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Gummlastisches Geilecht und Verfahren zu seiner Herstellung.
Die Erfindung bezieht sich auf gummielastische Geflechte. Bei diesen auch unter der Bezeichnung
Gummilitzen bekannten Geflechten erfolgt'die Einbindung der als Mittelendfäden eingearbeiteten Gumwii- fäden zumeist zweiflechtig, d. h. jeder Flechtfaden wird abwechselnd über und unter zwei andere Flecht- fäden geführt. Daneben gibt es auch einflechtig gearbeitete gummielastische Geflechte.
Von diesen bekannten Geflechten unterscheidet sich das Geflecht nach der Erfindung dadurch. dass die Gummifäden drei-oder mehrflechtig umldöppelt sind. Durch diese Umklöppelung wird eine wesentlich dichtere Bedeckung der Gummifäden und daher ein besseres Aussehen des Geflechtes erzielt.
Ausserdem wird eine weniger schräge Lage der Deckfäden erreicht, so dass sich beim Langziehen des
Geflechtes dessen Breite viel weniger ändert. Das Geflecht lässt sich stärker ausdehnen, weil die weniger schräg liegenden Flechtfäden die Ausdehnung nicht so früh begrenzen. Die dichte Bedeckung der Gummi- fäden durch die Flechtfäden hat noch den wirtschaftlichen Vorteil zur Folge, dass man nicht wie bisher die teueren umsponnenen Gummifäden zu verwenden braucht, sondern die billigeren nackten Gummifäden benutzen kann. Solche Gummifäden lassen sich bei der Verarbeitung stärker anspannen und ziehen sich im fertigen Geflecht wieder zusammen, so dass die an und für sich dichte Bedeckung der Gummi- fäden noch dichter wird.
Gemäss der Erfindung wird zur Herstellung der neuen Gummilitze eine Klöppelmaschine mit stillsetzbaren Treibern benutzt. Solche Maschinen werden sonst zur Herstellung einfädiger Spitzen verwendet. Die Maschine muss aber abweichend von diesen bekannten Maschinen eine Einrichtung zur
Zuführung von Gummimittelendfäden haben. Ausserdem muss jeder Teller mindestens vier Treiber- ausschnitte zur Aufnahme von Klöppeln haben und müssen die Klöppel nach jeder Teildrehung der
Teller stillgesetzt werden können.
Klöppelmaschinen mit vier Treiberausschnitten an jedem Teller und mit Mitteln zum Stillsetzen der Klöppel nach jeder Vierteldrehung sind zwar schon früher vom Erfinder vorgeschlagen worden (s. die österr. Patentschrift Nr. 80941). Diese Maschinen haben sich aber in die Praxis nicht einführen können.
Mit einer derartigen entsprechend abgeänderten Maschine können Gummilitzen von wesentlich grösserer
Breite hergestellt werden als bisher, u. zw. auch in einer solchen Breite, wie sie für Hosenträger, Gürtel u. dgl. erforderlich ist. Die Maschine ermöglicht ferner, die Gummilitze ohne Verwendung von platz- raubenden Leerklöppeln mit spitzenartigen Durchbrechungen zu versehen, also mehr oder weniger porös auszuführen und mit Musterungen auszustatten.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt
Fig. 1 zeigt die zur Herstellung des neuen gummielastischen Geflechtes dienende Klöppelmaschine in schematischer Darstellung, Fig. 2 das Geflecht in grösserem Massstabe, Fig. 3 das Geflecht in einer andern
Ausführung, Fig. 4 erläutert die Herstellung des Geflechtes nach Fig. 3. Fig. 5 zeigt eine weitere Aus- führung des Geflechtes, Fig. 6 den Klöppellauf und die Karte zur Herstellung des Geflechtes nach Fig. 5.
In Fig. 1 sind a, a'die Teller einer Klöppelmaschine. Die Teller sind, wie durch die österr. Patent- schrift Nr. 80941 bekanntgeworden ist, je mit vier als Treibflügeln wirkenden Ausschnitten versehen und so eingerichtet, dass sie nach jeder Einvierteldrehung stillgesetzt werden können. Die Teller arbeiten normalerweise so zusammen, dass abwechselnd die Teller a und die Teller a'Teildrehungen ausführen.
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Teller, auf denen die Einarbeitung der Mittelendgummifäden d stattfinden soll, mit zentralen Behrungen g für den Durchlass dieser Fäden versehen. Mit Rücksicht auf die erhöhte Klöppelzahl sind abweichend
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von den üblichen Klöppelmaschinen für jeden Teller zwei Kronensehlägermesser vorgesehen, .
Beide Gruppen von Kronenschlägermessern werden so angetrieben, dass während der einen Teildrehung der Teller die Messer der einen Gruppe, bei der nächsten Teildrehung die Messer der andern Gruppe eine Schlagbewegung (Hin-und Rückgang) ausführen, wobei sie die gerade gebildeten Fadenkreuzungen an den Flechtpunkt heranschieben und in üblicher Weise dort so lange festhalten, bis die nächsten Fadenkreuzungen gebildet und an den Flechtpunkt herangesehoben worden sind.
