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Antriebs- und Steuer vorrichtung fiir Breitwebstühle.
Die Erfindung bezieht sieh auf Webstühle für sehr breite Gewebe (Papiermaschinenfilze od. dgl.).
Wie dies bei breiten Stühlen üblich ist, ist eine Mehrzahl von Ladenstelzen über die Webstuhlbreite verteilt vorgesehen, die von auf besonderen Gestellen vorgesehenen Kurbeln ihren Antrieb erhalten.
Bei derartigen Stühlen. die eine Breite von 10 m. und darüber aufweisen, werden gewöhnlich
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des Stuhles erfolgt. Dabei werden starke Federn verwendet, die die Stösse und Erschütterungen beim plötzlichen Anhalten des Stuhles aufzunehmen haben. Die Stösse sind bei derartigen Stühlen besonders stark, da die im Zeitpunkte der grössten lebendigen Kraft plötzlich abgestellten schweren bewegten Massen sehr gross sind.
Bei der Anordnung nach der Erfindung sind die mechanischen Abstellvorriehtungen vermieden und ist eine wirksame elektrische Steuerung des Antriebes für den Stuhl vorgesehen, die in Verbindung mit einer elektrischen Wächtereinrichtung wirksam ist. Diese elektrische Steuerung des Antriebes ermöglicht es, die Lade ohne irgendwelche Stösse und Erschütterungen in sicherer Weise unter Schonung des Gewebes zum Stillstand zu bringen, falls beispielsweise der Schützen den Sehützenkasten nicht erreichen sollte, wobei gleichzeitig mit dem Unterbrechen der Antriebsübertrgung ein Bremsen der beweglichen Massen erfolgt.
Gemäss der Erfindung wird der Antrieb des Webstuhles durch einen elektrischen Stromkreis gesteuert, der in gewissen Zeitzwischenräl, men in dem Augenblick unterbrochen wird, in welchem der
Schützen in den Schützenkasten eintritt : beim Eintreffen des Schützen in dem Schützenkasten wird jedoch gleichzeitig ein Hilfsstromkreis durch zwei besondere Schalter geschlossen, von denen der eine in dem einen und der andere in dem andern Schützenkasten vorgesehen ist, derart, dass der Stromkreis aufrechterhalten wird, der gleichzeitig eine magnetische Kuppelung betätigt, durch die die Kraft auf den Webstuhl übertragen wird. Kräftige Bremsmagnete lösen dabei gleichzeitig eine kräftige Bremse aus. die in der Lage ist, den Stuhl sehr schnell in Stillstand zu setzen.
Die Erfindung ist an Hand der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es bedeutet Fig. 1 die Stirnansicht eines gemäss der Erfindung ausgeführten Webstuhles, Fig. 2 die Vorder- ansicht einer gemäss der Erfindung verwendeten Kontaktvorrichtung, Fig. 3 eine Seitenansicht der
Kontaktvorrichtung teilweise im Schnitt. Fig. 4 eine schaubildliche Darstellung der zur Verwendung kommenden Kurvendaumenwelle und Fig. a ein Leitungsschema.
Der insbesondere für grosse Webbreite gebaute Stuhl weist einen Brustbaum 1 und eine Lade 2 auf, die von einer Mehrzahl von Ladenstelzen J getragen wird.
Ferner besitzt der Stuhl eine Kurbelwelle 4 mit der gewünschten Anzahl Kurbeln sowie eine Sehützenschlagvorrichtung J (Fig.]) mit Pickerstab 6 an beiden Enden. Diese Teile weisen an sich die übliche Bauart auf. Der gegabelte Teil B des Webstuhlgestelles trägt einen Elektromotor A, der durch eine magnetische Kuppelung D unter Vermittlung eines Getriebes cl mit einer Kurbelwelle 4 oder einer
Hilfswelle in Verbindung steht, von der aus die verschiedenen Teile ihre Bewegung ableiten. Die ma- gnetische Kupplung D ist von bekannter Bauart und wird durch Gleichstrom eines kleinen Generators D' aus mit Strom versorgt. Der Generator selbst erhält seinen Antrieb von dem Hauptmotor A oder von irgendeiner andern geeigneten Kraftquelle.
Eine elektromagnetische Bremse G ist auf der Kurbelwelle 4 oder auf einer Hilfswelle e vorgesehen, die mit der Kurbelwelle in Eingriff steht. Die Bremse besteht aus einer Trommel F mit zwei Brems-
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schuhen G', von denen einer an jeder Seite der Trommel vorgesehen wird. Die Bremsschuhe sind durch eine kräftige Feder g miteinander verbunden und werden durch kräftige Elektromagnete H von der Bremsstellung zurückgezogen. Sobald die Elektromagnete stromlos werden, geben sie die Bremsschube G' frei, so dass dann ein sofortiges Anziehen derselben erfolgt. Die magnetische Kupplung D und die Brems- magnete H liegen in demselben elektrischen Stromkreis. so dass sie gleichzeitig betätigt werden.
