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Verfahren zur Regelung der elektrischen Grössen von Schwingungskreisen für drahtlosen Verkehr und Vorrichtung zur Durchführung desselben.
Die Erfindung bezweckt vor allem, die Regelung mehrerer Schwingungskreise unter weitestgehender Verminderung der hiezu notwendigen Schaltakte oder Einstellungen zu ermöglichen.
Weiter bezweckt die Erfindung die Vereinfachung des Bedienungsvorganges bei der Abstimmung zweier elektrischer Kreise, z. B. der Vereinfachung der Bedienung eines Empfangsapparates für drahtlose Telephonie oder Telegraphie.
Schliesslich will die Erfindung auch die im folgenden geschilderte Schwierigkeit beseitigen, die bei der Abstimmung von Kreisen, insbesondere solchen von Radioempfangsanlagen, auftritt. Bekanntlich hat man bei Radioempfängem im allgemeinen zur Einstellung auf eine bestimmte Wellenlänge gleichzeitig zwei Kreise verschiedener Selbstinduktion abzustimmen, was entweder mittels Variometern oder durch variable Kondensatoren, die gleichzeitig betätigt werden müssen, geschieht und beide Hände des den Apparat Bedienenden in Anspruch nimmt.
Sucht man anderseits einen Sender, ohne die zugehörige Einstellung zu kennen, ist man gezwungen, für jeden Einstellungsgrad des primären Kondensators jedesmal den zweiten Kondensator durch die ganze Skala zu drehen, was beide Hände in Anspruch nimmt und vom Bedienenden auch die Anwendung einer bestimmten manuellen Geschicklichkeit verlangt, um nicht über die gesuchte Sendung hinwegzudrehen, ohne sie zu finden.
Man kann wohl einfach die Betätigungsorgane der Kondensatoren direkt miteinander derart verbinden, dass sie nur ein gemeinsames Bedienungsorgan aufweisen und irgendwie den einen Stromkreis mit den kleineren elektrischen Grössen so abgleichen, dass die Abstimmung der beiden Kreise erreicht wird. In diesem Fall kann aber die erwähnte Kompensation nur für eine einzige Einstellung erfolgen, u. zw. wegen der Differenz der Selbstinduktionen der beiden Kreise. Dies-und jenseits dieser Einstellung wird die Abgleichung zu stark oder zu schwach sein.
Die Erfindung verfolgt weiter auch den Zweck, die geschilderten Missstände durch Schaffung einer Einrichtung zu beseitigen, in der es möglich ist, die elektrischen Grössen zweier Kreise von ungleicher elektrischer Beschaffenheit fortschreitend zu verändern und auch den (natürlich mit der maximalen Kapazität der verwendeten Kondensatoren verträglichen) maximalen Betrag des Unterschiedes der
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Wenn man z. B. die Kapazitäten der beiden in die betrachteten Kreise eingeschalteten Kondensatoren als Abszissen und die ihnen entsprechenden'Wellenlängen als Ordinaten aufträgt, erhält man die beiden Kurven der Fig. 1.
Man sieht, dass einem Werte C der Kapazität zwei verschiedene Wellenlängen hl, h2 in den beiden Kreisen entsprechen ; die Differenz hl-h2 dieser beiden Wellenlängen entspricht im allgemeinen nicht der Stellung, in der eine Abstimmung der beiden Kreise aufeinander stattgefunden hat.
Die Erfindung bezweckt nun, die Differenz der Wellenlängen hl-h2 selbsttätig zu verändern, wenn man die Kapazitäten der Kondensatoren verändert, u. zw. in solcher Weise, dass der Betrag hl-h2 immer mit dem Punkte zusammenfällt, in dem die beiden Kreise aufeinander abgestimmt sind.
