren Stufen in einem sehr langen Flottenverhältnis
1 : 15 bis 1 : 40 je nach Feinheit und Schnittlänge des
Flocks. Dabei wird eine sehr große Wassermenge benötigt,
deren Erhitzung auf die notwendigen Temperaturen einen
hohen Energiebedarf hat.
Da das Färben und die elektrostatische Behandlung des
Flocks unter starkem Rühren vorgenommen wird und dadurch
die Flockteilchen einer starken Scherbeanspruchung ausgesetzt
werden, kommt es zu deutlichen geometrischen
Veränderungen der Flockfasern. Die Krümmung der Flockteilchen
kann so weit gehen, daß nur noch eine qualitativ
minderwertige Beflockung möglich ist. Mit einem solchen
qualitativ geringerwertigen Flock ist u. U. auch nur eine
geringe Beflockungsgeschwindigkeit zu erreichen, wodurch
wirtschaftliche Nachteile entstehen können.
Aufgabe der Erfindung war es, hochwertigen Flock auf einfache
und preiswerte Art herzustellen und die vorbeschriebenen
Nachteile zu vermeiden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
Flocks für die mechanische und/oder elektrostatische Beflockung
aus einem Flockkabel und Behandlung des Flocks
in einer Behandlungsflüssigkeit, dadurch gekennzeichnet,
daß das Flockkabel in eine für die Flüssigkeit des Behandlungsbades
durchlässige Hülle eingebracht wird, in
dieser Form wenigstens einem Behandlungsbad unterzogen und
dann zu Flock geschnitten wird.
Vorzugsweise wird die Hülle vor dem Schneiden des Flocks
entnommen. Es ist aber auch möglich, die Hülle nicht vom
Flockkabel zu entfernen, sondern sie beim Schneideprozeß
mitzuschneiden und anschließend vom Flock zu separieren,
z. B. durch Siebvorgänge.
Das Flockkabel besteht vorzugsweise aus einem Bündel endloser
parallelliegender Fasern. Besonders bevorzugt sind
Chemiefasern, insbesondere Viskose, Polyacrylnitril-,
Polyamid- und Polyesterfasern. Besonders bevorzugt sind
Polyacrylnitril und Polyamid. Das in die schlauchförmige
Hülle eingebrachte Flockkabel hat vorzugsweise einen Bandtiter
von 25 ktex bis 3000 ktex, insbesondere von 50 ktex
bis 1500 ktex. Die Hülle besteht vorzugsweise aus einem
Flächengebilde anderer chemischer Zusammensetzung als das
Flockkabel. Die Hülle sollte bei den Behandlungsprozessen
nicht chemisch verändert werden und deshalb aus
indifferentem Material bestehen. Sie kann beispielsweise
aus einer perforierten Folie oder aus einem textilen Netzwerk,
z. B. auch einer Strickware, Wirkware, einem Gewebe,
Vlies oder Fadengelege bestehen. In einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die Hülle aus einem Netzgewirke oder
einer Rundstrickware aus Polyester, Polyamid oder Polypropylen.
Bei dem Behandlungsbad handelt es sich im allgemeinen um
ein Färbebad bzw. um ein Ausrüstungsbad mit Textilhilfsmitteln
zur Faserpräparation. Es können auch mehrere dieser
Bäder nacheinander verwendet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird das Flockkabel in der
schlauchförmigen Hülle zuerst einem Färbebad und dann
wenigstens einem Bad mit geeigneten Textilhilfsmitteln
unterworfen. Das Färbebad kann eine an sich bekannte zur
Verarbeitung schlauchförmigen endlosem Textilmaterials
handelsübliche Maschine, z. B. eine Haspelkufe oder ein
Jet-Färbeapparat, sein. Die Behandlung im Färbebad findet
unter an sich üblichen Bedingungen statt, wobei aber der
Wasserbedarf - verglichen mit den aus vorgenannten Patentschriften
bekannten Verfahren - auf 25 bis 50% reduziert
werden kann. Durch die mögliche Reduktion des Wasserbedarfs
wird zusätzliche Energie eingespart und die Abwasserbelastung
von biologischen Kläranlagen reduziert. Es
können die zum Färben von Chemiefasern üblichen und
bekannten Farbstoffe verwendet werden.