Fig. 2 zeigt eine Litze, welche mit den Klöppelfäden h und den gummielastischen Mittelendfäden d in dreifleohtiger Bindung gearbeitet ist und spitzenartige Durchbrechungen f hat. Diese werden durch entsprechend langen Stillstand der zugehörigen Teller gebildet. Auf diese Weise lassen sich gummielastische durchbrochene Litzengeflechte für Gürtel, Hosenträger u. dgl. herstellen. Die teils durch die besondere Flechtart, teils durch den Kronenscbläger bewirkte dichte Fadenanordnung hat ein festes Einbinden und ein Bedecken der Gummifäden zur Folge.
Wegen der dichten Fadenanordnung erfahren die so hergestellten Gürtel oder Gurtbänder bei ihrer Streckung nur eine verhältnismässig geringe Ver- schmälerung, wogegen bei ein-oder xweiflechtigen gummielastischen Litzen die Verschmälerung meist so stark ist, dass eine Verwendung dieser Litzen für Gürtel oder Gurtbänder ausgeschlossen ist, abgesehen davon, dass die Einbindung der Gummifäden nicht genügend fest ist.
Die oben beschriebene Besetzung der Teller mit je drei Klöppeln hat eine dreiflechtige Bindung zur Folge. Es kann aber auch in Teilen des Geflechtes eine zwei-oder eine einflechtige Bindung erzeugt werden, indem man mit sogenannten Leerklöppeln arbeitet, d. h. einzelne Klöppel ohne Spulen laufen lässt, so dass dann die zugehörigen Bindungen fortfallen.
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Tellern verwendet. Fünf nebeneinander liegende Teller a sind in Fig. 4 dargestellt. Die auf den Tellern a arbeitenden Klöppel sind durch Kreise b angedeutet.-Zwei Pfeile kennzeichnen die Drehrichtungen der Teller. Unter der Darstellung der Maschine ist die Patrone gezeichnet. Um den Fleehtfäden den dargestellten Verlauf zu geben, müssen die Jaquardkarten so gelocht sein, wie die Fig. 4 links zeigt.
Zu jedem der fünf Teller gehört eine Loohreihe, zu Teller die Lochreihe 1, zu Teller 2 die Lochreihe 2 usw.
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fäden 42, d. Ferner ist zu erkennen, dass die Gummifäden , , von den Textilfäden h umschlungen sind, wogegen die auf den Gummifäden d2, d4 liegenden Textilfäden h einander kreuzen.
Das Geflecht nach Fig. 3 hat eine glatte Oberfläche. Bei Geflechten ist die Oberfläche oft rauh und daher unschön, da sich bei der Herstellung von den Flechtfäden feine Fasern lösen. Diese Erscheinung, die sogenannte Flusenbildung, tritt um so stärker auf, je öfter die Flechtfäden über dieselben Stellen der Fäden, die die Flechtfäden kreuzen, gleiten. Die Flusenbildung kann durch Einfetten der Flechtfäden vermindert werden. Auch ist es möglich, durch die Wahl geeigneten Fadenmaterials der Flusenbildung zu begegnen. Gemäss der Erfindung ist der Flusenbildung auf einem neuen Wege entgegengewirkt, nämlich dadurch, dass die Zahl der die Gummifäden umschlingenden Bindungen grösser ist als die Zahl der kreuzenden Bindungen.
Beim Geflecht nach Fig. 3 weisen benachbarte Längsrippen entgegengesetzt gerichteten Fadenverlauf auf, d. h. manche Rippen haben von links nach rechts ansteigenden Fadenverlauf, während die zwischenliegenden Rippen von rechts nach links ansteigenden Fadenverlauf haben. Die die Gummifäden umschlingenden Fäden bilden Rippen mit von links nach rechts ansteigendem Fadenverlauf, die einander nur kreuzenden Fäden bilden dagegen Rippen mit entgegengesetzt gerichtetem Fadenverlauf. Alle die Gummifäden umschlingenden Bindungen werden auf Flechtmaschinentellern mit gleichem Drehsinn hergestellt, ohne dass die Klöppel auf die Nachbarteller übergehen. Daraus ergibt sich, dass die Flechtfäden eine zusätzliche Drehung erfahren und somit fester gedreht werden. Dieses Festerdrehen der Fäden wirkt dem Heraustreten von feinen Fasern aus den Fäden entgegen.
Auch bei dem Geflecht nach den Fig. 5 und 6 übersteigt die Zahl der umschlingenden Bindungen die Zahl der kreuzenden Bindungen, jedoch sind beide Bindùngsarten gleichmässig über alle Gummifäden verteilt. Sowohl die Rippen mit von links nach rechts ansteigenden Fäden als auch die dazwischenliegenden Rippen mit entgegengesetztem Fadenverlauf werden von umschlingenden und von kreuzenden Fäden gebildet. Die umschlingenden Bindungen werden also zum Teil auf Flechtmaschinentellern mit linkem und zum Teil auf Flechtmaschinentellern mit rechtem Drehsinn erzeugt. Solange die Klöppel auf denselben Tellern verbleiben, erfahren die Flechtfäden auch hier eine zusätzliche Drehung. Bei diesem Geflecht sind aber alle Gummifäden gleich dicht bedeckt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Gummielastisches Geflecht mit als Mittelendfäden eingeflochtenen Gummifäden, dadurch gekennzeichnet, dass die Gummifäden drei-oder mehrfleehtig umklöppelt sind.