Die Erfindung betrifft also in erster Linie ein Verfahren zur Erzielung einer gleichzeitigen Abstimmung zweier oder mehrerer elektrischer Kreise durch Betätigung eines einzigen Bedienungsorgans, das vor allem auf die drahtlose Telephonie oder Telegraphie angewendet werden kann und das zwei oder
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mehrere stetig veränderliche Elemente wie Kondensatoren oder Selbstinduktionen vorsieht, die durch ein einziges Bedienungsorgan gleichzeitig betätigt, d. h. verändert werden und mit denen ein oder mehrere
Mechanismen verbunden sind, die selbsttätig und gleichzeitig eine alternative zusätzliche Veränderung eines oder mehrerer Elemente allein durch die Betätigung des einzigen Bedienungsorgans herbeiführen.
Die Erfindung erstreckt sich auch auf ein Verfahren zur Regelung der elektrischen Grösse von
Schwingungskreisen, besonders solcher der drahtlosen Telegraphie oder Telephonie, das eine periodische
Veränderung einer elektrischen Abstimmgrösse und eine Veränderung einer zweiten Abstimmgrösse dieses
Kreises nach einer konstanten allgemeinen Richtung hin umfasst, wobei das Verfahren dadurch gekenn- zeichnet ist, dass die Betätigung der Einstellvorrichtung entweder auf das periodisch veränderliche Element wirkt, welches die Veränderung nach einer gewissen konstanten Richtung hin herbeiführt oder auch gleich- zeitig auf die periodische und auf die der Richtung nach konstante Veränderung wirkt,
wobei immer ein angemessenes Untersetzungsverhältnis zwischen der periodischen und der der Richtung nach kon- stanten Veränderung gewahrt bleibt, so dass sich die letztere Veränderung immer langsamer vollzieht als die periodische Veränderung.
Dieses Verfahren lässt sich in der in den Fig. 2 und 3 schematisch angedeuteten Art und Weise verwirklichen.
In dem in Fig. 2 skizzierten Fall wirkt die Betätigung des gemeinsamen Einstellorgans M auf die periodisch veränderliche Einrichtung P, die mit angemessener Untersetzung die Einrichtung C zu einer der Richtung nach konstanten Veränderung veranlasst.
Gemäss Fig. 3 wirkt die Betätigung des gemeinsamen Einstellorgans M gleichzeitig auf die Einrichtung P und die Einrichtung 0 unter Zwischenschaltung entsprechender Untersetzungen, wobei 0 mit stärkerer Untersetzung angetrieben wird als P, so dass auf jeden Fall die der Richtung nach gleich- bleibende Veränderung sich langsamer vollzieht als die periodische.
Obwohl bisher nur von einer periodischen und einer nach einer gewissen allgemeinen Richtung . nach gleichbleibenden Veränderung die Rede war, ist es doch klar, dass die Erfindung sich auch auf Verfahren erstreckt, bei denen eine beliebige Anzahl von Veränderungsmöglichkeiten im Einklang miteinander geregelt werden soll.
Besonders gestattet es das erfindungsgemässe Verfahren zur Erzielung einer Abstimmung zwischen den zwei in Radioempfangsapparaten enthaltenen Schwingungskreisen, die Differenz der veränderlichen elektrischen Grössen, die in den beiden Kreisen angeordnet sind, z. B. die Kapazitäten zweier Kondensatoren, in periodischer Weise zu verändern, wobei diese Veränderung gleichzeitig andere Veränderungen der Abstimmgrössen beider Kreise bestimmt, die in gleichbleibender Richtung erfolgen, u. zw. wegen der Zwischenschaltung einer angemessenen Untersetzung, langsamer als die erstgenannten Veränderungen.
Man kann so die zwei Schwingungskreise aufeinander abstimmen, so dass die gesuchte Welle erhalten wird, ohne über die richtige Einstellung hinwegzudrehen.
Bei einer abgeänderten Ausführungsform der Erfindung wird das geschilderte Verfahren mit einer vorläufigen Einstellung verbunden, die darin besteht, die elektrische Grösse einer ersten Einrichtung dadurch einzustellen, dass man diese Einrichtung gegenüber einer zweiten Einrichtung, die gleichfalls veränderliche Abstimmgrössen enthält, frei beweglich macht oder entkuppelt ; dann lässt man die Differenz
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liche Veränderungen der veränderlichen Abstimmgrössen beider Kreise von gleichbleibender allgemeiner Richtung und mit angemessener Untersetzung auslöst, so dass die letzteren Veränderungen sich noch langsamer vollziehen als die vorhergehenden ; hiebei bleiben die Abstimmungselemente im übrigen in ihrer anfänglichen Entkuppelung gegeneinander.
