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Verfahren zur Herstellung einer kolloidalen Lösung von Edestincalcium in einer milcheiweiss-undmilchfermentfreienMolke.
Zu Abkochungen von Pflanzen und Heilkräntern mittels Molke wurde bisher Molke verwendet, welche entweder durch fermentatives Laben mittels Chymosin und verwandter Labmittel gewonnen wurde. oder Molke, welche mittels Essigsäure hergestellt war. Die Pflanzen oder deren Auszüge wurden in einer solchen Molke einfach mazeriert oder gekocht und die Abkochung nach den für Syrupe üblichen Verfahren vorarbeitet. Auch sonst wurden zur
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für sich allein angewendet. Es ist auch bekannt. die zur Abscheidung des Kaseins verwendeten Säuren mit Magnesinmcarbonal zu neutralisieren. Diese bisher angewendeten Methoden weisen folgende Nachteile auf :
1. Die Milcheiweissstofte (Kasein. Laktalbumin. Laktoglobulin ! werden weder durch Lab,
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abgeschieden.
. Durch das Lab erfolgt eine teilweise Verdauung der Milcheiweissstoffe, welche hiedurch in Parakasein, in Albumosen und Peptone umgewandelt werden. Die Säuren wieder denaturieren das Albumin und Globulin zu löslichem Acidallmmin.
3. Die Milchfermente verbleiben zum grossen Teile in der Molke und bewirken zusammen mit den darin verbliebenen Milecheiweissstoffen. denaturicrten Eiweissstoffen und den Zerfallsprodukten derselben eine Milchgärung. welche eine Unberständigkeit und geringe Haltbarkeit derartiger Präparate verursacht.
4. Durch eine blosse Mazeration oder blosses Abkoehen bzw. Auflösung pflanzlicher Eiweisstoffe in der Molke werden pflanzliche native Eiweissstoffe wie Globuline, Albumine, Phytovitelline (destine) teils durch einen hydrolytischen Vorgang, teils durch die Einwirkung der zugleich in die Losung kommenden pflanzlichen proteolytischen Enzyme grösstenteils denaturiert und gerinnen beim Kochen.
Versuche haben ergeben. dass die Produkte gemäss dem Verfahren der vorliegenden Erfindung diese Nachteile nicht aufweisen.
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dass aus der Milch durch Zusatz von Magnesiumsulfat und Phosphorsäure ein Teil des Kaseins beseitigt wird, dann der Rest desselben durch Neutralisierung der Phosphorsäure mit Magnesium- carbonat entfernt wird, darauf zur kaseinfreien Flüssigkeit sot-iel Natronlauge hinzugesetzt wird, dass beim Kochen in an sich bekannter Weise eine Umwandlung des Laktalbumins und Laktoglobulins in Albuminate erfolgt.
diese dann durch neuerlichen Zusatz von Phosphorsäure und abermaliges Kochen zu einem Niederschlag verdichtet und abfiltriert werden, worauf die überschüssige Phorsphorsäure wieder mit Magnesiumcarbonat neutralisiert und die Molke unter neuerlichem Kochen mit Kalkwasser verrührt wird. worauf in dieser Molke bei Temperaturen über 57 C Hanfsamen ausgelaugt wird, die Lösung mit Phosphorsäure neutralisiert und zum Sieden gebracht, die Abkochung bei Temperaturen über 57 C abfiltriert und mit Zusatz von Zucker auf die Konsistenz eines Sirups von 33 Bé. bei der Temperatur von 95 C gemessen. zusammengekocht wird.
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Das vorliegende Verfahren verwendet für die einzelnen Reaktionen die kleinsten noch eben wirksamen Zusätze der betreffenden Reagentien. die sich ausserdem untereinander stets neutralisieren und dabei nach einer jeden Reaktion einen Niederschlag bilden. der gemeinsam mit dem betreffenden organischen Niederschlag abfiltriert wird. Nur das Magnesiumsulfat verbleibt in der Molke. dieses wird aber bloss in einer Konzentration von 0-04"/n verwendet, während für das bekannte Aussalzen von kasein eine Sättigung der Lösimg (der Milch) mit Magnesiumsulfat erforderlich und derart bearbeitete Molke unbrauchbar wäre.
Das Einhalten der Temperaturen über 57 C von dem Momente des Zusatzes vos Hanfsamen bis zur Vollendung der Arbeit unterdrückt die Aktivität der proteolytischen Enzyme und schützt das Edestin vor Denaturierung. Der Zusatz von Kalkwasser bewirkt die Umwandlung des aufgelösten Edestins in eine Verbindung Edestin-Kalzium nach Art des Kasein-Galcinm in der Milch. Das Verfahren gemäss der Erfindung kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden:
Zu 100 Liter Milch werden 40 g Magnesiumsulfat und 400g (16.6%ige) Phosphorsäure hinzugefügt. Die Gerinnung der einen Kaseinfraktion erfolgt bei Temperaturen über 57 C und ist ungefähr bei einer Temperatur von 70-75 C beendet. Die Temperatur darf 80 C nicht übersteigen.
Nach Beseitigung des Koaguhims werden 400 g Magnesiumcarbonat hinzugemischt.
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erhärtet das Koagulum, sinkt zu Boden und lässt sich zugleich mit dem bei der Neutralisierung entstandenem Magnesiumphosphat leicht abfiltrieren. Nach dem Filtrieren werden zur Molke 80 g Natriumhydroxydlösung von einer Konzentration von 15g NaOH: 130g H2O hinzugerührt, worauf zum Kochen erhitzt wird. Hiedurch verwandelt sich das Laktalbumin und das Laktoglobulin in feinflockiges Albuminat. welches durch einen neuen Zusatz von 800 < / (lt ;-6"ige) Phosphorsäure zur Erstarrung gebracht und nach kurzem Kochen abfiltriert werden kann.
Diese sauere Molke wird sodann durch neues Hinzufügen von 600 < y Magnesiumcarbunat neutralisiert, gekocht, durch einen Zusatz von 8 Liter Kalkwassers alkalisiert und nochmals gekocht. Hierauf wird das vollkommen eiweiss- und fermentfreie Milchserum filtriert. eine Probe davon genommen uud die durch den Zusatz von Kalkwasser entstandene AJkalität auf den Titer der Phosphorsäure umgerechnet. Die Moike wird sodann auf eine Temperatur von 70 C
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Edestin ist, hinzugegeben werden. Unter beständigem Rühren des Gemisches wird eine kurze Mazeration vorgenommen, wobei die Temperatur nicht unter 37 C sinken darf.
Nachher wird die vorher berechnete, zur Neutralisierung der durch den Zusatz von Kalkwasser entstandenem Alkalität erforderliche Menge von Phosphorsäure zugesetzt, und nach gründlichem Umrühren
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gemessen-erreicht. Dadurch ist das Präparat zugleich konserviert, so dass es nun bereits abgekühlt werden kann.