Als Avivagemittel eignen sich Mineralsalze, Tannine, Gerbstoffe,
Kaliumantinonyltartrat sowie anionenaktive oder
nichtionogene Avivagemittel und Kombinationen dieser Produkte.
Als anionenaktive Verbindungen kommen z. B. in Frage:
C₁₂-H₂₅OSO₃Na
C₁₈H₃₇OSO₃Na
C₁₂H₂₅O(CH₂CH₂O)₄SO₃Na
Sulfonierungsprodukte pflanzlicher und tierischer Öle, wie
z. B. die Sulfonierungsprodukte von Olivenöl, Rizinusöl,
Spermöl oder Rindertalg.
Geeignete nichtionische Produkte haben z. B. die Formeln
C₁₈H₃₇CON(CH₂CH₂OH)₂
C₁₈H₃₇COO(CH₂CH₂O)₆H
C₁₈H₃₇O(CH₂CH₂O)₂₀H
Bevorzugt werden anionenaktive Verbindungen, beispielsweise
die Sulfate höhermolekularer Alkohole.
Die Avivage kann sowohl im gleichen Bad bei z. B. gleicher
oder tieferer Temperatur und gleichem pH-Wert ("einbadig")
als auch nachfolgend in getrennten Bädern bei verschiedenen
Temperaturen wie die erste Behandlung und anderen
pH-Werten ("getrenntbadig") erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise folgendermaßen
durchgeführt werden:
Das Flockkabel wird in der schlauchförmigen Hülle in einer
handelsüblichen Haspelkufe in eine wäßrige Lösung, enthaltend
einen Farbstoff, bei 20°C bis 40°C eingebracht.
Um ein endloses Kabelband zu erhalten, werden die beiden
Enden der Hülle auf geeignete Weise, z. B. durch überlappendes
Zusammennähen oder Verwirbeln (Spleißen) der
Kabelenden miteinander verbunden.
Die wäßrige Flotte hat dabei einen pH-Wert zwischen 4 und
8. Das Verhältnis von Flockkabel zu wäßriger Flotte liegt
zwischen 1 : 8 und 1 : 25. Anschließend wird das Flockkabel
bei geeigneten Temperaturen gefärbt, bei Polyacrylnitrilfasern
zwischen 80° und 100°C, bei Polyamidfasern zwischen
60° und 100°C.
Nach dem Färben wird die Flottentemperatur auf 50-70°C reduziert
und der Flotte die in der 1. Ausrüstungsstufe notwendigen
Chemikalien nacheinander zugesetzt. Vorzugsweise
eignen sich dazu Kaliumaluminiumsulfat (Alaun), Tannine,
Kaliumtimonyltartrat (Brechweinstein) und Essigsäure. Nach
Entfernen der wäßrigen Flotte und Einbringen einer neuen
Flotte wird das Kabel bei Temperaturen zwischen 15 und
50°C, vorzugsweise zwischen 20-45°C nacheinander oberflächlich
mit anionaktiven oder nicht ionogenen Weichmachern,
Kaliumaluminiumsulfat und Alkalisalzen, vorzugsweise
Natriumchlorid, Ammoniumsulfat oder Natriumacetat
behandelt.
Nach Beendigung des Färbe- und Ausrüstungsprozesses wird
das feuchte Flockkabel aus der Färbeeinrichtung herausgenommen,
vorzugsweise von der zur Vermeidung der Faserverwirrung
umgebenden indifferenten Hülle befreit und in an
sich bekannter Weise auf Flockschneidemaschinen zu Flock
geschnitten. Das noch feuchte Schnittgut wird anschließend
in an sich bekannter Weise getrocknet, durch Sieben von
Unregelmäßigkeiten befreit und klimatisiert, um für den
Gebrauch bereitzustehen.
Das Verfahren besitzt eine Reihe von Vorteilen, die es von
dem bisher üblichen Verfahren positiv abhebt.