Nach einer andern Ausführungsart der Erfindung ruft man gleichzeitig einerseits in einem der Kreise eine periodische elektromagnetische Rückkopplung der Selbstinduktionsspule hervor, anderseits wird im andern Kreise eine stetige Veränderung einer elektrischen Grösse erzeugt.
Nach einer weiteren Ausführung der Erfindung lässt man gleichzeitig einerseits in einem der Kreise eine periodische elektrostatische Rückkopplung durch einen variablen Kondensator erfolgen und anderseits wird im andern Kreise die stetige Veränderung einer elektrischen Grösse hervorgerufen.
Die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die im vorhergehenden beschriebenen Verfahren. sie umfasst vielmehr auch Vorrichtungen zur besonders geeigneten Ausführung dieser Verfahren. Die Beschreibung dieser Apparate wird übrigens Gelegenheit geben, die bereits geschilderten Verfahren eingehender zu erläutern.
Einrichtungen nach der Erfindung sind in beispielsweisen Ausführungsformen auf den Zeichnungen dargestellt, in denen Fig. 4 ein schematischer Schnitt einer erfindungsgemässen Vorrichtung ist, während Fig. 5 den elektrischen Einstellmechanismus, wie er in der genannten Vorrichtung angebracht ist, im Grundriss zeigt ; Fig. 6 ist eine Vorderansicht der Einstellknöpfe dieses Apparates mit ihren Skalenscheiben ; Fig. 7 ist ein Grundriss einer abgeänderten Ausführungsform des elektrischen Einstellmechanismus nach den Fig. 4-6, während Fig. 8 eine schematische Ansicht einer andern Ausführung der elektrischen Einrichtung nach der Erfindung zeigt, in der die variablen Kondensatoren durch Spulen oder Variometer ersetzt sind ;
Fig. 9 ist ein Grundriss der elektrischen Einrichtung der Fig. 8, Fig. 10 ist eine schematische
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Ansicht einer elektrischen Einrichtung nach der Erfindung ; diese Einrichtung umfasst die Vereinigung zweier Selbstinduktionen mit einem variablen Kondensator ; die Fig. 11 zeigt einen Grundriss, der mit dieser Einrichtung versehenen Apparatur ; Fig. 12 ist ein Grundriss einer andern erfindungsgemässen Einrichtung, die aus einem Potentiometer und einem variablen Kondensator besteht ; Fig. 13 ist eine Vorderansicht dieses Potentiometers, Fig. 14 zeigt eine andere Anordnung in Vorderansicht, von der Bedienungsseite der Einrichtung her gesehen, u. zw. unter der Annahme, dass die Einrichtung am Panneel eines Radioempfängers montiert ist :
Fig. 15 ist eine Vorderansicht dieser Anordnung bei entferntem Stützpanneel ; Fig. 16 gibt eine Seitenansicht der Einrichtung und lässt den Einstellmechanismus erkennen ; Fig. 17 ist eine geschnittene Vorderansicht, auf der die Anbringung der oszillierenden Einrichtung zu sehen ist ; die Fig. 18 und 19 sind eine Vorder-bzw. Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform der in den Fig. 14-17 dargestellten Apparate und Fig. 20 stellt eine Aufsicht einer weiteren Ausführungsart
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Die Einrichtung gemäss den Fig. 4,5 und 6 umfasst einen ersten Kreis 1, der über eine Spule 2 mit der Anode 3 einer Elektronenröhre verbunden ist, und der mit einem Drehkondensator 4 ausgestattet ist.
Ein zweiter Kreis 5, der beispielsweise die Rahmenantenne 6 enthält, liegt am Gitter 7 der Röhre und enthält einen zweiten variablen oder Drehkondensator 8.