Die Bremse wird ausgelöst und die Kupplung beim Schliessen des Stromkreises eingerückt und umgekehrt wird die Kupplung ausgerückt und die Bremse beim Öffnen des Stromkreises in Wirksamkeit gesetzt.
Der erforderliche Gleichstrom ist ein verhältnismässig niedrig gespannter Strom von ungefähr 110 Volt Spannung und kann von einem kleinen Generator D', der im Webstuhlgestell vorgesehen ist, oder von einer unabhängigen Stromquelle geliefert werden.
In dem Hauptstromkreis N sind Kontakte ill, M' (Fig. 2 und 3) vorgesehen, die durch ein paar Kurvenscheiben bewegt werden. Die Kurvenscheibe m wird von irgendeinem umlaufenden Teil des Webstuhles, z. B. von der Kurbelwelle 4 aus, mit Hilfe eines Kettengetriebes od. dgl. bewegt. Die Kon- takte M, M'wirken in der Weise, dass sie abwechselnd nach jedem Schützensehlag geöffnet, werden und den Stromkreis unterbrechen. Der Kontakt M unterbricht den Stromkreis beim Einlaufen des Schiitzens in den rechtsseitigen Schützenkasten und der Kontakt M'beim Einlaufen des Schützens in den linksseitigen Kasten.
Sollte der Schützen einen der Schützenkästen nicht erreichen, dann wird der Stuhl zuverlässig stillgesetzt, da die magnetische Kupplung D ausgerückt und gleichzeitig die elektromagnetische Bremse G betätigt wird.
Die Klemme des Kontaktes M wird durch einen Hilfsstromkreis N'kurzgeschlossen, der am rechtsseitigen Sehützenkasten vorgesehen ist, während am linksseitigen Sehützenkasten für die Klemme des Kontaktes M'ein entsprechender Stromkreis N2 vorhanden ist.
Die abgezweigten Stromkreise und N2 sind mit Schaltern n, n'an den betreffenden Schützen- kästen versehen. Diese Schalter sind gewöhnlich offen und werden beim Einlaufen des Schützens in den betreffenden Schützenkasten durch die Bremszunge geschlossen und werden wieder beim Herauslaufen des Schützen aus dem Sehiitzenkasten geöffnet. Läuft der Schützen in den Kasten ein, dann wird der Hilfsstromkreis NI oder WU geschlossen, demzufolge der Hauptstromkreis N bei seinem Öffnen an den Kontaktstellen M. M'nicht unterbrochen ist und der Stuhl weiterläuft.
In dem Hauptstromkreis N ist noch ein besonderer Anlassschalter P vorgesehen ; ausserdem kann noch ein besonderer Abstellschalter an dem einen oder an den beiden Enden des Webstuhles oder an einer andern geeigneten Stelle des Hauptstromkreises angeordnet werden.
Bei besonders breiten Webstühlen kann eine elektrische Verbindung getroffen werden, durch die der Webstuhl zum Stillstand kommt und wieder in Bewegung gesetzt wird. sobald der Schützen im Schützenkasten an der entgegengesetzten Seite einläuft.
Es kann auch eine Vorkehrung getroffen werden, um die durch die Kurvenscheiben betätigten Kontakte kurzzuschliessen oder den Bremszungensehalter in dem Sehützenkasten kurzzuschliessen, zum Zwecke, den Stuhl ohne Schützensehlag arbeiten zu lassen ; auch die Bremse kann durch einen besonderen Schalter unabhängig ausgelöst werden.
Die Stuhlabstellung kann auch durch einen Schusswächter beim Ausbleiben oder beim Brechen eines Schussfadens vorgenommen werden.
Es sei noch erwähnt, dass der Stromkreis mit einem Nebensehlussregulator für die Dynamomaschine sowie mit allen an sich bekannten Einrichtungen, wie einem besonderen Gleiehstromsehalter, und mit
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PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Antriebs- und Steuervorrichtung für Breitwebstüble, dadurch gekennzeichnet, dass beim Einlaufen des Schützens in den Schützenkasten ein elektrischer Stromkreis, der den Antrieb und die Bremsen steuert, durch einen besonderen Schalter (II, M) geöffnet und durch Hilfsschalter (n, n'), die durch das Einlaufen des Srhützens in den Kasten gesteuert werden, geschlossen wird.