Beispielsweise ist der so hergestellte Flock praktisch
frei von Verkrümmungen. Dadurch wird die Flächendichte der
Flockartikel erheblich erhöht, beispielsweise bis zu 50%
und damit die Qualität der Artikel deutlich angehoben.
Alternativ kann zur Erzielung einer sonst üblichen Flock-Flächendichte
die Produktionsgeschwindigkeit beim Beflockungsprozeß
erheblich gesteigert werden.
Außerdem läßt sich auch aus feineren Titern wegen fehlender
Krümmung ein im Vergleich zur Standardware längerer
Flock herstellen und verarbeiten.
Durch die Möglichkeit, die Färbung des in der schlauchförmigen
Hülle befindlichen Flockkabels auch in unter
Druck stehenden handelsüblichen Färbeapparaten, z. B. Jet-Färbeapparaten,
vornehmen zu können und damit Färbetemperaturen
oberhalb 100°C zu erreichen, wird die zur
Färbung notwendige Zeit erheblich reduziert. Außerdem kann
die Echtheit der Färbungen verbessert und die Baderschöpfung
der Färbeflotten erhöht werden, wodurch die
Umweltbelastung reduziert wird.
Der zum Färben und Ausrüsten des Flocks notwendige Wasserbedarf
kann auf 25-50% des bekannten ursprünglichen Verfahrens
reduziert werden bei trotzdem gleichzeitig verbesserten
Eigenschaften des Flocks.
Der maschinelle Anfwand zum Färben ist geringer, wodurch
Investitionen für die Flockherstellungsanlage reduziert
werden können.
So kann beispielsweise auf eine Zentrifuge verzichtet werden,
da das gefärbte und mit der Avivage beaufschlagte
Flockkabel durch Abquetschen nur noch einen Wassergehalt
von 30-60% besitzt und nach dem Schneiden direkt getrocknet
werden kann.
An den nachfolgenden Beispielen wird das Verfahren beschrieben,
ohne daß damit die Möglichkeiten erschöpft
sind.
11 Polyacrylnitril-Flockbänder mit einem Fasertiter von
0,6 dtex und mit einem Bandtiter von 90 ktex werden zu
einem Kabelband von 990 ktex gefacht und in einem Polyester-Netzgewirke
eingenäht. 10 Laufmeter dieses Kabels
werden in einer handelsüblichen Färbehaspel, mit einem
Fassungsvermögen von 100 l, eingebracht und an den Enden
dort verknüpft. Das Kabel wird anschließend mit einem
handelsüblichen Farbstoff 1 Stunde bei 98-99°C eingefärbt.
Nach dem Färben wird die Flotte abgelassen und durch
Hinzufügen von kaltem Wasser auf 66°C abgekühlt. Danach
erfolgt die zweistufige Ausrüstung des Kabelbandes mit
Textilhilfsmitteln.
Behandlungsdauer
0,25 g/l Kaliumaluminiumsulfat10 min
1,3 g/l Tannin10 min
0,5 g/l Essigsäure10 min
0,7 g/l Kaliumantimonyltartrat10 min
Nach Ablassen der Flotte wird das Band durch Abquetschen
bis auf eine Restfeuchte von ca. 50% entwässert und anschließend
erneut, wie oben beschrieben, in die Haspel
eingebracht. Nach Aufheizen der Flotte aus frischem Wasser
auf 45°C wird die zweite Ausrüstungsstufe vorgenommen:
Behandlungsdauer
2 g/l eines anionenaktiven Weichmachers10 min
10 g/l (NH₄)₂SO₄ techn.10 min
1 g/l Aluminiumkaliumsulfat×12 H₂O10 min
Nach dem Ablassen des Bades und der Entwässerung des
Bandes auf eine Restfeuchte von ca. 50% wird nach dem
Entfernen der Umhüllung das Band einer Pekrunschneide
FLN 120 zugeführt und zu Flock mit einer Länge von 0,6 mm
geschnitten.
Das noch feuchte Schnittgut wird in bekannter Weise in
einem Zyklonentrockner bei 70°C getrocknet, durch Sieben
von Unregelmäßigkeiten befreit und bei 20°C, 65% rel.
