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Einrichtung zur telephonischen Abgabe von Hörzeichen in Verkehrsfahrzeugen.
Zur Verbesserung der Verkehrsabwicklung in Massenbeförderungsmitteln, wie Strassen-, Untergrund-und Vollbahnen, ist es zweckmässig, Einrichtungen vorzusehen, welche den mitfahrenden Personen das Herannahen von Haltestellen, bevorstehende Umsteigmögliehkeiten, Zugverspätungen, unvorhergesehene Ereignisse u. dgl. ankündigen. Man hat für diese Zwecke mechanisch oder elektrisch angetriebene Haltestellenanzeiger benutzt, auch die Verwendung von Telephonen vorgeschlagen.
Zur telephonischen Abgabe von Hörzeichen werden Einrichtungen in die Fahrzeuge eingebaut, die sieh von den üblichen Telephonanlagen nicht wesentlich unterscheiden. Sie bestehen aus parallel zueinander angeordneten Bespreehungsvorrichtungen und mehreren in den Fahrzeugen verteilten Abhörstellen. Die letzteren enthalten zumeist Lautsprechereinrichtungen bekannter Art. Zur Sicherung gegen unbefugte Benutzung werden die Besprechungsgeräte mit Schloss- oder Sperreinrichtungen versehen.
Die Handhabung dieser Sicherungseinrichtungen ist jedoch zeitraubend und stellt eine unzweckmässige Belastung des Fahrpersonals dar. Ein weiterer Nachteil dieser Anordnungen besteht darin, dass sie trotz ihrer nur in grösseren Zeitzwisehemräumen auf kurze Zeit erfolgenden Inanspruchnahme dauernd an ihre Stromquellen angeschlossen sind und deshalb unverhältnismässig viel Strom verbrauchen.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung dieser Art, die diese Mängel nicht aufweist und die den besonderen und veränderlichen Betriebsbedingungen der Fahrzeuge, insbesondere dem Wechsel des Fahrerstandes bei Hin-und Rückfahrt. Rechnung trägt.
Im wesentlichen besteht sie darin, dass in Verbindung mit an den verschiedenen Ständen des Fahrers angeordneten Gebervorrichtungen eine mit Verstärkern arbeitende Lautspreeheranlage vorgesehen ist, die vermittels Relais-und Schalteinrichtungen, die den einzelnen Führerständen zugeordnet sind, jeweils nur für die Dauer der Besprechung einschaltbar ist.
In der Zeichnung ist beispielsweise eine Anwendungsart der Erfindung für einen aus Trieb-und drei Anhängewagen bestehenden Strassenbahnwagenzug dargestellt.
An den zwei Führerständen 1 und 1'des Triebwagens befindet sich je eine Besprechungsstelle 2und2' Lautsprecher 11-16 sind vorgesehen im Innern des Triebwagens 16 und in jedem Anhängewagen 13, 14, 15, sowie je einer 11, 12 auf der vorderen und auf der rückwärtigen Plattform des Triebwagens.
Von den beiden letztgenannten muss jeweils der auf der vom Fahrer benutzten Plattform befindliehe Lautsprecher ausser Betrieb sein ; denn eine in demselben Raum stattfindende Besprechung und Wiedergabe könnte zu störenden Rückkopplungen führen. Die auf der Fuhrerplattform mitfahrenden Personen hören die Mitteilung unmittelbar aus dem Mund des Fahrers während der Besprechung des dort befindlichen Schallaufnehmers.
Die Schallaufnehmer 2, 2'sind Mikrophone, deren Strom über Klemmen 10 einem Röhrenverstärker 4 zugeführt wird, an dessen Ausgangsklemmen L über Kontakte 22, 2. 3, 24 und 22', 2, 2- von Relais 7 oder 7' Lautsprecher 11-16 angeschlossen werden können.
In der Zeichnung ist in der rechten Hälfte die Einrichtung im stromlosen Zustand, in der linken Hälfte unter Strom dargestellt. Die Herstellung der Arbeitsbereitschaft des der Besprechungsstelle 1 zugehörigen Mehrfachrelais 7 ist durch Umlegen eines Umschalterhebels 8 nach links erfolgt. Der
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Umschalter 8 dient dazu, um entweder das Relais 7 für die Besprechungsstelle des Führerstandes 1 oder das Relais 71 für den Stand l'arbeitsbereit zu machen. In Tätigkeit tritt das Relais 7 oder 7'erst dann, wenn der im Führerstand angeordnete Schalter 3 oder 3'betätigt wird. Die Betätigung eines dieser
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aufnehmers 2 oder 2', beispielsweise durch Umlegen eines Hebels, Drücken eines Knopfes od. dgl.
