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Einrichtung zum Betrieb von Röntgenröhren.
Einrichtungen zum Betrieb von Röntgenröhren bestehen im wesentlichen aus der Hochspannungsanlage, die einen den Strom für die Röntgenröhre liefernden Transformator, gegebenenfalls in Verbindung mit besonderen Gleichrichteranordnungen enthält, und einer gewöhnlich in einen Schalttisch oder ein Schaltpult eingebauten, von Hand betätigten Anordnung zum Regeln der Röhrenspannung und des Röhrenstromes, die meist Regelwiderstände und Regulierwandler mit Grob-und Feinregelung und die erforderlichen Messgeräte umfasst. Die Betätigung der einzelnen Kurbeln oder Handgriffe, für die, um die gewünschte Regelung zu erreichen, bisweilen mehrmalige Umdrehung erforderlich wird, ist meist recht unbequem.
Das Schaltpult muss von der eigentlichen Hochspannungsanlage entfernt aufgestellt werden und in einem gewissen Bereich verschiebbar sein. Daraus ergeben sich Nachteile, denn Schaltpult und Hochspannungsanlage sind durch ein Kabel miteinander zu verbinden, und dieses muss sehr dickdrähtige Leitungen enthalten, da der Primärwicklung des Hochspannungstransformators starke Ströme zugeführt werden müssen. Dadurch wird die ganze Anordnung schwerfällig. Auch das Schaltpult bekommt durch den eingebauten Regulierwandler ein sehr grosses Gewicht. Ausserdem entsteht in den Leitungen zwischen Regulierwandler und Primärwicklung des Hochspannungstransformators ein ziemlich erheblicher Spannungsabfall, der zu stärkerer Bemessung der Anlage zwingt.
Erfindungsgemäss werden diese Nachteile vermieden durch eine elektrisch zu betätigende Antriebsvorrichtung für den Regulierwandler und, wenn nötig, auch für die Anordnung zur Regelung der Heizstromstärke der Röntgenröhre. Zweckmässig wird die Regelanordnung für die Röhrenspannung samt ihrer Antriebsvorrichtung, beispielsweise einem Steuermotor, räumlich mit der Hochspannungsanlage vereinigt, und es wird neben den Messgeräten nur der Schalter zur Betätigung der Antriebsvorrichtung auf dem Schaltpult angeordnet.
Dadurch kommt man mit nur kurzen und dadurch von schädlichem Spannungsabfall hinreichend freien Verbindungsleitungen zwischen der Regelanordnung und dem Hochspannungstransformator aus ; auch kann das Kabel zwischen Schaltpult und der Hochspannungsanlage, weil es nur die dünndrähtigen Steuerleitungen oder auch die ebenfalls dünndrähtigen Leitungen für die Heizstromregelung enthält, leicht beweglich ausgebildet werden. Auch ist das Schaltpult selbst, da es von den schweren Regelungsvorrichtungen frei ist, bequem verschiebbar, und das Regeln an ihm ist verhältnismässig einfach, da für die Regelung nur Schalter oder Druckknöpfe zu betätigen sind.
Es ist am einfachsten, einen kleinen Motor als Antriebsvorrichtung für den Spannungsregler vorzusehen. Zweckmässig betätigt er, wie es in einem Ausführungsbeispiel in perspektivischer Ansicht in der Figur schematisch dargestellt ist, unmittelbar nur den Feinregler 1 und schiebt dessen Kontaktbürste 2, je nach seiner Drehrichtung, nach entgegengesetzten Richtungen. Von diesem Kontaktstück 2 wird dann, wenn es in eine Endstellung gelangt ist, mittels eines Malteserkreuzes 3 die an ihm befestigte Kurbel für die Grobregelung um eine Stufe weitergeschaltet. Auf dem Schaltpult 4 ist ausser den beiden Messgeräten 5 und 6 zur Messung der Röhrenstromstärke und der Spannung ein Schalter 7 zum Einund Ausschalten des Steuermotors 8 angebracht und ein Umschalter 9 zur Einstellung der Drehrichtung.
Man lässt den Schalter 7 so lange in seiner Einschaltstellung, bis die gewünschte Spannung erreicht ist
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und schaltet ihn dann wieder aus. In ähnlicher Weise kann man auch die Heizstromstärke - etwa mittels eines zweiten Feinreglers mit Kontaktsbürste, Malteserkreuz und entsprechenden Schalt-und Messvorrichtungen auf dem Schaltpult # einstellen ; wegen des geringen Gewichtes der erforderlichen Regelwiderstände können diese aber auch in das Schaltpult eingebaut werden. Statt eines einfachen Schalters 7 kann eine drehbare Kurbel vorgesehen werden, die über einer Spannungsskala verschiebbar ist. Man stellt dann den gewünschten Spannungswert ein und betätigt einmalig einen Schalter.
Der Steuermotor läuft dann so lange, bis der eingestellte Wert der Spannung erreicht ist. Hiezu können die für Fernsteuerung bereits entwickelten Einrichtungen benutzt werden. Beispielsweise wird durch die Kurbel am Schaltpult ein Zweig eines Potentiometers oder einer Wheatstone'schen Brückenschaltung geregelt ; als Nuilgerät dient ein Relais mit zwei festen Kontakten, das, je nachdem der eine oder andere Kontakt von dem beweglichen Kontaktteil berührt wird, den Steuermotor in der einen oder andern Drehrichtung in Betrieb setzt. Sobald die Gleichgewichtseinstellung und damit an der Primärwicklung des Röntgentransformators die gewünschte Spannung erreicht ist, wird der Steuermotor selbsttätig wieder ausgeschaltet.
An Stelle des kleinen Motors können auch elektromagnetische Schrittschaltwerke Verwendung finden, jedoch empfiehlt sich dann ein schallsicherer Abschluss des Reglers.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Betriebe von Röntgenröhren, gekennzeichnet durch eine gegebenenfalls elektrische Antriebsvorrichtung für den Spannungsregler und gegebenenfalls auch für den Heizstromregler, wobei die Antriebsvorrichtung und der von ihr betätigte Regler vom Schaltpult getrennt und nahe der Hochspannungsanlage, gegebenenfalls in oder an deren Behälter, angebracht sind.