Endlich liegt ein weiterer, variabler Hilfskondensator 9 zum nachstehend erläuterten Zwecke in einem Parallelkreis zum Kreise 5.
Die mechanische Betätigung der drei Kondensatoren 4, 8 und 9 erfolgt auf folgende Weise.
Eine Hauptachse 10 für die Betätigung ist durch eine Isolierscheibe 11, die jede galvanische Verbindung zwischen den Kreisen 1 und 5 verhindert, in die zwei Teile 101 und 102 geteilt ; der Teil 101 trägt einen inneren Drehknopf 12 ; der andere Teil 102 trägt das bewegliche Plattensystem 91 des Hilfskondensators 9, so dass man durch Drehen des Knopfes 12 und damit der Achse 10 die Kapazität des im Kreise 5 liegenden Kondensators 9 verändert.
Anderseits verstellt die Achse 101 über die Zwischenwelle 14 und die Zahnradübersetzungen 15 und 16 eine mit der Achse konzentrische Hülse 17, die das bewegliche Plattensystem 41 des ersten Konden- sators4 trägt und mit einem äusserenDrehknopf 18, der konzentrisch ist zum inneren Knopf 12, verbunden ist.
Ebenso betätigt der Teil 102 der Bedienungsachse 10 über die Zwischenwelle 20 und das Zahngetriebe 21 und 22 eine mit der Achse 10 konzentrische Hülse 23, an der das bewegliche Plattensystem 81 des zweiten Kondensators 8 sitzt.
Die Stellungen der zwei beweglichen Teile 41 und 81 sind auf zwei Gradteilungen oder Skalen 25 und 26 abzulesen : der Skalenknopf 25, der sich an einer fixen Marke vorbeibewegt, gibt hiebei den Wert der Grösse an, die durch ihn betätigt wird, während die Teilseheibe 26 im Gegensatz dazu mit dem beweglichen Teil 8 verbunden ist und sich an einem Fenster 27 vorbeibewegt, das jederzeit die Stellung dieses beweglichen Teiles und damit den Wert der davon abhängigen Grösse abzulesen gestattet.
Die vorstehend beschriebene Einrichtung hat folgende Wirkungsweise : Man regelt die Kapazität des Kondensators 4 nach der des Kondensators 3, wozu es genügt, am äusseren Drehknopf 18 zu drehen, der das bewegliche Kondensatorplattensystem 41 verstellt, wodurch die Kapazität des Kondensators 4 verändert wird ; die Grösse dieser Kapazität wird durch die Stellung der Marke des Knopfes 18 auf der Skala 24 angezeigt.
Hierauf dreht man den inneren Knopf 12 und damit die Achse 10, die gleichzeitig über die Zahntriebe 15, 16, 21 und 22 eine Verdrehung der Hülsen 17 und 23 und der mit ihnen verbundenen, beweglichen Plattensätze und 81 bewirkt. Da die Zahntriebe 15, 16 und 21, 22 gleiche Übersetzung haben, drehen sich die Plattensysteme 41 und 81 in derselben Zeit um gleiche Winkel, so dass die Differenz der Kapazitäten 4 und 8 gleichbleibt.
Der Wert dieser Grösse kann für jede Stellung der Achse 10 auf der Skala 26 abgelesen werden, weil er von dem im Fenster 27 erscheinenden Skalenteilstrich angegeben wird.
Die Achse 10 nimmt gleichzeitig das bewegliche Plattensystem 91 des Hilfskondensators 9, mit der eine zusätzliche Kapazität zur Kapazität des Kondensators 3 in den Kreis 5 einführt und selbsttätig die Wellenlängendifferenz in den Kreisen 5 und 1 abgleich, um das Optimum der Abstimmung der zwei Kreise aufeinander zu erzielen.
Man sieht, dass das Übersetzungsverhältnis der Zahntriebe 21 und 22 so gewählt ist, dass eine grosse Untersetzung von der Achse 10 auf die Hülse 23 erzielt wird ; mit andern Worten, es bedarf einer grossen Zahl von Umdrehungen der Achse 10, um eine merkliche Teildrehung der Hülse 23 zu bewirken.