Luftfeuchtigkeit klimatisiert. Der so hergestellte Flock
hat einen Widerstand von 8 · 10⁶ Ohm, gemessen nach DIN
54 345, Blatt 1, und besitzt eine sehr gute Rieselfähigkeit.
Er ist weitgehend frei von Verkrümmungen und bei der
elektrostatischen Beflockung in eine wäßrige Acrylatdispersion
wird eine bis zu 50% höhere Flächendichte als bei
konventionell hergestelltem Flock erzielt (s. Tabelle).
10 Polyacrylnitril-Flockbänder mit einem Fasertiter von
3,3 dtex und einem Bandtiter von 95 ktex werden zu einem
Kabelband von 950 ktex gefacht und in ein Polypropylen-Netz
eingenäht, 15 Laufmeter dieses Kabels werden in einer
handelsüblichen Färbehaspel mit 120 l Wasser eingebracht
und dort endlos verknüpft. Das Kabel wird anschließend
eingefärbt mit einem handelsüblichen Farbstoff bei einer
Färbezeit von 1 Stunde bei 98-99°C.
Nach dem Färben wird die Flotte durch Hinzufügen von
kaltem Wasser auf 66°C abgekühlt. Danach erfolgt die
zweistufige Ausrüstung des Kabelbandes:
Behandlungsdauer
0,25 g/l Aluminiumkaliumsulfat×12 H₂O10 min
1,3 g/l Tannin10 min
0,5 g/l Essigsäure10 min
0,7 g/l Kaliumantimonyltartrat10 min
Nach Ablassen der Flotte wird das Band durch Abquetschen
bis auf eine Restfeuchte von ca. 50% entwässert und anschließend
erneut, wie oben beschrieben, in die Haspel
eingebracht. Nach Aufheizen der Flotte auf 45°C wird die
zweite Ausrüstungsstufe vorgenommen:
Behandlungsdauer
2 g/l eines anionenaktiven Weichmachers10 min
10 g/l (NH₄)₂SO₄ techn.10 min
Nach dem Ablassen des Bades und der Entwässerung des
Bandes auf eine Restfeuchte von ca. 50% wird nach dem
Entfernen der Umhüllung das Band zu Flock mit einer Länge
von 1,5 mm geschnitten.
Das noch feuchte Schnittgut wird in bekannter Weise in
einem Zyklontrockner bei 70°C getrocknet, durch Sieben von
Unregelmäßigkeiten befreit und bei 20°C, 65% rel. Luftfeuchtigkeit
klimatisiert. Der so hergestellte Flock hat
einen Widerstand von 2 · 10⁷ Ohm gemessen nach DIN 54 345,
Blatt 1, und besitzt eine sehr gute Rieselfähigkeit. Er
ist weitgehend frei von Krümmungen und bei der elektrostatischen
Beflockung in eine wäßrige Acrylatdispersion
wird eine bis zu 50% höhere Flächendichte als bei
konventionell hergestelltem Flock erzielt (s. Tabelle).
10 Nylon-6-Flockbänder mit einem Fasertiter von 3,3 dtex
und einem Bandtiter von 100 ktex, gefacht zu einem Kabelband
von 1000 ktex und auf eine Länge von 10 m, werden wie
unter Beispiel 1 beschrieben mit einem Polyesternetzgewirke
umhüllt und in die Färbehaspel eingebracht und anschließend
eingefärbt mit einem handelsüblichen Farbstoff.
Nach kurzem Vorlauf bei 40°C wird in 30 min auf 98°C erhitzt
und anschließend 30 min gefärbt.
Nach dem Färben wird die Flotte durch Hinzufügen von
kaltem H₂O auf 66°C abgekühlt und das Kabelband zweistufig
ausgerüstet:
Behandlungsdauer
0,2 g/l Aluminiumkaliumsulfat×12 H₂O10 min
1,0 g/l Tannin10 min
0,5 g/l Essigsäure10 min
0,5 g/l Kaliumantimonyltartrat10 min
Nach Ablassen der Flotte und Entwässerung des Kabelbandes
auf 50% Restfeuchte wird das Flockenband, wie unter
Beispiel 1 beschrieben, erneut in die Färbehaspel eingebracht
und weiter ausgerüstet bei 40°C.