Die Einrichtung arbeitet folgendermassen :
Um beispielsweise die Besprechung vom Führerstand 1 vorzubereiten, wird, wie bereits angegeben, der Umschalter 8 in die in der Zeichnung dargestellte Stellung nach links gebracht. Damit ist für den zunächst offenstehenden Schalter 3 der Stromkreis vom Pluspol der Gleichstromquelle 9 über die Leitung 41, Schalter 3, Magnetwicklung 20, Leitung 42, Umschalter 8 zurück zum Minuspol der Stromquelle 9 vorbereitet. Wird nun gleichzeitig mit der Besprechung des Schallaufnehmers 2 der Schalter 3 geschlossen, dann wird einerseits der Magnet 20 des Mehrfachrelais 7 erregt und die Kontakte 21, 22, 23 und 24 werden geschlossen ; anderseits wird gleichzeitig auch der Stromkreis geschlossen, welcher den Schallaufnehmer 2 mit den Eingangsklemmen 10 des Röhrenverstärkers 4 verbindet.
Am Verstärker 4 ist die von einer nicht dargestellten Stromquelle über Leitungen 5, 6 angelegte Anodengleichspannung dauernd angeschlossen. Der Heizstrom wird von der Stromquelle 9 über den Relaiskontakt 21 und die Heizklemmen H des Verstärkers, jedoch nur jeweils bei Erregung des Relaismagneten 20, somit während der Besprechung des Schallaufnehmers 2 geliefert. Auch die Lautsprecher 13,
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vorganges mit den Ausgangsklemmen L des Verstärkers verbunden.
Von den in den zwei Besprechungsräumen 1, l'untergebrachten Lautsprechern 11 nnd 12 steht bei Benutzung des Besprechungsraumes 1 nur der Lautsprecher 12 über den Relaiskontakt 24 mit dem Verstärker in Verbindung.
Wird an Stelle des Führerstandes 1 der Stand l'benutzt, z. B. bei Änderung der Fahrtrichtung des Wagens, dann erfolgt zuerst die Umlegung des Umschalters 8 nach rechts, so dass nunmehr das Relais 7'arbeitsbereit wird. Beim Ansprechen des Schallaufnehmers 2'und gleichzeitigem Verbringen des Schalters 3 in Schliessstellung treten sodann die Lautsprecher 13-16 über die Kontakte 22'und 23' des Relais 71 ion Wirksamkeit. Zudem ist der Lautsprecher 11 auf der hinteren Plattform über den Relaiskontakt 24'angeschlossen.
An Stelle des einen Umschalters 8 kann in den Stromkreisen der Relaismagnete 20 und 20'je ein punktiert angedeuteter Schalter 25 und 26 vorgesehen werden, welche mit Teilen der Betriebseinrichtung, z. B. bei Strassenbahntriebwagen mit dem Hebelschalter für Vor-und Rückwärtsgang, derart verbunden sind, dass von den beiden Schaltern der zur jeweiligen Führer-und Besprechungs- stelle gehörende selbsttätig geschlossen wird, während der andere offen ist. Der Schalter 8 der Figur ist dann, wie ebenfalls punktiert angedeutet, durch gute Verbindungen ersetzt.
Auch die Schalter 3 und 3'können zu dem Schallaufnehmer oder zum Körper des Sprechenden derart in Beziehung gebracht werden, dass der jeweilig benötigte von ihnen-während der Besprechung selbsttätig geschlossen ist. Beispielsweise kann das Mikrophon derart schwenkbar angeordnet und mit dem Schalter verbunden sein, dass es zur Besprechung vor den Mund gedreht und dabei gleichzeitig der Schalter geschlossen wird. Auch kann für die Einschaltung der Sprecheinrichtung ein besonderer Fussschalter vorgesehen sein.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung weist verschiedene wesentliche Vorteile auf : So ist eine unbefugte Benutzung nicht angeschlossener Besprechungsstellen beispielsweise von der hinteren Plattform aus ausgeschlossen. Energieverbrauch findet nur während der Dauer der Besprechung statt. Die Mitteilungen gelangen auch dann zu den ill den Besprechungsräumen sich aufhaltenden Personen, wenn in diesen keine Besprechung des Schallaufnehmers stattfindet.
Die Anlage kann auch mittels Schallplatten oder-walzen betrieben werden, die jeweils durch Drücken eines Knopfes in Tätigkeit gesetzt werden und dann für eine dem Haltestellenanruf entsprechende Zeit selbsttätig ablaufen. Der von dem Wagenführer bediente Druckknopf oder sonstige Schalter setzt dann ein Zeitrelais in Gang, das die Ein-und Ausschaltung der Schallwalze und der ganzen elektrischen Übertragungseinrichtung bewirkt oder bei der unmittelbaren Einschaltung durch den Hauptschalter nur die Abschaltung ausführt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung für Verkehrsfahrzeuge, insbesondere Strassenbahnen, zur telephonisehen Abgabe von Hörzeichen, insbesondere von Haltestellenangaben, durch mit Verstärkern arbeitende Lautsprecher, dadurch gekennzeichnet, dass die an den verschiedenen Ständen des Fahrers angeordneten Gebervorrichtungen mit einer Lautsprecheranlage verbunden sind, welche über den einzelnen Ständen zugeordnete Schalter und Relais durch Einschalten der Verstärkerstromkreise, insbesondere der Kathodenheizkreise, jeweils nur für die Dauer der Besprechung betriebsbereit ist.