So wird eine langsame Veränderung der Kapazitäten der beiden Kondensatoren 4 und 8 erzielt, während der sich die Kapazität des Hilfskondensators 9 nach einer Sinuslinie von 0 bis zu ihrem Maximalwert ändert ; der Wert 0 entspricht der Stellung der grössten Ausdrehung des beweglichen Plattensystems 91 gegen die festen Platten 92, während der Grösstwert der vollständigen Eindrehung der zwischen den festen Platten 92 befindlichen Platten 91 oder ihrer genauen Überdeckungsstellung mit den festen Platten 92 entspricht.
Die auf den Fig. 4, 5 und 6 dargestellte Anordnung entspricht in ihrer Wirkungsweise also der an Hand des Schemas der Fig. 2 besprochenen.
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Die abgeänderte Ausführungsform, die in Fig. 7 zu sehen ist, unterscheidet sich von der in Fig. 4, 5 und 6 dargestellten Apparatur dadurch, dass die beweglichen Systeme 41 und 81 der beiden Konden-
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gegen 81 ergibt, miteinander fest verbunden sind, was durch fixe Verbindung der beiden Hülsen 17 und 23 erreicht wird.
Unter diesen Umständen bewirkt die Drehung des äusseren Knopfes 18 die gleichzeitige Verdrehung mit gleicher Geschwindigkeit der beweglichen Systeme 41, 81 und 91 der beiden Kondensatoren 4 und 8 bzw. des Hilfskondensators 9, ohne irgendeine unabhängige Bewegung eines dieser Systeme gegen die andern zu bewirken.
Dagegen bewirkt die Verdrehung des inneren Knopfes 12 und der Achse 10 die periodische Verdrehung des beweglichen Systems 91 des Hilfskondensators 9 und die kontinuierliche Drehung der beweglichen Systeme 41 und 81 der beiden Hauptkondensatoren, wobei diese richtungskonstante Drehung sich viel langsamer vollzieht als die hin und her gehende Drehung des Hilfskondensators 9, infolge des Untersetzungsverhältnisses der Getriebe 20, 21 und 22, die zwischen die Achse 10 und die Hülse 23 eingeschaltet sind.
In den an Hand der Fig. 4,5, 6 und 7 besprochenen Einrichtungen war vorausgesetzt, dass die Einrichtungen zur Veränderung der elektrischen Grössen der Kreise drei Kondensatoren 4, 8 und 9 seien.
Aber selbstredend betrifft die Erfindung auch Einrichtungen der beschriebenen Art, ohne Rücksicht darauf, wie die Einrichtungen zur Veränderung der elektrischen Abstimmgrössen auch beschaffen sein mögen, die durch die Drehknöpfe der mit 12 und 18 bezeichneten Arten verstellbar sind.
Insbesondere zeigen die Fig. 8 und 9 eine Empfangsapparatnr für drahtlose Telegraphie oder Telephonie, die zwei Variometer 30, 31 verschiedener Selbstinduktion enthält, die im Anodenkreise 1 der Anode 3 bzw. im Gitterkreise 5 des Gitters 7 liegen. Der Hilfskondensator 9 liegt im Nebenschluss zum Variometer 31 des Kreises 5. Man kann natürlich auch an dieser Schaltung die Betätigungseinrichtung gemäss den Fig. 4, 5, 6 und 7 anbringen, indem man das Variometer 30 an Stelle des Kondensators 4 und das Variometer 31 statt des Kondensators 8 einschaltet.