3 g/leines anionenaktiven Weichmachers (Behandlungsdauer 20 min)
10 g/lNaCl
0,2 g/lAmmoniumstearat
Nach dem Abquetschen des Flockbandes auf eine Restfeuchte
von ca. 40% wird nach dem Abziehen der Ummantelung das
Band einer Flockschneidemaschine zugeführt und zu Flock
mit einer Länge von 1,25 mm geschnitten. Das feuchte
Schnittgut wird dann, wie unter Beispiel 1 beschrieben,
weiterbehandelt.
Der Flock hat nach Klimatisierung einen Oberflächenwiderstand
von 6 · 10⁷ Ohm, besitzt eine gute Rieselfähigkeit und
gutes Springvermögen im elektrischen Hochspannungsfeld.
Der Flock ist weitgehend frei von Verkrümmungen. Eine in
eine Acrylatdispersion durchgeführte Beflockung zeigt auch
hier eine größere Beflockungsdichte als bei einem nach
herkömmlichen Verfahren hergestellten Flock (s. Tabelle).
10 Polyacrylnitrilflockbänder mit einem Fasertiter von
3,3 dtex und einem Bandtiter von 95 ktex werden auf einer
Flockschneidemaschine des in Beispiel 2 beschriebenen Typs
zu einem Flock einer Länge von 1,5 mm geschnitten. Der
Flock wird anschließend in einem Behältnis aus Edelstahl
mit einem Flottenverhältnis von 1 : 30 unter intensivem
Rühren mittels eines in die Wasser-Flockdispersion eingebrachten
metallischen Flügelrührers, wie in Beispiel 2 beschrieben,
gefärbt. Um ein Überschäumen der Färbeflotte
in der Nähe des Kochpunktes zu vermeiden, wird die Färbetemperatur
auf maximal 97°C begrenzt. Dadurch verlängert
sich die Färbezeit gegenüber Beispiel 2 auf 2 Stunden.
Nachdem der Farbstoff von den Fasern aufgenommen ist, wird
die Temperatur der Flotte durch Hinzufügen kalten Wassers
auf 66°C reduziert und der Flock stufenweise mit den in
Beispiel 2 beschriebenen Produkten zweistufig ausgerüstet:
Behandlungsdauer
0,25 g/l Aluminiumkaliumsulfat10 min
1,3 g/l Tannin10 min
0,5 g/l Essigsäure10 min
0,7 g/l Kaliumantimonyltartrat10 min
Nach Ablassen der Flotte wird der Flock in einer Zentrifuge
bis zu einer Restfeuchte von 20% entwässert, anschließend
erneut in das Behältnis eingebracht und in
Stufe 2 im gleichen Flottenverhältnis mit den in Beispiel
2 beschriebenen Ausrüstungsprodukten behandelt. Im Anschluß
daran wird der Flock abermals in einer Zentrifuge
entwässert und in bekannter Weise in einem Zyklontrockner
bei 70°C getrocknet, durch Sieben von Unregelmäßigkeiten
befreit und bei 20°C und 65% rel. Luftfeuchte klimatisiert.
Der Flock hat einen Widerstand von 9 · 10⁶ Ohm und
besitzt nur eine mäßige Rieselfähigkeit. Der überwiegende
Teil der Flockteilchen ist in seiner geometrischen Form
stark verändert, d. h. gekrümmt, mehrfach verbogen oder gekräuselt.
Bei einer elektrostatischen Beflockung in eine
wäßrige Acrylatdispersion ergibt sich eine Flächendichte
von 83 g/cm².
11 Polyacrylnitrilflockbänder mit einem Fasertiter von
0,6 dtex und einem Bandtiter von 90 ktex werden auf
einer wie in Beispiel 1 beschriebenen Flockschneidemaschine
zu einem Flock einer Länge von 0,6 mm geschnitten.