Die Fig. 9 stellt die Ausführung des Apparates dar, die vollständig der Einrichtung der Fig. 5 entspricht. Die Wirkungsweise gestaltet sich folgendermassen : Man verstellt mittels des äusseren Knopfes 18 die bewegliche Spule 301 gegen die feste Spule 302, wodurch das erste Variometer 30 unabhängig vom zweiten Variometer 31 verstellbar gemacht wird, dann verdreht man den inneren Knopf 12 und damit die Achse 10, was einerseits eine zum Ausgleich dienende periodische Änderung des Hilfskondensators 9 zur Folge hat, und anderseits eine kontinuierliche Verstellung der beiden Variometer 30 und 31 bewirkt, bei der beide ihre Bewegungsunabhängigkeit voneinander bewahren ;
diese letztere Veränderung geht durch die vermittels der Getriebeteile 14, 15, 16, 20, 21 und 22 erzielten grossen Untersetzung sehr viel langsamer vor sich, als die durch den Hilfskondensator bewirkte periodische Änderung.
Gleichzeitig wird in der Einrichtung gemäss den Fig. 8 und 9 das Abstimmverfahren zwischen zwei elektrischen Kreisen durchgeführt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man gleichzeitig einerseits in einem der Kreise eine periodisch elektromagnetische Rückkopplung hervorruft und anderseits im anderen Kreise die stetige Veränderung einer elektrischen Grösse bewirkt.
Man könnte natürlich zur Ausführung dieses Verfahrens auch eines der Variometer 30 und 31 durch eine andere Einrichtung zur Veränderung der elektrischen Grössen ersetzen, beispielsweise durch einen variablen Kondensator.
Das Verfahren wird besonders vorteilhaft durch die in den Fig. 10 und 11 veranschaulichte Einrichtung verwirklicht.
Diese Fig. 10 und 11 stellen eine Schaltungsanordnung dar, in der ein Drehkondensator 4 und ein
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Spule 35 liegt, während eine bewegliche Spule 36 im Kreise der Anode 3 liegt.
Die Achse 10, die den inneren Drehknopf 12 trägt, betätigt unmittelbar die Spule 36 und gestattet, sie zu drehen, während ihre Induktionswirkung auf die Spule 35 periodisch wechselt.
Anderseits treibt die Achse 10 über Zahntriebe mit Untersetzung 14, 15 und 16 die Hülse 17 an, die das bewegliche Plattensystem 41 des Kondensators 4 trägt und mit dem äusseren Drehknopf 18 verbunden ist.
Diese Einrichtung hat folgende Wirkungsweise : Man stellt zuerst am äusseren Drehknopf 12 die Kapazität des Kondensators 4 ein. Dann betätigt man den inneren Knopf 12, der die Achse 10 dreht ; dadurch erzielt man eine Rotationsbewegung der Spule 36 und infolgedessen eine periodische Veränderung der induktiven Rückkopplung zwischen den Spulen 35 und 36 sowie gleichzeitig eine stetige Veränderung der Kapazität des Kondensators 4, die sich zufolge der Untersetzung mittels der Übertragungsorgane 14, 15 und 16 viel langsamer abspielt als die periodische Veränderung zwischen den Spulen 35 und 36.
Man kann in der früher geschilderten Schaltung das aus den zwei Spulen 35 und 36 bestehende Variometer durch ein Potentiometer 70 (Fig. 12 und 13) ersetzen, das aus einer durch eine galvanische Batterie 72 gespeisten Wicklung 71 besteht, auf der eine drehbare Kontaktlamelle 73, die an der Achse 10 fest ist, gleitet.
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Die Wirkungsweise der elektrischen Anordnung nach den Fig. 12 und 13 ist ganz analog der der Einrichtung gemäss den Fig. 8 und 9 bis auf die Abänderung, dass die Drehung der Achse 10 die periodische Bewegung der Lamelle 7. 3 und damit die periodische Schwankung der diesem Kontakt 73 und dem damit verbundenen Kreise aufgedrückten Spannung bewirkt.
Die Fig. 14-17 stellen eine abgeänderte Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dar, die bezweckt, die Abstimmung der beiden Kreise einfach zu erleichtern. Diese Ausführungsform kann in folgender Art verwirklicht werden.
In den genannten Figuren bezeichnet 41 die gemeinsame Achse der drehbaren Teile 42 und 43.
Diese Achse ist vermittels der Lagerhülse 45, die gleichzeitig die Befestigung der Kondensatoren an der Formplatte des Apparates 44 darstellt, durch diese durchgeführt. Das feststehende System 42 des ersten Kondensators und das Drehplattensystem des zweiten Kondensators besitzen gleichfalls mit ihnen fest verbundene Lagerhülsen 48 bzw. 49, die sich mit ihren Stirnflächen 50 gegeneinander stützen und auf diesen drehbar sind. Die Achse 41 endet einerseits in einem Stirnlager 51, anderseits in einem Drehknopf 52, der einen auf einer Kreisskala 54 spielenden Zeiger 53 trägt.
Auf der Achse 41 sitzt lose ein Rad 55, das ein Zahn-oder Friktionsrad sein kann ; dieses Rad ist in Eingriff mit einem Rädchen 56, das auf einer gemeinsamen Achse mit einem zweiten Rad 57 sitzt, das seinerseits von einem Ritzel 58 angetrieben wird. Dieses letztere sitzt fest auf einer durch das Paneel J4 durchgeführten Achse 59. Diese Achse wird durch den geriffelten Drehknopf 60 betätigt, der sich vor einer Skalenscheibe mit Teilung 61 bewegt. Die Drehzapfen der Achse 59 drehen sich in Lagerhülsen, die am feststehenden Teil 422 des ersten Kondensators befestigt sind. Das Rad 55 wird durch die Sternfeder 62 mit der Achse 41 verbunden, die an der Achse 51 befestigt ist und deren Enden auf die Seitenfläche des Rades 55 drücken.
So entsteht ein Reibungsgetriebe, das die beweglichen Systeme 421 und 4. 31 entweder direkt durch den Knopf 52 oder durch den Knopf 60 unter Zwischenschaltung des Radsatzes 55,56, 57 und 58 anzutreiben gestattet. Auf das das Ritzel 58 tragende Ende der Achse 59 ist eine Kurbel 63 aufgekeilt, die am Ende einer Schubstange oder eines Lenkers 64 angreift, deren anderes Ende an dem schwingenden Plattensystem 432 befestigt ist.
Es ergibt sich daraus die folgende Wirkungsweise der in der geschilderten Art verbundenen beiden Kondensatoren :
Wenn man die beweglichen Plattensysteme 421 und 431 durch den Knopf 52 betätigt, werden diese Systeme unmittelbar ohne Übersetzung angetrieben, wobei sich die Kapazitäten der beiden Kondensatoren gleichzeitig verändern.
Wenn man dagegen die Kondensatoren durch den Knopf 60 betätigt, so drehen sich die Systeme äusserst langsam, da die Achse 41 unter Zwischenschaltung der bedeutenden durch die Radsätze 55,56, 57 und 58 bewirkten Untersetzung getrieben wird ; während aber die drehbaren Systeme stetig in einer Richtung fortschreitend bewegt werden, pendeln die Drehplatten 432 des zweiten Kondensators, die durch Kurbel 63 und Lenker 64 angetrieben werden, um die Achse 41 und man lässt dadurch die Kapazität des zweiten Kondensators periodisch um einen entsprechenden Betrag zu-und abnehmen.
Da diese periodische Veränderung sich bei jeder Umdrehung des Drehknopfes 60 abspielt und zufolge der grossen Untersetzung im Antriebsmechanismus der Achse 41 entfällt auf eine ganze Ausdrehung der beweglichen Plattensysteme der Kondensatoren eine grosse Zahl von Hin-und Herschwingungen der Platten des zweiten Kondensators.
Man kann an der beschriebenen Apparatur (nach Fig. 14-17) natürlich mannigfache Abänderungen vornehmen. Insbesondere kann man in beliebiger Weise die Mittel verändern, durch die die Achse 59 das System 4. 32 der beweglichen Platten des zweiten Kondensators 43 in hin und her gehende Bewegung versetzt.