Der Flock wird anschließend in einem Flottenverhältnis von
1 : 40 wie in Beispiel 4 beschrieben gefärbt und elektrostatisch
ausgerüstet. Der Flock hat nach Klimatisierung
einen Widerstand von 5 · 10⁶ Ohm. In Folge der unter dem
Mikroskop erkennbaren starken Veränderung der Flockgeometrie
praktisch aller Flockteilchen besitzt der Flock nur
eine schlechte Rieselfähigkeit. Bei der Beflockung in eine
wäßrige Acrylatdispersion wird eine Flächendichte von
35 g/m² erzielt.
10 Nylon-6-Flockbänder mit einem Fasertiter von 3,3 dtex
und einem Bandtiter von 100 ktex werden zu einem Kabelband
von 1000 ktex gefacht und mit einer Flockschneidemaschine,
wie in Beispiel 1 beschrieben, zu Flock einer
Länge von 1,25 mm geschnitten. Der Flock wird dann wie in
Beispiel 4 beschrieben im Flottenverhältnis von 1 : 20 bei
einer Temperatur von 85°C gefärbt und ausgerüstet. Nach
Klimatisierung hat der Flock einen Widerstand von 4 · 10⁶
Ohm und besitzt aber nur eine mäßige Rieselfähigkeit. Ein
großer Teil der Flockteilchen ist leicht gekrümmt. Bei der
Beflockung in eine wäßrige Acrylatdispersion wird eine
Flächendichte von 105 g/m² erzielt.
Zur Beurteilung der Flächendichte des Flocks bei der Beflockung
wurden mit dem beispielhaft hergestellten Flock
vergleichbare Beflockungsversuche durchgeführt. Dazu wurde
ein hydrophobiertes leinwandbindiges Gewebe aus einem
Baumwolle-/Polyestergarn 50/50 mit einer handelsüblich
verdickten Dispersion eines Polyacrylsäureester-Copolymerisates
in einer Schichtdicke von 300 µm bestrichen.
Das so vorbereitete, beschichtete Textil wurde auf einer
vibrierenden Metall-Platte positioniert. Zwischen dem beschichteten
Textil und dem den Flock aufnehmenden Dosiersieb
befand sich in einem Abstand von 100 mm zum Textil
eine Metallelektrode aus einem Siebgewebe, beispielhaft
mit einer Maschenweite von 4 · 7 mm. An die Elektrode wurde
mit einem Hochspannungselektrostaten Static 90, Fa.
Maag & Schenk, eine Spannung von 40 kV angelegt, was einer
Feldstärke von 4 kV/cm entspricht. Die Beflockung wurde
1 min durchgeführt. Anschließend wurde das beflockte
Gewebe in einem Heißluftofen bei einer Temperatur von
160°C 15 min getrocknet und der Beflockungsklebstoff vernetzt.
Das beflockte Textil wurde durch gründliches Absaugen
mit einem kräftigen industriellen Staubsauger von
nicht eingebundenem, losem Flock befreit. Das Flächengewicht
des Flocks wurde nach den üblichen Verfahren bestimmt.
Die nachfolgende Tabelle enthält die mit dem beispielhaft
hergestellten Flock ermittelten Flächengewichte.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Flocks für die mechanische
und/oder elektrostatische Beflockung aus einem
Flockkabel und Behandlung des Flocks in einer Behandlungsflüssigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Flockkabel in eine für die Flüssigkeit des Behandlungsbades
durchlässige Hülle eingebracht wird, in
dieser Form wenigstens einem Behandlungsbad unterzogen
und dann zu Flock geschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Flockkabel aus Chemiefasern verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Flockkabel aus Synthesefasern verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung des Flockkabels das Färben und
Ausrüsten des Flockkabels mit Textilhilfsmitteln umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als durchlässige Hülle ein schlauchförmiges
Flächengebilde aus Polyester, Polyamid oder Polypropylen
verwendet wird.
Priority Applications (5)
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BR8702877A BR8702877A (pt) | 1986-06-06 | 1987-06-05 | Processo para a fabricacao de um floco,bem como floco assim fabricado |
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---|---|
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