Besonders lässt sich (Fig. 18 und 19) auf der Achse 91 des Systems 432 ein Hebel 90 anbringen, der an seinem freien Ende durch einen Stehbolzen 92 mit den freien Enden der Platten 432 verbunden ist ; dieser Hebel 90 besitzt einen Fortsatz 93, der mit einer Nockenscheibe 94 zusammenwirkt, die fest auf der Antriebsachse 59 sitzt ; eine Feder 95, die um die Achse 91 aufgerollt ist, hält den Hebel 90 ständig in Berührung mit der Nockenscheibe 94, wobei der Hebel 90 nacheinander die vollgezeichnete und dann die strichliert gezeichnete Stellung nach Fig. 19 einnimmt.
Diese Einrichtung wirkt in analoger Weise wie die auf den Fig. 14-17 dargestellte ; der Knopf 60 nimmt bei seiner Drehung die Achse 59 sowie die Nockenscheibe 94 mit, die auf den Hebel 90 einwirkt und ihn in der Richtung der Wirkung der Feder 95 und im Gegensinn in schwingende Bewegung versetzt, wobei dieser Hebel seinerseits bei seiner Schwingbewegung das bewegliche Plattensystem 4, 32 des zweiten Kondensators 43 mitnimmt.
Die Einrichtung gemäss den Fig. 18 und 19 wirkt demgemäss entsprechend dem an Hand der Fig. 3 schematisch geschilderten Verfahren ; es ergibt sich nämlich in der Tat, dass die Einstellvorrichtung M mittels des Knopfes 60 betätigt wird, die folgendes gleichzeitig bewirkt :
1. Mittels der Nockenscheibe 24 und des Hebels 29 wird die periodische Veränderung P, die durch die Schwingbewegung des Plattensystems 432 des Kondensators 43 hervorgerufen wird, bewirkt.
2. Vermittels des Untersetzungszahntriebes 57,58 wird die richtungsstetige Veränderung C des Teiles 431 des Kondensators 43 bewirkt.
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Die an Hand der Fig, 14-19 in Anwendung auf Kondensatoren beschriebenen Einrichtungen können in gleicher Art beispielsweise bei Variometern Anwendung finden, aber auch bei andern Formen der Koppelung von Induktionsspulen oder bei jeder andern Abstimmungsart, die die gleichzeitige Einstellung zweier Organe mit zusätzlichen, periodischen Veränderungen des einen von ihnen erfordert.
So gibt beispielsweise Fig. 20 eine der auf den Fig. 14-17 gezeigten ähnliche elektrische Einrichtung wieder, nur mit dem Unterschied, dass die zwei Drehkondensatoren 42, 4-3 durch zwei Variometer 80, 81 ersetzt sind, von denen jedes aus einer beweglichen Spule 801 bzw. 811 besteht, die sich gegen- über einer festen Spule 802 bzw. 812 drehen kann.
Diese Einrichtung hat folgende Wirkungsweise : Man dreht gegebenenfalls den Knopf 52. der die Aehse 41 verdreht, wodurch die Stellung der Spulen 801, 811 gegenüber ihrer Ausgangsstellung ver- ändert wird. Dann betätigt man den Drehknopf 60 ; dieser Knopf ruft über den Kurbel- (68) und Lenkermechanismus 64 eine periodische schwingende Bewegung der Spule 812 hervor. Gleichzeitig versetzt die Drehung am Knopf 60 die Achse 41 und infolgedessen auch die beweglichen Spulen 801 und 811 in eine gegenüber der Schwingungsbewegung der Spule 812 sehr viel langsamere, ständige, drehende Bewegung, wobei die Verzögerung durch die Zahnraduntersetzung 58, 57, 56 und 55 hervorgerufen wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur gleichzeitigen Abstimmung zweier oder mehrerer elektrischer Kreise durch Betätigung eines einzigen Bedienungsorgans, insbesondere zur Anwendung auf die Hochfrequenzkreise
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wie beispielsweise Kondensatoren oder Induktivitäten, die gleichzeitig durch ein einziges Bedienungsorgan betätigt werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch eine oder mehrere Einrichtungen ergänzt werden, die selbsttätig und gleichzeitig eine die Richtung wechselnde, zusätzliche Veränderung eines oder mehrerer der Abstimmelemente zufolge der Betätigung des einzigen Bedienungsorgans zu bewirken vermögen.